Faesers Zivilschutz: Bitte keine Kriegshysterie in den Schulen!

Nancy Faeser will auf ihre letzten Tage im Innenministerium noch eine Duftmarke hinterlassen. Schüler sollen auf den Kriegsfall vorbereitet werden. Was Faeser – im Verein mit „grünen“ Bellizisten und der EU-Kommission – hier inszeniert, ist sicherheitspolitisch und pädagogisch abwegig.

IMAGO / dts Nachrichtenagentur

Wie regiert, respektive gängelt man ein Volk am wirksamsten? Ganz simpel mit zwei Methoden: erstens mittels Verdummung/Ideologisierung/Propaganda und zweitens mittels Angstmachen (Phobokratie: Herrschen mit Angst). Im Zusammenhang mit „Klima“ und „Corona“ war Politik in Deutschland und auf der EU-Ebene da bereits erfolgreich. Dass die Bildungsnation eine vormalige ist und dass zumal die „Öffentlich-Rechtlichen“ für jährlich 9 Milliarden Zwangsgebühren, also täglich 23 Millionen Euro, wirksam Verdummung betreiben, ist ebenfalls hinreichend bekannt.

Nun will Noch- und Hoffentlich-nie-wieder-Innenministerin Faeser (SPD) auf ihre letzten Tage im Ministerium noch eine Duftmarke hinterlassen. Sie will, dass Schüler auf den Kriegsfall vorbereitet werden. Man kann nur hoffen, dass die für Schule zuständigen Schulminister der 16 Länder Faeser zur Raison bringen. Denn was Faeser – übrigens im Verein mit „grünen“ Bellizisten und der EU-Kommission – hier inszeniert, ist sicherheitspolitisch und pädagogisch abwegig. Vielleicht ist es auch nur ein Ablenkungsmanöver. Immerhin ist Faeser auch für Zivilschutz (etwa Bunkerbau) zuständig, hat hier aber in drei Jahren nichts auf die Reihe gebracht.

Angesichts der aktuellen sicherheitspolitischen Lage fordert Faesers Ministerium nun eine stärkere Einbindung von Zivilschutzthemen in den Schulunterricht. Flankiert wird der Vorstoß durch EU-Initiativen und Forderungen nach Krisenvorbereitung auch im Alltag. In der „Handelsblatt“-Ausgabe vom Montag, 7. April, äußerte ein Sprecher des Faeser-Ministeriums, auf Zivilschutzthemen solle ein stärkerer Fokus gesetzt werden. Dies sei ein Gebot „angesichts der Entwicklung der sicherheitspolitischen Lage in jüngerer Zeit“. Das Bundesministerium des Innern ist sogar „gerne bereit, Materialien für junge Menschen und für Lehrpersonen“ zur Verfügung zu stellen. In Deutschland, so das Handelsblatt treuherzig, koche das Thema indes eher auf Sparflamme, weil man Menschen keine Angst machen wolle.

Das Bundesinnenministerium hält eine bessere Vorbereitung der Bevölkerung auf Naturkatastrophen und hybride Bedrohungen für sinnvoll. Mit Naturkatastrophen, Stromausfällen, Bränden, Cyberattacken und hybriden Bedrohungen gebe es „vielfältige Gefahrenlage“, sagte der Sprecher des Ministeriums, Maximilian Kall. Dafür brauche es „ein gesellschaftliches Bewusstsein“. Ministeriumssprecher Kall sagte auf Nachfrage von Journalisten, die Bundesregierung wolle sich nicht in die Lerninhalte einmischen, er sei aber überzeugt, dass sich die Landesregierungen auch Gedanken machten, wie die Bevölkerung resilienter gemacht werden könne.

Der CDU-Sicherheitspolitiker Roderich Kiesewetter sagte dem Handelsblatt: „Es ist zwingend nötig, dass der Ernstfall geübt wird, denn die Schülerinnen und Schüler sind besonders verletzlich und im Ernstfall besonders betroffen.“ Kiesewetter forderte ein Krisentraining für Schüler. Dazu solle eine „Grundausbildung zum Verhalten in Katastrophenlagen“ eingeführt werden. Dies wäre „auch mit Blick auf einen Gesellschaftsdienst klug und vorausschauend“. Aha, Nachtigall …

Grünen-Politiker hatten zuletzt einen „Zehn-Punkte-Plan zu den aktuellen Herausforderungen in der Innenpolitik“ veröffentlicht. Darin heißt es: „Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) muss vor allem in der länderübergreifenden Steuerung mehr Kompetenzen bekommen, auch die Cyberhilfe muss ausgebaut werden.“ Ein weiterer Baustein sei die „Selbsthilfefähigkeit der Bevölkerung“. Der bundesweite Bevölkerungsschutztag (in diesem Jahr am 12. Juli in Rostock) solle „auch als Übungstag genutzt werden, um die Krisenfestigkeit der gesamten Gesellschaft zu erhöhen“. Derweil wittert das Deutsche Rot Kreuz Aufträge: Die Teilnahme an Kursen wie „Erste Hilfe mit Selbstschutzinhalten“ solle für alle Bürger oder eine Person pro Haushalt verpflichtend sein.

Und ganz oben die EU

Derweil empfiehlt die Europäische Union eine Initiative zur „Vorbereitung auf kriegsbedingte Krisen“. Alle Bürger sollen sich einen Notvorrat für mindestens 72 Stunden anlegen. Die zuständige EU-Kommissarin für Krisenmanagement, Hadja Lahbib, begründete dies mit der Notwendigkeit der Vermeidung von Panik. Oha! In diesem Zusammenhang erinnerte sie an die ersten Wochen der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Hamsterkäufen von Toilettenpapier.

Die EU-Kommission rät zudem, stets eine „Notfalltasche“ bei sich zu tragen, die Ausweispapiere, Streichhölzer und eine Taschenlampe beinhalte. Brüssel rät auch, einen „nationalen Vorbereitungstag“ einzuführen, um Menschen für Krisensituationen zu sensibilisieren. In Finnland würden solche Maßnahmen seit Jahren durchgeführt. Dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) zufolge soll der zu Hause vorgehaltene „Grundvorrat für eine Person“ unter anderem 20 Liter Getränke, 3,5 Kilogramm Getreideprodukte und 4 Kilogramm Gemüse beinhalten. Dazu kämen 2,5 Kilogramm Obst und Nüsse, 2,6 Kilogramm Milch und Milchprodukte, 1,5 Kilogramm Fisch, Fleisch und Eier sowie nach Belieben Zucker, Honig, Marmelade und Fertiggerichte.

Wehrkunde 2.0?

Ansonsten aber bitte mal halblang! Wir brauchen keinen Wehrkundeunterricht, wie es ihn in der DDR zwischen 1978 und 1989 als Pflichtfach gab. Dieser Unterricht umfasst zwei Wochen Wehrlager für Jungen und Zivilverteidigungslager für Mädchen. Soll in den Schulen des Jahres 2025 auf Panik und Kriegsangst gemacht werden? Von der ersten bis zur dreizehnten Klasse? Was sollen die Schüler denn lernen? Wie man Schutzräume aufsucht, die es nicht gibt? Da ging es ja in den 1960er Jahren im Zusammenhang mit dem Bau der Mauer (1961), der Kuba-Krise (1963) und dem Einmarsch der Warschauer-Pakt-Staaten in Prag (1968) in den Schulen noch rationaler und gelassener zu. Im Übrigen haben die Schulen aufgrund zurückliegender Schreckenstaten für den Fall von Amokläufen Evakuierungspläne entwickelt, die sie alljährlich einüben.

Eine bange Frage indes bleibt: Weiß die Politik über ihre (eigentlich unbedarften) Nachrichtendienste mehr über Bedrohungslagen, die sie „zur Vermeidung von Panik“ nicht kundtut? Auch das wäre eine Entmündigung von Bürgern.


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Kommentare ( 46 )

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Don Didi
10 Tage her

Aufhören, die Russen zu provozieren und ausreichende und ausfallsichere Energieversorgung sicherstellen, wäre die sinnvolle und angesagte Aufgabe der Regierung. Dann erledigt sich der Rest von selbst.

Marie M
14 Tage her

Bessere Vorbereitung der Bevölkerung auf Naturkatastrophen? Spätestens 2015 war mir klar, dass die größte Naturkatastrophe für Deutschland das herrschende Altparteienkartell und die EU sind. Entsprechend begann ich mich mit meiner Familie vorzubereiten. Wir zogen aus dem Miethaus im Berliner Umland weg, kauften ein großes Grundstück an der Peripherie von Brandenburg, machten dieses krisenfest mit eigenem Brunnen, off-grid-Energieversorgung, Holzvergaserheizung und Nebenerwerbs-Landwirtschaft. Weil der Job in Berlin (noch) Freude macht (und es auch an Berliner Bewerbern mit Sachkenntnis dafür fehlt), wird noch nach Berlin gependelt. Wird der ÖPNV noch katastrophaler, sparen wir uns auch das. Gewählt wir hier übrigens zu über 50%… Mehr

Paul987
15 Tage her

Vorräte anlegen wegen Kriegsgefahr?!? Putin hat es in drei Jahren nicht geschafft die Ukraine vollständig einzunehmen. Und Putin ist jetzt dann in der Lage eine Operation Barbarossa 2.0, auf über 3.000 km Frontlänge, nur anders rum – bis nächsten Sommer durchzuführen?!? Zumindest suggeriert dies der ZDF-Experte, Historiker und Demokrat Prof. Neitzel, dass dies unser letzter Friedenssommer ist.
Das Szenario das bei uns ganz demokratisch die Lichter ausgehen, wegen demokratischer Strommangel-Lage oder kompletten demokratischen Wind/Sonne-Stromüberschuss, aufgrund unsere weltweit einzigartigen demokratischen Energiewende, ist demokratisch wahrscheinlicher.

Last edited 15 Tage her by Paul987
Rasparis
14 Tage her
Antworten an  Paul987

Welche Einkommensperspektiven eroeffnen sich auch einem Premium-Geschwaetzwissenschaftler („Historiker“), der sich seit dem Ukraine-Krieg als „Militaerexperte“ inszeniert, ausser nach Kasernenhofart die Stiefel des Systems zu putzen ?
Die Alternative waere „Buergergeld“- da empfiehlt sich doch ein Leben als „Staats“-Prophet mit satter Alimentation.
Neitzels Kompagnon, J.C. Wagner, stellt einen weiteren, besonders ueblen Vertreter dieser Zunft dar. Der hat die Trittbrettfahrerei auf dem
Trittbrett des Schuldkultes zu seinem Geschaeftsmodell erhoben.
Den „Professor“ gibt es fuer gratismutige „Haltung“ im zivilgesellschaftlichen XXL-Versorgungs-Pack mit dazu.

Ralf Poehling
15 Tage her

Ich bin jetzt so ehrlich, wie die Situation das erfordert, damit keine Missverständnisse mehr entstehen: Hier läuft seit 24 Jahren ein Staatsstreich gegen die Interessen der zivilen Bevölkerung im Westen. Über den NATO Apparat lanciert, folglich bis in die Bundeswehr hinein. Genau da liegt der Grund, warum die Bundeswehr kaum neue Bewerber zusammenbekommt und sich etliche Soldaten mit PTSD verabschieden. Hat sich mal jemand gefragt, warum so viele Soldaten andauernd PTSD haben, Ärzte und Pfleger aber nicht, obwohl die in einem Monat viel mehr Gedärme, Tod und Leid sehen als die meisten Soldaten in ihrer gesamten Karriere? Der Grund ist… Mehr

Luke
15 Tage her

Alle Bürger sollen sich einen Notvorrat für mindestens 72 Stunden anlegen.

Ich werde vermutlich nicht der einzige sein, der sich erinnert, dass man vor drei Jahren noch ein Nazi war, wenn man Vorräte angelegt hat.

Ossitusse
15 Tage her

4 kg Gemüse + 2,5 kg Obst- pro Person. Ich horte jetzt also ab sofort knapp 20 kg leichtverderbliches Obst und Gemüse daheim. Dazu kiloweise Milchprodukte und Fisch. Wer soll das denn immer aufessen, ehe es verdirbt und neu besorgt werden muss?
Trockenvorräte + Konserven + Wasser im Rahmen, okay. Aber og. ist einfach absurd.
Als DDR-Schulmädchen war ich seinerzeit im Zivilverteidigungslager. Zwei Wochen keine Schule fanden wir damals gar nicht so schlecht.

Madame Blume
15 Tage her

Das Spannende ist, dass bereits in meiner Jugend in den 80er Jahren Ängste u.a. vor einem 3.Weltkrieg, der damals von Saddam Hussein ausgehen sollte, geschürt wurden. Die „Weissagungen von Nostradamus“ sollten damals angebliche Hinweise auf die drohende Kriegsgefahr geben. U.a. die „BRAVO“ war voll mit solchen Horrorszenarien. Oder Anfang der 80er, als in den Schulen die Kinder mit dem „sauren Regen und Waldsterben“ mehr als genug drangsaliert wurden, so dass alte dachten, dass es in 2 Wochen aufgrund der Umweltverschmutzung keine Tiere mehr geben werde. Dann kam ebenfalls in den 80er Jahren das Thema „HIV“ mit entsprechender Panikmache auch in… Mehr

Last edited 15 Tage her by Madame Blume
Dieter Blume
15 Tage her

Wahrscheinlich erklären grüne Wehrdienstverweigerer dann den Schülern, wie schön es ist, für die Obrigkeit den Heldentod auf den Schlachtfeldern im Osten zu sterben.

Rasparis
14 Tage her
Antworten an  Dieter Blume

Aber bitte schoen „klimatneutral“.

verblichene Rose
15 Tage her

Wie regiert, respektive gängelt man ein Volk am wirksamsten? Ganz simpel mit zwei Methoden: erstens mittels Verdummung/Ideologisierung/Propaganda und zweitens mittels Angstmachen…

Ich zähle mich nicht zu diesem ängstlichen Dummvolk.
Klar, ich muß nach etlichen Pfeifen (sic.) tanzen, aber ich habe mir immerhin noch ein Stückchen Resthirn bewahrt.
Bei den meisten heutigen Eltern und Schülern bin ich mir da nicht so sicher! Was soll Frau Faeser bei denen also noch falsch machen?

Der Person
15 Tage her

„Mit Naturkatastrophen, Stromausfällen, Bränden, Cyberattacken und hybriden Bedrohungen gebe es „vielfältige Gefahrenlage“, sagte der Sprecher des Ministeriums, Maximilian Kall.“ Naturkatastrophen: da braucht nicht der Bürger, sondern der Staat Nachhilfe, siehe Ahrtal. Stromausfälle: die sind nur dem Klimaglauben und dem damit einhergehendem Wahn geschuldet. Brände: die hatten zuletzt eher einen Migrationshintergrund, nämlich fehlender Schokopudding oder illegales Lagerfeuer. Cyberattacken: da wurde der Verantwortliche Schönbohm ja von Faeser herself aus dem Amt entfernt. Hybride Bedrohungen: das sind dann die von der Regierung oder ihren Mietmäulern verbreiteten Märchen über russische Angriffe wie angeblich im Fall Stürzenberger. Fazit: hätte es Faeser und ihre Partei nicht… Mehr