Mit diesem Beitrag von Tomas Spahn starten wir eine längere Serie zum Thema Bevölkerungspolitik (TE). Dieser Tage befassten sich drei Studien mit der Zukunft der Menschheit. Eine entstand in der UN, eine bei der EU und eine wurde vom Club of Rome beigesteuert. Gemeinsam betrachtet wirken sie wie der Generalplan einer grundlegenden Umstrukturierung der globalen Menschheitsgesellschaft, getrieben vom Diktat der Statistik und dem kollektiven Versagen in den vergangenen Jahrzehnten.
Da der Trend zum Kollektiv als Beherrschungsinstrumentarium der Masse unabdingbar ist, verliert sich nicht nur der ideelle Wert des Individuums – es findet auch eine ökonomisch unsinnige Selektion statt. Denn statt Leistungsfähigkeit zu schaffen, wird Massentauglichkeit produziert. Wo der klerikal-sozialistische Ansatz von Quantität statt Qualität herrscht, verliert sich die Bildung von Eliten, die mit ihren geistigen und technischen Qualitäten Gesellschaften voranbringen können, im Nichts. Das, was zur scheinbaren Elite wird und letztlich lediglich ein Produkt von Zufälligkeit und Durchsetzungsfähigkeit ist, rekrutiert sich selbst aus den Niederungen der Masse – außerstande die ererbte Hochkultur zu erhalten und gezwungen, im Diktat über die Masse den eigenen Selbsterhalt zu garantieren.
Es ist dieses ein Phänomen, das in allen Hochkulturen der Gegenwart zu beobachten ist. Ob es in Deutschland die Frauen mit Hochschulbildung sind, von denen 2012 jede Dritte kinderlos die Menopause erreichte, oder in Israel der überdimensionale Anteil der Kinder von in archaischen Denkmustern verfangenen, glaubensorthodoxen Haredim und bildungsfernen Muslimen ist, die laut einer Studie des Sozialforschers Nahum Balas mittlerweile 42 Prozent der Erstklässler in Israel stellen – die Geisteseliten werden durch Plebejer im wahrsten Sinne des Wortes „an die Wand“ geboren.
Die Eindimensionalität des Denkens
Die Eindimensionalität des Denkens in der Verwaltung der Masse offenbart sich nicht nur mit dem Blick auf den Zustand der eigenen Gesellschaft und der Unfähigkeit, die als Folge menschlicher Überproduktion unvermeidbar gewordene Völkerwanderung sogenannter Armutsflüchtlinge in die scheinbaren Paradiese der Hochkultur, die längst eingesetzt hat und von Nichtdenkern als „Menschengeschenk“ gefeiert wird, wirkungsvoll zu unterbinden oder zumindest zu kanalisieren.
Bürokraten auf höchsten Ebenen der Vereinten Nationen haben das grundsätzliche Problem schon längst erkannt. Sie haben gleichzeitig erkannt, dass sie sich selbst um ihre eigenen Pfründe bringen würden, entwickelten sie die Bereitschaft, die eigentliche Problematik beim Namen zu nennen. Auch wissen sie, dass alle Appelle an Vermehrungsenthaltsamkeit an den Klippen von Traditionen und Glaubensdiktaten zerschellen müssen. Denn die Lende bestimmt den Kopf mit dem Denken aus einer Zeit, in der Vermehrung dem Arterhalt diente, während sie sich heute zum entscheidenden Faktor des Artuntergangs zu entwickeln scheint.
In der Erkenntnis des „Torrent of Faces“ hat sich die „Abteilung Bevölkerungsfragen“ der Vereinten Nationen mit der Problematik beschäftigt und eine statistische Lösung ersonnen. Unter dem Begriff „Bestandserhaltungsmigration“ werden Szenarien entwickelt, mittels derer „Bevölkerungsrückgang, das Schrumpfen der Erwerbsfähigenbevölkerung sowie die allgemeine Überalterung der Bevölkerung auszugleichen“ seien. Dort finden sich in der jüngst veröffentlichten Zusammenfassung bemerkenswerte Feststellungen.
Die Bevölkerungsverschiebungsthese der UN
So seien, um den Bevölkerungsanteil an erwerbsfähigen Personen einigermaßen zu halten, die Zahlen der Zuwanderer in den schrumpfenden Staaten deutlich höher anzusetzen, als darüber lediglich den gegenwärtigen Bevölkerungsstand zu erhalten. Soll heißen: Verfügt beispielsweise die Bundesrepublik derzeit über rund 80 Millionen Bürger, so müsse diese Zahl durch Zuwanderung derart gesteigert werden, dass statt Bevölkerungsrückgang oder Stagnation ein spürbares Anwachsen der Gesamtzahl erreicht wird.
Gleichzeitig müsse das Renteneintrittsalter deutlich erhöht werden. Die UN nennen hier die Marke des 75. Lebensjahres statt einer Diskussion über Rente mit 67. Parallel dazu müssten bestehende Sozialsysteme grundsätzlich neu gedacht werden – indirekt stellt die UN der sozialdemokratischen Politik der faktischen Herabsetzung des Renteneintrittsalters ebenso wie der ständigen Schaffung neuer Sozialhilfeempfängergruppen das schlechtest denkbare Zeugnis aus.
Faktisch läuft das, was die UN unter anderem für Europa und Japan vorschlägt, darauf hinaus, die bestehende Bevölkerungsmenge durch massive Zuwanderung zu „stabilisieren“ – tatsächlich könnte hier der Begriff der Bevölkerungsverschiebung genutzt werden, denn das frühere Staatsvolk wird schrittweise durch kulturfremde Zuwanderung ersetzt. Die daraus resultierenden, unvermeidbaren sozialen und kulturellen Konflikte blendet die UN aus. Sie verharrt in der Mathematik der Statistik, in der gewachsene kulturelle Eigenarten unbedeutend sind und Fragen der Integration keinerlei Bedeutung haben. Die „Faces“, gleich ob sie als „Torrent“ oder in zahllosen „Streamlets“ wandern, sind für die UN-Bürokraten ebenso entindividualisiert wie die „Faces“ jener in einer irrigen Idee einer individualistischen, kulturspezifischen Lebensführung verfangenen Relikte früherer Epochen, die fassungslos dem Strom der Zuwanderer gegenüber stehen und ihre eigene Welt zerbrechen sehen.
Die EU folgt den Vereinten Nationen
Das aber spielt auch für die EU-Kommission keine Rolle. Die stählernen Fesseln der Quantität prägen den Vorschlag eines „EU-Neuansiedlungsrahmens“, den die Kommission am 13. Juli des Jahres vorgelegt hat. Offiziell verpackt als Maßnahmen für „schutzbedürftige Menschen“ folgt die EU letztlich den Vorstellungen der UN, wenn sie schreibt: „Durch den heute vorgelegten Vorschlag soll ein dauerhafter Rahmen mit einem einheitlichen Verfahren für die Neuansiedlung innerhalb der EU geschaffen werden.“
Zwar entscheide noch das einzelne Mitgliedsland darüber, wie viele „Neuansiedler“ es aufnehme, aber durch „die Koordinierung der nationalen Anstrengungen und durch ein gemeinsames Vorgehen wird die EU als Ganzes mehr bewirken können. Der künftige Neuansiedlungsrahmen soll durch jährliche EU-Neuansiedlungspläne umgesetzt werden, die vom Rat auf Vorschlag der Kommission angenommen und durch gezielte, von der Kommission angenommene EU-Neuansiedlungsprogramme in die Praxis umgesetzt werden. In den jährlichen EU-Neuansiedlungsplänen sollen die allgemeinen geografischen Prioritäten, auf deren Grundlage die Neuansiedlungen erfolgen sollen, sowie die Gesamtzahl der im folgenden Jahr im jährlichen Neuansiedlungsplan auf Basis der Mitwirkung und der Beiträge der Mitgliedstaaten und assoziierten Schengen-Länder neu anzusiedelnden Personen festgelegt werden.“
Kein Mitspracherecht der Bürger
Hier ist nicht mehr von „Asyl“ die Rede – denn wenn es „nur“ um ein paar Hunderttausend echte Flüchtlinge beispielsweise aus Syrien ginge, wären derart umfassende, alljährlich neu zu fassende Maßgaben unnötig. Hier geht es darum, die „Torrents“ beherrschbar in die EU fluten zu lassen, um so die in den Etagen der Bürokraten erkannte Ausblutung der überalterten Bevölkerungen abfangen zu können.
Dabei werden die parlamentarischen Gremien gezielt umgangen. Rat und Kommission entwerfen, beschließen und führen durch. Die Parlamentarier in EU und Länderparlamenten werden zur ungefragten Staffage. So gewinnt auch Katrin Göring-Eckardts Spruch von den geschenkten Menschen eine neue Dimension, denn sie sind ein Geschenk der europäischen Herrschaftseliten an die zu lenkenden Massen, die sich dafür zu bedanken haben. Unkontrollierte Einwanderung als vorgeblicher Flüchtlingsstrom erfährt tatsächlich eine europäische Dimension und lässt damit die Bedeutung der von der EU organisierten, gefahrlosen Transfers von endlos fließenden „streamlets“ über das Mittelmeer in einem völlig anderen Licht erscheinen.
Tatsächlich geht es nicht darum, Schutzbedürftige aufzunehmen. Es geht auch nicht darum, eine über Einwanderungsgesetze geregelte Zuwanderung von Hochqualifizierten zu organisieren. Es geht darum, auf den Grundlagen alles beherrschender Statistik einen scheinbaren Mangel, eine sich auftuende Menschenlücke zu füllen. Wie bei der UN spielen bei der EU kulturelle und religiöse Eigenarten keine Rolle. Es geht nicht mehr darum, ob ein in archaischem Denken verharrender Muslim aus Marokko oder Pakistan einen Asylanspruch nachweisen kann. Es geht auch nicht mehr darum, ob ein Schwarzafrikaner aus Eritrea oder Niger die in den noch bestehenden Hochkulturen definierten Ansprüche erfüllt. Es geht nur noch um eines: Die Überproduktion an Faces dorthin zu lenken, wo Wohlstand und Kultur in der behutsamen Umkehrung des Quantität statt Qualität einen Unterschuss an Menschenmasse haben entstehen lassen. Es geht um globale Bevölkerungspolitik, die den Versuch unternehmen soll, die Fehler zu heilen, die daraus entstanden sind, dass man Meadows Anfang der siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts nicht ernst genommen hat.
Kurz: Die UN, die sich als eine Art Weltregierung verstehen, will Menschen verschieben. Und die EU wirkt daran mit.
Die Physikerin denkt mit
So liegt denn auch der Verdacht nahe, dass Merkels scheinbares Versagen angesichts der Völkerwanderung alles andere als ein solches ist. Eine Physikerin, die durch die eigene Kinderlosigkeit wie jene 30 % ihrer akademischen Geschlechtsgenossinnen selbst ihren kleinen Anteil am Populationsniedergang der Hochkulturen hat, wird der statistischen Logik von UN und EU geistig folgen können. Das neuwissenschaftliche Dogma der Statistikgläubigkeit ersetzte längst schon den Ansatz aristotelischer Wissenschaftsperspektive. Wenn es das statistische Ziel sein muss, die Bevölkerung Deutschland an Quantität statt an Qualität spürbar nach oben zu korrigieren, weil eben nicht Ideen sondern Zahlen die Statistik bestimmen, dann ist eine Massenzuwanderung gleich von wem tatsächlich „alternativlos“.
Der Bundeskanzler einer scheinbar aussterbenden Republik bewegt sich in der Vision der quantitativen Rettung Deutschlands, nicht aber in den Kategorien der Qualität einer deutschen Hochkultur, deren Kulturträger ein deutsches Volk ist, das in den Traditionen der westeuropäischen Aufklärung steht und dessen Definition gleichwohl nur dann in der Fehlinterpretation einer weißen, germanischen Rasse missverstanden werden kann, wenn es als germanischer Volkskörper und nicht als Nation an gleichen Idealen wirkender Menschen begriffen wird. Merkel versteht ihren Amtseid als Auftrag für ein Deutschland, in dem eine multikulturelle Nation der Zukunft jenseits der Errungenschaften des das Land prägenden Geistes Bestand haben soll. Sie wird dabei – ob vorsätzlich oder aus eigenem Übereifer – flankiert von den Volkserziehern in Medien, Politik und Kirche, denen die von ihnen empfundene Deutschtümelei ein Graus ist und die dieses Deutschland wie die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages für „ein mieses Stück Scheiße“ halten. So stellt sich bei dieser Betrachtung nicht zuletzt die Frage, was an der Alternativlosigkeit der statistisch unvermeidbaren Massenzuwanderung in den Köpfen der bayerischen CSU nicht verfangen hat, dass diese zunehmend mehr auf Konfrontation zum scheinbar einzig wissenschaftlich-logischen Weg geht.
Denn die Entscheidung scheint gefallen. Deutschland soll künftig nicht mehr ein Land sein, das sich durch die Qualität seiner Menschen auszeichnet, sondern welches statt dessen seinen im Maßstab der UN „gerechten“ Anteil an der menschlichen Überproduktion trägt. Damit die Statistik feststellen kann: Deutschland hat wieder genug junge Menschen, um sich seinen Überhang an unproduktiven Alten leisten zu können.
Flankierung durch den Club of Rome
Das ergänzen nun die beiden Protagonisten des seinen Zenit überschritten habenden Club of Rome perfekt, wenn sie beispielsweise die Frau der Industriestaaten für Kinderlosigkeit prämieren und das Erbe abschaffen wollen. Denn sie wissen wie UN, EU und Bundeskanzler: Der Versuch, die lendengesteuerten Massen in Afrika, Asien und Lateinamerika dazu bewegen zu wollen, ihre menschliche Überproduktion wirksam und auf humanem Wege begrenzen zu wollen, steht mangels Bildung und mangels der Möglichkeiten des rechtzeitigen Erreichens einer hochentwickelten Industriegesellschaft außerhalb jeder Realität.
Um die sozialistische Gleichheit zwischen dem aussterbenden Europäer und dem zuwandernden Afrikaner oder Asiaten zu befördern, sollen nach Wunsch der Cluberer nicht nur alle Einwohner bis kurz vor ihr natürliches Ende arbeiten – es sollen auch die Vermögen aller Mitglieder der künftigen europäischen Gesellschaft auf Null gestellt werden, indem Privateigentum nur noch in einem Rahmen zulässig ist, den die Eliten den Mitgliedern des Kollektivs zubilligen.
The Torrent of Faces wird zur Realität
The Torrent of Faces, in dem das Individuum nur noch eine ziellos dahinvegetierende Ameise in der Masse ist, die ohne Besitz und ohne Produktivfähigkeit ihr Leben in staatlich zugewiesenen, vollautomatisierten Zimmern verbringt, scheint tatsächlich die Vision nicht nur der vermeintlichen Vordenker vom Club of Rome zu sein.
Der Mensch als Individuum wird zum unbedeutenden Nichts in der Masse des zu ernährenden und zu steuernden Menschenproletariats. Und so gewinnen auch die ständigen Hirnwäschen, die aus Politik und Medien in die Köpfe der aussterbenden Europäer gepflanzt werden, ebenso eine neue Dimension wie die ständig neu entstehenden Instrumentarien zur Kontrolle jener vielleicht immer noch etwas zu aufmüpfigen Individualisten.
Ich schrieb hier vor Kurzem vom Ende des Europäischen Zeitalters. Die Dimension dieses Endes, die sich aus den Konzepten von Vereinten Nationen, Europäischer Kommission und den Herren vom Club of Rome ableiten lässt, wagte ich seinerzeit noch nicht einmal zu denken.
The Torrent of Faces, dieser Menschheit als Sturzbach nicht mehr unterscheidbarer Gesichter, wird zur Realität des 21. Jahrhunderts, aus der es kein Entrinnen mehr zu geben scheint.
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Somit ist alles gesagt. Die Mächtigen der Welt wissen um ihr Dilemma. Diesen gordischen Konten kann weder eine UN, EU noch Nationalstaaten lösen.Es wird auf Verteilungskämpfe ,Hungersnöte, Kriege, kurzum auf die Apokalypse hinausgehen. Es spielt letztlich auch keine Rolle,welche Menschenmassen die UN wohin auch immer ansiedeln wird. Die Menschen kommen mit und ohne Siedlungsprogramm dahin,wo es etwas zu holen gibt. Gefragt oder ungefragt spielt keine Rolle. Niemand kann der Apokalypse entkommen,alle sind dabei,die sogenannten „Eliten“ etwas später. Nordamerika wird sich länger halten können,allerdings nur solange die Waffen an den Grenzen sprechen. Australien ist weitab,sie haben eine kleine Chance. Die Landmasse… Mehr
Wie schrieb ein kluger Mann: „Welche Möglichkeit hat eigentlich Ikarus, wenn seine Flügel schmelzen und er in die Tiefe hinabstürzt? Er kann die Augen schließen und so lange schreien, bis die See ihn verschlingt. Er kann aber auch die Augen geöffnet halten und die erhabene Aussicht genießen, solange sie sich bietet.“
Es wird anders kommen 🙂
Denn, „Mutter Erde“ „wehrt“ sich auf ihre Art. Der tatsächlich existierende Klimawandel wird alle Statistiken durcheinander wirbeln. Die Menschengemachten Reaktionen auf den natürlichen Klimawandel werden für Blackouts beim Strom sorgen, eine Folge davon werden großflächige Aufstände sein, die in Bürgerkriegen enden können. Am Ende werden die gewaltbereiten Zuwanderer und ein paar wirkliche Denker übrig bleiben. Zurück auf Anfang. …