Proteste gegen Windräder

Die Grünen in der Landesregierung haben sich diese Ecke weit entfernt der Landeshauptstadt Wiesbaden vor allem deswegen ausgesucht, weil es sich um Staatswald handelt, über den der landeseigene Betrieb Hessenforst entscheidet.

imago Images/Hauke Hass

Die Zerstörung der Reinhardswaldes in Nordhessen soll beginnen. Riesige Windkraftanlagen mit Höhen von über 240 Meter werden die weiten Waldflächen überragen, wenn der Windpark Reinhardswald tatsächlich entsteht. 20 Windräder wurden gerade beim Hersteller Vestas vorbestellt, die Verträge gerade unterzeichnet, wie die Hannoversche Allgemeine Zeitung berichtete.

Der Betreiber, die Gesellschaft Windpark Reinhardswald, will mit dem Modell „Vestas V150“ die größten und leistungsstärksten Anlagen mit einer Nabenhöhe von 166 Meter und 150 Meter Rotordurchmesser in den Wald setzen. Im Oktober 2020 sollen nach den Vorstellungen der Gesellschaft die Bauarbeiten losgehen, die Sägen an die Bäume gesetzt werden.

Die Pläne dazu reichen schon weit zurück, TE hat darüber mehrfach berichtet.

Das Projekt steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung, die jetzt beim zuständigen Regierungspräsidium beantragt wird. Es bestehen etwa bei angrenzenden Gemeinden Zweifel, ob solche Anlagen genehmigt werden können. Die Gemeinde Oberweser hat beispielsweise in einem hydrogeologischen Gutachten nachgewiesen, dass der Untergrund sehr zerklüftet ist und die Grundwasserleiter wenig bekannt seien.

Bürgerinitiativen wehren sich heftig gegen die Pläne und weisen daraufhin, dass die ausgewiesenen Flächen Schwachwindgebiete und nur deshalb für die Projektierer interessant seien, weil besonders hohe Subventionen fließen.

So wird Natur zerstört
Todesurteil für Reinhardswald: Monster-Windräder in Grimms Märchenwald
Besonders empört sind sie darüber, dass es Grüne in der Hessischen Landesregierung sind, die den Märchenwald der Gebrüder Grimm mit seinen knorrigen jahrhundertealten Baumriesen zerstören. Seltene Tierarten spielen keine Rolle mehr, Raubvögel können sich schon mal neue Reviere suchen, oder sie werden von den riesigen Industrieanlagen mitten im Wald zershreddert.

Die Grünen in der Landesregierung haben sich diese Ecke weit entfernt der Landeshauptstadt Wiesbaden vor allem deswegen ausgesucht, weil es sich um Staatswald handelt, über den der landeseigene Betrieb Hessenforst entscheidet. Dessen Leitbild: »Wir haben die Verantwortung für Schutz, naturnahe Pflege und umweltge-rechte Nutzung des hessischen Waldes.« Den entsetzten nordhessischen Förstern wurde ein Maulkorb verpasst, sie sollten sich zu den Windplänen nicht öffentlich äußern.

Wie im Reinharswald so gärt es in vielen Teilen Deutschlands, Windkraftgegner machen immer heftiger gegen die Windanlagen mobil. In Heidelberg beispielsweise werden Protestwanderungen zu den Orten veranstaltet, an denen Windräder entstehen sollen – unter anderem auf die Hügel des Odenwaldes rund um Heidelberg.

Windkraftgegner aus ganz Deutschland demonstrieren am 23. Mai vor dem Bundeskanzleramt in Berlin und fordern »Schluss mit der zügellosen Ausbau der Windkraft in Deutschland«. Ab 14.30 Uhr demonstriert das »Aktionsbündnis Pro Natur zum Schutz unserer Heimat, Natur- und Kulturlandschaften« gemeinsam mit der Bundesinitiative Vernunftkraft e.V.

Sie haben den 23. Mai gewählt, weil an diesem Tag das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland 70 Jahre alt wird.


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Kommentare ( 62 )

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Aufgewachter
5 Jahre her

Die Menschen in den 1980zigern hatten recht, es wird zum Waldsterben kommen, lediglich auf eine andere Art. Kommt noch hinzu das laut Faustformel, ein Hektar Wald pro Jahr über alle Altersklassen hinweg ca. 13 Tonnen CO2 speichert. Scheint wohl doch nicht so wichtig zu sein CO2 auf der Luft zu filtern..

Felix-Schmidt
5 Jahre her

Wo sind sie jetzt, die Baumhaus-Bauer und „Naturschützer“ ?
Zählen schon die Millionen an eingestrichenen Subventionen, die Papas Firma bekommt.

89-erlebt
5 Jahre her

Es gibt einen gewichtigen Claqueur in der Merkel Truppe, der diese hohen Bauwerke „Kathedralen der Energiewende“ nannte. Soviel zum tieferen Sinn der Schöpfungs-Erhaltungs Heuchler.
Den wasserspenden Tiefdruckgebieten wird bereits in der westlichen Nordsee die Energie entzogen. So kommt kaum noch Regen geschweige denn Wind bis zu den Kathedralen hier im Land. Ironie Spezial.

Chipsie
5 Jahre her
Antworten an  89-erlebt

Haben Sie da mehr Infos zu? Ich meine, inwiefern die Windmühlen das Wind-(Wolken)-Geschehen beeinflussen? Ich konnte im www leider nichts finden.

Um Missverständnisse zu vermeiden: das interessiert mich wirklich, ohne dass ich Ihre Aussage angreifen möchte.

Vielleicht gibt es dazu auch deshalb keine Studien, weil die Ergebnisse die Bevölkerung verunsichern könnten…

Stephan Stahl
5 Jahre her
Antworten an  Chipsie

Wer sollte so eine Studie bezahlen, bei der das herauskäme: „Den wasserspenden Tiefdruckgebieten wird bereits in der westlichen Nordsee die Energie entzogen. So kommt kaum noch Regen geschweige denn Wind bis zu den Kathedralen hier im Land.“ usw. Sicher ist, dass WKA die Luftströmungen in ihrer Umgebung stark beeinflussen (viel zu finden), ob das einen Einfluss auf Wetter geschweige Klima hat, kann nur Greta beantworten. Laut ihrer Mutter, sie seht CO2. Ich glaube sie hat Visionen.

etiam si omnes ego non
5 Jahre her

Für mich bleibt die Frage: Wem nützt es? Außer den ökologisch Verblendeten wird es noch Andere geben, die einen nicht unerheblichen Profit auf Kosten der Allgemeinheit einfahren. Mich würden Hintergrundsrecherchen zu den beteiligten Firmen brennend interessieren.

Regina Lange
5 Jahre her

Fürchterlich diese entwaldeten Bergkuppen, da wird ein Raubbau an der Natur betrieben, der im Moment seinesgleichen sucht! Wo sind denn da die „Aktivisten“? Wo ist denn die DUH, Greenpeace, BUND und wie sie alle heißen? Da hört und sieht man nichts von den „Ökoterroristen“! Dabei wird enorm viel Waldfläche für diese häßlichen Anlagen kaputtgemacht, vom Artenschutz will ich gar nicht erst anfangen! Die Doppelmoral dieser „Aktivisten“ ko.. mich an! Ich kanns nur noch schwer ertragen!

Waehler 21
5 Jahre her

Baum oder Bäume hin und her. Meine Energiesparlampe braucht eben auch ihren Strom, aber erheblich weniger als ihre Vorgänger! Diese Schlacht um einen Wald hatten wir schon. Soweit ich mich erinnern kann, hat der Wald gewonnen. Zeit für eine Revanche! Die Krieger der letzten Schlacht sind aber nicht mehr bereit, erneut auszuziehen um einen uralten Wald zu retten. Man muss sich auch einmal von den alten Klamotten trennen können. Vielleicht aber war es gar nicht ihr Ziel ein paar Bäume in der Nähe von Köln zu retten, sondern es war nur der Kampf für die Einführung einer Art von DDR… Mehr

taliscas
5 Jahre her

Das alles darf nur der Anfang sein, am Ende des aufwallenden Bürgerzorns muss das Ende dieses Systems stehen, eine Revolution, die die alten Strukturen hinwegfegt und die Verantwortlichen zur Verantwortung zieht und damit meine ich nicht einen goldenen Handschlag und ein Ticket nach Brüssel!!!

Perlentaucher10
5 Jahre her

Wer baut mit mir (65) im Reini ein Baumhaus aus Protest gegen die Grünen?

HavemannmitMerkelBesuch
5 Jahre her

So ist das im Sozialismus, das Individuum, das Minimum, der Bruchteil, die kleinste Einheit zählt nichts mehr im Vergleich zu den höheren politischen Zielen der Chefideologen. Nicht da wir in der Vergangenheit solche Verhaltensweisen nicht auch im „guten Westen“ gehabt hätten. Insbesondere die USA, aber auch Russland, China, ja der Rest der Welt pfeift im Zweifel auf die Bedürfnisse Einzelner, von Minderheiten, der Natur insgesamt, wenn es die Taschen füllt. Der Ostblock verfuhr genauso! Ob hier ein paar Mauersegler, Kiebitze, Eichhörnchen oder Dachse sterben, aussterben oder abwandern, interessiert den grünen Ideologen also genauso wenig wie alle anderen, die er vorher… Mehr

gmccar
5 Jahre her

Die Gruenen sind seit Joschkas Trauzeugendienst beim Onkel und die Albright hat ihm Ruhm und Reich versprochen, wenn er fuer die geplante In fashion der Neozoen Jugoslavien hilft platt zu machen, damir der Zustrom ungehindert stattfinden kann. Unterbrechungen Dutch Kickls werden da nicht geduldet. Die Gruenen sind NGOs des Philantrophen.

Boudicca
5 Jahre her

Die Zerstörung des Reinhardswald zeigt genau, was wir von den Grünen zu erwarten haben. Die Steuergelder fließen als Fördermittel in die Taschen von ausgesuchten Öko-Oligarchen und Klimaangstkapitalisten. Alles andere ist wurscht.
Übrigens, der Dürre-Sommer wird gerade aus den Kellern gepumpt.