FDP bricht bei Umfrage in Hessen ein

Parteichef Christian Lindner wird mit seiner Ampelpolitik für die Liberalen vor den Wahlen in Hessen und Bayern im September zu einer Belastung. Laut dem Berliner Institut Wahlkreisprognose sinken die Freidemokraten derzeit am Main auf die Fünf-Prozent-Hürde.

IMAGO / snapshot

Das ist ein Schlag ins Kontor für die FDP. Laut neuester Wahlumfrage vor der hessischen Landtagswahl des Berliner Instituts Wahlkreisprognose vom 1. Juli sinkt die Partei von FDP-Chef Christian Lindner in einem ihrer Stammländer auf die Fünf-Prozent-Hürde. Minus zwei Prozentpunkte im Vergleich zur vorherigen Umfrage haben die Demoskopen registriert, was schon ein herber Verlust für die FDP ist, die bei der Landtagswahl in Hessen am 28. Oktober 2018 gerade mal 7,5 Prozent erzielte.

In Umfragen vor der Landtagswahl in Bayern im September liegt die FDP schon bei drei Instituten unter und bei einem an der Fünf-Prozent-Marke.

Die aktuelle Befragung in Hessen erfolgte via Online-Panel unter 1.400 wahlberechtigten Personen ab 18 Jahren im Zeitraum vom 23. Juni bis 1. Juli 2023. Die Gewinne und Verluste beziehen sich auf eine vorherige Umfrage des jungen Berliner Instituts.

Auch die CDU schrumpft in ihrem einstigen Kernland Hessen weiter mit minus drei Prozentpunkten auf nur noch 26 Prozent in der sogenannten Sonntagsfrage zur Wahl.

Noch schlimmer ist der Verlust von 3,5 Prozentpunkten für die SPD von Spitzenkandidatin und Bundesinnenministerin Nancy Faeser. Gerade einmal 20 Prozent potenzieller Wähler würden den Sozialdemokraten an den Urnen ihre Stimme noch geben.

Die Schrumpfkur der SPD ist umso blamabler, weil die Alternative für Deutschland in Hessen demnach einen rasanten Aufschwung nimmt. Plus sechs Prozentpunkte haben die Demoskopen des Wahlkreisprognose-Instituts ermittelt, also eine Steigerung von 13 auf jetzt 19 Prozent dicht hinter der SPD. Die AfD liegt bei den Wählern voll im Trend.

Erstaunlich ist auch der Zuwachs von zwei Prozentpunkten bei den mitregierenden Grünen, die es mit ihrer Verbotspolitik im Bund in der Hessenumfrage auf jetzt 18 Prozent bringen.

Auch Freie Wähler und Linke legen leicht zu, bleiben aber mit 3,5 bzw. 2,5 Prozent abgeschlagen unter der Fünf-Prozent-Hürde.

Hessen wird demnach im September wieder Linkspartei-frei.

Zudem werden in der FDP jetzt ihre Mitglieder wohl über den kolossalen Aussetzer ihres Parteivorsitzenden und die Auswirkungen nachdenken. Lindner hatte jüngst seine neue Verbundenheit zur Linken dokumentiert, da er 34 Jahre nach dem Ende der SED-Diktatur inzwischen findet, „im Notfall könnte man noch die Linkspartei wählen“ statt AfD. Also lieber die sozialistischen Erben einer Täterpartei wählen als die Alternative für Deutschland. Was für eine Geschichtsvergessenheit.

Hier noch zum Vergleich das Landtagswahlergebnis vom 28. Oktober 2018 in Hessen:

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Kommentare ( 72 )

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Kartoffelstaerke
1 Jahr her

Superklasse Neuigkeiten!

„Erbarme – zu spät – die Hesse komme!“

Und da geht noch mehr.

Neumann
1 Jahr her

Ich hatte vor, in Thüringen FDP zu wählen. Seit Lindner auch die Linken zur Wahl empfohlen hat, ist das erledigt. Nunmehr wohl die „Freien Wähler“, sofern die nicht wieder die Wahlvorbereitung vermasseln.

wackerd
1 Jahr her

Super, finde ich gut. Und da Lindner (gestern bei Maischberger) eh nicht an Umfragen glaubt, wird er sich sicher wähnen und nach verlorener Wahl kann er wahlweise die AfD oder gleich die Wähler beschimpfen.

Peterson82
1 Jahr her

Kein Wunder… wenn ich die FDP wähle möchte ich eine liberale Wirtschaftspartei die es sich zur Aufgabe macht die Ausgaben des Staates zu senken und den Bürgern mehr Freiheiten zu schaffen was auch mit Bürokratieabbau und Kürzung von Subventionen einhergeht. Ich gehe sogar soweit zu sagen dass sich die FDP als „ohnehin Koalitionspartei“ aus Themen wie Migration usw. raushalten kann weil das Aufgabe von konservativen Parteien ist. Aber nicht einmal die oben genannten Punkte schafft die FDP. Ich wähle Freiheit und „Ruhe vom Staat“ und erhalte eine Mitläufer-Partei, bestenfalls eine „ich bin aber dagegen-Partei“ die aber keine Alternative aufweist. Darauf… Mehr

CIVIS
1 Jahr her

Alles in allem eine höchst erfreuliche Prognose !

Protestwaehler
1 Jahr her

Das wäre bereits eine Klatsche für Faeser HINTER der AfD zu landen 😉

Autour
1 Jahr her

Also wer diese Partei noch bei 5% sieht, lebt wohl in einem andern Land!
Man muss sich doch nur FDP Aushängeschilder wie S-Z, Buschmann oder Lindner anschauen um zu wissen NIE wieder!
Die FDP wird von der politischen Bühne verschwinden! Da kann noch soviel getrommelt werden nach dieser Regierungsperiode ist die FDP Geschichte!

honky tonk
1 Jahr her
Antworten an  Autour

Viel wichtiger,der Lindner kriegt ne Urkunde für seine großartigen Verdienste für’s Gemeinwohl und ne nette Pension als Abfindung für seinen unermüdlichen Kampf gegen „die schlimmsten grünen Ideen“

Aliena
1 Jahr her

die FDP bitte unter 5%, und dann Ausschau nach einem neuen Vorsitzenden für diese Partei halten, mit Lebenserfahrung und abstrahierendem Denkvermögen, gern vom Format Wolfgang MISCHNICK. Die Sylter Champagner-Connection ist wohl doch nicht das Richtige für diese Partei.

Nibelung
1 Jahr her

Sollte uns der Ukrainekrieg nicht atomar dazwischen kommen, denn deren Schwäche und alle anderen Zeichen deuten auf einen Anlaß hin um vom Westen aus mit eigenen Soldaten eingreifen zu können, dann sind die Gelben ehedem Geschichte und auch die Grünen und Roten werden weiter schrumpfen, denn die will und braucht alle zusammen kein Mensch mehr. Mit dem Vorsitzenden ist kein Erfolg mehr für die Partei zu erwarten, denn er ist Getriebener der eigenen Fraktion und die ist sowas von gespalten und die meisten denken nur an sich selbst, wie bei den anderen Parteien auch, aber sie nun mal eine der… Mehr

Delegro
1 Jahr her

Die nach wie vor noch sehr hohen Werter für die Versagerparteien SPD und Grüne (die FDP bekommt ja schon ihren Denkzettel) lassen nur noch einen Rückschluss zu. Alle die immer noch rot/grün wählen wollen sind entweder zu alte (senil / habe ich schon immer gewählt) oder schlicht dumm und politisch vollkommen ungebildet.

Kartoffelstaerke
1 Jahr her
Antworten an  Delegro

Na, dann hat die Zukunft für die AfD und Deutschland doch gute Chancen:

1) Die „Senilen“ werden, sorry, biologisch automatisch weniger.
2) Die „habe ich schon immer gewählt“ werden enttäuscht mindestens aufhören zu wählen, wenn ihnen das Geld wegen den Gewählten ausgegangen ist.
3) Und die Dummen/politisch Ungebildeten werden mit dem gerade „angesagten“ laufen – und damit früher oder später der AfD ihrer Stimme geben.

Last edited 1 Jahr her by Kartoffelstaerke