In einer Abituraufgabe im Leistungskurs Deutsch ging es um einen Text der fragwürdigen Autorin Kübra Gümüşay und die seltsame Gemengelage aus Kopftuch, Feminismus, Gender, Antikolonialismus und Antifaschismus. Kurz: Es geht um Indoktrination.
Wenn es um den Islam und Muslime geht, ist NRW stets ganz oben auf der Toleranz-, ja Propagandaskala (siehe Beispiele unten). Nun hat sich das Bundesland erneut selbst übertroffen: In einer Abituraufgabe für den Leistungskurs Deutsch wird ein Textauszug aus dem Buch „Sprache und Sein“ der deutschtürkischen Aktivistin, Bloggerin, Journalistin und Kopftuchträgerin Kübra Gümüşay zum Gegenstand einer Analyse gemacht. Die Prüflinge sollten am Prüfungstag, 27. April 2022, anhand der wahrlich nicht umwerfenden, dürftig mit der Sprache der Hopi-Indianer und der Eskimo begründeten „Sapir-Whorf-Hypothese“ diskutieren, inwieweit die Sprache Denken und Wahrnehmung, schließlich auch Politik beeinflusst bzw. Politik macht.
Die angehenden Abiturienten hatten – falls sie sich für diese konkrete Aufgabe aus einem Aufgabenangebot von vier Aufgaben entschieden – zur Bearbeitung 270 Minuten Zeit. Vor allem sollte es mit der reichlich suggestiven Aufgabenstellung um eine Sprache gehen, die geschlechtergerecht ist. Im Sinne von Gümüşay etwa, die das generische Maskulinum als Pluralform („die Bürger“) ablehnt und sich zum Beispiel wünscht, dass mit dem Begriff „die Lehrerin“ auch männliche Lehrer gemeint seien.
Sie ist #Erdogan-Fan, soll der islamistischen & vom VS beobachteten Milli Görüs nahestehen. Und Verbindungen zu Islamic Relief haben (Nähe zur Muslimbruderschaft). Was soll das, @BildungslandNRW?#Abitur2022NRWpic.twitter.com/n5cKSo9hr5
— Metin Gülmen (@GuelmenM) April 28, 2022
Überhaupt, so Gümüşay, sei die deutsche Sprache bis heute von Kolonialismus und Patriarchat geprägt. Es dominiere eine weiße Perspektive von „Privilegierten“. Deswegen könnten sich Frauen, Muslime, Migranten und LGBTQ nicht artikulieren. Ja mehr noch: Der öffentliche Diskurs verweigere ihnen eine eigene Perspektive, spreche ihnen das „Sein“ ab, mache sie zu „sprachlosen Wesen“. An anderer Stelle stellt Gümüşay die Frage, wie sich ihre „bilingualen Mitschüler*innen“ wohl entwickelt hätten, wenn sie nicht nur Schiller und Goethe gelesen hätten, sondern auch türkisch-islamische Autoren wie Necip Fazil Kisakürek († 1983), der Minderheiten wie Aleviten, Drusen und Jesiden wie Brennnesseln „aus unserem religiösen und nationalen Garten“ wegjäten wollte. Siehe dazu auch die Kritik „Islamismus mit Gendersternchen“ in der NZZ vom 22. Oktober 2021.
Aber man hat sich in NRW für eine recht schillernde Autorin und Aktivistin entschieden. Dafür musste ihr in einschlägigen Szenen hochgejubeltes Buch mit dem sich selbst überhebenden Titel „Sprache und Sein“ aus dem Jahr 2020 herhalten. Ja, der Titel überhob sich selbst, denn es sollte wohl Martin Heideggers These von „Sprache ist das Haus des Seins“ assoziiert werden. Falls die Autorin mit Heidegger überhaupt etwas anzufangen weiß.
Geschrieben wurde „Sprache und Sein“ (Hanser Verlag 2020, 208 Seiten) also von Kübra Gümüşay. Siehe Verlagsvorschau und Buchauszug. Die Verfasserin ist eine 1988 in Hamburg geborene Enkelin eines türkischen Gastarbeiters.
Viel Nähe zu Erdogan und Co.
All dies wäre nicht der Rede wert, wenn die Autorin nicht seit Jahren viel Nähe zu islamischen, ja islamistischen Lobbygruppen praktizierte. Davon war in der NRW-Abituraufgabenstellung jedoch nichts zu lesen. Die Abitur-Aufgabensteller hatten sich wohl eher von den zahlreichen Jubelarien des Mainstreams beeindrucken lassen: Weil die „Aktivistin“ das Gendersternchen benutzt, antirassistischen Jargon pflegt und sich überhaupt gerne „gegen rechts“ verortet, steht sie für kirchliche, feministische und linke Kreise immer auf der guten Seite.
Klar, Gümüşay hat auch die entsprechenden Protektoren. Für die „taz“, für die sie lange Zeit Kolumnistin war, ist sie eine Feministin mit Kopftuch. In der Zeitung „Das Parlament“ (herausgegeben vom Bundestag und der Bundeszentrale für politische Bildung) wurde Gümüşay unter der Überschrift „Neue Wege für Musliminnen in Europa“ zu den muslimisch-feministischen Aktivistinnen gerechnet, die sich „aktiv in die Politik einmischen, um dort die Benachteiligung von (nicht nur) muslimischen Frauen anzusprechen“.
Das Deutschlandradio verbuchte Gümüşay im Jahr 2012 unter „Prägende Köpfe des Islams“. Matthias Matussek meinte in Spiegel online, Gümüşay trage das Kopftuch nicht aus Unterwürfigkeit, sondern aus Stolz. Sie wolle damit ihre Religion zeigen. Es sei ihre Form von Punk, ihre Form von Aufstand. Klar: Kübra Gümüşay schreibt sich ja Antirassismus und Feminismus auf die Fahnen. Vermutlich gehört sie auch deshalb zu den 49 Mitgliedern des obersten Organs der den „Grünen“ nahestehenden Heinrich-Böll-Stiftung.
Dieser ist Erdogans Lieblingsdichter. Eine Distanzierung zu Erdoğan und der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) lehnte Gümüşay freilich ab. Zudem hatte sich Gümüşay bereits 2012 in einer ihrer taz-Kolumnen darüber mokiert, dass die IGMG vom deutschen Verfassungsschutz beobachtet werde. Othmann thematisierte ebenfalls Verbindungen zur Hilfsorganisation „Islamic Relief“, die der Muslimbruderschaft nahesteht. Auf solche Kritik reagiert Gümüşay gerne mit dem Vorwurf, sie komme von Weißen. Dass zu ihren Kritikern gerade auch liberale Muslime gehören, will sie nicht registriert haben, etwa die Kritik von Ahmad Mansour oder Seyran Ateş.
Die „Rheinische Post“ macht Gümüşay schier zur Ikone
Die altehrwürdige, vormals bürgerlich-konservative Rheinische Post ist dennoch schier begeistert von der Abituraufgabe. Eine Journalistin namens Dagmar Wienke meint:
„ … Kübra Gümüşay begeisterte im Zentralabitur 2022 in NRW Prüflinge im Deutsch-Leistungskurs … Sie bedankt sich freudig auf Instagram und die Reaktion der Geprüften dürfte sie erfreut haben („Ich küsse ‚euer‘ Herz, Abi LK Deutsch in NRW, 2022“) … Vielleicht ist in NRW die Schule ja doch moderner, als es den Anschein hat … Die Schülerinnen und Schüler heutzutage haben da anscheinend mehr Glück. Zumindest wenn sie Deutsch im Leistungskurs haben und Bücher lesen wie von Kübra Gümüşay … Es ist wohl ein seltener Moment, wenn Schülerinnen und Schüler über eine Abiturprüfung im Leistungskurs Deutsch jubeln, und die Reaktionen unter ihrem Post dürften die gebürtige Hamburgerin noch mehr gefreut haben … Ältere Jahrgänge sind neidisch. Viele Prüflinge bedanken sich. Eine Lehrerin hält das Buch für ‚grandios‘. Sie selber habe es im Leistungskurs-Unterricht in Auszügen als Material behandelt, weil sie es so wunderbar und gelungen fand … Die Themenauswahl der Abitur-Prüfungskommission in NRW macht auf jeden Fall Hoffnung, denn wenn Schülerinnen und Schüler sich für Unterrichtsstoff begeistern, ist der Lehrauftrag erfüllt.“
Kommentar überflüssig!
NRW: Kotau über Kotau vor dem Islam und muslimischen Lobbys
Was ist los in NRW, wo am 15. Mai gewählt wird? Die Sache mit der Abituraufgabe ist nicht der erste Kotau, den NRW, auch das schwarz-gelb regierte Bundesland zuwege bringt. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit erinnern wir uns dreimal:
Erstens: Nachdem Laschet-Nachfolger und Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) am 20. April 2022 das Kölner Projekt einer Zulassung des Muezzin-Rufes kritisiert hatte, weil „damit möglicherweise mehr Streit in die Gesellschaft getragen als der Integration gedient wird“, sagt er in der NZZ vom 24. April 2022: „Ein Muezzin-Ruf kann ein Beitrag zur Integration sein …“ (TE berichtete).
Zweitens: Im Mai 2021 entschied man sich in NRW, für die Ausgestaltung des Islamunterrichts in den Schulen eine Kommission zu bilden, der sechs muslimische Organisationen angehören. Darunter die aus Ankara und damit von Erdogan gesteuerte Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion – besser bekannt als DITIB.
Drittens: Im Philosophieunterricht am Gymnasium Alleestraße in Siegburg sollten Oberstufenschüler Anfang 2022 anhand eines offiziell zugelassenen Schulbuches folgende Frage diskutieren: „Ein türkischer Familienvater in Deutschland verheiratet seine Tochter ohne deren Einverständnis mit dem Sohn seines Bruders, um diesem eine Aufenthaltserlaubnis für Deutschland und damit eine Existenz zu sichern. Besprich die Situation mit deiner/m Tischnachbarin/Tischnachbarn. Welche Konflikte seht ihr darin?“ Nach wütenden Protesten aus der muslimischen Community wurde der Verlag des betreffenden Schulbuches zu dessen Überarbeitung aufgefordert. Chefin des NRW-Kultusministeriums ist Ministerin Yvonne Gebauer (FDP).
Viertens nun und ganz aktuell: Bereits in einer Abituraufgabe geht es um ein seltsame Gemengelage aus Kopftuch, Feminismus, Gender, Antikolonialismus und Antifaschismus. Kurz: Es geht um Indokrination.
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Ich bin für eine stikte Trennung. Ich möchte nicht mehr mit diesen Idioten zusammenleben. Warum machen wir nicht aus der westl Hälfte des landes eine von linksgrünen Ideologen geformte „Bunte Republik“, in der die Grünen Taugenichtse und ihre muslimischen „Freunde“ nach ihren „Werten“ leben können. Hier können die linksgrünen Spinner ihre Vorstellungen verwirklichen: Multi-Kulti, Homo-Ehe, eine Gender-Sprache entwickeln. Hasch anbauen, den Islam predigen, und sonstige wirre „Errungenschaften“ weiterentwickeln.Die anderen, die einen bürgerlichen normalen Lebenstil pflegen wollen, sich persöhnlich und wirtschaftlich weiter entwickeln wollen, sich der Zivilisation verpflichtet fühlen und ihre traditionellen Werte verteidigen wollen, kriegen den Osten des Landes. Und… Mehr
Ja, der Vorwurf der ewigen Unterdrückung der Frau durch den Mann im Okzident.
Wenn das Ziel eine Sprache sein soll, die weder Artikel noch grammatisches Geschlecht kennt, dann würde ja bspw. auch das Farsi in Persien diese Forderungen erfüllen. Inwieweit das der Gleichberechtigung der Frau dort geholfen hat, mögen andere entscheiden. Aber eher haben wir uns die Merkelburka vom Gesicht gerissen als mutige Frauen im Iran ihren Schleier.
…….so wird immer klarer, welche auszubildenden – betrieb und uni – wir in deutschland, besser nrw, auszusuchen haben werden. ich habe das management angewiesen, mir besonders zweifelhafte fälle nach hier zur entscheidung vorzulegen!
schluß und gruß aus cambridge/mass.
Ganz ehrlich. Wundert mich nicht.
Das deutsche Volk ist inzwischen so weich in der Birne geworden, dass man ihnen jetzt alles als alles verkaufen kann. In diesem Fall auch eine kopftuchtragende, erdoganliebende und judenhassende Volzeitmuslima als fortschrittliche Feministin….
Zitat: „Deswegen könnten sich Frauen, Muslime, Migranten und LGBTQ nicht artikulieren.“ Dass Muslime aus dem türkisch-arabischen Raum sowie die üblichen Medien und Politiker meinen, generell alle Menschen aus anderen Ländern, die sich in Deutschland aufhalten, mit Muslimen aus türkisch-arabischen Ländern gleichsetzen, nervt nur noch. Ich hoffe, dass meine Frau den Artikel nicht liest. Die ist nämlich Chinesin und würde sich wieder tierisch aufregen. Was bilden sich Leute wie Frau Gümüşay eigentlich ein, für alle Menschen mit einem sog. Migrationshintergrund in Deutschland zu sprechen? Meine Frau hat einen Dr. in Germanistik und empfindet es als Zumutung, deutsche Texte lesen zu müssen, in… Mehr
…..well done! auch ich habe während meines seins als theologe immer versucht alte texte – äghyptisch, hebräisch, aramäisch, altgriechisch und latein – wohlgeformt in unsere muttersprache zu über – setzen! ich hatte ein paar chinesische doktorandinnen und habilitantinnen, die besonders gut mit deutsch und englisch umgegangen sind natürlich genausogut wie mit ihrem fach physik – quantenfeldtheorie, bzw. nanophysik! metallphysik war auch dabei!
„Ältere Jahrgänge sind neidisch.“ Ich zähle mich zu den „älteren Jahrgängen“ – und was bin ich neidisch! In meiner Schulzeit mussten wir uns mit Texten von Schiller, Büchner, Kleist und Brecht befassen. Wir armen Tropf*** __** ***INNNNNEN. Was ist uns an Bewusstseinserweiterung entgangen! Kein Wunder, dass wir zu engstirnigen Kartoffeln wurden, die begnadete Autorinnen wie Kübra Gümüşay nicht vorbehalt- und kritiklos bejubeln wollen. Ich bin nicht nur neidisch, nein, ich schäme mich auch dafür. Und freue mich auf ein künftiges Werk von Gümüşay, in dem sie sich mit osmanischen Eroberungskriegen, damit verbundenem Kolonialismus und mit Sklavenhaltung im türkisch-osmanischen Kulturkreis befasst.… Mehr
Was ist dann eigentlich mit dem Koran? Eine Frau erbt nur die Hälfte dessen, das ein Mann an gleicher Stelle erben würde. Ihr Zeugnis bei Gericht zählt nur halb soviel wie das eines Mannes, bei Vergewaltigung überhaupt nicht. Dann schreibt der Koran vor, daß die Frau zu gehorchen hat. Erst dem Vater oder Bruder, dann dem Ehemann. Bei Ungehorsam ist Bestrafung vorgeschrieben bis zur körperlichen Züchtigung. Die Frau ist einfach bigott ohne Ende genauso wie der ganze Kulturbetrieb.
Interessant auch in diesem Zusammehang: Das Türkische war viel länger die Sprache einer Kolonialmacht (man sollte besser vom Imperialmacht sprechen) als das Deutsche. Das Osmanische Reich erstreckte sich über den u.a. arabischen, kurdischen, bulgarischen, serbischen und armenischen Sprachraum. Die deutschen Kolonien existierten ca. vierzig Jahre. Kolonialismus wird ja nicht erst dann problematisch, wenn Schiffe bestiegen werden müssen, um diese Kolonien zu erreichen. Und dass das Patriarchat in islamischen Kulturen und damit auch in der türkischen Sprache stärker ausgeprägt ist als in der deutschen, davon darf man getrost ausgehen. Natürlich darf jemand, der aus der einer anderen Kultur stammt, Kritik an… Mehr
Natürlich geht es um Propaganda und Indoktrination. Das aber ist nicht so neu, schliessliche machten sich einige Personen der 68er Generation schon vor gut 50 Jahren in den Schulen mit ihrer Propaganda und Indoktrination bemerkbar. Das hat sich mittlerweile ausgewachsen. Diese eine von vier Aufgabe im NRW-Abitur 2022 für den Leistungskurs Deutsch ist wohl vor allem ein Angebot an entsprechend geprägte junge Erwachsene, die damit ohne Mühe eine gute Beurteilung erreichen. Bei den Abituraufgaben geht es ja nur darum zu zeigen, ob man in der Lage ist, auf schulisch-akademische Weise einen Text zu verarbeiten und seine Ergebnisse zu präsentieren. Man… Mehr
Ich habe es immer schon gewusst: Das Kopftuch engt das Denken ein. Die Dame ist ein gutes Beispiel für den gravierenden Blödsinn, den die „Aktivisten m/w/d“ von sich geben. Und der deutsche Michel applaudiert freudig erregt…