Strom und höhere Preise

Amprion aus Dortmund versorgt Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und das Saarland mit Strom und hat gegenüber der FAZ eine Steigerung der Preise um sage und schreibe 45 Prozent angegeben. Im Vorjahr erhob Amprion „nur“ 12 Prozent mehr.

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Für das nächste Jahr deuten sich weitere drastische Erhöhungen der Strompreise an. Denn jetzt im Oktober werden die Umlagen für den Strompreis im kommenden Jahr festgelegt. Noch ist es für eine Schätzung des gesamten Strompreises zwar etwas früh. Aber die FAZ hat dennoch einmal vorgerechnet, was auf die Verbraucher zukommen wird.

Sie hat sich für die Kalkulation einer der wichtigsten Größen des Strompreises, des „Netzentgeltes“, bei den vier Netzbetreibern umgesehen. Die haben ihre Preise für das kommende Jahr bereits veröffentlicht. Etwas sang- und klanglos, empfindet die FAZ feinsinnig, aber den Netzfirmen war wohl nicht nach viel Öffentlichkeit.

Amprion aus Dortmund versorgt Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und das Saarland mit Strom und hat gegenüber der FAZ eine Steigerung der Preise um sage und schreibe 45 Prozent angegeben. Im Vorjahr erhob Amprion „nur“ 12 Prozent mehr.

Tennet wird im kommenden Jahr laut FAZ 9 Prozent mehr verlangen. Gegenüber der Steigerung von 80 Prozent im Vorjahr geradezu ein Klacks. Transnet-BW in Baden-Württemberg wird um 13 Prozent erhöhen, und nur 50Hertz senkt seinen Preis um 11 Prozent. Diese Netzkosten machen inzwischen fast ein Viertel des Strompreises aus. Bezahlen müssen ihn die Endkunden, die Stromverbraucher.

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Deutschland braucht eine Energiewende 2.0!
Dramatische Folgen jenes Irrsinnsprojektes „Energiewende“. Denn in diese Netzkosten fließen zum Beispiel die Kosten des Parallelbetriebes von bisherigen Großkraftwerken ein. Die stehen neben den Wind- und der Photovoltaikanlagen bereit, um bei „Dunkelflaute“ einzuspringen, wenn die netten „Erneuerbaren“ mal wieder zu wenig bis gar keine Energie liefern. Vor allem das stark schwankende Angebot macht den Betreibern der Übertragungsnetze zu schaffen. Denn sehr rasch müssen gewaltige Energiemengen herangeschafft werden, wenn zum Beispiel an einem sonnigen Tag eine Wolkenfront quer über das Land zieht und die Stromerzeugung sämtlicher Photovoltaikanlagen zusammenbrechen läßt.

Umgekehrt wird es ebenso teuer, wenn starke Winde auf der Nordsee die Windräder viel Strom liefern lassen und die Übertragungsnetzbetreiber nicht wissen, wohin damit, weil gerade kein Abnehmer da ist. Eine typische Situation an Weihnachtsfeiertagen, die dann sehr teuer wird. Denn diese Strommengen können meist nur verschenkt, wenn sie mit einer gehörigen Mitgift versehen werden. Die beträgt schon mal 20, 25 Millionen Euro, die an die Abnehmer zum Strom dazu geliefert werden! Ein Tagträumer derjenige, der glaubt, mit Stromexport wird Geld verdient. Diese Kosten muss der deutsche Stromverbraucher bezahlen; auch sie fließen in jene „Netzentgelte“.

Trotzdem fürchten sich unsere europäischen Nachbarn langsam vor den Folgen, die die spinnerten Deutschen mit ihrer „Energiewende“ angerichtet haben. Sie können meist nichts mit den gewaltigen Energiemengen anfangen, die da zur falschen Zeit über die Grenzen geliefert werden. Länder wie Polen verbarrikadieren sich bereits – elektrisch gesehen. Sie können die Strommengen nicht gebrauchen.

Das Glück fährt im E-Auto?
Nach der Energie- jetzt die Verkehrswende?
Zu den Netzentgelten gehören auch die Kosten, die an die Betreiber der Windräder gezahlt werden müssen, wenn sie zwar Strom liefern, den ebenso gerade keiner gebrauchen kann, weil er zur falschen Zeit anfällt. Die Windräder stehen zwar still, die Betreiber aber werden dennoch so bezahlt, als ob sie Strom geliefert hätten. Modell für Ihren Bäcker: Gib mir Geld, Du hättest ja meine Brötchen haben können! Diese grünen Wirtschaftsmodelle der Zukunft also kosten horrende Summen, die Stromkunden bezahlen müssen – ungefragt. Trittins Eiskugel ist für sie damit ziemlich teuer geworden.

Der Interessensverband Bundesverband Energie- und Wasserwirtschaft BDEW (lange Jahre an der Spitze Merkels ehemalige rechte Hand Hildegard Müller, jetzt sinnigerweise RWE) jedoch hat jetzt den Schuldigen herausgefunden. Die FAZ berichtet weiter, dass die Bauern zu hohe Entschädigungen fordern. Sie verlangten nämlich eine „Maut“ dafür, dass durch ihre Felder und Fluren Stromtrassen gepflügt werden. Ein Rechtsgutachten des BDEW hat laut FAZ ergeben: Die Forderungen der Bauern für Nutzungs- und Einnahmeausfälle seien „unverhältnismäßig und verfassungswidrig“. Es ist immer viel Aufregung, wenn die Geier über dem Aas untereinander in Streit geraten.

Anspruch und Wirklichkeit
„Energiewende“ trifft frostige Wirklichkeit
Aber am Horizont zeichnet sich Besserung ab, versprechen jedenfalls die Energiewende-Ideologen in ihren Planungsstuben. Wenn erst einmal die Nord-Süd-Stromautobahn ausgebaut ist, dann ist das Energiewende-Endziel erreicht. Dann haben die Bayern wieder Strom. Denn sie müssen bald ihre letzten Atommeiler abschalten, noch ehe der versprochene Windstrom aus dem Norden fließt. Dann fehlt ihnen ziemlich viel Strom, denn die Leitungen für Windstrom aus dem Norden gibt es nicht. Blöde Zeiten für Audi und BMW.

Die Leitungen wird es auch längere Zeit nicht geben. Denn die Technik ist längst nicht einsatzreif. Sie sollen als Hochspannungsgleichstromleitungen ausgeführt werden. Die funktionieren in China; allerdings hängen sie dort an hohen Strommasten, die sich in Trassen durchs Land ziehen.

Die will hier niemand. Deshalb sollen sie unter die Erde verlegt werden. Sie sollten also einigermaßen gut isoliert sein, um Spannungen von ein paar Hunderttausend Volt möglichst sicher gegenüber dem Erdreich zu isolieren. Ob das funktioniert, weiß niemand. Ebenso weiß niemand, welche Auswirkungen diese bis zu fast 80, 90 Grad heißen Heizkörper in der Erde haben werden. Der Bauer, unter dessen Hof eine solche Leitung läuft, braucht keinen Schnee mehr zu kehren.

Ebenso weiß niemand, was tun, wenn diese zentrale Leitung, die die wichtige Energie für Bayern von Nord nach Süd transportiert, mal wieder ausfällt. Aber das kennen wir ja aus dem Zugverkehr, seitdem bei Rastatt ein Tunnel einbrach und die wichtigste Nord-Süd-Eisenbahnverbindung unterbrach.

Währenddessen erschallt irgendwo vom Himmel das höhnische Lachen derjenigen, die diese Untaten über das Land gebracht haben.

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Kommentare ( 56 )

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56 Comments
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Ingolf Bernhard Pärcher
7 Jahre her

Das muß ich dann doch noch ewas abwandeln. Blödsinn anschaffen und sich dann straflos schrauben gehen, ist systemisch, sonst gäbe es den BdSt mit seinem Schwarzbuch und Mario Barths Shows nicht. Merkel bildet da nur die Spitze eines Eisbergs. Schrittweise scheitert auch oft an zigtausend Wider- und Einsprüchen. Angenommen, man wollte eine HGÜ- Strippe durchs Land ziehen, formieren sich ruckzuck 5’000 Plattformen und e.V., um das Ding zu verhindern. Neuseeland hat mal in den 80ern, soweit ich mich erinnere, Gongschlag Mitternacht Silvester alle Subventionen gekappt, haben nur 5% der betroffenen Betriebe nicht überlebt. Solche Handlungsfähigkeit würde man der heutigen Politik… Mehr

Als Gast
7 Jahre her

Das ist nicht nur bei der Energiewende so. Es gab mal vor vielen Jahren Sonntags gegen 24:00 Uhr eine Diskussionsrunde beim ZDF. In einer der letzten Sendungen war auch die Bischöfin Käßmann dabei. Alkohol hat sie in der Sendung nicht getrunken. Aber am Ende wurde zusammengefasst, was sie forderte. Nur noch Philosophen und Theologen sollen das Leben der Menschen bestimmen. Demokratie und Freiheit sind dann vollkommen vorbei. Von Physik und Technik haben die nicht mal eine Vorstellung, außer wenn sie in ihren dicksten Autos fahren. Aber die kriegen die ja schon vom Steuerzahler bezahlt. Mit noch mehr Gebühren können die… Mehr

Als Gast
7 Jahre her

Das erinnert mich an Trittin:

Die Strompreise steigen? Da wird Trittin wieder sagen, dass die Strompreise höchstens um den Preis einer Kugel Eis steigen. Naja, der Strom wird teurer. Damit steigt der Preis für Herstellung von Eiskugeln. Und Trittin wird wieder sagen, dass der Strom nicht teurer als die Eiskugeln wird. Er sieht ja nur die Differenz, denken geht nicht. 😉

Als Gast
7 Jahre her

Irgendwann werden hier alle Kraftwerke, Wind- und Solaranlagen abgeschafft.

Das kommunistische China übernimmt weltweit die gesamte Industrie. Deshalb konnten wir schon 2015 erfahren

„China plant ein Stromnetz für die ganze Welt“
https://www.welt.de/wirtschaft/article149840658/China-plant-ein-Stromnetz-fuer-die-ganze-Welt.html

„China könnte in wenigen Jahren zu einem wichtigen Stromlieferanten für Europa werden – und das mit schmutzigem Kohlestrom und absurderweise im Einklang mit der Pariser Klimakonferenz. “
http://www.wetter-center.de/blog/?p=1535

Das hat Merkel mit China vielleicht schon vereinbart. Steinmeier sagte auch schon „Deutschland kann auf Chinas Erfolgen aufbauen.“

Holger Douglas
7 Jahre her

Vielen Dank für Ihre Zuschrift. Wie gut das funktioniert, sieht man an der gestiegenen Gewaltkriminalität auch in diesem Bereich.

Hans Diehl
7 Jahre her

Dass die zum Teil grassen Erhöhungen der Netzentgelte nicht alleine der Energiewende geschuldet sein können, zeigt eindeutig die Realität… Denn es tut sich was, auf „Dezentraler Ebene“ Dezentral heißt kürzere Transportwege, und weniger Netzbelastung Man darf gespannt, ob und wann es bei den Verbrauchern Kosten mindernd ankommt. Siehe hier. https://www.pv-magazine.de/2017/10/06/eon-und-enel-handeln-erstmals-strom-ueber-blockchain-technik/ Zitat: Eon und Enel haben über einen neuen Marktplatz, der die Blockchain-Technik nutzt, erstmals Strom gehandelt. Die Geschäfte könnten in Sekunden direkt untereinander abgewickelt werden, hieß es vom deutschen Energiekonzern. Es sei kein zentraler Vermittler erforderlich, was die Kosten der Strombeschaffung senke. Künftig sollten auch die Kunden von diesem direkten… Mehr

dondolo06
7 Jahre her

Na ja – in Heilbronn soll jetzt ein großes, 1.000 MW starkes Gaskraftwerk gebaut werden. Nein, kein hocheffizientes GuD-Kraftwerk, sondern ein primitives „open Cycle“ Gaskraftwerk mit einem miserablen Wirkungsgrad von 30%. Billigster Invest, dafür hohe Betriebskosten…

pcn
7 Jahre her

Die „Energiewende“ ist wohl das wirksamste Instrument zur skrupellosen Umverteilung vom kleinen Bäcker, über die Rentnerin, die nicht weiß, wie sie ohne Flaschensammeln und Tafel über die Runden kommen soll, bis zum Durchschnittsverdiener, für den mit 2 Kindern plus Partnerin am Ende des Monats nichts mehr auf dem Konto bleibt. Möglicherweise ist hier auch Korruption im Spiel. Vielleicht sind einige Bundestagsabgeordnete mit der Energiewende unglaublich Reich geworden. Und vielleicht hat Herr von Arnim Recht, wenn er sagt: „“Hinter die Kulissen zu schauen heißt zu erkennen: Hinter der demokratischen Fassade wurde ein System installiert, in dem völlig andere Regeln gelten als… Mehr

Gerhard Wruck
7 Jahre her

Herr Diehl, Ihre Halbwahrheiten aus Eigeninteresse sind einfach nervtötend.

Gerhard Wruck
7 Jahre her

Werter berk, es kann nicht oft genug betont werden, dass die Hauptverantwortliche für diesen Irrsinn mit „M“ anfängt und mit „erkel“ aufhört. Auf der Bundesversammlung der Jungen Union in Dresden wurde diese schuldbeladene Person heute übrigens wieder „mit stehenden Ovationen“ gefeiert. Und das knapp zwei Wochen nach ihrer krachenden Wahlschlappe und nach ihrem Bekenntnis, sie wüsste nicht, was sie künftig anders machen sollte als bisher! So rebellisch ist die junge Generation der CDU/CSU! Da hoffen schon wieder einige darauf, dass die Trulle aus der Uckermark sie stante pede mit einem schönen Posten in der neuen Regierung neben GrünInnen und FDP-Opportunisten… Mehr