Öl-Rohstoff aus Riedstadt

Eigentlich dürfte es keine Energieknappheit in Deutschland geben. Unter der Erde lagern genügend Kohle, Gas und sogar Ölvorkommen, die ausreichen würden, Deutschland die nächsten 20, 30 Jahre mit Energie zu versorgen. Jetzt wurden wieder fossile Funde gemeldet – nicht so große wie im Nahen Osten, aber von herausragender Qualität.

Bild: © Rhein Petroleum

Neue Ölfunde im südhessischen Riedstadt verkündete die Firma Rhein Petroleum. Das Öl sei in einer Tiefe von 1.700 Metern gefunden worden. Die erdölführenden Schichten seien mächtiger, als vor der Bohrung angenommen. Erste Laboruntersuchungen würden »auf ein interessantes Vorkommen« hindeuten, so das Unternehmen mit Sitz in Heidelberg. Sowohl hinsichtlich der Menge als auch der Qualität läge es über den Erwartungen. Es sei leicht, schwefelarm und reich an wertvollen Inhaltsstoffen, teilte die Firma mit. Das Öl solle nicht verbrannt oder verheizt werden. Es ist dem Unternehmen zufolge wegen seiner Qualität für eine industrielle Weiterverarbeitung geeignet. So würden unter anderem Arzneimittel oder Kunststoffe damit hergestellt.

Das Öl sei in Riedstadt wie ein Schwamm im Gestein und liege nicht als eine Art Ölsee in der Erde. Mit einem 35 Meter hohen Bohrturm soll zunächst eine Probebohrung bis in eine Tiefe von 1,7 Kilometern abgeteuft werden. Zunächst sollte senkrecht in die Erde und dann in südwestliche Richtung gebohrt werden. Die genehmigte und überwachte Bohrung bestehe aus teleskopartigen ineinanderliegenden Rohren, die mit einem Spezialzement abgedichtet würden.

Bereits in den 1950er Jahren wurde in Riedstadt Erdöl gefördert. Die 2004 gegründete Rhein Petroleum fördert bereits Öl in dem Gebiet – rund 100.000 Liter würden wöchentlich in die Raffinerie nach Karlsruhe transportiert, um das Öl dort aufzubereiten.

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Erdöl sei ein Rohstoff, so betont Rhein Petroleum, der unverzichtbar für zahlreiche Produkte unseres täglichen Lebens sei: Kleidung, Möbel, elektronische Geräte und IT-Hardware, hochwertige Verbund- und Spezialkunststoffe, Schmierstoffe oder Medizinprodukte und Arzneimittel – überall steckt ein Anteil Erdöl drin. Zum Verbrennen und Verheizen sei Erdöl viel zu schade.

Zurzeit werden nach Angaben der Firma rund zwei Prozent des bundesweit verbrauchten Erdöls in Deutschland gefördert. Doch die Mengen ließen sich relativ rasch wesentlich erhöhen. Denn unter der Erde liegen noch erhebliche Mengen an Öl und Gas. Nach der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe würden die Vorkommen ausreichen, den Bedarf von Deutschland für etwa 25 Jahre zu decken. Die Förderung könnte innerhalb eines halben Jahres beginnen und schnell gesteigert werden.

Doch seit 2017 besteht ein Frackingverbot in Deutschland. Die damalige CDU-Kanzlerin hat mit der damaligen SPD-Umweltministerin Hendricks in einer Nacht- und Nebelaktion das sogenannte Fracking-Verbot durchgedrückt. Auch hier wieder spielten vom Staat gemästete Umwelt-NGOs eine entscheidende Rolle und zeichneten mit Propaganda und Märchen ein Schreckensbild dieser Technologie, das mit der Realität nichts zu tun hat.

Doch hierzulande geht die derzeit bescheidene inländische Erdgasförderung weiter zurück – anstatt ausgeweitet zu werden. Die Frage ist jetzt: Wie viele Unternehmen, die viel Gas benötigen, müssen noch dicht machen, bevor Bewegung in die Förderung eigener Energievorkommen kommt?

In Großbritannien wurde das Frackingverbot vor einem Jahr aufgehoben. Damit solle die Energiesicherheit des Landes gestärkt werden. Außerdem will Großbritannien bis 2040 zum netto Energieexporteur werden. Das Land verfügt ebenfalls über sehr reichhaltige Schiefergasvorkommen vor allem in Lancashire und Yorkshire, die für viele Jahrzehnte ausreichen.

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Kommentare ( 23 )

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Holger Douglas
1 Jahr her

Das ist eine Aussage von Rhein Petroleum. im übrigens spielt ja Erdgas in der Chemieindustrie als Rohstoff eine sehr wichtige Rolle.

SB
1 Jahr her

Der österreichisch – amerikanische Geo-/Astrophysiker Thomas Gold vertritt mit seinem Buch „Biosphäre der heißen Tiefe“ (orig.: The Deep hot biosphere) sogar die provokante These, daß Erdöl bzw. Kohlenstoff mitnichten aus den Überresten fossiler Pflanzen entsteht, sondern sich durch geothermische Prozesse laufend regeneriert. Erdöl sei also in keinster Weise limitiert. Interessanterweise scheint es auf der Erde gar nicht so selten vorzukommen, daß „versiegt“ geglaubte Ölquellen immer wieder große Mengen Öls „nachbluten“. Im Englischen gibt es sogar einen Begriff dafür: „Zombie oil well“. Bis vor ein paar Monaten war das Buch antiquarisch nur schwer zu bekommen; das scheint sich jetzt geändert zu… Mehr

Holger Douglas
1 Jahr her
Antworten an  SB

Ja, ich kenne das Buch, es ist tatsächlich sehr plausibel und will demnächst in einem Sonntagswecker darauf eingehen. Vielen Dank für Ihre ANmerkung.

SB
1 Jahr her

Auf einer der mir bekannten Nachtaufnahmen des Waldbrands auf Hawaii sieht man dutzende Einfamilienhäuser (in bester Lage!) punktförmig licherloh brennen, während der stockdunkle Wald drumherum völlig intakt zu sein scheint. Berichte der örtlichen Feuerwehr über abgestellte Hydranten innerhalb der betroffenen Zone machen das Ganze nicht weniger rätselhaft – aber das möge jeder für sich selbst recherchieren und einordnen. Interessant finde ich, daß die lokale Regierung in Maui offenbar sofort das verbrannte Gelände aufgekauft hat… nun zum Spottpreis, versteht sich, vorher waren die Grundstücke unerschwinglich. Ein seltener „Glücksfall“ für den Stadtsäckel also. Man darf gespannt sein, ob dort nicht künftig tatsächlich… Mehr

fatherted
1 Jahr her

Die vorhandenen Mengen sind viel zu gering um sie zur Energieversorgung zu nutzen. Beim Fracking wäre ich nach wie vor vorsichtig….die immer wieder wiederholten angeblich umweltverträglichen Fördermethoden würde ich mir lieber vorab ansehen….in den USA ist das alles nicht „so schlimm“ weil, wenn weiter Landstriche verseucht werden….ist ja genug Platz außen rum….oder aber auf die Gesundheit der Bevölkerung wird gepfiffen….hier bei uns….im am dichtesten besiedelten Gebiet der Europas (mal Monaco außen vor gelassen)….wäre ich da sehr vorsichtig. Das nächstliegendste wäre AKWs zu reaktivieren…aber….das scheint auf Jahrzehnte nicht möglich…und bis dahin sind die alle Schrott.

Judith Panther
1 Jahr her

Die Grünen werden das Fracking erst erlauben wenn die Rhein Petroleum verspricht, das geförderte Öl den notleidenden Scheichs in Katar zu spenden.

Last edited 1 Jahr her by Judith Panther
Oblongfitzoblong
1 Jahr her

Natürlich wollen alle europäischen Staaten Energieexporteure werden! Sie unternehmen durch den Ausbau und Wiedereinstieg in die Kernkraft und die Wasserkraft enorme Anstrengungen, dadurch den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Als überaus erfreulicher Nebeneffekt (?) ergibt sich die Strom-und Energienot in Deutschland durch die volatile Stromerzeugung, Energiewende genannt. Eine deutsche Regierung der nahen Zukunft wird jeden erdenklichen Megawattpreis für Stromlieferungen aus dem Ausland bezahlen müssen, um das Land einigermaßen mit Energie versorgen zu können. Es zahlt nur nicht die Regierung, es wird der gemeine Steuerzahler sein, der seine Familie nicht erfrieren lassen möchte. Wir retten die Welt.

Exilant99
1 Jahr her

Schland hat wirklich die dümmste Regierung des Planeten. Jede andere Regierung würde die Rohstoffe seines Landes schamlos ausbeuten und versuchen so viel Profit wie möglich zu generieren.

Nur Schland glaubt an die Klima Apokalypse und daran, dass wenn man alle fossilen Energieträger auf Null reduziert, man den Planeten rettet.

Jatoh
1 Jahr her

Seit der Erkenntnis, dass der so genannte Klimawandel Menschen gemacht ist, wissen wir, dass Kohle, Erdöl, Erdgas und Kernenergie gefallene Engel sind.

Landdrost
1 Jahr her

Jetzt stellt sich doch schon der Medienliebling Macron hin und bezeichnet Deutschlands Atom-Hass als „historischen Fehler“. Sie werden trotzdem kein einziges Atomkraftwerk wieder in Betrieb nehmen. Bis zum bitteren Ende und darüber hinaus.

Del. Delos
1 Jahr her
Antworten an  Landdrost

Macron und unser Regime kommen aus der gleichen „Schule“: dem WEF. Wenn sich Macron also jetzt plötzlich distanziert, dann kann das bedeuten, dass das deutsche Regime bereits fast am Ziel angekommen ist: der totalen Vernichtung der deutschen Wirtschaft und in diesem Fall wäre es sehr wichtig für Macron, nichts mit dem sich bereits hier abzeichnenden deutschen Elend zu tun zu haben. Seine Franzosen sollen es „vergessen“, dass er aus derselben geistigen Kloake kommt wie seine deutschen Global-Genossen. Denn die Rezepte für die Franzosen dürften ähnlich sein wie die für die Deutschen – vielleicht in anderer Reihenfolge. Auch in den USA… Mehr

doktorcharlyspechtgesicht
1 Jahr her

Die DDR hätte einen Riesenpropagandafeldzug samt Dokumentarfilm, Spielfilm, Briefmarke, Jahrbuch, Wandzeitung und Aktivistenbewegung aus so einem Ölfund gemacht und in kürzester Zeit wären Bohrtürme und Wohnblocks gestanden. Vielleicht könnte man ja doch aus der Richtung noch was lernen…