Das Oxfam-Dossier

Von staatlichen Institutionen erhält Oxfam D. 24.258.831,43 Euro, also rund 65 Prozent. Das war nicht immer so: im Jahr 2004 lag der Anteil bei 6,3 % und noch 2012 bei 24,8 %. Noch Fragen zu Oxfam-Propaganda?

Andy Buchanan/AFP/Getty Images

Der aktuelle Oxfam Report zur Ungleichheit kommt wie jedes Jahr passend zum Treffen der Mächtigen in Davos heraus. Orchestriert wird die Medienwelle von zahlreichen Unterstützern in den öffentlich-rechtlichen Medien. Selbst die Tagesschau veröffentlichte die kruden Thesen unkommentiert. Der Nachrichtensprecher verlautbart, die Hilfsorganisation Oxfam sehe die Vermögensunterschiede zwischen Arm und Reich weiter wachsen. In Deutschland liege der Armutsstand auf dem höchsten Stand seit 20 Jahren und Deutschland gehöre zu den Industrienationen mit der höchsten sozialen Ungleichheit.

Ob der Chuzpe der Tagesschau-Redaktion reibt man sich doch die Augen. Wurden nicht gerade die historisch niedrigsten Arbeitslosenzahlen seit der Wiedervereinigung bekanntgegeben? Und wurde nicht gerade darüber berichtet, dass die Anzahl der Hartz IV-Bedarfsgemeinschaften seit deren Einführung noch nie so niedrig war? Und war es nicht so, dass sich der Gini-Koeffizient, der die Ungleichheit der Einkommen in einer Volkswirtschaft darstellt, hierzulande seit 2005 nicht nennenswert verändert hat und Deutschland eher im Mittelfeld der Industrienationen liegt? Kurz zuckt man vor dem Fernsehgerät, ob der tendenziösen Berichterstattung und will eigentlich das Abo bei den Öffentlich-Rechtlichen kündigen. Bis man feststellt: das geht ja gar nicht!

Doch bevor wir zum Problem der Ungleichheit kommen, sollten wir erst Oxfam selbst betrachten. Deren deutsche Sektion, Oxfam Deutschland e.V. hat 28 Mitglieder und 91 Mitarbeiter (Quelle: Organigramm vom September 2018, Website). Im Haushaltsjahr 2017/2018 konnte der Verein Einnahmen in der Größenordnung von 37.200.704,01 Euro verbuchen. Davon kamen von staatlichen Institutionen 24.258.831,43 Euro, also rund 65 Prozent. Das war nicht immer so: im Jahr 2004 lag er bei 6,3 % und noch 2012 bei 24,8 %. Im Jahresbericht 2016/2017 wird der hohe Anteil genauer erläutert: “Bei den Zuwendungen aus öffentlichen Mitteln handelt es sich um Mittel des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), des Auswärtigen Amtes (AA), der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ), der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), des Umweltbundesamtes und der Europäischen Union. Dank der verstärkten Zusammenarbeit im Oxfam-Verbund konnten diese Zuwendungen im Berichtsjahr um 9,3 Mio. EUR auf über 24 Mio. EUR gesteigert werden.“ Bei solchen illustren Förderern muss man sich über die wohlwollende Berichterstattung nicht wundern.

Doch zurück zur Ungleichheit. 1945 war die Hälfte der Welt unterernährt. Damals war die Ungleichheit wahrscheinlich geringer als heute. Fast allen ging es schlecht. Heute, und das sind immer noch zu viel, sind 11 Prozent der Menschen unterernährt. Doch auch diese Zahl geht aller Wahrscheinlichkeit nach weiter zurück. Wer Gleichheit sucht, darf heute nicht mehr nach China oder Südkorea gehen, sondern muss schon den Weg nach Nordkorea oder Venezuela wählen. Dort geht es allen gleich schlecht.

Eigentlich darf man sich nicht auf die Logik der Oxfams dieser Welt einlassen. Sie malen alles dunkel und schlecht. Eigentlich sollte zumindest zu Beginn des Jahres das Positive herausgestellt werden. Es ist der Siegeszug der Marktwirtschaft auf dieser Welt. Die entscheidende Basis dafür war der auf Privateigentum basierende Kapitalismus und dessen mehr oder weniger grenzüberschreitende Akzeptanz. Dies ermöglichte die Globalisierung durch offene Märkte.

Bewerbungsrede
Die Knödelkanzlerin im Kaviar-Davos
Solange diese erhalten bleiben, geht es global auch voran. Für Menschen, die sich nicht von der Oxfam-Depression anstecken lassen wollen, kann das Buch „Progress“ des Schweden Johann Norberg wärmstens empfohlen werden. Er schreibt darin über den globalen Fortschritt. Anfang des 19. Jahrhunderts konnten 12 Prozent der Weltbevölkerung lesen und schreiben. Heute beherrschen weltweit 86 Prozent dies, unter Jugendlichen sogar 91 Prozent. Der medizinische Fortschritt hat es ermöglicht, viele gefährliche Krankheiten zu besiegen. Allein durch die Ausrottung der Pocken dürften in den letzten 40 Jahren 150-200 Millionen Menschen dem Tod entgangen sein. Im Jahr 1900 betrug die durchschnittliche Lebenserwartung auf der Welt 31 Jahre. Heute hat sie sich auf 71 Jahre mehr als verdoppelt. Das weltweite BIP pro Kopf stieg vom Jahr 1 bis zum Jahr 1820 lediglich um 50 Prozent. Seit 1820 explodierte es – in der westlichen Welt stieg es um mehr als das Fünfzehnfache. Vor 150 Jahren benötigten 25 Menschen einen Tag, um eine Tonne Korn zu ernten und zu dreschen. Heute schafft dies eine einzelne Person mit einer Maschine in 6 Minuten. Und die Emission der 6 größten umweltverschmutzenden Länder sind von 1980 bis 2014 um mehr als Zweidrittel zurückgegangen.

Ungleichheit ist kein Problem, sondern Antreiber für den Fortschritt. Ohne Ungleichheit hätte es keine Aufstieg Chinas und der Tigerstaaten in Südostasien in den letzten Jahrzehnten gegeben. Der aus der Ungleichheit entstehende Antrieb zu Innovation und Fortschritt hat Millionen Menschen vor dem Hungertod bewahrt. Problematisch wird Ungleichheit nur dann, wenn diejenigen, die es zu Vermögen gebracht haben, ihre Macht und ihren Einfluss nutzen, um ihren Status zu erhalten und anderen die Chance verwehren, aufzusteigen. Die Durchlässigkeit und Dynamik einer Gesellschaft ist das entscheidende.

Und zum Schluss: Jeff Bezos von Amazon, Bill Gates von Microsoft, Marc Zuckerberg von Facebook, aber auch Hasso Plattner von SAP haben ihr Unternehmen aus dem Nichts aufgebaut. Sie haben nicht nur Hunderttausende von Arbeitsplätzen geschaffen und damit Wohlstand für viele Menschen ermöglicht, sondern ihre Produkte haben das Leben für Milliarden Menschen einfacher und besser gemacht. Früher konnten sich technische Produkte, Innovationen und hochwertige Konsumgüter nur Reiche leisten. Heute sind diese Fortschritte für ganz viele Menschen selbstverständlich. Der Grund ist: Nicht mehr nur reiche Könige und Fürsten sind die Kunden, sondern ganz viele Ottonormalverbraucher. Heute sind diese Kunden die Könige. Ohne die Globalisierung wäre das nicht möglich. Einen schönen, guten Tag.

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Kommentare ( 19 )

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kommentierfix
5 Jahre her

Anderen Propaganda vorwerfen aber selbst welche verfassen – das ist ganz schlechter Stil Herr Schäffler. Dass die Ungleichheit zunimmt, das ist nun mal faktisch nachweisbar. Und das geht ganz einfach zurück u.U. durch die Lohndrückerei durch die Agenda 2010. „Ungleichheit ist kein Problem, sondern Antreiber für den Fortschritt“ Klar kann ein bischen „Hunger“ und „nach oben orientieren“ ein guter Antrieb sein. Es kommt aber immer auf das Ausmaß und die Sinnhaftigkeit an. In der alten BRD war die Ungleichheit deutlich geringer und die Menschen entspannter, trotzdem gab es nicht das geringste Problem mit dem „Fortschritt“. Diese Argumentation ist in der… Mehr

Udo Kemmerling
5 Jahre her

Man kann auch ohne staatsfinanzierte NGOs (!) und ohne Fortschrittsfeindlichkeit diagnostizieren, dass es möglicherweise Menschen mit unterschiedlichem Einkommen und Vermögen gibt. Das sollte eventuell auch so bleiben, gut, es sollte ganz sicher so bleiben. Nur die Spanne des Vermögens sollte nicht zwangsläufig von NULL bis 60.000.000.000 Dollar/Euro reichen. Ich sollte mal die Punkte weg lassen, ob dann noch einer die Nullen zählen kann?!? Das Vermögen eines Superreichen macht grob 10% des Bundeshaushaltes, ergo dessen was Deutschland von und für rund 8.200.000 Durchschnittsbürger an Geld bewegt. Keine Werte, die man stumpf miteinander vergleichen kann, die aber Größenordnungen veranschaulichen. Eine Schere zwischen… Mehr

horrex
5 Jahre her

„Jeff Bezos von Amazon, Bill Gates von Microsoft, Marc Zuckerberg von Facebook, aber auch Hasso Plattner von SAP haben ihr Unternehmen aus dem Nichts aufgebaut. Sie haben nicht nur Hunderttausende von Arbeitsplätzen geschaffen und damit Wohlstand für viele Menschen ermöglicht, sondern ihre Produkte haben das Leben für Milliarden Menschen einfacher und besser gemacht. Früher konnten sich technische Produkte, Innovationen und hochwertige Konsumgüter nur Reiche leisten. Heute sind diese Fortschritte für ganz viele Menschen selbstverständlich.“ Und D O C H werden die oben Erwähnten (plus all den kleinen Erfindern/Innovatoren) JEGLICHE Ausprägung von Elite unter Dauerbeschuss. Wird permanent desavouiert, diskreditiert, diffamiert und… Mehr

Ananda
5 Jahre her

„Problematisch wird Ungleichheit nur dann, wenn diejenigen, die es zu Vermögen gebracht haben, ihre Macht und ihren Einfluss nutzen, um ihren Status zu erhalten und anderen die Chance verwehren, aufzusteigen.“ Problematisch wird es auch wenn eine relativ kleine durchgeknallte Global-Sozialistentruppe, die Ressourcen invadiert um damit die wertschaffende Bevölkerung zu manipulieren und zu unterdrücken. Das herumgereite auf angeblich wohlhabend und „ungerecht“ arm, bezieht sich mMn eher auf die neu installierte Merkel Ansage: Wir als „wohlhabendes“ Land sind dafür zuständig die rückständigen, entwicklungsresistenten SH Länder auf ein wohlhabendes Niveau zu hieven. …. und wenn wir dabei zu Grunde gehen. Migrationspakt ist die… Mehr

Bummi
5 Jahre her

Unabhängig von der Finanzierung hat die Zahl der Milliardäre stark zugenommen. Der politische Einfluss und das Vermögen sind weiter gewachsen. Durch eigene Arbeitwird niemand reich.

Danton
5 Jahre her

Skandal Nr.24.258.831

Karlsruher
5 Jahre her

„Und zum Schluss: Jeff Bezos von Amazon, Bill Gates von Microsoft, Marc Zuckerberg von Facebook, aber auch Hasso Plattner von SAP haben ihr Unternehmen aus dem Nichts aufgebaut.„

Der wichtigste Satz im Artikel.

Was noch fehlt ist der Hinweis zu welchem Grad die 1% von Generation zu Generation in jedem Land wechseln. Da sehe ich in D das Problem, SAP ist der einzige neue DAX Konzern seit gefühlt 100 Jahren.

Klaus Mueller
5 Jahre her

Man kehre vor der eigenen Oxfam-Tür. Die Zustände bei den unregulierten NGOs spotten jeder Beschreibung. Hat Oxfam eigentlich schon einen Fonds für Vergewaltigungsopfer aufgesetzt, deren widerwärtigen Taten ihre Mitarbeiter zu verantworten haben?

Absalon von Lund
5 Jahre her

Bei TE geht es schwerpunktmäßig um Wirtschaft und Politik, oder auch Wirtschaftspolitik. Mit kluger Wirtschaftspolitik können Sie das Leben der Menschen auf Erden verbessern, aber Sie können den Tod nicht verhindern. Jeder muß sterben, mit oder ohne goldene Löffel. Warum? Das ist die Frage aller Fragen und darauf hat die Wirtschaftspolitik keine Antwort. Aber eine Aussage finde ich bedenkenswert: Bezos, Gates, Zuckerberg oder Plattner haben ihre Unternehmen aus dem Nichts aufgebaut: erstetzen ie docjh mal NICHTS durch GEIST!

azaziel
5 Jahre her

Zitat: „Oxfam Deutschland e.V. hat 28 Mitglieder“. Ich will unbedingt Mitglied werden!