Außenministerin Annalena Baerbock hat die lange Reihe ihrer bizarren Auftritte fortgesetzt. Bei der Vorstellung ihrer neuen Leitlinien einer feministischen Außenpolitik machte sie mit großen Zielen und abwegigen Details deutlich, was sie als Weltinnenpolitikerin umtreibt.
Annalena Baerbock unterschätzt sich womöglich selbst. „Wir rufen keine Revolution aus“, sagte die Außenministerin zur Vorstellung ihrer zuvor im Bundeskabinett gemeinsam mit Entwicklungsministerin Svenja Schulze eingebrachten Leitlinien einer „feministischen Außen- und Entwicklungspolitik“. Aber genau das ist es durchaus: nicht weniger als eine Revolution, also eine grundlegende Veränderung, ein Bruch mit der bisherigen Normalität.
Und das ist in der Außenpolitik der meisten Staaten sehr selten. Denn noch mehr als jedes andere Ressort ist die Außenpolitik von längerfristiger Kontinuität geprägt. Es geht da um Interessen von Staaten gegenüber anderen. Um die ging es Außenpolitikern bislang jedenfalls in erster Linie. Diese außenpolitischen Interessen und ihre Konzepte haben sogar die radikalsten Revolutionen überlebt. Zum Beispiel war die französische Außenpolitik vor 1789 ähnlich auf Expansion nach Osten (mindestens bis zum Rhein) gerichtet, wie danach unter den Jakobinern und Napoleon. Die sowjet-russische Außenpolitik unter Lenin und Stalin, ja sogar Putin stand und steht weiter in der imperialen Tradition der Romanow-Zaren.
Baerbocks neue „feministische Außenpolitik“ verfolge, so verkündet sie in schnell sprudelnden Worten, einen „pragmatischen Ansatz“, es gehe dabei um „ganz normale Probleme von ganz normalen Menschen“. Sie spricht also von Außenpolitik, wie eine Lokal-, Innen- oder Sozialpolitikerin. „Weltinnenpolitik“ hat sie ja schon vorher als ihr Konzept erklärt. Und dann wieder ein echt Baerbockscher Satz: „Es geht um echte Menschen“, sagt sie, als ob es in der bisherigen präfeministischen Außenpolitik um falsche gegangen sei. Das sei „Realfeminismus“.
Daraufhin driftet der Auftritt vor der Berliner Presse zunehmend in eine Art von politischem Surrealismus ab, der zu anderen Zeiten auch als Realsatire durchgegangen wäre. Eine deutsche Außenministerin spricht über „Sanitäranlagen in Nigeria“, die man „für Frauen nicht am Rande des Dorfes planen“ dürfe. Fast übergangslos meint sie dann, man werde „Gelder effizienter, also gendersensibel einsetzen“, als ob Gendersensibilität und Effizienz gleichbedeutend seien.
Bemerkenswert ist, welche Vorbilder sich Baerbock dabei nimmt. Unter den Ländern, die sich eine feministische Außenpolitik vorgenommen hätten, nannte sie neben Spanien zum Beispiel auch die Mongolei. Und ausdrücklich nannte sie Ruanda, wo mehr als die Hälfte der Parlamentsabgeordneten Frauen sind. Da könne man noch etwas „lernen“, sagte sie. Dass Abgeordnete (ob weiblich oder männlich) im von Paul Kagame autoritär (aber ökonomisch ziemlich erfolgreich) regierten Ruanda wohl nicht besonders viel zu entscheiden haben, scheint Baerbock da nicht sehr zu stören.
Wie auch ihre Kabinettskollegin Svenja Schulze, die einerseits von einer „gerechten Gesellschaft weltweit“ spricht und dann sofort vom Wasserversorgungssystem in Sambia, bei dessen Anlage mit deutscher Hilfe „Frauen in Entscheidungen eingebunden“ gewesen seien, wechselt auch Baerbock immer wieder von universellen Zielen und Ansprüchen überleitungslos in bizarre Details. Feministische Außenpolitik soll offenbar zugleich die ganze Welt retten und Sanitäranlagen den richtigen Platz zuweisen. Es geht aber auch in der anderen Richtung: Aus der nachvollziehbaren Forderung, dass bei Friedensmissionen weibliche Soldatinnen notwendig seien, um Leibesvisitationen bei Frauen zu machen, folgert Baerbock: „Das heißt, ein starker Anteil von Frauen in Armeen erhöht die Sicherheit für eine gesamte Gesellschaft, auch für die Streitkräfte selber.“ Nach dieser Logik sollte man sich wohl fragen, warum zum Beispiel die Ukraine ihre Armee nicht ganz und gar in Frauenhände legt.
„Was ist mit Hygieneartikeln? Hygieneartikel sind selbst bei uns nicht in jedem Hotel eine Selbstverständlichkeit. Sie waren es lange Zeit zum Beispiel nicht in Flüchlingscamps, weil man nicht mitgedacht hat, dass Frauen nochmal besondere Hygieneartikel brauchen. … Oder wenn wir Dörfer wieder aufbauen, dass es einen großen Unterschied macht, ob Plätze beleuchtet sind, also Zugang zu Elektrizität da ist, weil Frauen im Dunkeln in Gebieten, die ohnehin sehr unsicher sind, nicht alleine sonst vor die Tür gehen könnten. Das klingt alles wie ’ne Banalität. Wir wissen aber aus eigener Erfahrung, dass es auch in Deutschland keine Selbstverständlichkeit ist, zum Beispiel wenn wir Straßenbahnen bauen, mitzudenken, wenn der Zugang nicht barrierefrei ist, dass das nicht nur Menschen in Rollstühlen ausschließt, sondern auch ältere Menschen, Frauen oder Männer mit Kinderwagen, wenn man ein Fahrrad mit dabei hat. Das unterstreicht, dass der Ansatz des Gender Mainstreamings, das wir in Deutschland ja in allen Politikfeldern haben, in der Außenpolitik auch ein Mehrwert für alle Menschen einer Gesellschaft ist.“
Die Außenministerin der Bundesrepublik Deutschland sorgt also tatsächlich im Rahmen ihrer neuen Leitlinien für die Versorgung mit Hygieneartikeln und den barrierefreien Zugang zu Straßenbahnen. Wenn das keine Ansage einer Revolution ist.
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Die Frauen in Nigeria warten bestimmt schon sehnsüchtig darauf, dass die deutsche Bundesregierung nun endlich für Sanitäranlagen in der Mitte des Dorfes sorgen wird.
Eine von Dummheit nur so strotzende, ideologisch verbohrte Außenministerin, die das alles mit dreister Frechheit, infantilem Gestus und unerträglicher Arroganz übertüncht, ist ein Sicherheitsrisiko für Deutschland!
Dannlassen wir unsere ,ach so kluge Außenpolitikerin mal abends durch von der Flut verwüstete Aartal laufen . Da ist Afrika ,die Sahelzone auch nicht sehr weit . Auch dort gibt es keine Dorftoilette mit Hygieneartikeln. Dort gibt es noch nicht einmal die absoluten Selbstverständlichkeiten nach einem Katastrophalen Ereignis in diesem Rotgrünen Chaosland . Aber Afrika, die Ukraine und Indien beglücken wollen ,diese Politspinner.
Und ich liebe den Kinderschutz bei Verschlüssen: Pillendose, die ich nicht aufbekam, aber das Kind. Kindersicherung, die dazu führt, dass Erwachsene in der Pflege den gesamten Verschluss kaputt machen, weil Kinder oder die alten Menschen ja das Babyöl trinken könnten. Verschlüsse, die beim Drehen auch noch zusammengedrückt werden müssen, verhindern, das ältere Menschen – sind ja wie Kinder, gell – sich mit WC-Reiniger vergiften, weil die Kraft in den Händen fehlt.
Den Bogen muss man erst mal kriegen-von Damenbinden im Hotel zum Dorf mit Licht um dann zur Strassenbahnzu kommen ,die uns genügend Platz macht.Was das dann mit Gender zu tun hat und warum das ein Mehrwert in der Außenpolitik ist, erschhließt sich mir nicht.
Gender-Gleichberechtigung lt. Grundgesetz heißt
„nicht benachteiligt UND nicht bevorzugt werden“
Eine besonders differenzierte „Schutzbedürftigkeit“ für „Frauen“ kennt das Grundgsetz und das gesamte deutsche Recht nicht, auch die Menschenrechtskonvention der UNO kennt so eine Differenzierung nicht.
Eine „besondere Schtzbedürftigkeit“ geniesen lt. Grundgsetz nur behinderte Personen und „die Familie“.
Das wurde auch in3 Urteilen von deutschen Verfasungsgerichten so bestätigt,
womit es als geltendes Recht gilt.
Wer etwas anderes promotet, wie die „Grünen“, ist damit verfassungsfeindlich.
Eine Partei wie die Grünen, die verfassungsfeindliche Ziele verfolgt,
ist lt. Grundgesetz und deutschem Recht zu verbieten.
Da ist das Bundesverfassungsgericht gefragt zu handeln !
Stimmt. Und die besondere Schutzbedürftigkeit behinderter Personen resultiert aus der Nazizeit mit der Behandlung von Behinderten. Sie besagt aber z. B. nicht, dass geistig behinderte Personen in der gleichen Schulklasse sitzen, wie Hochbegabte. Wobei das natürlich der Extremfall ist. In D ist inzwischen alles verdreht und keinen vernünftigen Argumenten mehr zugänglich.
Einen schicken Mantel hat sie aber! Es ist nicht alles schlecht.
Ja genau, woanders dafür sorgen, dass dunkle Ecken ausgeleuchtet werden,aber bei uns sind dunkle Straßen kein Sicherheitsproblem. Das Problem beim Lügen ist, dass man sich morgen nicht mehr an das erinnert, was man gestern als Wahrheit verkauft hat.
Muss ich mir jetzt auch noch Damenhygiene-Probleme in der Tagesschau reinziehen?! Reicht es nicht, damit in der Werbung auf das Aufdringlichste belästigt zu werden?
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