Lauterbach will offenbar austesten, was die deutsche Öffentlichkeit nach zwei Jahren Lauterbach-Dauer-Medienpräsens noch mitzumachen bereit ist. Er fordert nicht weniger als den Ausnahmezustand für immer.
Noch vor gar nicht allzu langer Zeit, wäre es sicher unvorstellbar gewesen, wenn ein Bundesminister nicht nur zum wiederholten Mal schlicht die Unwahrheit sagt, sondern dies sogar aus den Belegen, die er für seine Behauptung heranführt, auf den ersten Blick hervorgeht. So twitterte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach kürzlich über Deutschland als Land mit der höchsten Corona-Inidenz in Europa, während auf seiner mitgetwitterten Grafik deutlich zu erkennen war, dass mehrere Länder deutlich höhere Zahlen aufweisen.
Da Lauterbach offenbar austesten möchte, was die deutsche Öffentlichkeit nach zwei Jahren Pandemie, also auch zwei Jahren Lauterbach-Dauer-Medienpräsens und nunmehr drei Monaten als Bundesgesundheitsminister, mitzumachen bereit ist, hat er so gut wie zeitgleich noch seinen ungezählten bizarren Interviews ein weiteres hinzugefügt. Bei RadioEins sagt er da zur Vorstellung seines Buches im Gespräch mit der Energiewende-Ökonomin Claudia Kemfert (DIW): „Wir kommen jetzt in eine Phase hinein, wo der Ausnahmezustand die Normalität sein wird.“
Der Satz ist lexikalisch absurd, wie so vieles, das Lauterbach schon sagte. Eine Ausnahme, die normal wird, ist keine Ausnahme mehr. Aber es ist schlimmer: Auch ein studierter Medizinökonom sollte wissen, dass der „Ausnahmezustand“ in der Politik eine besondere Vokabel ist. Man muss nur an Carl Schmitts Diktum erinnern: „Souverän ist, wer über den Ausnahmezustand entscheidet.“ Diese Souveränität maßt sich der Minister offenbar an. Wer den Ausnahmezustand zur Normalität erklärt, erklärt auch, dass sonst „normale“ demokratische, politische Entscheidungsprozesse und Bürgerrechte ausgesetzt werden müssen.
Und dann folgt eine Art Apokalypse-Predigt: „Wir werden jetzt immer im Ausnahmezustand sein. Der Klimawandel wird zwangsläufig mehr Pandemien bringen.“ Warum? Der Moderator fragt nicht nach. Lauterbach hält das offenbar für selbstverständlich einleuchtend. Und weiter: „Mehr Pandemien werden die Wirtschaft belasten, also unterbrechen.“ Auch hier müsste man einhaken, ob es nicht auch die teilweise in ihren Wirkungen höchst fragwürdigen Maßnahmen der Politik waren, die die Wirtschaft schwächten. Lauterbach weiter: „Wir kommen in eine Situation des globalen Wassermangels hinein. Und Kriege für Wasser sind fast unvermeidbar. Es sind riesige Wanderungen zu erwarten. Früher hat man gedacht, es wird Krieg um Öl geben. Kriege um Wasser sind viel wahrscheinlicher.“
Kemfert unterbricht ihn. Aber nicht etwa, um den Minister zu fragen, ob er sich darüber klar ist, welches Menetekel er da an die Wand malt, oder ihn daran zu erinnern, dass er noch vor Kurzem bei Maischberger behauptete, „keine Übertreibungen zuzulassen“ und „nicht mit Schreckensszenarien zu arbeiten“. Sondern um ihrerseits zu zeigen, dass nicht nur Lauterbach schrill-absurde Behauptungen raushauen kann: „Wir haben gerade einen Krieg um Öl.“ Meint sie etwa den Ukraine-Krieg? Keine Nachfrage, keine Klarstellung. Kemfert bedient damit jedenfalls irgendwie die wabernde Behauptung der deutschen FFF-Anführerin Luisa Neubauer von Putins „fossilem“ Krieg.
Lauterbach scheint zuzustimmen und macht einfach weiter: „Klimawandel kommt, Pandemien kommen, Wassermangel kommt. Wir haben dann erneut ein Problem, das wir gelöst geglaubt haben, den Nahrungsmangel.“
Jenseits der bizarren Erscheinung des Ministers und seiner Thesen erhält man durch diesen Satz vom Ausnahmezustand als künftiger Normalität eine Ahnung davon, was mit seinem drohenden Buchtitel – „Bevor es zu spät ist. Was uns droht, wenn die Politik nicht mit der Wissenschaft Schritt hält“ – gemeint ist. Es ist die Aufforderung, den Ausnahmezustand, den er und andere Corona-Politiker in den vergangenen 24 Monaten installiert haben, als neue, alternativlose Normalität zu akzeptieren, in der eine vermeintliche Wissenschaft als Legitimation an die Stelle der herkömmlichen Volkssouveränität tritt. Das fordert ein Minister, der über einfachste statistische Daten offen erkennbar die Unwahrheit sagt.
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Da können wir uns nur selbst helfen. Damit meine ich NICHT einen Gesetzesbruch. Wenn wir es für unangebracht halten, dass jmd. Aufregung erzeugt: wir sind erwachsene Menschen, wir müssen uns nicht jede Info vorkauen lassen. Wir wollen Frieden, Sicherheit und gute Perspektiven für uns und unsere Familie, Kumpels, Kollegen. Man sollte sich auf sein soziales Umfeld konzentrieren: Ruhe bewahren, ausstrahlen, versuchen, die eine Meinung gut verargumentieren zu lernen, ohne unsachlich zu werden (wie kann ich jmd. anderem erklären, warum ich denke, wie es tue). Rede, Gegenrede, sich keinem aufdrängen. Mit seinem Umfeld in Ruhe und Frieden kommen, in Kontakt bleiben.… Mehr
Lauterbach selbst befindet sich in dauerndem Ausnahmezustand als seine ganz eigene Normalität.
Interessantes Urteil des Verwaltungsgerichts Stuttgart vom 15.03.2022 (also ganz aktuell): Erfolg am VG Stuttgart: Ungleichbehandlung von Geimpften und Genesenen rechtswidrigVG Stuttgart kritisiert in mehreren Entscheidungen die politische Aktivität des RKIMit vier Beschlüssen vom 14. und 15.März hat das VG Stuttgart den Eilanträgen der von Rechtsanwalt Bögelein vertretenen Antragssteller gegen die Verkürzung des Genesenenstatus vollumfänglich stattgegeben.Das Gericht folgte vollständig der Argumentation der Antragsteller und begründete den Beschluss nicht nur mit der Rechtswidrigkeit der Verweisung an das RKI in §2 Nr. 5 SchAusnahmV, sondern mit einer weiteren bahnbrechenden Begründung. Der Rechtsstaat scheint also zumindest partiell noch zu funktionieren … Das Gericht vermag… Mehr
Das ist einfach ein komplett Irrer, der gehört in eine Gummizelle und nicht ins Fernsehen. Wieso gibt man auch einem völlig durchgeknallten Profilneurotiker, der seit Jahren unwidersprochen jeden Scheiss behauptet, auch eine solche Bühne und das Amt des Gesundheitsministers? Vielleicht ist das ja politisches Kalkül von Seiten Mr. „Daran kann ich mich nicht erinnern“-Scholz? Braucht man einen zukünftigen Sündenbock für die sich Anbahnenden Katastrophen im Gesundheitswesen? Einer der sich freiwillig zum Horst macht ist dabei natürlich nur von Vorteil und ein gewähltes Bauernopfer. Wenn das mit der Impfpflicht ins Auge geht, hat man da noch den Depp vom Dienst, bzw.… Mehr
Das nehme ich an, daß Scholz den noch herumkaspern läßt, um ganzes Fiasko rund um Corona dann dem (und ähnlich strukturiertem Drosten) in die Schuhe schieben zu können. Anfangs wollte Scholz den wohl gar nicht, aber nach längerer Überlegung wird er erkannt haben, daß Söders PR für den ihm dereinst wird nützlich sein können. Darum berief er Lauterbach ins Kabinett, wohl wissend, daß er den, weil Genosse, relativ leicht wird abschießen können. Mal abwarten, wen Scholz dann aus dem Hut zaubern wird. Für die Zeit tippe ich auf Woche, wo mal etwas weniger Ukraine alles überlagert, wenn mithin wieder Scholzens… Mehr
Mit welcher Weitsicht die Schulleitung in Lauterbachs Grundschule ausgestattet gewesen sein muss, als sie ihm den höheren Bildungsweg verwehrt hat, nötigt mir absoluten Respekt ab. Damals hat man ihm nicht zutrauen können, sich für höhere Aufgaben zu empfehlen und heute belegt es Lauterbach Tag für Tag aufs Neue – er ist vollkommen ungeeignet! Wenn es nach seiner damaligen Grundschule gegangen wäre, hätte Lauterbach heute mit Sicherheit einen Beruf mit weniger Schadpotenzial. Ist sein Rachefeldzug gegen uns alle in dieser Zeit begründet? Ein Emporkömmling, der bei denen da oben mithalten möchte, sich aber trotzdem nur lächerlich macht und nun Unschuldige seine… Mehr
Lauterbach hat ausnahmsweise einmal recht. Man muss es nur richtig übersetzen: Der „Klimawandel“ (also die Lügen einer machtbesessenen reGIERung – etwas anderes kann er ja damit nicht gemeint haben, einen echten CO2-verursachten Klimawandel gibt es ja nicht) wird zwangsläufig dazu führen, dass es mehr „Pandemien“ (Panikmache um jeden Schnupfen) gibt (weil die reGIERungen ja jetzt gesehen haben, wie leicht sich die Bevölkerung tyrannisieren lässt). Der Ausnahmezustand (besonders tyrannische Diktatur, die sich aber auf dem Papier Demokratie nennen darf, weil es ja eine angeblich zeitlich begrenzte Ausnahme ist) wird Normalität sein (weil die reGIERungen es so wollen, und immer einen Grund… Mehr
Die Regierung ist mittlerweile nicht nur arrogant, sondern auch frech geworden. Kein Wunder, während um uns herum Proteste die Regierungen zum Einlenken bewegten ist es in Deutschland gemeinsam mit Medien gelungen, die Proteste in die rechte Ecke zu drücken und damit zu relativieren. Keine Regierung in Europa hat so willfährige Medien und unkritische Bürger, wie Deutschland. Der Wohlstand hat und besoffen gemacht und die Angstmacherei hat Augen und Ohren verschlossen. Schauprozesse schüchtern Denkende ein.
Rot-Grün stürzt schrittweise die Säulen einer aufgeklärten demokratischen Gesellschaft ein und Gelb hat seine Farbe verloren.
Wenn er sich eines Tages (hoffentlich) für seine apokalyptischen Aussagen und seine darauf ausgerichtete Gesundheitspolitik verantworten muss, wird sein Anwalt auf „Unzurechnungsfähigkeit“ plädieren. Und ich vermute, damit könnte der sogar Recht haben. Das Schlimme ist nur, dass man diesen Menschen als Minister zugelassen hat. Wissend um sein Ego und seine unqualifizierten und immer wieder schnell widerlegten Aussagen. Und trotz seiner skandalösen Vergangenheit (Lipobay). Hätte man mal auf seine Ex-Frau gehört – die wusste genau, wie er tickt und hat vor genau jenem Szenario gewarnt: man dürfe den nie zum Minister machen. Wer nicht hören will, muss fühlen – das baden… Mehr
Ich hatte so gehofft, dass Herr Prantl mit seiner Aussage, er habe es noch nie erlebt, dass einmal Weggenommenes zurück gegeben wird, unrecht hat. Aber wie heißt es so schön: Hoffen und Harren macht Menschen zu Narren.
Auf was Lauterbach hinsteuert, ist eine Planwirtschaft in Deutschland. Das ist die schlichte Essenz all dessen, was er von sich gibt!
Schlimmer. Planwirtschaft kombiniert mit absolutistischer Diktatur („nur“ Planwirtschaft würde ja noch keine Lockdowns, Reiseverbote usw. einschließen).
Im Vergleich zu Lauterbachs Plänen war die DDR ein demokratisches Paradies.