Peter Struck war es, der am 4. Dezember 2002 gesagt hatte: „Die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland wird auch am Hindukusch verteidigt.“ Martin Augustyniak hat das getan, er ist dafür gefallen. Die Bielefelder SPD trampelt nun auf seinem Tod herum.
Wenn man sich die SPD anschaut, dann weiß man oft nicht mehr, ob man sich fremdschämen oder ob man diese Partei einfach als total verkommen abschreiben soll. Zudem ist es nicht nur die verklemmte Verbohrtheit, die diese Partei prägt, sondern auch ihre Sprunghaftigkeit.
Anlass diesmal: Am 20. August sollte ein kleiner Platz im Bielefelder Breedenviertel umbenannt werden – und zwar für den am 2. April 2010 sechs Kilometer westlich von Kunduz (Afghanistan) gefallenen deutschen Soldaten und Hauptgefreiten Martin Augustyniak. Er wurde nur 28 Jahre alt. Gefallen ist er beim „Karfreitagsgefecht“ im Kampf mit Taliban zusammen mit Hauptfeldwebel Nils Bruns (35) und dem Stabsgefreiten Robert Hartert (25). Alle drei gehörten zum Fallschirmjägerbataillon 373 in Seedorf.
Eine Bank mit Augustyniaks Namen wurde bereits aufgestellt. Auch die SPD war ursprünglich für die entsprechende Benennung des Platzes in der Heimatstadt des Soldaten, die Partei die Linke dagegen. Die Umbenennung des vorgesehenen kleinen Platzes wäre übrigens ohne großen Aufwand gewesen. Es gibt keine Bewohner mit dieser Adresse, die ihre Anschrift hätten wechseln müssen.
Nun hatte Bild den Skandal aufgegriffen, und die SPD lenkte ein – mit einer seltsam trotzigen, „Rationalität“ bemühenden Erklärung: „Wir werden unseren Beschluss überdenken und empfehlen unserer neuen Fraktion und der neuen Bezirksvertretung, den Gedenkplatz für Martin Augustyniak auch offiziell nach ihm zu benennen“, heißt es in einer aktuellen SPD-Pressemitteilung. Und weiter: „Die SPD Brackwede ist aus rationalen politischen Erwägungen zu ihrem Abstimmungsverhalten in dieser Frage gekommen. Uns trieb und treibt die Sorge um, dass dieser Platz dann nicht allein dem Gedenken von Martin Augustyniak dient, sondern politisch missbraucht wird.“ Und weiter: „Dafür entschuldigen wir uns.“
Eine verdammt späte Einsicht! Und was hörte man dazu aus Berlin? Nichts! Bild war für die „hohe“ Politik eingesprungen. Kein Bundespräsident schaltet sich ein, keine Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer (CDU), keine Wehrbeauftragte Eva Högl (SPD), natürlich auch keine Kanzlerin. Letztere hatte bei der Trauerfeier vor zehn Jahren am Sarg der Gefallenen zwar noch gesagt: „Deutschland verneigt sich vor ihnen.“ Heute: Geschenkt!
Große Verteidigungsminister der SPD mussten sich in ihren Gräbern herumdrehen: Helmut Schmidt (Minister von 1969 bis 1972), Georg Leber (1972 – 1978), Hans Apel (1978 – 1982), Peter Struck (2002 – 2005). Peter Struck war es, der am 4. Dezember 2002 gesagt hatte: „Die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland wird auch am Hindukusch verteidigt.“ Martin Augustyniak hat das getan, er ist dafür gefallen. Die Bielefelder SPD trampelt nun auf seinem Tod herum.
Und auch die mehr als 3.200 seit Gründung der Bundeswehr im Jahr 1955 im Dienst ums Leben gekommenen Soldaten und Bundeswehrangehörigen werden eher versteckt. Am Bendlerblock in Berlin wurde „Den Toten unserer Bundeswehr“ 2009 zwar ein Ehrenmal errichtet. Ihre Namen sind dort in Bronzeplatten eingraviert. Aber auch dieser Standort ist ein unwürdiger Standort. Würdiger und besser, weil sichtbarer, wäre ein Denkmal in der Nähe des Reichstagsgebäudes und damit des Bundestages gewesen, ganz im Sinne der „Parlamentsarmee“ als Armee des Bundestages als Repräsentant des deutschen Volkes.
Armes Deutschland!
Sie müssenangemeldet sein um einen Kommentar oder eine Antwort schreiben zu können
Bitte loggen Sie sich ein
eimal im jahr oder alle 2 jahre fahre ich mit meinem motorrad in die ardennen,dort liegt in bastogne der älteste bruder meines vaters jahrgang 1924 begaben.. als 22 jähriger leutnant gefallen .
dort habe ich auch schon oft amerikaner und engländer getroffen,die fast alle gesagt haben,warum geht ihr mit euren gefallen eigentlich so komisch um.. sie kämpften für deuutschland ,auch wenn es ein unrechtregime war.. dem füge ich nichts hinzu…
Da kann man nur zustimmen, Herr Kraus. Wir sehen einen Generationswechsel in der Politik, von dem das linke Spektrum besonders stark betroffen ist, da der Untergang der DDR zu einem starken Einströmen extrem linker Kräfte in den Gesamtpool des wiedervereinigten Deutschlands geführt hat. Das Land ist mit der Wiedervereinigung nach links gerückt, was sich dann besonders in der SPD manifestiert. Das Ehrenmal am Bundesverteidigungsministerium habe ich mir letztes Jahr selbst aus der Nähe angeschaut. Ein bewegender Moment, der der breiten Masse natürlich vorenthalten bleibt, weil sie dort nie vorbeikommt Man muss die Menschen dieses Landes mehr mit der Nase darauf… Mehr
Mitgliedschaft in der SPD und menschlicher Anstand schließen sich gegenseitig aus.
Wie andere, stolze Nationen die Menschen ehren, die alles für sie gegeben haben:
Youtube: ‚fallen hero‘.
Dort ist es übrigens auch ganz selbstverständlich, einem Veteranen bei einer Begegnung ganz spontan mit ‚Thank you for your service!‘ zu grüßen.
Äh, Herr Kraus, Sie haben da eine Motivation für den Meinungswechsel bei der SPD vergessen: Am 13. September sind in NRW Kommunalwahlen. Und Bielefeld liegt in NRW.
Das Zurückrudern wird hoffentlich mehr Stimmen kosten als die erste Entscheidung. Als Familie des Soldaten würde ich mir die Benennung ohnehin verbitten.
Die Sache hatte den Ideologen zu viel Aufmerksamkeit bekommen – so wie bei Strauchdieben, wenn plötzlich das Licht im Haus angeht. Da trollt man sich dann und versucht es an anderer Stelle wieder. Was für eine Farce im Übrigen – aber passt zu den Sozen.
Ich stand letztens im Urlaub in Bayern in einem kleinen Städtchen mit heute ca. 10.000 Einwohnern (vor 80 Jahren wird es höchstens die Hälfte gewesen sein) am Kriegerdenkmal an einer Kapelle mitten im Ort. Ich habe mir die Steintafeln mit den Namen und Daten der Gefallenen angeschaut, die fast die ganze Außenwand des Kirchleins bedecken, gelesen, gezählt, die ungefähre Zahl überschlagen und war fassungslos: ca. 270 plus ca. 80 Vermisste! In einer Gemeinde dieser Größe! Und doch ist das beileibe keine Ausnahme, wenn man sich auf die Suche macht und vergleicht… Die Gier dieser Bestie Weltkrieg nach den Leben deutscher… Mehr
Endlich einmal jemand, der den vollen Durchblick hat!
Genau, die UNION wird Deutschland vor dem Kommunismus retten, insbesondere mit dem Corona – Söder als Bundeskanzler.
Wenn Merkel sich nach Paraguay in den Ruhestand verabschiedet, dann wird die wahre Vaterlandsliebe dieser CDU Partei ans Licht kommen und sich durchsetzen. Die AfD kann sich dann in Luft auflösen, weil nicht mehr notwendig.
Das ist meine Hoffnung, wir Deutschen gehen gewiss guten Zeiten entgegen!
Peter Strucks Aussage war verantwortungsloser Blödsinn und Martin Augustyniak hätte gar nicht dort sein dürfen.
Die SPD ist einfach nur noch widerwärtig. Das Schlimmste daran aber ist, dass sie damit einen nicht geringen Teil unser Gesellschaft repräsentiert und darin fast allen Parteien gleicht und dem was man heute „Zivilgesellschaft“ nennt.
„Deutschland schämt sich seiner (…) Bundeswehrsoldaten.“ Nicht Deutschland, die linke Hälfte Deutschlands, die durch ihre vergifteten Träume von einer besseren Welt inzwischen jeder Realität entrückt ist. Deren Wähler, obwohl bei dieser Masse keinesfalls immer linke Radikalinskis, halten es für eine lustige linke Folklore, irgendwie gegen Militär und Polizei zu sein. Für die Soldaten (und auch Polizisten!) und deren Angehörige tut es mir wirklich sehr leid. Ich wollte heute eigentlich nichts trinken, aber nach diesem Frevel schenke ich mir jetzt ein Glas Single Malt auf Martin Augustyniak, Nils Bruns und Robert Hartert ein. Das waren offenbar bessere Menschen als ich, denn… Mehr