In ihrer wohl letzten Neujahrsansprache kennt Merkel fast nur ein Thema und spart nicht an Pathos und Selbstüberhöhung: Corona, die "Jahrhundertaufgabe". Zwischendurch macht sie den "Unverbesserlichen" einen extremen Vorwurf.
Beginnen wir mit dem Ende. Dem Ende der Neujahrsansprache der Bundeskanzlerin, in der sie mehrfach von Hoffen und Hoffnung spricht. Denn sie sagt „zum Schluss noch etwas Persönliches“, indem sie erneut verspricht, zur bevorstehenden Bundestagswahl nicht wieder anzutreten, so dass dies „aller Voraussicht nach das letzte Mal“ ist, dass sie eine Neujahrsansprache halte.
In der Ansprache gibt es fast nur ein Thema, Corona, was sonst. Aber bezeichnend sind die kurzen Bemerkungen, die sich nicht um die Pandemie drehen. Was die Kanzlerin in ihrer letzten Neujahrsansprache für „umso wichtiger“ hält, ist, „dass Deutschland mit all seiner Kraft und seiner Kreativität mutige Ideen für die Zukunft entwickelt. Dass unser Wirtschaften, unsere Mobilität, unser Leben klimaschonend wird. Dass alle Menschen in Deutschland von gleichwertigen Lebensverhältnissen und echter Bildungsgerechtigkeit profitieren können. Dass wir uns auch mit Europa besser behaupten in der globalisierten, digitalisierten Welt.“ Und das wars.
Die Kanzlerin einer christdemokratischen, einst auch als konservativ, ordoliberal, jedenfalls marktwirtschaftlich wahrgenommenen Partei verkündet also ihren Bürgern zum Abschied Forderungen, mit denen man eigentlich deren politische Konkurrenz identifiziert: global-ökologisch-sozial-gerecht. Zwischen den Zeilen lautet die eigentliche Botschaft, das Vermächtnis der Angela Merkel also wohl: Die Grünen und die SPD und die Union gehören zusammen.
„Auch ich werde mich impfen lassen“
„Was lässt mich hoffen?“, fragt die Kanzlerin, um gleich in schiefem Kitsch zu antworten: „Seit wenigen Tagen hat die Hoffnung Gesichter: Es sind die Gesichter der ersten Geimpften, der ganz Alten und ihrer Pfleger und Pflegerinnen, des medizinischen Personals auf den Intensivstationen – nicht nur bei uns, sondern in allen europäischen und vielen anderen Ländern. Tagtäglich werden es mehr, schritt-weise werden andere Alters- und Berufsgruppen dazukommen – und dann alle, die es möchten. Auch ich werde mich impfen lassen, wenn ich an der Reihe bin.“
Ausgerechnet hier, wo man nun einwenden könnte, dass es nicht gerade für die deutsche Regierung spricht, dass ausgerechnet das Land, in dem der wichtigste Impfstoff entwickelt wurde, zu den Nachzüglern der Impfung gehört, setzt Merkel auf globalistisches Pathos: „Die Gründer Ugur Sahin und Özlem Türeci aus Mainz haben mir erzählt, dass Menschen aus 60 Nationen in ihrem Unternehmen arbeiten. Nichts könnte besser zeigen, dass es die europäische und internationale Zusammenarbeit, dass es die Kraft der Vielfalt ist, die den Fortschritt bringt.“ Legt die jüngste Erfahrung der extremen nationalen Unterschiede der Impfstoffversorgung auch innerhalb Europas nicht gerade das Gegenteil nahe?
Neben viel Gefühligkeit kommt bei Merkel aber auch die Benennung und Beschimpfung des Feindes nicht zu kurz: „Ich kann nur ahnen, wie bitter es sich anfühlen muss für die, die wegen Corona um einen geliebten Menschen trauern oder mit den Nachwirkungen einer Erkrankung sehr zu kämpfen haben, wenn von einigen Unverbesserlichen das Virus bestritten und geleugnet wird. Verschwörungstheorien sind nicht nur unwahr und gefährlich, sie sind auch zynisch und grausam diesen Menschen gegenüber.“ Etwas Augenscheinliches zu leugnen, ist sicherlich dumm. Aber Menschen, so dumm sie auch sein mögen, als „unverbesserlich“ zu bezeichnen, und Theorien, so abstrus sie auch sein mögen, „grausam“ zu nennen, zeugt doch von einer bedenklichen Verschiebung der Urteilskategorien. Sind diese Menschen also in den Augen der Kanzlerin so etwas wie Verdammte?
Doch auch bei der Belobigung der Menschen, die dazu beigetragen hätten, „dass unser Leben trotz Pandemie weiter möglich war“, offenbart die Kanzlerin eine seltsames Urteil. Diese hätten, so Merkel, nicht nur „in den Supermärkten und im Gütertransport, in den Postfilialen, in Bussen und Bahnen, auf den Polizeiwachen, in den Schulen und Kitas, in den Kirchen“ gearbeitet, sondern auch „in den Redaktionen“. Die Kanzlerin lobt also die Journalisten… Sie wird schon wissen warum.
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Wie nannte sich das noch: „Plattitüdenverbreitende Jahresendfigur“?
Ich weiß auch noch, dass Kritik in der DDR nicht erlaubt war. Dort konnte man direkt die Stasi hinschicken, hier geht das noch nicht. Unverbesserlich, unverzeihlich, alternativlos oder Dunkeldeutschland sind Ausdrücke die bei mir nur inneren Protest auslösen. Ich bin kein „Leugner“ und habe Respekt vor dem Virus. Ich habe aber keine Panik, und Dinge oder Entscheidungen zu hinterfragen und zu diskutieren, sind für mich grundlegend für eine Demokratie……und alles andere als unverbesserlich.
Wenn ich mich nicht verzählt habe noch 267 Tage. Die Flasche Moet wartet schon.
Als Jugendlicher habe ich gelegentlich meine Großeltern in der DDR besucht. Schon damals fiel mir die offensichtliche Diskrepanz zwischen der ständigen Propaganda der Nachrichten und der tristen Realität auf. Ich wunderte mich, dass es den Nachrichtensprechern nicht selbst peinlich war, derart leicht erkennbare Lügen zu verbreiten, die auch nur von wenigen Staatstreuen geglaubten wurden. Jetzt passiert das Gleiche in meinem eigenen Land. Und das Schlimmste ist: ein Großteil meiner Landsleute glaubt die dreistesten Lügen einer drittklassige Agitpropse aus diesem gescheiterten System..
Wir erleben seit langem ein Wuchern von Symbolpolitik – allerdings mit gravierenden realen Folgen: Klimarettung, Energiewende, jetzt Corona-Impfung…
Merkel ist auch eine reine Symbolfigur, sie kann für alles und auch das Gegenteil stehen. Sozusagen die Galionsfigur am sinkenden Schiff. Und er große Irrtum ist eben, diese gebe den Kurs vor.
Alle Versuche, sie als Person dingfest zu machen, d.h. ihr argumentativ beizukommen, sie zur Verantwortung zu ziehne, müssen scheitern.
Nur darin bestehen ihre „Macht“ und „Stärke“.
Robin Alexander schreibt in der WELT: Die Kanzlerin ist auf dem Höhepunkt von Macht und Ansehen. Und dies obwohl sie die Hauptverantwortliche für die Masseneinwanderung ist. Wie ist so etwas möglich? Meinung wird in Deutschland von den Medien, wie z.B. der WELT, gemacht. Meinung wird von Journalisten, wie Robin Alexander, Will, Augstein, Maischberger, Prantl usw. gemacht. Wenn also die Kanzlerin so viel Ansehen hat, dann deswegen, weil sie mit ihrer Politik das getan hat, was die Meinungsmacher in den Medien von ihr verlangt haben. Wer hat also tatsächlich die Hauptverantwortung für den Untergang Deutschlands? Die Kanzlerin oder die Meinungsmacher, die… Mehr
Alles achtbare Artikel und Kommentare.
Leider reine Zeitverschwendung.
Ich habe mir noch nie solche selbstdarstellungsprpagsnsdasprechschei..angeschaut
Cindy aus Templin die C2erin im goldenem Fummel, ausgestattet mit 3 Mrd. und 500 Schnauzen die alleine im Bundeskanzleramt Propaganda und Volksaufklärung verbreiten.CFR, Mohn, Springer, wird die wegen ihrer Manipulierbarkeit unterstützt und weil man ans Geld der Steuerzahler kommt? Die Kurve der kapitalen neuronalen Funkstille beginnt 2011 wegen BW? Abschaltung der KKW wegen Fukushima, mit 2015 ich mache Flüchtlingspölitik und habe einen Plan, beginnt das völlige Durchknallen, Kampf dem CO², jetzt Regelung der Welttemperatur. Nun kommt das Virus, wirkmächtige Maulkörbe ohne jede medizinische Wirkung, das Konzept lautet handelt mit starken Eingriffe, so wird Entspannung unser Erfolg sein. Der Schaden ist… Mehr
(Un-)Wort des Jahres: „Regelbrecher“.
Sophie Scholl, Georg Elser, Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Wolf Biermann, Robert Havemann, Ernst Bloch, Alexei Nawalny, Ljubov Sobol…..das alles sind (…waren…) „Regelbrecher“.
Immer dieses Gerede um „Verschwörungstheorien“.
Die realen Pläne (Great reset) sind viel schlimmer als jede Verschwörungstheorie.
Und sie sind real , und für jeden einsehbar.
Was mir bei dieser unsäglichen „Rede an ihr Volk“ einfällt:
Les sanglots longs des violons de l’automne, blessent mon cœur d’une langueur monotone. Ces vers de Verlaine furent prononcés à la BBC les 1er (à 21 h, heure anglaise) et 5 juin 1944 (22 heures, toujours heure anglaise).
Dieser Ausspruch bedeutete als Parole den Anfang des Endes eines schrecklichen Regimes. Ist es nicht erstaunlich daß der ursprüngliche Gedanke des Dichters auch noch nach 80 Jahren den vollen Sinn ergeben möchte, indem er gleichmaßen das Ende einer Unerträglichkeit einläuten könnte.