Das Karussell der Wokeness dreht sich immer schneller. Eine Keks-Schachtel heißt nun nicht mehr "Afrika". Nur noch eine Frage der Zeit, bis alle Moritze sich umbenennen müssen, der Name hat schließlich denselben Ursprung wie der "Mohr".
Der Kekseproduzent Bahlsen hat sich an die Spitze „woker“ Firmen gesetzt und ein politisch-korrektes Kabinettstückchen geliefert. Seit März 2020 hat das Familienunternehmen daran herumgetüftelt, wie es sich dem antirassistischen Gesinnungsdruck beugen könne. Hintergrund: Über sechs Jahrzehnte lang hatte sie den Schokoladenkeks „Afrika“ hergestellt. Nach erster Kritik im Jahr 2020 versuchte das Unternehmen dies noch zu verteidigen: „Der Name Afrika wurde gewählt, weil Afrika der größte Kakaobohnen-Hersteller der Welt ist.“ Da die Kritik aber nicht abebbte, verkündete Bahlsen jetzt nach 15 Monaten offenbar intensivst-kreativen Brainstormings soeben: Aus „Afrika“ wird „Perpetum“.
„Relaunch“ nennt die Firma diese Umbenennung und erklärt, „Perpetum“ komme vom lateinischen Wort „perpetuus“ (= beständig, dauerhaft). „Perpetum“ also ein Dauerknabber- und Plombenknackerkeks, so wie man ihn aus der Bundeswehr von den Einsatzpaketen als „Panzerplatte“ („Brot“ in Dosen) kannte? Aber wetten wir schon mal: Der Name wird keine weiteren sechs Jahrzehnte herhalten. Denn der Käufer-Normalo wird nicht so recht auseinanderhalten können, was ein Keks (übrigens abgeleitet vom englischen „cakes“) mit einem Perpetuum Mobile zu tun haben könnte.
Ja, es grassiert ein „Wokeness“-Virus. Mit immer neuen Mutanten. Spätestens seit „Black Life Matters“ (BLM) geht es der Farbe „schwarz“ und dem Namen „Afrika“ an den Kragen. Dem Erdteil „Afrika“ demnächst auch auf der Landkarte? Die Farbe „schwarz“ ist tabu. Bei „Schwarzfahrern“ hat die Umbenennung schon geklappt. Sie sollen jetzt mancherorts „Fahrgäste ohne gültigen Fahrschein“. Die Verkleidung zum Karneval als Schwarze(r) ist ein absolutes NO GO! Sogar die Sternsinger sind unter die Räder des „Blackfacing“-Verbots geraten. Dabei geht es hier um die alte Tradition, nach der die Drei Könige die damals bekannten drei Erdteile Europa, Afrika und Asien darstellten. Der schwarze König steht für Afrika.
Der „Mohr“ wurde schon vor längerer Zeit für „out“ erklärt: Mohrenstraße, Mohrenplatz, Hotel zu den drei Mohren, Mohrenapotheke, Mohr im Wappen, Mohrenkopf … Aber was wissen die Säuberer schon, was es mit dem Namen „Mohr“ auf sich hat? Der „Mohr leitet sich vom griechischen mavros (μαύρος) ab, das so viel wie „schwarz“ oder „dunkel“ bedeutet. Im Althochdeutschen ist „Mohr“ belegt als Entlehnung aus dem Lateinischen maurus, womit ein Maure, ein Bewohner Nordwestafrikas, benannt wird. Das Wort findet sich auch in anderen Sprachen: moor im Niederländischen, mòro im Italienischen. Auf maurus beruhen die Ländernamen Mauretanien und Mauritius. Morisken waren getaufte Mauren im alten Spanien, Morellen sind dunkle Kirschen.
Dann erst St. Mauritius – Namenspatron von Moritz? Der um 250 bei Theben in Ägypten Geborene ist Patron von weltweit 850 Kirchen, Schutzheiliger der Soldaten und vieler Handwerker. Als Söldner weigerte er sich, wie von Kaiser Maximian befohlen, gegen Christen zu kämpfen. Mauritius wurde daraufhin hingerichtet. Im Wappen von mehreren Dutzend Städten findet sich St. Mauritius als Schutzheiliger. Sein schwarzer Kopf ziert etwa die Wappen Sardiniens, Korsikas sowie seit 1579 das Stadtwappen von Coburg. „Mohr im Coburger Stadtwappen sorgt für Arger“, meldete denn auch der Bayerische Rundfunk. Tatsachlich inszenierten zwei (!) Frauen – nicht aus Coburg – eine Petition zur Entfernung des Mauritius-Kopfs aus dem Stadtwappen. Dieser Kopf sei ein rassistisches Überbleibsel der Kolonialzeit. Die NSDAP hatte das Mauritiusbild 1934 übrigens durch ein Schwert mit Hakenkreuz ersetzt. 1945 führte der Nachkriegsbürgermeister in einer seiner ersten Amtshandlungen das Traditionswappen wieder ein.
Der Sarotti-Mohr wurde bereits gebleicht, er heißt seit 2004 Sarotti-Magier bzw. jetzt „Magier der Sinne“. Der Mohrenkopf wurde durch „Schokokuss“ oder „Schaumkuss“ ersetzt. Die Firma Knorr hat 2020 die Zigeunersoße umbenannt. „Der Begriff Zigeunersoße kann auch negativ interpretiert werden“, schrieb der Hersteller auf Instagram. Und dazu die Nachricht: „In ein paar Wochen findet ihr dieses als ›Knorr Paprikasoße ungarische Art‹ im Regal.“ Auch dem Zigeunerschnitzel wird der Garaus gemacht. Ob der frühere ZDF-Mann und TE-Autor Peter Hahne Erfolg haben wird mit seinem Buchtitel „Rettet das Zigeunerschnitzel!“?
Da tut sich ein riesiges Betätigungsfeld auf für „akademisch“ Höchstqualifizierte. Was ist mit Mozarts „Zauberflöte“ und dem kreideweiß geschminkten schwarzen Monostatos? Was ist mit Schillers „Die Verschwörung des Fiesco“, wo zu lesen steht: „Der Mohr hat seine Arbeit getan, er kann gehen.“ Was ist mit der „Entführung
aus dem Serail“? Was ist mit dem „Zigeunerbaron“?
Wir sehen schon kommen, dass sich neben die weit mehr als zweihundert Professuren deutscher Universitäten mit einer „Domination Gender“ bald ein paar hundert Professuren mit der Domination „Wokeness“ gesellen werden. Da wird uns noch einiges auf den sprichwörtlichen Keks gehen!
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Ich kaufe keine Bahlsenprodukte mehr.
Ich frage mich, wann endlich Bahlsen in Zeiten der Ethnomathematik seinen nach einem der beiden White Supremacist Erfinder der Infinitesimalrechnung benannten Leibniz Keks umbenennt?
Die Bahlsen Schokowaffeln waren mir eh zu teuer.
Wenn mich nach derlei gelüstete, bin ich daher stets auf die vom Geschmack identischen aber nur halb so teuren Waffeln vom (Schoko-) Wolf ausgewichen.
Jeder hat die Möglichkeit mit seinem Geldbeutel abzustimmen, um solchen Firmen zu zeigen, was er davon hält.
Nichts neues. Unternehmen sind Feiglinge und bieten sich dem Zeitgeist an. Inzwischen wird auch bei Pokémon geplant „nonbinäre Pokémon“ einzuführen.
Stimmt, das war noch echt schwarzer Humor?.
Man sollte mal bei evtl. Wiederholungen bei den Öffentlich-Lächerlichen drauf achten, ob’s der Zensurschere zum Opfer gefallen ist…
Sehr geehrter Herr Kraus,
Ihre Artikel sind alle grandios auf den Punkt gebracht! Gut, daß es Sie/sie gibt!
Ich kauf mir sowieso nur noch Kekse und Kräcker aus dem Russenregal im Supermarkt. Die sind billig, politisch neutral, enthalten an Zutaten nur das, was wirklich reingehört und schmecken. Und wer in der glücklichen Lage ist, dass ihm mal eine Russin einen Mohnstrudel bäckt, der weiß: Mehr Herz und Leidenschaft wird nie durch seinen Magen gehen.
Schreibt denen alle eine Mail, daß ihr diesen Schwachsinn künftig boykottiert! Hab ich grad gemacht (Homepage, über „Impressum“ gibts die Mailadresse) mit der Bitte, daß sie doch jetzt wo sie der „Political Correctnnes“ verfallen sind,bei der Umetekettierung gleich noch die „Klimaneutralität“ vermerken sollen!
So tat auch ich.
„…und niemand aus meiner Peergroup ist meinem Wissen nach zu einem ‚Rassisten‘ mutiert.“
Ja nun, sehen Sie: Das können nur woke und betroffene Personen beurteilen. Ganz nach dem Motto „Wer Rassist ist, bestimme ich!“