Der Bundesfinanzminister inszeniert einen atemberaubenden Wandel der Interpretation: Wir sollen nun als Fortschritt ansehen, was gemeinhin für schlaflose Nächte sorgt.
Die Kunst des Politikers, zumindest wenn er im gegenwärtigen Politikbetrieb nach ganz oben will, besteht nicht zuletzt darin, den Bürgern ein X für ein U vorzumachen. In dieser Kategorie hat der so genannte Kanzlerkandidat der SPD und Bundesfinanzminister nun ein kleines Meisterwerk geschaffen. In einem Interview mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe sagte er: „Der Wiederaufbaufonds ist ein echter Fortschritt für Deutschland und Europa, der sich nicht mehr zurückdrehen lässt“. Dass die EU erstmals gemeinsame Schulden aufnehme, dieses Geld dann gezielt gegen die Krise einsetze, und sich verpflichte, bald mit der Rückzahlung zu beginnen, seien „tiefgreifende Veränderungen, vielleicht die größten Veränderungen seit Einführung des Euro“.
Vielleicht erinnert sich manch einer noch vage: Einst, also noch vor wenigen Monaten, schworen Deutschlands Regierende (vor allem die Bundeskanzlerin) heilige Eide: Keine Euro-Bonds, auf gar keinen Fall, niemals. Dann kam die Corona-Krise und es hieß – sinngemäß: In dieser außergewöhnlichen Lage, müssen wir nun ganz außergewöhnliche Maßnahmen ergreifen – einmalig natürlich.
Und nun, nur wenige Wochen nach Verkündigung des EU-Corona-Hilfspakets, auch Wiederaufbaufonds genannt – in allem außer dem Namen entsprechen sie den zuvor so scheinbar vehement abgelehnten Eurobonds – hören wir nun also ganz andere Töne aus der Bundesregierung. Dass es aus der CDU auch Kritik an Scholz’ Aussage gibt, kann man wohl als bedeutungslos ignorieren, solange die Kanzlerin mit Scholz d’accord ist. Und wenn Merkel zu etwas schweigt, heißt das, dass sie einverstanden ist.
Also sollen die deutschen Bürger nun tatsächlich glauben, dass sprunghaft steigende Schulden ein Grund zur Zuversicht in die politische Handlungsfähigkeit und generell die Zukunft eines Gemeinwesens sind. Scholz arbeitet als Kommunikator an dieser Neuinterpretation: Die EU sei stark und gewinne an Souveränität, also an Staatlichkeit, weil sie im eigenen Namen Schulden macht. Aber er ist danicht allein. Und das große Lügen geht ja schon beim Namen „Wiederaufbaufonds“ los: Als ob irgendetwas zerstört worden wäre, das nun wieder aufgebaut werden müsste!
Tatsächlich geht es nicht darum, Zerstörtes wieder aufzubauen, sondern Illusionen nicht als solche offenkundig werden zu lassen, die der politische Betrieb selbst jahrzehntelang genährt hat. Die Menschen sollen (noch) nicht merken, dass ihre Erwartungen bleibenden oder wachsenden Wohlstands möglicherweise nicht dauerhaft zu erfüllen sind.
Ein ehrlicher Politiker könnte argumentieren, dass die Schulden, die die EU nun aufnimmt, ein notwendiges Übel sind, um noch schlimmere Übel in bestimmten Ländern der EU zu mildern. Um ihnen nochmal die Chance zu geben, zu anderen Ländern aufzuschließen. Die Erfahrung mit der Kohäsionspolitik der EU spricht eher nicht dafür, dass das funktioniert. Aber zumindest kann man so begründet argumentieren. Darin aber einen grundsätzlichen Fortschritt ausgerechnet „für Deutschland und die EU“ zu behaupten, offenbart entweder zynische Verlogenheit oder Blindheit gegenüber der Wirklichkeit.
Kein politischer Analyst mit klarem Blick würde vernünftigerweise einen Staat oder ein Gemeinwesen als besonders zukunftsträchtig und „fortschrittlich“ einordnen, weil es sich gerade hohe Schulden aufgeladen und sich auf drei Jahrzehnte zu deren Tilgung verpflichtet hat. Schulden, daran muss man heutzutage offenbar explizit erinnern, befreien den Schuldner allenfalls kurzfristig aus einer Bredouille, mittel- und langfristig machen sie den Schuldner unfrei und damit schwächer. Im Privatleben ist niemand besonders stolz darauf, Schuldner zu werden. Wohl die meisten, die einen Kredit aufnehmen, haben dabei eher ein flaues Gefühl im Bauch und schlafen sicher nicht besser, wenn sie an ihre Zahlungsverpflichtungen denken. Eigentum macht stark und frei, nicht Schulden.
Je größer die sich verschuldende Organisation ist, je unpersönlicher damit die Verantwortung für die Schuld wird, desto geringer werden offenbar die Skrupel. Bei einem neuartigen Über-Staatswesen namens EU sind solche Skrupel offenkundig weitestgehend verschwunden. Stattdessen versprechen sich viele vieles von den Schulden – und niemand will sich wirklich konkret jene Menschen vorstellen, die dafür irgendwann zur Kasse gebeten werden.
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„Der Wiederaufbaufonds ist ein echter Fortschritt für Deutschland und Europa, der sich nicht mehr zurückdrehen lässt“.
Zurückdrehen lassen sich nur Wahlen, das ham wir schon gelernt, Scholzilein.
Seehofer wird als “Drehhofer” in die deutsche Geschichte eingehen, weil er gegenüber Mami Merkel eingeknickt ist.
Scholz hätte stolz sein können, in die deutsche Geschichte einzugehen als einer, der mit dem Geld der Steuerzahler sorgfältig umgeht.
Aus welchem „Holz“ er geschnitzt ist zeigt sich jetzt: auch er ist gegenüber Mami Merkel eingenickt. ist.
Ein seriöser, gebildeter Sozialdemokrat…
Dunkel war’s, der Mond schien helle,
schneebedeckt die grüne Flur,
als ein Wagen blitzesschnelle,
langsam um die Ecke fuhr.
Drinnen saßen stehend Leute,
schweigend ins Gespräch vertieft,
als ein totgeschoss’ner Hase
auf der Sandbank Schlittschuh lief.
Und ein blondgelockter Jüngling
mit kohlrabenschwarzem Haar
saß auf einer grünen Kiste,
die rot angestrichen war.
Neben ihm ’ne alte Schrulle,
zählte kaum erst sechzehn Jahr,
in der Hand ’ne Butterstulle,
die mit Schmalz bestrichen war.
Scholz hat den Orwell gut gelernt:
Schulden sind Fortschritt!
passt gut in die Reihe:
Krieg ist Frieden!
Freiheit ist Sklaverei!
Unwissenheit ist Stärke!
Schlagen wir ihn mit den gleichen Waffen:
„Freiheit bedeutet die Freiheit, zu sagen, dass zwei und zwei vier sind.
Gilt dies, ergibt sich alles übrige von selbst.“ – auch 1984, auch Orwell
Es gab da einmal zwei SPD-Leute (Lehrer und Schüler), der eine hieß Schiller, der andere Schmidt. Zwei Volkswirte also, denen es mühelos gelang, die trotz üppiger Brandtscher Geschenke an seine Wähler im öffentlichen Dienst noch relativ gering verschuldete Bundesrepublik mit ständig steigender Netto-Neuverschuldung systematisch tiefer in die Misere zu fahren. Kohl sprach bei seiner Regierungsübernahme (als Honecker noch auf hohem Ross saß) nicht von ungefähr von Erblasten, die als Sachzwänge zu verstehen seien.
„Seriöse Sozialdemokraten“ waren, soweit es um Staatsfinanzen ging, in deutschen Landen noch nie anzutreffen.
Wenn ich SPD wäre, würde ich zumindest die Parteikasse in Hartwährung umtauschen und in Sicherheit bringen. Die Linke, aka SED, könnte sicher beratend zur Seite stehen.
Ist nicht die Parteikasse ziemlich leer – während die der parteieigenen Medien gut gefüllt ist?
Merkel wird als Kanzlerin der Rechts- und Wortbrüche in den Geschichtsbüchern stehen.
Von der Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke, über Multikulti sei absolut gescheitert bis zum Einhalten der EU-Verträge bzgl. Staatsfinanzierung-man mag es gar nicht mehr alles aufzählen.
Eines muss man immer erwähnen: dass Merkel an einem gewissen 3. September in ihrer Küche ohne Legitimation gottgleich beschloss, das 1000 Jahre alte deutsche Kulturvolk zur Minderheit im eigenen Land werden zu lassen, Gegenwehr gegen die demografische Schieflage einzustellen und die Gesetzlosigkeit des beliebigen Zutritts zu perpetuieren.
„Merkel wird als Kanzlerin der Rechts- und Wortbrüche in den Geschichtsbüchern stehen.“
Es sei denn, der Islam übernimmt das Ruder in Europa. Dann gibt´s nur noch ein Buch und da stehen zwar Geschichten, aber keine Geschichte drin.
Nur damit hernach keiner sagt, er hätte nicht gewusst, was uns zu Lasten alles blühen wird – und meint, das wäre ein Märchenbuch wie das der Grimms: https://www.atheisten-info.at/downloads/Bill_Warner-Scharia_fuer_Nicht-Muslime.pdf
Ja, ganz interessante Frage, wie Merkel in die Geschichtsbücher eingehen wird!
Die Frage ist, ob die Menschen sich an alle „Rechts- und Wortbrüche“ erinnern werden.
Oder ob nicht ein EINZIGES WORT haften bleibt.
In der Umgebung von Konstanz sagte ja jemand:
„Mami Merkel – Mami der Massenmigration“.
Die nahe und mittlere Zukunft wird es wohl zeigen….
Die vergleichsweise armen Deutschen finanzieren mit ihren extrem hohen Steuern den Staat der vergleichsweise reichen Franzosen und Italiener. Und das nennt der Finanzminister einen Fortschritt. Er sagt, die deutschen Bürger könnten diese dreiste Selbstbedienung und Ungerechtigkeit nicht zurück nehmen. Was ist das ist für eine Demokratie, in der die Bürger nicht (mehr) das Sagen haben?
Trauen Sie sich zu erkennen, dass es das seit einiger Zeit eben nicht mehr ist:
eine „Demokratie“.
Ich habe nichts anderes erwartet.
Jemand, der von unseren Politikern der Altparteien auch nur einen Fitzel Gutes für die deutsche Bevölkerung erwartet, ist ein bedingungsloser Realitätsleugner.
Für die Bundesbürger heißt es, bei solchen Aussagen, arbeiten für Europa bis zum Tode.