Der Acht-Milliarden-Erdenbürger-Tag und das klimatische ZDF

Auch an einem Tag, der nach Erörterung des Themas Überbevölkerung schreit, kümmern sich die Öffentlich-Rechtlichen zielorientiert um ihr Lieblingsthema „Klimakatastrophe“.

Screenshot / ZDF MOMA

Am gestrigen 15. November war es laut UN soweit: Der 8-milliardste-„Erdenbürger“ (poetische Beschreibung für jeden, der dazu beiträgt, diesen Planeten überzustrapazieren) hat seinen ersten Schrei getan. Auch wenn damit belegt ist, dass die Menschheit nach wie vor ihr größtes Problem – das der Massenvermehrung – nicht in den Griff bekommen hat, lenken die ÖR-Medien ihr Augenmerk zielorientiert sofort auf ihr Lieblingsthema „Klimakatastrophe“.

Tatsächlich dokumentiert diese Fokussierung einen gewissen Fortschritt in Sachen Weltmenschheit an sich: In früheren Jahren waren die ständig steigenden „Erdenbürgerzahlen“ grundsätzlich an die Ernährungsfrage gekoppelt. Doch das ist in den Hintergrund gerückt, auch deshalb, weil trotz ständiger Hungerappelle in Relation zur Gesamtmenge Mensch die Anzahl jener, die an Hunger sterben, mathematisch fast schon als marginal betrachtet werden kann.

Waren es in den Dekaden von 1920 bis 1969 durchschnittlich 1.466.772 Menschen, die in jedem Jahr dem Hungertod erlagen, so waren es im Zeitraum 1970 bis 2016 nur noch 175.443. Im letzten Zeitraum dieser Erhebung ab dem Jahr 2010 sank diese Zahl sogar auf durchschnittlich nur noch 34.429 Menschen weltweit im Jahr. Dagegen steht eine Bevölkerungszunahme von 3,69 Milliarden im Jahr 1970 auf eben jene 8 Milliarden im Jahr 2022.

Klima ist wichtiger als Hunger

Wenn also schon trotz der Probleme mit dem Nahrungsmitteltransport aus der Ukraine und Russland der Hunger in der öffentlich-rechtlichen Wahrnehmung trotz Opfern eher vernachlässigbar ist, dann steht im Zeitalter des „klimabedingten” Weltuntergangs für die ÖR-Medien automatisch die Frage im Raum: Wirkt sich diese Masse Mensch etwa auf die Bekämpfung der Klimaveränderungen – im Neusprech „menschengemachte Klimakatastrophe“ – aus?

Wäre es so, dann wäre der Menschheit oder der UNO oder einzelnen Ländern die Frage zu stellen, warum sie sich nicht rechtzeitig wirksame Maßnahmen gegen das Bevölkerungsüberwachstum haben einfallen lassen. Zum Beispiel in der Art, wie es das demnächst bevölkerungsreichste Land der Erde, Indien, versucht, indem es nach der zweiten Geburt eine kostenlose Sterilisation anbietet und dieses damit erklärt, dass mehr als zwei Kinder nicht zu deren Wohl großgezogen werden können, weil das Familieneinkommen nicht dafür reicht, beiden Kindern eine hochwertige Ausbildung zu finanzieren.

Lassen wir an dieser Stelle dahingestellt, dass auch staatlich betriebene Bevölkerungskontrolle ihre Tücken hat, wenn sie nicht bis zum Ende gedacht wird. So leidet die Volksrepublik China nach Maos Ein-Kind-Politik nicht nur unter einem Männerüberschuss, weil sich in den traditionellen Gesellschaften weltweit hartnäckig das Gerücht hält, Frauen seien minderwertiger als Männer – die VRC steht auch vor dem Problem, immer mehr Alte von immer weniger Jüngeren finanzieren lassen zu müssen. Ein Problem, das sich zunehmend auch in Westeuropa auftut, weshalb beispielsweise die deutschen Bundesregierungen nicht nur den entsprechenden Grenzschutz vernachlässigen, sondern auch den NGO-gebundenen, professionellen Mittelmeer-Shuttle großzügig finanzieren.

Das ZDF weiß Antworten

Da nun alles, was gegenwärtig beleuchtet wird, im Sinne der Klimareligion betrachtet werden muss, strahlt das ZDF in seinem Morgenmagazin am Acht-Milliarden-Erdenbürger-Tag einen angeblichen „Faktenbericht“ aus, dem ein bevölkerungsrelevantes Interview mit dem Direktor des „Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung“ nachgereicht wird. Moderatorin Mirjam Meinhardt-Krug benennt das Thema, um das es gehen soll: „Wie wirkt sich diese wachsende Weltbevölkerung auf das Klima und den Umweltschutz aus?“

Blicken wir kurz auf den nun vorgeschalteten Bericht, der tatsächlich weitgehend das vermittelt, was als Fakten bezeichnet werden kann – jedoch dabei maßgebliche Fragen umschifft.

Da es im ÖRR grundsätzlich gilt, mit dem Finger auf die vorgeblich schlimmsten Sünder zu zeigen, werden in Sachen Klimasünder drei Länder oder Regionen exemplarisch aufgezeigt. An der Spitze selbstverständlich die USA, die demnach pro Bürger auf einen Jahresausstoß von 14 Tonnen Kohlendioxid-Äquivalent (CO2e) kommen. Dieses CO2e ist eine Größe, die als „Treibhauspotential“ aufzeigen soll, wie groß der jeweils verursachte Anteil an der „Klimakatastrophe“ in Kohlendioxid sein soll – denn laut entsprechenden Untersuchungen kann beispielsweise auch Methan maßgeblich zur Klimaveränderung beitragen. Jene 14 US-Tonnen sind folglich das, was demnach ein einzelner US-Amerikaner persönlich zur „Klimakatastrophe“ beiträgt, wenn er dieses ausschließlich über CO2-Emission täte. In der Klimareligion wird diese Zahl daher auch als „ökologischer Fußabdruck“ bezeichnet.

Von Sündern und Fußabdrücken

Um nun zu verdeutlichen, dass die USA der größte Umweltsünder sind, werden in dem Bericht zwei weitere Zahlen genannt. Die Europäische Union, deren Bewohner mit 7,2 t CO2e nur einen fast halb so großen „Fußabdruck“ hinterlassen, und Indien, dessen Fußabdruck mit 2,4 t CO2e pro Einwohner vernachlässigbar erscheinen will.

Nun wäre es sicherlich spannend gewesen, den „Fußabdruck“ jener aufzuzeigen, die mit Kfz-Verteufelung und Massenumweltzerstörung durch Windspargel und Sonnenpaneelen zum weltweiten Musterökoland mutieren sollen – doch Fehlanzeige. Deshalb soll dies an dieser Stelle nachgeholt werden.

Laut mehreren, von internationalen Institutionen veröffentlichten Zahlen, steht die Bundesrepublik mit 7,7 t COI2e auf gleicher Höhe mit Norwegen und Polen hinter Ländern wie Iran, Libyen und auch der VRC mit 8,2 t CO2e pro Kopf. Und wo wir gerade bei dieser Liste sind: Demnach ist selbst der US-Fußabdruck fast schon vernachlässigbar, wenn wir den Blick auf andere Weltregionen werfen. Demnach finden sich die größten Umweltsünder ausgerechnet auf einer Insel, die laut Vorhersagen demnächst in den klimabedingten Ozeanfluten versinken wird. Die Bewohner der Inselrepublik Palau, bis 1914 eine Zeitlang Besitz des Deutschen Reichs, bringen es auf einen grandiosen Fußabdruck von 55,3 t CO2e. Ihnen folgen ausgerechnet jene, die es aktuell wegen ihrer islamischen Interpretation einer Fußballweltmeisterschaft in die Schlagzeilen der öffentlichen Kritik geschafft haben. Qatar belegt den zweiten Platz der Fußabdruckriesen mit immerhin noch 35,6 t CO2e – und ich wage an dieser Stelle die Prognose, dass dieser Wert im Jahr 2022 rasant in die Höhe schnellen wird.

Auch die anderen Riesen beim CO2e-Umwelttritt stammen nicht aus dem europäischen Kulturkreis: Bis auf die ebenfalls langfristig vom Untergang bedrohte karibische Inselrepublik Trinidad und Tobago sind sie alle auf der arabischen Seite des Persischen Golfs angesiedelt. Erste Europäer auf der Sünderliste sind Australien und Kanada mit 15,2 und 14,4 t CO2e pro Kopf und Jahr.

Statistisches Jonglieren mit Zahlen

Diese Zahlen offenbaren jedoch letztlich nichts anderes als das Grundproblem des angeblichen Faktenbeweises von Behauptungen und Aussagen. Es lautet: Statistik, mit der sich, im Sinne der gewünschten Zielerwartung angewandt, so ziemlich alles belegen oder widerlegen lässt. Weshalb der besagte ÖR-Bericht eben auch die Pro-Kopf-Zahlen gewählt hat – und nicht den jeweiligen Gesamtausstoß. Denn bei diesen Zahlen sieht die Sünderliste gänzlich anders aus.

Laut der aktuellen Edgar-Liste liegt die Volksrepublik China mit einem Gesamtausstoß in Höhe von 11.680,42 Millionen Tonnen (mt) einsam an der Spitze. Die EU bringt es gerade einmal auf 2.621,85 Millionen Tonnen – die USA liegen mit 4.535,30 mt CO2e deutlich hinter China, aber auch deutlich vor der EU. Die sich ständig selbst kasteiende Bundesrepublik ist dagegen trotz medial heraufbeschworener Obersünderrolle fast schon ein Emissionszwerg, bläst gerade einmal 636,88 mt im Jahr in die Luft, während Indien mit 2.411,73 mt die USA fast schon eingeholt hat – oder umgekehrt.

Wie sehr sich mit Statistiken jonglieren lässt, macht der Blick auf die erwähnten Pro-Kopf-Übersünder deutlich. Da liegt Palau angesichts seiner geringen Bevölkerungszahl bei der Gesamtemission bei gerade noch 1,24 mt – und Qatar findet sich bei 99,49 mt ein. Es kommt eben immer darauf an, welche Botschaft gerade vermittelt werden soll.

Rezession und Inflation als Klimarettung

Um die „bösen“ Zahlen der umweltverschmutzenden USA so richtig wirken zu lassen, werden beim ZDF die Pro-Kopf-Zahlen herangezogen. Weltchefverschmutzer China hingegen kommt mit einer kleinen Ermahnung davon, die dann unterschwellig mit dem erhobenen Zeigefinger in Richtung Bundesbürger zeigt: „Das Beispiel China zeigt aber, dass eine wachsende Wirtschaft und damit steigender Konsum zu mehr Umweltzerstörung führt.“

Wir lernen: Schuld an der „Umweltzerstörung“ aka „Klimakatastrophe” aka Weltuntergang sind Wirtschaftswachstum und Konsum. Also, lieber Bundesmichel: Wenn wir jetzt in Rezession und Inflation marschieren, tun wir eigentlich etwas Gutes. Wir schrumpfen die Wirtschaft und den Konsum! Wer sollte sich da nicht als besonders eifriger Klimajünger glücklich selbst auf die Schulter klopfen?

Etwas Belehrendes mit statistik-bedingtem Scheinfaktenwissen hat dann der einführende Bericht im ZDF auch zu seinem Abschluss parat: „Ausgerechnet viele ärmere Länder, die kaum zum Klimawandel beitragen, leiden am stärksten unter den Folgen“, wird behauptet. Nun könnte – statistisch nicht zu widerlegen – mit dem Fakt gegengehalten werden, dass es doch ausgerechnet die versinkende Insel Palau mit ihrem 55-Tonnen-Fußabdruck auf den höchsten Wert bringt. Aber auch das wäre eben nicht einmal die halbe Wahrheit.

Interessanter wäre hingegen die Frage, ob nicht ein Teil der Umweltkatastrophen, die nach gängiger Darstellung vom Klimawandel verursacht werden, auch deshalb als besonders katastrophal wahrgenommen werden, weil sie Regionen treffen, die eigentlich für die menschliche Besiedlung ungeeignet sind – und die nur deshalb heute jene mediale Betroffenheit organisieren, weil das menschliche Massenwachstum mittlerweile jeden noch so gefährdeten Quadratkilometer besiedeln lässt? Ich räume ein, dass mir dazu keine aktuelle Studie vorliegt. Das allerdings sollte eher Anlass sein, eine solche zu erstellen, als sich um die Fragestellung herumzudrücken.

Klimainterview statt Bevölkerungswachstum

Was nun folgt, ist das, was gemeinhin als Interview bezeichnet wird. Dazu hat sich das ZDF jedoch keinen qualifizierten Forscher in Fragen Bevölkerungswachstum gesucht, sondern – es geht schließlich um die Message – den „Direktor des Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, Ottmar Edenhofer“. Damit ist die Linie klar: Es geht zum Tag des 8-Milliardsten-Erdenbügers nicht um Bevölkerungsentwicklung, sondern um die tibetanische Gebetsmühle der prophezeiten „Klimakatastrophe“.

Bevor Sie, liebe Leser, dieses Interview ungekürzt und in voller Länge in der geschriebenen Version auf sich wirken lassen können, hierzu noch einige Anmerkungen.

Meinhardt stellt als erstes die Frage, ob der Zuwachs an Menschen nicht einen erhöhten Ressourcenverbrauch zur Folge hat. Eigentlich lapidar – selbst wenn wir den Blick nur auf die Nahrungsversorgung lenkten, wäre die Antwort ein einfaches Ja. Wir acht Milliarden futtern dem Planeten seine Nahrungsmittel weg – am Land und im Meer, und dort besonders intensiv mit nicht einmal im Ansatz erforschten Folgen für die Ökosysteme und für das Weltklima. Welcher „Druck“ , wie es Meinhardt formuliert, dadurch auf das Klima ausgeübt wird, ist insofern nicht im Ansatz beleuchtet.

Muss es aber auch nicht, denn Klimafolgenforscher Edenhofer rechnet ausschließlich in Klima-Äquivalenten und soll schließlich auch nur die Thesen der Klimareligion begründen. Was er auch umgehend macht und dabei, wie jeder Prediger, von einer Fiktivwelt ausgeht, die es zu schaffen gilt, um die unvermeidliche Katastrophe zu vermeiden. Dabei stellt er mehrere Thesen auf.

Thesen des kann und könnte

These Eins: Wir dürfen unseren Konsum nicht mehr „mit den heutigen Technologien bereitstellen“.  Was das bedeutet? Wir müssen unsere Wirtschaft mit „erneuerbaren Technologien betreiben“. Okay – etwas verworren – er meinte mit „betreiben“ vermutlich die Energieproduktion, die die Grundlage des Konsums und der Wirtschaft bildet.

These Zwei: Wir können mit den Ressourcen sehr viel effizienter umgehen. Was bedeutet: Wir tun es derzeit nicht – und um welche Ressourcen es sich konkret handelt, wird nicht gesagt.

These Drei (hier nun wird es richtig fiktiv, wie das „könnte“ beweist): „Wir könnten Kreislaufwirtschaft betreiben.“ Klingt spannend, tun wir trotz Recycling offenbar noch nicht einmal ansatzweise – und ob, wann und wie „Kreislaufwirtschaft“ an ihre Grenzen stößt, bleibt ebenso unbeantwortet wie die Frage, was sich der Bürger darunter überhaupt vorzustellen hat. 

Das alles ist aber auch unbedeutend, denn es geht um die Kernaussage: „Alles das ist viel wichtiger, als jetzt auf das Bevölkerungswachstum zu schauen!“

Das sagt der Klimafolgenforscher – und es ist sicherlich nachvollziehbar, denn seine Fördermittel bekommt er nicht für den Blick auf die Bevölkerungsexplosion. Außerdem – und da schließt sich der manipulative Kreis der angewandten Statistik – gibt es sogar Länder, in denen die Bevölkerung schrumpft – und die unverzeihlicher Weise immer noch einen „sehr hohen Pro-Kopf-Verbrauch“ haben.

Keine Zweifel bei Meinhardt

Meinhardt jedenfalls ist sofort überzeugt: „ja, die Zahlen sind da eindeutig …“ – sind sie es wirklich? Siehe oben. Doch auch wenn irgendein Bundesinstitut belegt haben soll, dass mehr Mensch nicht zwangsläufig mehr Fußabdruck bedeutet, ahnt Meinhardt irgendwie, dass Menschen die Neigung entwickeln könnten, Ansprüche zu entwickeln, weshalb mehr Menschen mehr Ansprüche haben könnten, was wiederum den „Druck aufs Klima“ erhöhen könnte. Der Klimaprofessor kontert mit den üblichen Plattitüden. Mehr Menschen? Kein Problem! Die Wachstumsrate nimmt doch ab! Damit tröstet sich die UN seit ihrer Gründung. Damals gab es gerade einmal 2,5 Milliarden Menschen auf diesem Planeten. 

Weil nun einmal so viele Menschen auch viele Ältere schaffen, folgt beim Professor nun Senioren-Bashing: Länder mit schrumpfender Bevölkerung leiden unter zu vielen alten Menschen, sagt Edenhofer. Alte Menschen seien nicht innovativ und blockierten „einen Umbau der Wirtschaft zur Treibhausgasneutralität“, weiß der Klimafolgenforscher, der offenbar auch Innovations- und Altenforscher ist.

Immerhin wissen wir jetzt, weshalb die Bundesregierungen wider geltendes Recht massenhaft Afrikaner und Asiaten ins Land holen. Diese jungen Leute, überwiegend Männer, die die deutsche Bevölkerung zu gebären versäumt hat, sichern die Innovationsfähigkeit und den Transformationsprozess. Schön, dass wir auch das nun geklärt haben, weshalb Meinhardt aus gegebenem Anlass – der Bundeskanzler möchte gern die Wirtschaftsbeziehungen mit Vietnam und anderen Südostasienstaaten ausbauen, was dort zwangsläufig zu einem höheren Energiebedarf führen wird – darauf hinweist, dass diese Schwellenländer als große Umweltsünder doch tatsächlich ihre Energie aus Kohle (!!!) erzeugen.

Nur Erneuerbare sind die Rettung

Doch auch hier weiß der Klimafolgen-Bevölkerungswachstums-Energiewirtschaftsexperte aus Potsdam Rat. Weil der Bau der sogenannten „Erneuerbaren“ in solchen Ländern aus irgendwelchen Gründen viel teurer ist als bei uns, müssen diesen Ländern bessere Kreditkonditionen angeboten werden. Damit, so der nun auch zum Bankfachmann gewordene Mann aus Potsdam, müssen die dann auch aus Kohle und Co. aussteigen, weil sonst „unwiderberuflich“ (vermutlich nur ein Versprecher, keine Freud’sche Fehlleistung) das 1,5-Grad-Ziel gerissen wird. Dumm nur, dass sich bei all dem Gerede des könnte und müsste und sollte ohnehin längst der Eindruck verfestigt hat, dass dieses 1,5-Grad-Ziel nichts anderes ist als eine Schimäre, die ihre Heimat irgendwo im Wolkenkuckucksheim hat. Weshalb dann die sogenannten „Klimakatastrophen“ nicht ausbleiben werden.

Für Meinhardt erzwingt diese unausgesprochene Erkenntnis dann fast schon automatisch die Überleitung zum zweitwichtigsten Lieblingsthema der ÖR-Medien: die Wirtschaftsmigranten, die penetrant als „Flüchtlinge“ bezeichnet werden. Wobei – im Neusprech heißt es wahlweise „Flüchtende“ oder „Geflüchtete“, was Meinhardt geschickt umschifft, indem sie von „Menschen aus Afrika und anderen Regionen“ spricht, die „verstärkt versuchen, nach Europa zu flüchten“. Selbstverständlich tun sie dieses in der Echokammer nicht, weil in der Bundesrepublik für Wirtschaftsmigranten aka Asylbewerber derzeit noch schlaraffenlandähnliche Zustände herrschen, sondern „weil diese Wetterextreme ja jetzt schon tendenziell zunehmen“.

Und selbstverständlich Kompensationen

Selbstverständlich – das im ÖRR zu sagen ist überflüssig, weil es ohnehin jeder weiß – „flüchten“ diese Menschen deshalb, weil die Industrienationen ihnen via Klimakatastrophe die Existenz in der Heimat rauben. Die Möglichkeit, dass all das auch damit zusammenhängen könnte, dass dank europäischer Medizin und Technik in manchen Regionen dieser Welt tatsächlich über Gebühr Menschen gezeugt werden, bleibt auch am Internationalen Acht-Milliarden-Erdenbürger-Tag ungedacht. Vielmehr geht es getreu dem europäischen Mea-Culpa-Komplex um „Kompensationen“, wie der Professor aus Potsdam mainstream-konform erläutert. Selbstverständlich, so weiß er, sind alle Kompensationsangebote unterfinanziert und „wir als Industriestaaten“ müssen selbstverständlich für die Schäden aufkommen, die „wir“ gerade in Afrika verursachen. Ebenso wichtig aber sei es, „über die Emissionsminderung zu reden, denn Emissionsminderung, das ist der beste Weg um künftig Extremwetterereignisse und Klimaschäden in der südlichen Hemisphäre“ zu vermeiden.

Da nun ist Edenhofer endlich wieder dort, wo er schon zu Anbeginn war. Und ich als faszinierter Zuschauer frage mich: Warum eigentlich nur in der südlichen Hemisphäre? Ist Ahrtal und Ähnliches eine gerechte Strafe des Klimagottes, die wir hinzunehmen haben, wenn nur der Süden verschont bleibt? Aber egal. Meinhardt ist zufrieden und bedankt sich artig. Der zwangsfinanzierte ÖR-Fernsehfunk hat seinen morgendlichen Teil zur Volksaufklärung beigetragen – und gut ist.

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Kommentare ( 63 )

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Phil
2 Jahre her

Man muss die Probleme dieser Welt auf das Wesentliche „einkochen“ und das Wesentliche war klugen Köpfen schon vor 90 Jahren bekannt. „Mehrere Menschenalter einigermaßen liberaler Wirtschaftspolitik haben den Reichtum der Welt gewaltig gemehrt. Der Kapitalismus hat die Lebenshaltung der Massen auf einen Stand gehoben, den unsere Vorfahren nicht ahnen konnten. Interventionismus und die auf Herbeiführung des Sozialismus gerichteten Bestrebungen sind seit einigen Jahrzehnten am Werke, das Gefüge der arbeitteilenden Weltwirtschaft zu zertrümmern. Wir stehen am Rande eines Abgrundes, der unsere Zivilisation zu verschlingen droht. Ob die menschliche Kultur für immer untergehen oder ob es in letzter Stunde noch gelingen wird,… Mehr

Michael M.
2 Jahre her

Und wer bitte schaut sich das Morgenmagazin an? Doch wohl nur die Verzweifelten? Ein Großteil der Bevölkerung hat am Arbeitsplatz wohl keinen Fernseher stehen oder doch? Fragen über Fragen!

Lotus
2 Jahre her

„… die VRC steht auch vor dem Problem, immer mehr Alte von immer weniger Jüngeren finanzieren lassen zu müssen.“ Die BRD steht vor dem Problem, immer mehr Einwanderer von immer weniger „schon länger hier Lebenden“ finanzieren lassen zu müssen. Beim ÖRR warte ich schon lange darauf, dass er beim Verzicht und beim Energie-Einsparen voran geht! Runter mit den Zwangsgebühren, den üppigen Gehältern und den fetten Betriebsrenten. Dazu 20% weniger Energieverbrauch. Sofort! Nicht den Bürger belehren, sondern selber machen. Die unter ihrem Konsumverhalten leidenden Gutverdiener im ÖRR fordern: „Macht es teurer! Dann müssen wir ablassen!“ Ich fordere: Runter mit den Gehältern… Mehr

Andreas Stueve
2 Jahre her

Wenn ich schon “ Fussabdruck“ lese, bin ich durch. Grünen – Geschwätz ohne wissenschaftlichen Inhalt. Den sogenannten Klimawandel auf ein einziges atmosphärisches Spurenelement zu reduzieren, hat schon Chuzpe. Und Millionen glauben das, fahren E- Auto, fressen Gras und kleben sich irgendwo fest.
Des Wahnsinns sei kein Ende!

Johannes S. Herbst
2 Jahre her

Die Welt kann auch noch mehr Menschen ernähren. Es ist ein Verteilungsprolem der Nahrungsmittel. Der wissenschaftler Amartya Sen erhielt den Nobelpreis für die Erkenntnis, dass dort kein Hunger herrscht, wo Menschen sich gerecht an ihrer Nahrugsmittelerzeugung beteiligen können. Hunger gibt es in Kriegs- und Krisengebieten und dort, wo Menschen keinen Zugang zu Ressourcen haben.
Das Problem des Bevölkerungzuwachses erledigt sich automatisch da, wo der Wohlstand wächst. Zum Wohlstand braucht es preiswerte Energie. Wenn wir anderen Ländern vorschreiben wollen, welche angeblich grüne Energie sie verwenden sollen und wieviel Kinder und wieviel Bevölkerung sie haben dürfen, sind wir einfach nur selbstzufriedene Heuchler.

Der-Michel
2 Jahre her
Antworten an  Johannes S. Herbst

Was ebenfalls komplett unter den Tisch fällt ist die mangelhafte Logistik im Bereich der Lebens- und Futtermittel. In Indien gehen bis zu 40 % der Ernten druch Logistikprobleme verloren. Nur muss natürlich jedem klar sein, dass diese Logistik teilweise mit erheblichem Energieverbrauch einhergeht. So benötigen Kühlhäuser, Getreidetrocknungsanlagen aber eben auch Transportlogistik gewaltige Mengen an Energie. Die fehlt in diesen Weltgegenden jedoch fast vollständig.

giesemann
2 Jahre her

“ …  dass dank europäischer Medizin und Technik in manchen Regionen dieser Welt tatsächlich über Gebühr Menschen gezeugt werden,…“. Zum „Zeugen“ brauchten die uns nie, aber dafür, das das Gezeugte auch überlebt schon. Im Europa des 19. Jhdts. starb jedes zweite Neugeborene, bevor es ein Jahr alt war. Und später starben die Kinder natürlich auch, die Frauen oft im häufigen Kindbett. So brauchte die Menschheit 100 Jahre, um von 1800 mit einer Milliarde auf deren zwei um 1900 zu kommen. Noch Max Planck hat alle seine vier Kinder überlebt, die beiden Mädchen starben jeweils bei der Geburt ihres ersten Kindes, der… Mehr

Eberhard
2 Jahre her

Was da gerade von Links grünen Weltrettern an völlig jeder Logik widersprechenden Beschmutzung gerade an die westliche Welt in die Öffentlichkeit posaunt wird, entbehrt jeder realen Grundlage. Wenn es dann noch von einigen Wissenschaftlern durch angebliche Erkenntnisse, die aber wieder nur mit zig Unbekannten und daher persönlichen Schätzungen auskommen, als einzige Wahrheit verkündet werden, wirft so etwas enorme Zweifel an der Einhaltung gewissenhafter wissenschaftlicher Arbeit hervor und ist nur Wasser auf die Mühlen völlig unrealistischer und rein ideologischer Weltretter. Die ganze Welt lebt heute vorwiegend von den Fortschritten, die in der westlichen Welt entwickelt und durchgesetzt wurden. Zumindest was Technologien… Mehr

Pegauer
2 Jahre her

In Corona-Lockdown-Zeiten hatte ich das vierbändige Meyers Universallexikon, Ausgabe 1978 des VEB Bibliograhischen Institut hergenommen und im Band I auf Seite 36 eine Tabelle mit relevanten Daten (Fläche, Einwohnerzahl und Bevölkerungsdichte) aller damals bestehenden afrikanischen Staaten gefunden. Nun war mein Ehrgeiz geweckt und von jedem Land dieselben Werte in Wikipedia herausgesucht. Die neueren Zahlen stammten je nach Erhebung von 2016 bis 2019. Ich will jetzt kein einzelnes Land herausgreifen, aber im Durchschnitt hatte sich Afrikas Bevölkerung innerhalb von um das ca. 3,8 fache vermehrt. Auf Deutschland hochgerechnet, würden dann hier knapp 300 Millionen Menschen leben. Absolut unmöglich! Bezüglich des Kinderreichtums… Mehr

Martin Buhr
2 Jahre her

Jeder Mensch braucht Platz zum Leben , ob nun Neu- oder Altbuerger . Er braucht eine Unterkunft und seinen Handlungsbereich . Zudem kommen anteilig der notwendige Platz fuer seine Versorgung und fuer die Entsorgung dessen , was er zuruecklaesst . Zudem will er arbeiten und sich etwas erschaffen . Und das kostet eben Platz . Und dieser muss von anderen , meist Tieren und/oder Planzen geraeumt werden . Es liegt in der Natur der Sache , dass jedes Lebewesen andere Lebewesen toetet und verdraengt oder sie zur Anpassung zwingt um zu ueberleben . Es waere zur kurz gegriffen , zu… Mehr

Drangtonne
2 Jahre her

Die Lösung hat Prof. Hoimar v. Ditfurth bereits 1978 in seiner ZDF Reihe „Querschnitt“ aufgezeigt. Interessenten sollten sich trotz aller Abneigung gegen die ÖR die Folge „Kippt das Klimagleichgewicht“ ansehen, die es erstaunlicherweise aktuell in der ZDF Mediathek zum Nachsehen gibt. Es wird deutlich, dass Politiker nichts für die dort geschilderte Lösung getan haben, und jedes heutige plötzliche Erstaunen reine Heuchelei ist. Nicht vergessen, die Sendung gab es vor über 40 Jahren, als „wir“ noch 4 Mrd. waren. Doku Anlässlich seines 100. Geburtstages erinnert das ZDF mit zwei Folgen „Querschnitt“ aus dem Jahr 1978 an den Wissenschaftsjournalisten Hoimar von Ditfurth.… Mehr