Salafistische Einflüsse in Schulen nehmen zu – Teil 1

Gespräche mit Lehrerinnen und Lehrern, Eltern vor allem aber auch Schülern bestätigen immer wieder, dass die Salafisten nichts unversucht lassen, um unsere Schüler anzusprechen.

Ich möchte unsere Leser nicht nerven. Aber es muss immer wieder gesagt und geschrieben werden. Es ist ein Problem, ein gesellschaftliches Problem, das wir erst richtig diagnostizieren müssen, um dann auch die richtigen Therapien anwenden zu können. Seit vielen Jahren versuche ich den Finger auf die Wunde zu legen. Salafismus an Schulen ist und bleibt ein Problem, dem wir uns als Gesellschaft und in der Politik stellen müssen. Es sind schon lange keine Einzelfälle mehr, dass Schülerinnen oder Schüler der Ideologie der Salafisten zustimmen. Ja, die salafistischen Einflüsse in Schulen nehmen zu. Doch man muss diese Gefahr und Bedrohung auch sehen wollen!

Gerade in einer Zeit, in der wir über Kruzifixe in den Schulen diskutieren, ist es notwendig, auch dieses Thema wiederholt anzusprechen. Es geht dabei immerhin um unsere Kinder. Es geht um unsere Zukunft. Salafismus, Dschihadismus, Scharia und der Radikalislam sind keine Phänomene der Dawa oder der Fundamentalisten mehr, sondern betreffen inzwischen alle Schulformen. Die Salafisten haben bereits an den Grundschulen Einfluss genommen. In den letzten Tagen diskutieren wir über ein Kopftuchverbot in Schulen, sogar schon in den Kindergärten.

Fast alle Schulformen im Land melden salafistische Vorkommnisse. Auch in meiner Region. Es ist somit längst kein Geheimnis mehr, dass der radikale Salafismus an den Schulen Einzug gehalten hat. Gespräche mit Lehrerinnen und Lehrern, Eltern vor allem aber auch Schülern bestätigen mir immer wieder, dass die Salafisten nichts unversucht lassen, um unsere Schüler anzusprechen.

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Der Salafismus unter Jugendlichen ist schon längst nicht mehr nur ein Problem, dass junge Männer mit Migrationshintergrund betrifft, sondern zunehmend auch junge Deutsche, die sich in diese radikale Ideologie hineinziehen lassen. Gerade Hassprediger wie Pierre Vogel und Co. versuchen täglich, ja stündlich Jugendliche mit ihren obskuren Gedanken zu vergiften. Es betrifft auch keineswegs nur Jugendliche aus streng religiösen Familien. Viele der Jugendlichen, die sich inzwischen im Sumpf des Salafismus befinden, haben keine nennenswerte religiöse Vergangenheit.

Die Gefahren einer Vergiftung der Jugendlichen gehen inzwischen weniger von Moscheen in den Städten aus, sondern vielmehr von in Hinterzimmern angesiedelten Korankursen, in denen die Salafisten maßgeblichen Einfluss auf Jugendliche haben. Islamistische Tendenzen machen sich auch in unseren Schulen bemerkbar. Salafisten und religiöse Extremisten versuchen, am Zaun in oder um die Schulen herum die Jugendlichen anzusprechen, sie in ihren Bann zu ziehen, zu konvertieren und zu rekrutieren. Meine Beobachtungen, Recherchen, aber vor allem auch viele Gespräche mit den Betroffenen zeigen, dass es zunächst mit Beschimpfungen anderer Kinder beginnt. Oftmals sind vor allem die muslimischen Schülerinnen, die sich westlich kleiden, ein Ziel der fundamentalistisch tickenden Schülerinnen und Schüler.

Der Ramadan in diesem Jahr beginnt am 15. Mai und endet am 14. Juni. Gerade in dieser Zeit nehmen die Konflikte unter den muslimischen Schülerinnen und Schüler zu, und zwar genau zwischen den westlich eingestellten und den fundamentalistisch gesinnten Jugendlichen. Gerade Schülerinnen, die westlich und leicht bekleidet sind, werden von Jugendlichen mit einer stark ausgeprägten Religiosität beschimpft oder auch angepöbelt. Auch Schüler, die nicht fasten, werden von fastenden Mitschülern ausgegrenzt, gemobbt oder einfach ausgeschlossen.

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Besonders Schülerinnen und Schüler, die in die Fänge der Salafisten geraten, ziehen sich in das eigene Milieu zurück. Sehr schnell beginnen Abgrenzungsbestrebungen der Islamisten gegenüber den anderen Kindern. Sie werden indoktriniert und spalten sich immer mehr von ihrer Umwelt und dem Schulleben ab. Es zeigt sich, dass sie den gemeinsamen Schwimmunterricht sowie gemeinsame Klassenfahrten ablehnen und immer öfter aggressiv auf jegliche Kritik am Islam reagieren.

Deswegen ist eine stärkere Präventionsarbeit in allen Schulformen, aber auch bereits in den Kindergärten notwendig. Unsere Schulen müssen sich auf die missionarischen Aktivitäten der Salafisten vorbereiten. Bei solchen Vorkommnissen muss professionelle Hilfe angefordert werden. Die Zusammenarbeit zwischen Lehrern, Eltern, Schülerschaft, Schulbehörden, den Sicherheitsbehörden, den Moscheegemeinden sowie der Politik muss funktionieren.

Ich kann mich noch an meine Schuljahre zurückerinnern. Es hieß immer: In meiner Schule gibt es kein Drogenproblem. Jeder wusste aber, dass in den meisten Schulen der Alkohol- und Drogenkonsum unter den Schülern ein kleines oder aber auch großes Problem war. Genau hier müssen wir ansetzen.

Ich möchte keine Schule und vor allem auch nicht muslimische Schülerinnen und Schüler unter Generalverdacht stellen. Natürlich gibt es Schulen, in denen Islamismus oder Salafismus kein Thema sind. Es ist aber auch klar, dass in vielen Schulen das Thema bereits ein brennendes Problem ist. Deswegen dürfen wir das Problem weder ignorieren, klein reden, verharmlosen noch untertreiben.

Wir müssen Probleme sehen wollen, bei der Feststellung des Problems sofort eingreifen und die Kinder aus dem Sumpf der Salafismus herausholen.

In Teil 2 – Was ist in Schulen zu beobachten?

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Kommentare ( 23 )

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Luc
6 Jahre her

Ist es nicht schon zu spät, wenn Schreiber solcher und / oder ähnlicher Zeilen Polizeischutz brauchen, um nicht von irgendwelchen radikalen Wirrköpfen ermordet zu werden ?

Det
6 Jahre her

Nett gedacht. 3 Milliarden Euro, 5 oder 10? Gibt es ausser Geld für die Reparatur der Gutmenschenfehler (EU Haushalt, Euro Rettung, illegale Einwanderung, „Fluchtursachenbekämpfung“,….) auch irgendwann wieder einen Fokus auf die deutsche Bevölkerung (deutsch im Sinne von „geht arbeiten, zahlt Steuern, erzieht Kinder, braucht keine Sozialtransfers“)?

Armin Reichert
6 Jahre her

Das einzige, was „wir müssen“, ist niemals wieder CDU zu wählen. Geschweige denn eine der anderen Altparteien.

anonyme Angst
6 Jahre her

Schauen wir in den Koran. Bezügl. Integration: Darin mehrfach „nehmt keine Nichtmoslems (Ungläubige) als Freunde/Beschützer“ (Suren 4,89/4,144/5,51/5,57/5,81/60,30). Diese Verse verbieten Moslems Europa als Zufluchtsort auszuwählen. Aber Taqiyya erlaubt es angesichts der Sozialsysteme. Bezügl. Andersgläubigenhass: Laut Koran, dem unabänderlichen Wortes Allahs, sind alle Nichtmoslems (Ungläubige) die schlimmsten aller Kreaturen 98,6, die schlimmsten Tiere 8,22, schlimmer als Tiere 8,55, wie Tiere ohne Verstand 2,171. Auf erklärter Abkehr vom Islam steht die Todesstrafe (es findet sich immer einer), deshalb Angst unter moderaten Moslems den Islam zu kritisieren. Bezügl. Angst vor dem Islam, nicht Phobie: Gewalt gegen Kritiker 5,33/8,12+13. Der sogenannte Friedensvers 5,32 wird… Mehr

lalaland
6 Jahre her
Antworten an  anonyme Angst

Das mit den Sozialsystemen ist doch auch schlüssig 🙂 Ich glaube nicht, dass ein Herr Vogel das Gefühl hat eine Null zu sein weil er vom Staat ausgehalten wird. Tickt man so, kann man es auch für sich so zurechtlegen, dass die Ungläubigen ihm Tribut zollen, weil Respekt, Ehrfurcht blah blah. Anders kann ich mir zumindest nicht erklären wie man ansonsten als gesellschaftlicher Versager einen auf dicke Hose machen kann als hätte man abseits davon EIN Buch gelesen und auswendig gelernt zu haben irgendwas gerissen, man sich anmaßt DIE Lebens-Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben und das auch noch selber… Mehr

Nouk
6 Jahre her

was müssen WIR denn noch alles? Noch mehr Sonderbeauftragte, noch mehr Bürokraten, noch mehr Helfer, Psychiater, Bodygards, die noch mehr Geld verschlingen? Für was? Abschieben ist das einzige wirklich wirksame Mittel. Einsicht, daß wir uns übernommen haben?…nicht mal die ist da. Mit noch mehr Geld ist das Problem nicht zu lösen. Man muß die Propaganda abstellen und Abschieben.
Ich habe übrigens kürzlich eine blonde blauäugige Frau mit islamischer Verhüllungsuniform mit blondem Kleinkind im Kinderwagen in Berlin gesehen.

Schwabenwilli
6 Jahre her

Es nervt mehr Herr Tipi das Sie, wir alle uns die Finger wundschreiben und nichts, absolut nicht passiert. Auf Seiten der Politik werden keine Konsequenzen daraus gezogen, wie gesagt, nichts, nichts, nichts.

Mit dieser politische Kaste wie sie momentan das sagen hat, kann man keinen Blumentopf mehr gewinnen.

Wie auch immer sich diese Gesellschaft, dieser Staat, dieses Land weiter entwickeln wird die Kaste der heutigen selbsternannten Eliten ist praktisch jetzt schon zum Untergang verurteilt. Selbst verantwortet.

Beatrice Mayer
6 Jahre her

Warum nur liest man so etwas hier, wo man quasi Eulen nach Athen trägt? Schon richtig, aber anderswo wäre solche Texte viel dringender.

friedrich - wilhelm
6 Jahre her

it´s the islam, stupid! only the islam!!!

Horst
6 Jahre her

Nur mal so als Tip, werter Herr Tipi:

Diejenigen, die das sehen wollen, werden von ihrer Partei diffamiert und bekämpft, wo es nur geht. Ihre Partei hat mittlerweile auch kein Problem mehr damit, wenn die Antifa Bürger im Namen der Kaiserin verprügelt. Wie stehen Sie eigentlich dazu? Ich habe das schon mehrfach gefragt und noch nie eine Antwort erhalten.

Udo Kemmerling
6 Jahre her
Antworten an  Horst

Den Gedanken weiterverfolgt: Sollte man bei solchen Einsichten nicht äußerst öffenlichkeitswirksam einen Parteiwechsel durchführen???

Franz Branntwein
6 Jahre her
Antworten an  Udo Kemmerling

Werter Herr Kemmerling, jetzt stellen Sie sich mal vor, Herr Tipi würde aufgrund seiner Ansichten die Partei wechseln. Und zwar so kurz vor der Landtagswahl in Hessen. Ergebnis: Landtagsmandat adé! Da er seit 2010 einen gemütlichen CDU-Sessel in WI innehat, kommt er doch im Traum nicht auf diese Idee. Und bei seinem alten Arbeitgeber (1981 bis 1999 Redakteur, Chefreporter und stellv. Redaktionsleiter Hürriyet) wird er bestimmt nicht mehr anklopfen wollen.

Horst
6 Jahre her
Antworten an  Udo Kemmerling

Und den sicheren Listenplatz aufgeben? Sein Mandat riskieren? Auf Diäten verzichten? Richtig arbeiten müssen?

Ruf aus der Stille
6 Jahre her
Antworten an  Horst

Ist doch schon die Antwort! lol

Franz Branntwein
6 Jahre her

Zitat, Tipi: „Doch man muss diese Gefahr und Bedrohung auch sehen wollen!“

Das sagen Sie mal Ihren Parteifreunden und veröffentlichen Ihren Text am besten bei der Frankfurter Rundschau, FAZ, Zeit, SZ, Tagesspiegel oder SPON. Diese Herrschaften haben Ihre Aufklärungsversuche bitter nötig.
Im Gegensatz dazu bin ich mir ziemlich sicher, dass TE-Leser/Foristen mit „dem sehen wollen“ keine Schwierigkeiten hatten und auch in Zukunft nicht haben werden!