Im Gegensatz zur verbreiteten Erfolgsrhetorik fördert der nüchterne Blick auf den Zustand der nationalstaatlichen Energiewende Ernüchterndes zu Tage. In kaum einem anderen gesellschaftlichen Feld liegen Wunsch und Wirklichkeit so weit auseinander.
Mit schöner Regelmäßigkeit meldet sich McKinsey mit einem aktuellen „Energiewende-Index“. Als Sympathieträger kann man die Firma aus der Branche „beraten und verkauft“ wohl nicht bezeichnen, aber die Zusammenstellung wichtiger Daten zur Einschätzung des Standes der Energiewende ist gleichwohl erhellend, weil sie regelmäßig dem gleichen Muster folgt. In den Kapiteln „Umwelt- und Klimaschutz“, „Versorgungssicherheit“, und „Wirtschaftlichkeit“ werden die aktuellen Verhältnisse mit den Zielen verglichen.
Nüchtern teilen die Mackies aktuell mit:
„Deutschland verfehlt den Großteil seiner selbstgesteckten Ziele für die Energiewende bis 2020. Gleichzeitig ist mittelfristig nach dem beschlossenen Atom- und Kohleausstieg die Versorgungssicherheit gefährdet, wenn die abgeschalteten Kapazitäten nicht rechtzeitig flexibel ersetzt werden und der Ausbau der Transportnetze schneller vorankommt.“
Das muss erst einmal verdaut werden. Ersatzkapazitäten – wo, wie, wann und vor allem – durch wen? Der Netzausbau ist als Problem erkannt (Altmaier: „Wir sind katastrophal im Verzug“) und administrativ schon bearbeitet durch das „Netzausbaubeschleunigungsgesetz“, welches die Preise treibt durch so genannte „Beschleunigungszuschläge“ für zügige Vertragsabschlüsse. Wie schnell die Kabel denn wirklich von der Rolle gezogen werden, ist bei der geplanten umfangreichen und teuren Erdverkabelung mit einiger Unsicherheit behaftet.
Aber wenigstens der „Klimaschutz“ wird doch erfolgreich voranschreiten, wo er doch vorgeblich von Politik, Wirtschaft und Volk als allergrößtes Problem gesehen wird? Nein, auch hier wurde nur der Mund gespitzt und nicht gepfiffen. Obwohl eine Reduktion zu verzeichnen ist, stehen nur 61 Prozent Zielerreichung im Buch. Die Frage, ob es sich überhaupt um realistische Ziele handelt, wenn man auf dem Weg in die grüne Zukunft einfach mit dem Atomausstieg eine bedeutende CO2-arme Technologie in den Graben wirft, wird nicht erst gestellt. Der Elefant mitten im Raum wird regierungsseitig ignoriert.
Auch in den Kategorien Primärenergieverbrauch, Stromverbrauch, Kosten für Netzeingriffe, Ausbau Transportnetze, Interkonnektorkapazität (grenzüberschreitende Leitungen) und Wirtschaftlichkeit (Haushaltsstrompreis, EEG-Umlage) werden verfehlt. Es gibt auch Positives: Eine ausreichende Versorgungssicherheit, auch die Industriestrompreise und die Beschäftigtenzahl in der energieintensiven Industrie werden wie die Reservemarge noch als positiv ausgewiesen.
In einer Kategorie werden die Ziele indes stets übererfüllt: Die Stromerzeugung aus „Erneuerbaren“. Mit 37,8 Prozent Anteil am Bruttostromverbrauch ist das 2020er Ziel (35 Prozent) schon heute übererfüllt. Wenn der Zubau die Netzkapazitäten offensichtlich übersteigt und ständig steigende Netzkosten verursacht, stellt sich die Frage der Koordination und des Managements der Energiewende. Logische Reaktion wäre ein Moratorium des Zubaus, bis der nachhängende Netzausbau den regenerativen Einspeisungen gewachsen ist und keine Mehrkosten verursacht. Damit gerät das politisch handelnde Personal in den Blick.
Master of disaster
Da die deutsche Energiewende eine nationalstaatliche Veranstaltung ist, stellt sich die Frage nach Management und Koordination. Auch dazu gibt es mit dem Bericht des Bundesrechnungshofes eine Einschätzung, die in ihrer Gesamtaussage in der Privatwirtschaft eine fristlose Kündigung zur Folge hätte. Das perlt aber an unserem Gute-Laune-Bär an der Spitze des Wirtschaftsministeriums ab. Die Beschäftigung mit Details ist seine Sache nicht, Veranstaltungen wie der jüngste „Windenergiegipfel“ enden im Ungefähren und in Absichtsbekundungen. Wenn Realitäten Wirkung entfalten und politisches Wunschdenken nicht weiterführt, setzt Ratlosigkeit ein. Die fehlende Versorgungssicherheit der Windkraft auf der einen und die wirkmächtige Windlobby auf der anderen spitzen einen Konflikt zu, der sich mit Formulierungen nicht lösen lässt.
Zu höherem berufen, als treuer Bodyguard der Kanzlerin in den Talkshows und Mann für die Spezialaufgaben (Flüchtlingskoordinator) fühlt sich der als „Abrissbirne der Energiewende“ (Trittin) Geschmähte zu Höherem berufen als nur zu schnöder Koordination. Er will größere Räder drehen, sich als oberster Klimaschützer positionieren und eine „Klimastiftung“ ins Leben rufen. Mit schlappen 50 Milliarden Stiftungskapital in einem Nebenhaushalt und zwei Prozent Verzinsung aus der Staatskasse sollen Bürger Anleihen zeichnen, das Geld wiederum ins zinslose Kredite für den „Klimaschutz“ fließen. Vermutlich wird auch dieser Ansatz den Weg der meisten heißen Schlagzeilen gehen und zügig vergessen werden.
Auch Wirtschaftsminister sind nur Menschen. Peter Altmaier ist stets bemüht und vermutlich auch pünktlich. Ein Mann wie ein Kleiderschrank – aber drin hängt nur ein Schlips. Eine Bewertung des handelnden Personals nimmt McKinsey noch nicht vor.
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Grüne Energiepolitiker müsste die Welt, tollwütigen Hunden gleich, einfach totschlagen!
In Abwandlung des Zitats von Joschka Fischer „„Deutsche Helden müsste die Welt, tollwütigen Hunden gleich, einfach totschlagen.“
Zitat: „Peter Altmaier ist stets bemüht und vermutlich auch pünktlich.“
Aus der Zeugnis-Sicht eines Personalberaters: mangelhaft bis ungenügend. Setzen: 6!
deutsche Politik: seit Jahren steigen die Strompreise, seit Jahren steigt die EEG-Umlage und das alles für nichts. Das einzige, was diese Regierung seit Jahren kann, ist das Volk plündern. Jetzt kommt auch noch Schäuble auf den Plan und keilt gegen Nord Stream 2. https://www.welt.de/politik/deutschland/article199832406/Bundestagspraesident-Wolfgang-Schaeuble-uebt-scharfe-Kritik-an-Nord-Stream-2.html Nur in einem Punkt hat er Recht: die Außenpolitik der Regierung ist schon seit Jahren katastrophal. Der Kriegspräsident Nr. 1 Obama und Hillary, in USA auch Killary genannt, befahlen der Kanzlerin mit Russland auf Konfrontationkurs zu gehen und folgte gehorsamst dem Befehl. Deutschland: keine Atomkraft mehr, keine Kohlekraftwerke mehr – kein Gas aus Russland mehr. Gute… Mehr
Das ist doch alles Panikmache! Schon heute speichert das Netz die Erneuerbaren und mit ein paar Kobolden in den neuen Batterien wird auch die Netzstabilität sichergestellt sein. Und dann gibt es ja noch die Nachbarländer, die sich in Sachen Energie einen kühlen Kopf bewahrt haben und die die paar Engpässe in Deutschland mit Atom- und Kohlestrom leicht überbrücken können. Schliesslich gibt es noch die Notstromaggregate, die sich unsere politische Führung schon lange vorhalten. Bei Merkel wird das Licht wohl so schnell nicht ausgehen.
Nicht zu vergessen, dass wir ja wahnsinnig viele Gigabyte erzeugen, wie uns dummen Menschen Özdemir, dem erweckten Grünen, eindrucksvoll erklärt wurde.
Der Wirtschaftsminister ist für mich ein inkompetenter Quasselkopf und Schönredner. Passt super zu dieser Regierung.
Nur der Wirtschaftsminister? Ich kenne da noch viel mehr Kandidaten für diesen Titel.
Ich hatte einen eMail Wechsel mit einem führenden Wissenschaftler eines bekannten Instituts zur Forschung einer nachhaltigen Entwicklung. Auf meine Frage wie er sich denn eine 100% Stromversorgung mit ausschließlich „erneuerbaren Energien“ vorstellt, kamen verschiedene Vorschläge wie bessere Netze, internationale Verknüpfung, „intelligente“ Netze (dh. Lastabwurf bei Mangelsituation oder besser gesagt Stromrationierung), entscheidend war aber der Satz: Bei über 60 % EE müßten zwingend ausreichende Speichermedien vorhanden sein, die allerdings noch nirgends in Sicht sind! Der Brief schließt mit: „so KÖNNTE es klappen!“. Anlaß meiner Anfrage war eine Aussage dieses Wissenschaftlers im Fernsehen, daß wir ja bereits jetzt EE Stromexporteur seien. Man… Mehr
Deshalb wird der Bevölkerung eingeredet, wir brauchen ein Batterie betriebenes Fortbewegungsmittel, damit die fehlenden Speichermedien ganz durch die Hintertür dem Deutschen Michel augebürdet werden können, denn er tut ja was für die Umwelt, nein er speichertt den überschuß aus den Netzen zu seinen eigenen Kosten, und bezahlt auch noch dafür. Denn er wird zum Speicher und Stromproduzenten und darf dafür noch Unternhmenssteuer wie ein Betrieb bezahlen, so sieht die Finanzverwaltung die Sache.
.. meldet sich McKinsey = Question to Radio Eriwan: What’s the difference between a McKinsey junior consultant and a McKinsey senior consultant? Answer: A McKinsey junior consultant always talks shit. A McKinsey senior consultant always talks shit, too. BUT HE TALKS SHIT PRETTY GOOD! Ganz so blöd sind sie ja nicht. Wissen schon, wie sie die Knete am Laufen halten. Daher auch zuerst die Meldung, daß die Klimaziele – was immer das sein soll – weit hinter den Möglichkeiten zurückbleiben. Da ist sicher noch erheblicher Beratungsbedarf *hüstel* angesagt. Erst nachrangig das Ergebnis: wenn ihr so weitermacht, gehen bald die Lichter… Mehr
Da fällt mir nur ein: ine uralte Weisheit der Dakota-Indianer besagt: „Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, steig ab.“ Wir sagen: „So haben wir das Pferd doch immer geritten.“ Wir organisieren regelmäßige Teamgespräche mit einem externen Supervisor, um die Kommunikation zwischen Reiter und totem Pferd zu verbesseren. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die darauf hinweisen, dass das Pferd tot ist, werden als Bedenkenträger angeprangert. Wir besorgen eine größere Peitsche. Wir verdoppeln die Futterration für das Pferd. Wir wechseln den Pferdelieferanten. Wir wechselnd den Futterlieferanten. Wir wechselnd das Stroh im Stall aus. Wir lassen den Stall renovieren. Wir schließen mit… Mehr
Beim Wechselstrom ist die exakte Balance von Verbrauch und Einspeisung, das technische Funktionsprinzip in einer 50 Hertz-Taktung https://www.netzfrequenzmessung.de/
Die Netzbetreiber müssen also ständig die passende Regel-Leistung der Ist-Situation im Netz anpassen, und das verstehen die Laien leider nicht.
Alle % Auflistungen, was durch Sonne oder Wind an Strom gewonnen wird, hat Null Bezug zu dieser notwendigen Balance im Wechselstrom-Netz. Nur steuerbare Kraftwerke können die Stabilität, also diese Balance im Netz sichern. Wer andere, politische Ziele positioniert betrügt die Bevölkerung vorsätzlich, darum bauen unsere Nachbarländer ehrlicherweise richtige Kraftwerke, statt Lügengebilde.
Ein Stromausfall von mehreren Tagen (Blackout) wird viele Todesopfer kosten, darüber sind sich die Leute in den Krisenstäben , egal ob rot oder schwarz jetzt schon sicher! Ich war vor kurzem auf einer entspr. Veranstaltung meines Landkreises. Man denke nur an Menschen die mittels elektr. Geräten beatmet werden müssen-auch im privaten Bereich- sowie an jene die an künstliche Nieren müssen oder auch an die in den Intensivstationen. Alles wird in Kauf genommen; das ist doch menschenverachtend. Jeder soll im Fall der Fälle helfen, wo er kann und ggf. zu Versorgende in Hilfsstationen bringen. Auf meinen Einwand wie das im Winter… Mehr
Nicht nur die Beatmungspatienten. Ein flächendeckender, mehrtägiger Blackout wird selbst die Krankenhausküche auf Null bringen, da die gesamte Logistik IT-gesteuert ist und die Leute keine Ahnung mehr haben, wie vormals gerechnet wurde, um einen Speiseplan für mehrere Hundert Menschen zu organisieren. Gute Nacht.
Es wird nicht Hunderte von Toten geben sondern Zehntausende, ( die erwachende Massenkriminalität der Sie-wissen-schon nicht eingerechnet)
Hallo Indigoartshop, von dem was sie im letzten Satz schreiben habe ich die meiste Angst. Diesen Sachverhalt habe ich auf dieser Krisentagung auch angesprochen! Ich habe darauf hingewiesen dass im angenommenen Fall weder Straßenbeleuchtung noch Alarmanlagen oder Bewegungsmelder funktionieren würden und wie die Sicherheit der Menschen gewährleistet werden könnte. Man beschied mich mit dem Hinweis:“ das gehört nicht hierher, wir sind zuständig für Katastrophen und ähnliche Situationen“! Inoffiziell sagte man mir das ich ja bestimmt wüßte wie die Situation bei der Polizei wäre und das diese nicht überall eingreifen könne! Man ist sich auch in diesem Fall der evtl. auftretenden… Mehr