Mit diesem Beitrag beginnt - Hari - Michael Schulte - Mr. Market - , in lockerer Folge hier nicht nur Grundsätzliches zu thematisieren, sondern auch auf sich bildende Chancen am Markt hinzuweisen.
Mit diesem Beitrag beginne ich, in lockerer Folge auf Tichy´s Einblick nicht nur Grundsätzliches zu thematisieren, sondern auch auf sich bildende Chancen am Markt hinzuweisen.
Zu Beginn ist es daher nötig, ein paar grundsätzliche Worte zum Erfolg am Markt los zu werden. Die Mitglieder von Mr-Market kennen diese Wahrheiten schon und sind gerade deswegen erfolgreicher geworden.
Denn es gibt ja einen guten Grund dafür, dass so viele gebildete Menschen– die ansonsten im normalen Leben durchaus erfolgreich sind – mit ihren Depots an der Börse auf keinen grünen Zweig kommen.
Der Grund ist ebenso einfach, wie ungern gehört:
Unsere Meinung zählt am Markt nicht. Und der Markt muss gar nichts.
Alle die glauben, je meinungsstärker jemand diese oder jene Richtung für die Börsen verkündet, desto kompetenter sei er als Anleger, sind leider völlig in der falschen Spur. Ich weiß, das wird von ein paar Lesern nicht gerne gehört werden, es ist aber trotzdem wahr.
Denn das Gegenteil ist wahr. Niemand kennt die Zukunft und die, die diese am Lautesten verkünden, am Allerwenigsten.
Mediale Aufmerksamkeit und Börsenerfolg sind eigentlich ein Gegensatz.
Und müssen auch ein Gegensatz sein, weil die Reflexivität des Marktes das erzwingt. Dazu unten ein Link.
Denn Erfolg wird am Markt nur mit Disziplin, aufmerksamer Beobachtung, gutem Risikomanagement und dem opportunistischen Ergreifen von Chancen erreicht.
Es ist ein bisschen wie beim urzeitlichen Jäger, der noch das Überleben des Stammes sichern musste. Auch der lauerte demütig und geduldig, bis sich das Wild in einer aussichtsreichen Position zeigte. Dann aber schlug er mit aller Kraft und ohne zu Zögern zu.
Auch der Jäger kannte die Zukunft nicht und konnte nicht sicher sagen, wann und wo das Wild aus dem Unterholz brechen würde. Die Zukunft war und ist auch für ihn unbestimmt. Aber sein Instinkt und seine Erfahrung über Wahrscheinlichkeiten, hatte einen riesigen Wert und machte oft den Unterschied zwischen Hunger und einem „fetten“ Festmahl des Stammes aus.
Ich kann diese Thematik hier nicht vertiefen, dazu gibt es auf Mr. Market aber unzählige Grundlagenartikel. Ich will Ihnen aber raten, zumindest den Artikel zur > Reflexivität < zu lesen.
Der wird Ihnen zeigen, was der Markt ist: Ein selbstreferentielles, dynamisches System. Keine statische Maschine, deren Funktionsweise man vollständig erforschen kann.
Und weil das so ist, ist starke Meinung ein Kontraindikator. Was alle glauben und erwarten, kann nicht mehr so eintreffen, weil es schon in den Kursen eingebacken ist.
Unsere Aufgabe als Anleger ist also, Chancen zu erkennen und diszipliniert zu ergreifen. Ob diese Chance sich dann realisiert, ist ebenso wenig sicher, wie ob das Wild in der nächsten Stunde tatsächlich auf die Lichtung treten wird.
Wenn wir aber immer „gute Chancen“ mit einem positiven Verhältnis zwischen Chance und Risiko ergreifen und wir die Risiken begrenzen, werden wir über die Zeit erfolgreich sein. Darum geht es.
Eine solche Chance könnte sich nun in Großbritannien und im britischen Pfund auftun.
Denn gibt es ja einen Konsens, der besonders von den EU-Freunden laut verkündet wird:
Britain is doomed!
Oder doch nicht? Ich habe das nie geglaubt, lesen Sie, was ich am 27. Juni nach dem Brexit > geschrieben habe <.
Trotzdem, wir diskutieren nicht mit dem Markt und um den Brexit herum, haben Hedgefonds Rekordsummen Short gegen das britische Pfund gewettet. Da hält man zunächst nicht dagegen, sondern heult erst einmal mit den Wölfen.
Nun aber sind gut zwei Monate vergangen und der große Untergang der britischen Insel lässt auf sich warten.
Was ja auch kein Wunder ist, denn in meinen Augen hat sich Großbritannien nun in eine positive Ausgangslage manövriert, in der die Insel alle Optionen hat.
Denn der Brexit ist formal nicht verkündet und wird es wohl auch in diesem Jahr nicht mehr werden. Die neue Regierungsschefin May, pflegt eine klare, pragmatische Linie und kann sich nun aus den verschiedenen, möglichen Szenarien die besten Rosinen für ihr Land heraus picken.
Auf das Gerede aus Brüssel, dass es für die Briten keine Sonderbehandlung gäbe, gebe ich dabei genau so viel, wie auf viele andere Aussagen aus dem Munde Junckers oder Schulz’s – nämlich herzlich wenig.
Denn GB ist zu wichtig für Europa und solange die Briten den Brexit-Antrag nicht eingereicht haben, haben sie auch eine Menge Druckmittel gegenüber der EU in der Hand.
Es gehört wenig Phantasie dazu, sich vorzustellen, dass am Ende eben doch ein Konstrukt stehen wird, in dem die Briten zwar formal nicht mehr zur EU gehören, in Verträgen sich aber wichtige Zugeständnisse gesichert haben, so dass Großbritannien am Ende der „Flugzeugträger“ des freien Welthandels in Europa werden kann, während die EU in ihrer Regulierungswut ertrinkt und von den ungeklärten Gegensätzen der räumlich überdehnten Mitgliedschaft zunehmend zerrissen wird.
Aber wie auch immer, auch das ist Meinung. Meine nämlich. Aber die zählt nicht am Markt.
Was aber zählt, sind die Signale des Marktes und die sehen beim britischen Pfund zum Euro nun so aus:
Denn die Hedgefonds haben begonnen, ihre Shorts auf das britische Pfund zu covern und damit bildet sich diese Wendeformation, die an eine inverse Schulter-Kopf-Schulter Formation erinnert und für das britische Pfund zukünftige Stärke indiziert.
Wenn man so will, deutet diese Struktur also in die Richtung meiner Meinung: Großbritannien hat eine bessere Ausgangslage, als der Insel vom europäischen Mainstream derzeit zugewiesen wird. Und das britische Pfund ist wie jede Währung, Ausdruck der Wirtschaftskraft und der Aussichten des Währungsraumes.
Und weil eine Wette auf das britische Pfund gegen den Euro, eine Wette gegen den aktuellen Marktkonsens wäre, könnte es auch eine aussichtsreiche, mittelfristige Chance sein.
Wann ist diese Chance negiert und sollte man sie nicht weiterverfolgen? Wenn GBPEUR unter das Tief von August fällt. Dann existiert die Chance nicht mehr und man muss etwaige Positionen schließen, um Verluste zu begrenzen.
Soweit der erste Hinweis hier auf eine konkrete Chance. Weitere werden locker ca. alle zwei Wochen folgen, dann ohne Disclaimer am Anfang.
Ich kann aber erneut nur dringend dazu raten, sich die selbstreferentielle Qualität des Marktes klar zu machen und endlich aufzuhören, starken medialen Meinungen hinterher zu laufen.
Das an der Börse zu tun, was die Mehrheit schon erwartet, führt zuverlässig nur zu Einem: Verlusten.
Und störrisch bei seiner Meinung zu bleiben, selbst wenn der Markt etwas ganz Anderes macht, führt auch nur zu Einem: Verlusten.
Auch für die obige Chance gilt also: wenn diese sich doch nicht wie erhofft realisiert, schließen kluge Anleger die Position, ohne zu zögern, und begrenzen die Verluste.
Denn erfolgreiche Anleger kämpfen nicht gegen den Markt!
In diesem Sinne bis bald.
Ihr Hari
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