Dass die Schulleistungen abnehmen, habe viel mit der „Heterogenität“ der Schülerschaft zu tun, heißt es vernebelnd. Tatsache ist: Die Einwanderungsproblematik ist in den Schulen angekommen.
Einmal mehr wird die deutsche Öffentlichkeit mit einer Schul-„Studie“ zugeschüttet. Diesmal geht es um die seit dem Jahr 2001 im Fünf-Jahres-Abstand durchgeführte „Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung“ (IGLU). Hier werden das Leseverständnis der Schülerinnen und Schüler, ihre Einstellung zum Lesen und ihre Lesegewohnheiten am Ende der Grundschulzeit erfasst. An IGLU 2016 haben insgesamt 47 Staaten und 10 Regionen teilgenommen. In Deutschland wurden 4.277 Schülerinnen und Schüler aus 208 Schulen in die Untersuchung einbezogen.
So weit, so gut! Aber wieder bringt die „Studie“ nichts, was man nicht schon längst weiß: Nämlich dass deutsche Grundschüler schlechter lesen als ihre Altersgenossen in vielen anderen Ländern, zum Beispiel in Russland, Finnland, Polen, Ungarn, Bulgarien, Litauen usw. Und dass das Leseniveau der Schüler vor allem aufgrund ihrer „Heterogenität“ leidet. Man kann es auch einfacher sagen: Die Gesamtleistung wird durch die schwachen Leseleistungen von Kindern mit Migrationshintergrund nach unten gezogen.
Schauen wir uns ein paar Ergebnisse im Detail trotzdem genauer an. Hier die Zusammenfassung, die das Bundesbildungsministerium und die Kultusministerkonferenz zum besten gegeben haben:
- Deutschland ist es nicht gelungen, seine Position in der internationalen Rangfolge zu halten.
- Die Leseleistungen der Viertklässler in Deutschland haben sich gegenüber der ersten IGLU-Erhebung (2001: 539 Punkte) nicht signifikant verändert (2016: 537 Punkte). Sie liegen zwar über dem internationalen Mittelwert (521 Punkte), im Bereich des EU- (540 Punkte) und OECD-Durchschnitts (541 Punkte). Während 2001 aber nur vier Staaten signifikant höhere Leistungsmittelwerte als Deutschland erzielten, waren es 2016 zwanzig.
- Der Anteil der im Lesen leistungsstarken Schülerinnen und Schüler (Kompetenzstufe V) in Deutschland ist von 8,6 % (2001) geringfügig auf 11,1 % im Jahr 2016 gestiegen. Ebenfalls gestiegen ist allerdings auch der Anteil der im Lesen leistungsschwachen Viertklässlerinnen und Viertklässler (unter Kompetenzstufe III: 2001: 16,9 %; 2016: 18,9 %). Mit anderen Zahlen ausgedrückt: 2016 entspricht der Leistungsnachteil von Kindern mit Migrationshintergrund in etwa dem Lernzuwachs eines halben (24 Punkte; ein Elternteil im Ausland geboren) bzw. eines ganzen Schuljahres (48 Punkte; beide Elternteile im Ausland geboren).
Und sofort hören wir aus dem Munde der Politiker, Bildungsforscher und Kommentatoren wieder die alte Leier: Deutschlands Bildungswesen sei eben ungerecht. Denn gemessen an der Anzahl der Bücher im Haushalt und dem Berufsstatus der Eltern gehöre Deutschland weiterhin zu den Staaten, in denen die sozialbedingten Leistungsunterschiede am höchsten ausfallen. So ein Wunder! Hat man etwa vergessen, dass die Zuwanderung nach Deutschland eine völlig andere, nämlich eine völlig voraussetzungslose, ist als in anderen Ländern? Mutige Soziologen sprechen es deutlich aus: Durch die Zuwanderung habe Deutschland in weiten Teilen eine zusätzliche “Unterschichtung“ erfahren. Da kann man doch nicht sagen, das deutsche Bildungswesen sei ungerecht!
Deshalb ist es schon reichlich einseitig, wenn die Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung, Cornelia Quennet-Thielen, jetzt feststellt: „Die Bildungsgerechtigkeit muss gestärkt und die Integration der Kinder mit Migrationshintergrund verbessert werden.“ Oder wenn die Kultusministerkonferenz meint: „Für den Umgang mit der zunehmenden Vielfalt im Klassenzimmer brauchen Lehrkräfte spezielle didaktische und diagnostische Kompetenzen, die verstärkt nicht nur in der Ausbildung, sondern auch in der Fortbildung vermittelt werden müssen.“ Nein, das wird nicht gelingen. Denn Deutschlands Schulen und Lehrer können nicht bewältigen oder auch nur ausgleichen, was eine naive deutsche Zuwanderungspolitik verursacht.
Nur in einem Punkt hat Cornelia Quennet-Thielen nicht ganz unrecht, wenn sie sagt: „Außerdem müssen die Eltern konsequent einbezogen werden. Nur so können sie ihre Kinder wirksam unterstützen.“ Die Frage ist nur, wie das etwa bei zum Teil völlig bildungsabstinenten Familien aus muslimisch geprägten Herkunftsländern gelingen soll. Neuköllns vormaliger Bezirksbürgermeister Horst Buschkowsky (SPD!) hatte dazu schon einmal einen markanten Vorschlag gemacht: Er wollte solchermaßen abstinenten Eltern das Kindergeld kürzen lassen. Durchgesetzt hat er sich mit diesem Vorstoß aber nicht.
Josef Kraus war Oberstudiendirektor, Präsident des deutschen Lehrerverbands, wurde mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet und als „Titan der Bildungspolitik“ bezeichnet. Er hat Bestseller zu Bildungsthemen verfasst und sein jüngstes Werk Wie man eine Bildungsnation an die Wand fährt erhalten Sie in unserem Shop: www.tichyseinblick.shop.
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Danke Herr Kraus! Alles, aber wirklich alles , von dem was Sie sagen, kann ich unterstützen! Das einfältige Geschrei nach immer „mehr Geld für die Bildung“ ist ein solcher Sermon, dass einem dazu nichts mehr einfällt. Trotzdem, damit auch die (e)Einfältigsten (Politiker) es noch einmal lesen können: Migration aus bildungsfernen Schichten, Gesellschaften oder Ländern zieht die gesamte Leistung aller Schüler eines Landes nach unten. Daran wird auch eine, wie auch immer geartete, Integration nichts ändern. Die Eltern haben einen erheblichen qualitativen und quantitativen Einfluss auf die Leistungen ihrer Kinder. Je bildungsferner das Elternhaus, desto bildungsresistenter die Kinder. Hinzu kommt, dass… Mehr
Das war vor 40 Jahren genau so. Wieso sollte es heute anders sein? Die Verteilung der Intelligenz in der Bevölkerung ändert sich ja nicht dadurch dass man ständig neue, politisch motivierte Bildungsprogramme über die Kinder ausschüttet. Man sollte sich viel mehr über den Umgang mit diesen Leuten Gedanken machen als ständig zu versuchen etwas ändern zu wollen was nicht zu ändern ist. Aber das kollidieret ja mit der „alle sind gleich“ Ideologie und somit kommt ein Bildungsprogramm nach dem anderen über die Schüler und das mit dem immer gleichen Resultat: DbddhkP…..
Wenn man Bildungs-Systeme und Bildungs-Erfolge vergleicht entdeckt man sofort die Ursachen der deutschen katastrophalen Fehlentwicklungen. In den asiatischen Schulen in denen die besten Leistungen, also in Ost-Asien erzielt werden, herrschen absolut andere Grundvoraussetzungen als im deutschen Schul-Chaos. Die Schüler und das Lehrpersonal „erscheinen in Schulkleidung und nicht verlottert“, wie sie wollen. Ihr Benehmen wird geschult, sie üben sich in Disziplin und plären nicht durcheinander. Es werden Klassen nach gemeinsamen Lernvorausetzungen und nicht nach Ideologie gebildet, man lässt dort keine reinen linearen Sprachler zum Schuldienst zu, sondern nur Lehrpersonal, was nicht mit Logik und Analytik im offenen Streit steht. Die gesamte… Mehr
Wenn wir es ganz krass sehen wollen, sind wir auf dem Weg in die Welt der Eloi (Wohlfühlunterschicht), die von den Morlock (Macht – Elite) tyrannisiert werden. Die Menge derer, die nach Morlock strebt (mit Scheinbildung) aber Eloi wird (weil die Wirklichkeit anders ist) nimmt zu. Nach oben bleibt es dünn und unten wird es immer dicker. Die Mitte verschwindet. Industrie 4.0 und die anstehenden Völkerwanderungen werden das noch beschleunigen. Aber, wer weiß? Vielleicht gibt es ja bald eine Industriewanderung in Regionen, die für die Elite interessanter ist. Schöner feuchter Traum der Guten geht in Erfüllung: Die Fluchtursachen bekämpfen. Und… Mehr
Ich bin eher überrascht wie gut die Leistungen noch sind.
– linksgrüner Bildungspolitik, die eher einem linksgrünen Indoktrinationsprogramm entspricht, statt Grundlagenwissen zu vermitteln auf dem in der Oberschule aufgebaut werden kann
– Anpassung des Lerntempos an die Langsamsten der Gruppe
– Zuführung von Hundertausenden Analphabeten aus einem komplett anderen Sprachraum durch linksgrüne Einwanderungspolitik
– allgemeiner Wandel bedingt durch Diffusion von Mobiltelefonen und mobilem Internet weg von Büchern hin zu Youtube
Vor diesem Hintergrund, sind das fast schon erstaunlich gute Leseleistungen.
Ich finde das alles halb so schlimm: Der Postillon hat doch schon gemeldet, dass wg. der Leseschwäche Schulbücher künftig grundsätzlich auch als Hörbücher zur Verfügung gestllt werden sollen:
http://www.der-postillon.com/2017/12/hoerschulbuecher.html
Telekolleg könnte helfen.
Faszinierrnd ist, die GEZ Gebühren dienen heute nur noch dazu, unter dem Deckmäntelchen vorgeblich kluger Comedy, dem Telekolleg als zweitem Suchwort in der Suchmaschine den Nazi anzuhängen, statt eines Faches wie Mathematik oder Biologie.
Vielleicht sollte der Postillion ähnlich der Satireseite Medusa einsehen, dass Satire der Realität nachhinkt.
Zitat: „deutsche Grundschüler schlechter lesen als ihre Altersgenossen in vielen anderen Ländern“ – Nun, man könnte ja die Lesebücher als Hörbuch, am besten als Schmartfon Äpp, dann hört endlich dieses Buchstabenwirrwarr auf! > Ironie AUS
Mal ehrlich: ich habe seit langem den Verdacht, das ich als 10-Klassen-POS-DDR-Schüler schlauer aus der Schule gegangen bin, wie die Kinder, die in den heutigen staatlichen Verdummungsanstalten konditioniert werden, wo Deutschland nur von 33 – 45 existiert hat!
So, das mußte mal raus.
Kinder hören sich Geschichten an. Sie lesen nicht mehr. Das hat die ältere Generation offensichtlich noch nicht begriffen.
Die fortschreitende „Heterogenität“ in den Klassenzimmer trägt sicher zu diesem Ergebnis bei. Aber ich sehe noch eine Ursache für die mangelnde Lesekompetenz: die Fokussierung auf bildliche Inhalte. Schon Grundschüler wechseln mehrmals täglich von einem Display zum anderen. Vom Fernseher zum Tablet oder Smartphone und dann wieder zum Fernseher mit der Spielkonsole. Lesen wird als anstrengend empfunden, weil die Bilder erst im Kopf entstehen und jeder Leser sich vom Gelesenen im wahrsten Sinne des Wortes ein „anderes Bild macht“. Vorgefertigte Inhalte in Bildform werden bequem konsumiert, der Inhalt wird aber nicht wirklich durchdrungen. Unsere moderne Lebensweise mit zig Bildschirmen, wenig Zeit… Mehr
Österreichs neue Regierung wird vormachen was zu tun ist wenn fremdsprachliche Kinder verstärkt ins Bildungssystem kommen:
2 verpflichtende Kindergartenjahre
Deutschlernklasse bei ungenügenden Deutschkenntnissen statt Einschulung in 1. Klasse
Kein Abgehen des Schülers ohne Erreichen eines Mindestabschlusses, notfalls Regelschulpflicht bis zum 18. Lebensjahr.
Zum Kindergeld noch folgendes: Ich wäre für die Abschaffung, dafür ein hoher Steuerfreibetrag für die Kinder und die Summe als Einzahlung von Bezugszeit für Erziehungsleistung bei der Rentenversicherung gutgeschrieben.