Sie haben vom grossen kalifornischen Goldrausch Mitte des 19. Jahrhunderts gehört. Wir haben im zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts auch einen „Goldrausch“ vor uns. Es ist der Biotech-Boom und die unzähligen Unternehmen, die gerade in den US forschen und Wirkstoffe entwickeln.
Als ich am 02.05. im Artikel Sommerstarre statt Sell in May eine enge Seitwärtsbewegung für den Sommer antizipiert habe, war das zwar im Nachhinein eher prophetisch. Ich will aber ehrlich sein, ich hatte das nur bis August, längstens Anfang September auf dem Radar. Dann bin ich aber fest von einem Ausbruch aus dieser Starre ausgegangen.
Nun sitze ich aber hier Anfang Oktober, diverse Katalysatoren liegen in den letzten Wochen hinter uns, die den Leitindex S&P500 problemlos hätten nach oben oder unten ausbrechen lassen können – nur der bewegt sich kein bisschen. Immer noch verharrt der Leitindex in einer enervierenden Starre und engen Range, die eine bärische Interpretation (hier in blau), ebenso wie eine eher bullische Interpretation (hier in schwarz) zulässt:
Wir als aktive Anleger müssen das einfach hinnehmen und solange der Markt seine Karten nicht aufdeckt, verbietet sich eine zu starke Festlegung in eine Richtung. Nur Unbelehrbare glauben immer wieder, klüger als der Markt zu sein und bilden sich ein, schon im Vorfeld die 100% sichere Auflösung zu kennen.
Der Markt muss aber gar nichts und die Strafe für derartiges Ego, folgt im Depot in der Regel auf dem Fuße. Weil der Markt reflexiv (selbstreferentiell) ist, kann das auch gar nicht anders sein.
So eine fortdauernde Starre wie aktuell, ist doch aber eine ideale Gelegenheit, sich an Aktien zu erinnern, die eine hohe innere Stabilität besitzen und mit denen man praktisch in jeder Marktlage seine Freude haben kann.
Besonders Fans sind wir bei Mr-Market dabei schon seit Jahren von Aktien, die „Schaufeln“ herstellen. Nein, natürlich sind Schaufeln nicht wortwörtlich gemeint, sondern nur als Metapher.
Sie haben vielleicht vom grossen kalifornischen Goldrausch Mitte des 19. Jahrhunderts gehört. Unzählige Glücksritter strömten in wenigen Jahren ins Land, aber nur die Wenigsten fanden, was sie suchten. Eine Art von Händlern und Herstellern, wurde aber doch zuverlässig reich. Und das waren die, die für den Goldrausch die Schaufeln und sonstigen Werkzeuge lieferten. Denn die Schaufeln wurden immer gebraucht, solange der Rausch andauerte – von den Gewinnern ebenso, wie von den Gescheiterten.
Wir haben im zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts aber auch einen „Goldrausch“ vor uns. Es ist der Biotech-Boom und die unzähligen Unternehmen, die gerade in den US forschen und Wirkstoffe entwickeln. Auch hier werden viele scheitern, andere aufgekauft werden und nur die Wenigsten werden sich wirklich zu einem echten „Bluechip“ im Markt entwickeln und dauerhaften Erfolg haben.
Selbst für echte Fachleute – wir haben bei uns bei Mr-Market zum Beispiel einen Kolumnisten, der selber in der Forschung tätig ist – ist es sehr schwer, von aussen die Erfolgsfirmen von den zukünftig Gescheiterten zu unterscheiden. Das ist ja auch kein Wunder, wir reden ja über Forschung und weil es eben Forschung ist, kennt man das Ergebnis natürlich noch nicht und Überraschungen gehören dazu.
Trotzdem ist der Biotech und Life Sciences Bereich, wohl *der* Boom-Sektor des Jahrzehnts und wird es wohl auch darüber hinaus bleiben. Warum und was sich da „zusammenbraut“, können Sie unter anderem auch im Artikel Unsterblichkeit – ultimativer Luxus der Superreichen nachlesen.
Wir reden hier also nicht nur über ein paar neue Medikamente, der Sektor hat vielmehr das Potential, das Leben der Menschheit radikal und revolutionär zu verändern.
Selbst wenn man aber im Sektor als Anleger auf „Nummer sicher“ gehen will und statt in kleine Forschungsunternehmen, in die grossen Spieler investiert, ist man nicht vor massiven Kursrückschlägen gefeit, wenn nur ein Medikament nicht seine Erwartungen erfüllt.
Der massive Absturz bei Bristol-Myers Squibb (BMY) Anfang August, hat das eindrucksvoll gezeigt und BMY ist immerhin ein Unternehmen mit 92 Milliarden USD Markkapitalisierung!
Es gibt aber eine Lösung für dieses Problem, wenn man die Regeln des kalifornischen Goldrausches beherzigt. Nicht die forschenden Unternehmen generieren aus dem Boom sichere Gewinne, sondern die, die dafür die Gerätschaften, Werkzeuge und Techniken liefern. Die gewinnen (fast) immer.
Daher will ich Sie heute auch hier auf Tichys Einblick auf *den* „Schaufel-Bluechip“ im Biotech- und Healthcare-Sektor aufmerksam machen. Bei uns in der Community, ist die Aktie schon seit Jahren ein Dauerfavorit und wir hatten viel Freude damit.
Es ist Thermo Fisher Scientific (TMO), ein internationaler Konzern mit 17 Milliarden USD Umsatz weltweit, 52.000 Mitarbeitern und einer Marktkapitalisierung von 62 Milliarden USD. Kein „Leichtgewicht“ also.
TMO stellt „Schaufeln“ her. Ganz einfach. Und zwar „Schaufeln“ in allen Stärken und Grössen, so ziemlich für jeden Bereich der Biotechnologie und angewandten Forschung.
Sie wollen ein paar Stichworte zur massiven Breite des Produktportfolios?
Da finden wir unter anderem: Zellanalyse, Klonierung, Epigenetic, Genom-Editierung, Genom-Sequenzierung, RNAi und Stammzellenforschung. Aber auch industrielle Themen wie Chromatographie, Forensik oder Massenspektrometrie.
Schauen Sie sich einfach mal die Anwendungen und Verfahren an, in denen sich TMO tummelt und Sie werden schnell verstehen, warum TMO ein „Schaufel-Hersteller“ ist, der immer am Biotech-Boom verdient – egal ob das forschende Unternehmen dann mit seinen Medikamenten scheitert oder erfolgreich ist.
Natürlich findet sich diese Stabilität auch im langfristigen Chart wieder, das seit Jahren von einem permanenten Aufwärtstrend geprägt ist und gerade wieder neue Höhen erklimmt:
Eigentlich ist so eine Aktie doch ein Traum eines Investors. In einem klaren Wachstumsmarkt tätig und trotzdem so massiv diversifiziert, dass man (fast) immer zu den Gewinnern gehört.
Ob Hillary Clinton die Preise für teure Biotech-Medikamente deckeln will, oder ob die US Food and Drug Administration (FDA) ein Medikament zulässt oder nicht, beeinflusst die betroffenen, forschenden Unternehmen massiv und schnell zweistellig in den Kursen. TMO kann dagegen nur die Schultern zucken und zieht weiter seine Bahn. Genau das, zeigt das Chart.
Und wo ist der Haken, fragt man sich da zwangsläufig?
Eigentlich ist für mich keiner sichtbar, außer das immer und überall vorhandene Restrisiko, dass das Management Unfug macht und die ausgezeichnete Ausgangslage verspielt. Damit muss man aber immer leben, wenn man in Aktien investiert.
Wichtig ist jedoch die Erkenntnis, dass der Markt eben reflexiv ist und die anderen Marktteilnehmer auch nicht dumm sind. Heisst, nicht nur wir bei Mr-Market und nun auch Sie hier, kennen die Qualität von TMO, sondern der Markt natürlich auch. Und deshalb ist die Aktie so weit oben und wird schon heute recht anspruchsvoll bewertet. Da ist also einige positive Erwartung bei TMO im Kurs.
Wenn es zu einem massiven Markteinbruch kommen sollte, wird auch TMO deutlich fallen, daran gibt es gar keinen Zweifel. Dann fällt sowieso alles, wie schnell das auch bei sehr soliden Aktien geht, hat ja 2008 der Bluechip General Electric (GE) eindrucksvoll bewiesen, die bei 5 USD notierten, nun wieder bei 30 USD.
Klar ist auch, dass in der nächsten Krise viele der kleineren Biotech-Unternehmen einen „Exitus“ erleiden werden, wenn plötzlich die Finanzierungsströme versiegen und die Anleger keine Vorschusslorbeeren mehr in den Kursen einpreisen. Ebenso klar ist aber auch, dass egal wie tief eine TMO dann in dieser Phase fallen, diese danach wieder nach oben steigen wird.
Denn solange im Biotech-, Healthcare und Life Sciences Bereich geforscht und in Laboren gearbeitet wird, werden Produkte wie die von Thermo Fisher Scientific ihre Abnehmer finden – Schaufeln halt. 😉
Genau das ist sowieso das höchste Maß an Sicherheit, das man im Aktienmarkt überhaupt finden kann. Denn in einer entsprechend schweren Wirtschafts- oder Währungs-Krise wird ausnahmslos jeder Bluechip einknicken.
Die soliden Unternehmen mit gutem Geschäftsmodell aber werden das überleben und danach wieder zu neuen Höhen steigen. Das TMO zu diesen Unternehmen gehört, erscheint höchst wahrscheinlich.
Das wollte ich heute mit Ihnen teilen. In einer Phase, in der der breite Markt in indifferenter Starre verharrt.
Und ja, es gibt weitere „Schaufelhersteller“ in diesem Markt. Die müssen Sie aber nun selber finden, oder zu uns bei Mr-Market dazu stossen.
Ihr Hari
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