In einem Interview gibt sich Friedrich Merz ausgesprochen genügsam. Keine Spur von Willen zur Macht ist da zu erkennen. Merz scheint als Oppositionsführer zufrieden: Die Union werde „wahrgenommen“ und habe „viel erreicht“. Baerbock mache einen „guten Job“, nur Scholz könne „zupackender“ sein.
Die Bundesregierung gibt auf allen wichtigen politischen Feldern ein Bild des Chaos ab, eine fatale Melange aus schierer Unfähigkeit, personifiziert durch die desorientierte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht, und einer über der Überforderung waltenden Hybris, die in dem Glauben an die Energiewende gipfelt – also daran, der Welt ein Vorbild sein zu können.
Doch zu dieser Regierung der grenzenlosen Selbstüberschätzung bei offenkundiger Unfähigkeit gehört auch eine Opposition der bereitwilligen Selbstverharmlosung. Angeführt wird diese von einem Mann, der sich nicht einmal selbst sicher ist, dass er es besser könnte. Nun hat ihn die Rheinische Post in einem aktuellen Interview gefragt, ob er „der bessere Kanzler“, wäre. Darauf antwortet CDU-Partei- und Fraktionschef Friedrich Merz ausweichend: „Die Frage stellt sich nicht, die Wahl ist entschieden.“
Sogar noch als der RP-Redakteur nachhakt, diese Frage könne sich aber stellen, antwortet Merz sich selbst verzwergend: „Dann werden wir sie auch beantworten. Zurzeit bin ich der Oppositionsführer.“
Ein Oppositionsführer, der zwar behauptet: „Wir werden unter Wert regiert“, aber nicht einmal überzeugt ist, dass er selbst es besser könnte … Wie sollen die eigenen Parteifreunde (und potenziellen Konkurrenten), geschweige denn die Bürger davon zu überzeugen sein, jemanden zu wählen, der sich selbst nicht mal sicher ist, es zu wollen und zu können? Merz ist, nachdem er im dritten Anlauf und nach ungezählten Demütigungen durch Angela Merkel an die Parteispitze gewählt wurde, dort ganz offensichtlich immer noch nicht wirklich angekommen. Das innerparteiliche Taktieren, um bloß niemandem auf die Füße zu treten, und das Warten, an die Spitze förmlich getragen zu werden, hat Merz offenkundig verinnerlicht.
Nicht so sehr der Wille, das Scheitern der Bundesregierung offen zu legen und eigene Gegenpositionen zu deren falschem Kurs deutlich zu machen, prägt Merz’ Antworten, sondern kleinliches Kritteln, dass Scholz nicht „mutiger und zupackender“ sei. „Die Koalition streitet zu viel und verwendet zu wenig Zeit darauf, in der Wirtschafts- und Energiepolitik eine Wende zum Besseren hinzubekommen.“ Dann macht es die Ampel also grundsätzlich richtig? Jedenfalls erwähnt Merz außer einem Verweis auf „grüne Aktivisten“ im Wirtschaftsministerium nicht, was die Union grundsätzlich anders machen würde.
Ganz besonders freundlich ist Merz zu Außenministerin Annalena Baerbock, die „insgesamt einen guten Job“ mache. Wirbt er hier schon um einen künftigen Koalitionspartner? Oder hofft Merz nur, dass die sich in ihrem nächsten Interview erkenntlich zeigt und ihm attestiert, er mache „als Oppositionsführer einen guten Job“? Denn das tut er aus der Perspektive der Regierenden ohne Zweifel.
Die Genügsamkeit dieses Oppositionsführers, der nicht weiß, ob er der bessere Kanzler wäre, gipfelt dann am Ende des Gesprächs in den Sätzen: „Viele haben uns nach der vergangenen Bundestagswahl einen weiteren Niedergang vorausgesagt. Der ist nicht eingetreten. Stattdessen werden wir wahrgenommen und haben viel erreicht. Ich bin davon überzeugt, wir werden uns in den Umfragen bei über 30 Prozent etablieren.“ Die Partei von Konrad Adenauer und Helmut Kohl wird nun von einem Mann geführt, der als zahmer Oppositionsführer seine endgültige Berufung gefunden zu haben scheint.
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Eigentlich zeigt das Interview nur das Merz genau die Rolle spielt die ihm seine Chefs (Black Rock, Baerbock, Habeck und Scholz) aufgetragen haben.
Und wer jetzt meint in der Aufzählung würde Schwab fehlen: Tut er nicht. Denn für den Zugang zur ersten Führungsriege ist Merz einfach ein viel zu kleines Licht.
Herr Merz ist einfach nur eine Fehlbesetzung. Null Opositionsführer, eher lahme Ente. Eine Merkel im Anzug, satt und träge mit Riesenego. Den und seine linke CDU braucht niemand. Null Unterschied zum Rest der Parteien der Nationalen Front.
Merz ist genauso wenig ein Kanzler wie Scholz, oder Habeck, oder Baerbock, oder sonst jemand von den Altparteien. Diese sind geistig verzwergt, fachlich völlig inkompetent und halten sich teure Experten, die weder die Bezeichnung, noch ihre Honorare wert sind.
Völlig Wurscht, wer Kanzler ist. Ob der Cum-Ex Scholz oder Habeck oder Merz ist doch völlig Banane. Am Ende geht es immer um eine Koalition mit den Grünen und dieser Partei unterwerfen sich seit der Regierungszeit Merkels uneingeschränkt alle. Die Grünen treiben alle vor sich her und darum ändert sich nichts.
Mal ehrlich, Herr Knauss: Was sollte ein Kanzler Merz auch groß anders machen ? Ende der Energiewende ? Die Energiewende ist das Ergebnis von 16 Jahren CDU/CSU-Kanzlerschaft. Austieg aus dem „Atom-Ausstieg“ ? Unionsgeführte Bundesregierungen haben 14 (!) Kernkraftwerke abgeschaltet. Einschränkung der „Massenmigration“ ? Die Union unter ihrer Kanzlerin Merkel hat die Grenzen ja erst geöffnet und „Dublin“ ad absurdum geführt. Verhinderung Vergemeinschaftung von Schulden / „Euro-Bonds“ ? Siehe oben. Restaurierung der Bundeswehr ? Die Verteidigungsminister von 2005 – 21 kamen allesamt aus der CDU (Jung, Guttenberg, de Maizière, Flinten-Uschi, Kramp-Karrenbauer). Die Partei von Konrad Adenauer und Helmut Kohl gibt es… Mehr
Merz macht keinen Hehl daraus, daß es ihm vor allem um den Erfolg und das Wohl seiner Partei geht. Eine grundsätzlich andere Politik kann er sowieso nicht umsetzen, da er den gleichen transatlantischen Herren dient wie Scholz, Habeck, Barbock und Linder (auch via WEF). Wenn die daraus resultierende Politik dem Wohl der deutschen Wirtschaft und Bevölkerung abträglich ist, dann ist das halt so. Würde die CDU ihre Oppositionsrolle tatsächlich übernehmen, so müßte sie legitime Volksinteressen statt elitäre Fremdinteressen vertreten, also das Wohl der eigenen Bevölkerung in den Mittelpunkt stellen. Dies wiederum würde bedeuten, daß sie mit der AfD, der einzigen… Mehr
Merz ist als Oppositionsführer völlig ungeeignet. Merkels jahrelange Gehirnwäsche und Gehorsamszwang hat auch bei ihm Spuren hinterlassen. Wenn er wirklich das Wohl der deutschen Bevölkerung als oberstes Ziel hätte, hätte er schon längst gemeinsam mit der AfD nach Möglichkeiten gesucht, die verlogene Politik der Ampel zu torpedieren. Aber wenn man die Zusammenarbeit verweigert, braucht man sich über ausbleibende Erfolge nicht zu wundern. Selbst bei Pressekonferenzen oder Reden im Bundestag laufen ihm die n Grünen den Rang ab, da in seinen Reden von Aufbruchsstimmung nichts erkennbar ist.
Natürlich muss Friedrich Merz (67) sich jetzt noch keine Gedanken über die nächste Bundesregierung machen. Abgesehen davon hat er selbst keine Erfahrung als Landes- oder Bundesminister. Und vor allem ist jetzt seine Aufgabe, die CDU zu formieren und regierungsfähig zu machen. Denn auf ehemalige Bundesminister der Regierungen Merkel dürfte er, soweit das überhaupt geht, allen Ernstes nicht zurückgreifen wollen.
Merz glaubt am Ende Oppositionsführer zu sein.
Auf dem „Deutschlandtag“ der Jungen Union in Fulda lobte Merz das Erbe der Alt-Kanzlerin.
Eine bessere Opposition kann sich Scholz nicht wünschen.
Die CDU muß sich der Schwefelpartei gegenüber öffnen. Ansonsten wird es nie wieder bürgerliche Koalitionen geben. Am besten man macht es analog zur Öffnung der SPD gegenüber der PDS: In einem ostdeutschen Land starten und klare Bedingungen definieren, die erfüllt sein müssen. Dann den Shitstorm aushalten, bis Normalisierung eintritt.
Ich verstehe die Aufregung nicht. Merz macht doch alles richtig: Die CDU steuert nach neuesten Umfragen stramm auf die 30 Prozent zu, ohne groß bei den Ampelparteien mit allzu forscher Oppositionsarbeit anzuecken und hält sich so alle warm und damit alle Optionen offen. Um Kanzler zu werden, muss er die CDU nur als stärkste Partei durch die nächste Wahl bringen. Da sieht’s momentan einfach gut für ihn aus. Um Inhalte geht es doch längst nicht mehr. Dass es demnächst auch für eine Koalition CDU-AfD reichen könnte, spielt daher außer einer rein strategischen keine weitere Rolle – diese denkbare Konstellation taugt… Mehr