Groko – das neue Menetekel

Scholz tanzen die Grünen auf der Nase herum. Er personifiziert Deutschland als kranker Mann. Sein Trick, sich unsichtbar zu machen, hilft nicht mehr. Mit seiner grünen Ministerriege kann er nicht mehr punkten. Die Union nimmt Abschied von schwarz-grünen Träumen. Kehrt die Große Koalition zurück?

Dreht der Wind? Er dreht, und es ist nicht mehr nur ein Lüftchen der Hoffnung. Er dreht, weil er drehen muss, und das ist kein Trost. Denn er dreht, weil auch der Niedergang des Landes und seiner Ökonomie Fahrt aufgenommen hat. So sehr, dass ihn auch Scholz nicht mehr negieren kann, obwohl er die Bilanz seiner Ampelei insgesamt noch immer für blendend halten will. Nur blendet er damit niemanden mehr.

I.

Die Gründe für den unbestreitbaren Verfall werden naturgemäß unterschiedlich gesehen. Die Macht des politisch-medialen Mainstreams, der die Lage schönt, ist noch nicht gebrochen. Ukrainekrieg, Klimakrise, Zinswende werden da zusammengerührt – nur das hausgemachte Versagen der Regierung kommt nicht vor. Eine Regierung, die sich nun immerhin genötigt fühlt, an diversen Schräubchen zu drehen, um wenigstens so zu tun, als stemme sie sich den ärgsten, selbst verursachten Teufelskreisen entgegen. Scholz wirkt bisweilen sogar leicht ungehalten. Ja, und? Er selbst hat Faeser zur Innenministerin gemacht. Ihm tanzen die grünen Ideologen auf der Nase herum. Er personifiziert Deutschland als kranker Mann.

II.

Der alte Trick von Scholz, sich unsichtbar zu machen, funktioniert nicht mehr. Mag sein, dass er die Wirklichkeit nur eingeschränkt wahrnimmt. Aber eine Augenklappe ist keine Tarnkappe. Diesem kindischen Irrtum hängt der Kanzler an. Immer schärfer sichtbar wird sein Unvermögen, wird die Ballung von Krisen zur Superkrise, die den Namen Ampel trägt. Selbst der stramme Max Pistorius ist schon wieder verbrannt, die nun abgeblasene Bundeswehrreform und ein neuer Rüstungsskandal setzen ihm zu. Lauterbach erweist sich als akademischer Hochstapler. Seine Persönlichkeitsstruktur ist ein Fall für Psychologen, aber dem Gesundheitswesen hilft sie, vorsichtig ausgedrückt, nicht. Milliardenverschwendung und Freiheitsentzug stehen auf seinem Konto. Nie wurden Talkshowbekanntheit und Kompetenz dramatischer verwechselt. Die Bauministerin, deren Namen wirklich nichts zur Sache tut, irrt als hilfloses Wesen durch das Elend des Stillstands im Wohnungsbau. Und dann noch die intrigante Lügnerin Nancy Faeser, die bei Anne Will pausenlos das Wörtchen ICH herausquetschte. Immer wieder Ich, Ich, Ich. Eine von Ideologie getriebene Egomanin, die ihrer Partei das Grab gräbt, wenn sie nicht rechtzeitig selbst hinein fällt. Es war jetzt nur von den SPD-Pfeifen im Kabinett die Rede, denn für die anderen kann der Kanzler angeblich nichts.

III.

Scholz kann mit seiner grünen Ministerriege nicht mehr punkten. Das missfällt ihm, auch wenn er nur missmutig dazu schweigt. Die Unionsparteien wiederum sehen inzwischen ein, dass sie mit der Erwartung eines schwarz-grünen Bündnisses ins Verderben stürzen und den zum Greifen nahen Erfolg bei der nächsten Wahl riskieren würden. Sie nehmen Abschied von schwarz-grünen Träumen. Die FDP reduziert sich selbst zu einer quantité négligeable. Sie erhält die Quittung dafür, Rot-Grün den Steigbügel gehalten zu haben. Die Unionsparteien haben die Grünen endlich als Hauptgegner identifiziert. Was bleibt? Wir sehen gefasst bis fassungslos erneut einer Großen Koalition entgegen.

IV.

Damit erweist sich die soeben geschilderte Personalgroteske der Sozis als ernsthaftes Problem. Wer soll denn für die Sozialdemokraten in den nächsten Wahlkampf ziehen? Und wer in ein schwarz-rotes Kabinett einziehen ohne dessen Erfolg von vornherein zu gefährden, unabhängig davon, ob Merz oder Söder oder Wüst sich mit ihnen herumschlagen muss. Wenn aus der Riege der gegenwärtigen SPD-Minister niemand etwas taugt, dann müssen sie alle weg, nicht erst in zwei Jahren, heute schon. Traut jemand Scholz nach den erwartbar desaströsen Landtagswahlen in Bayern und Hessen, eine große Kabinettsumbildung zu? Es wird nicht genügen, dass Scholz sein Elend auf die Grünen und die Gelben zu schieben versucht.

V.

Der nächsten Regierung unter einem schwarzem Kanzler wird eine desolate SPD im um den Hals hängen. Ein Mühlstein um den Hals einer selbst nicht zum aufrechten Gang fähigen Klappergestalt. Das sind die Aussichten. Das ist die absehbare Wende von der Wende.

VI.

Ich kann jetzt garantiert gleich wieder 100 Mails lesen, die mir erklären, dass doch alles ganz einfach wäre, weil hinter der bröckelnden Brandmauer die AfD parat stünde. Dass diese Alternative nicht als Alternative taugt, liegt nicht bloß an der Union, es liegt überwiegend an ihr selbst. Nicht das geringste Anzeichen von Häutung und Öffnung ist zu erkennen. Die AfD bleibt radikal und unterscheidet sich damit von erfolgreicheren rechten Parteien in Europa. Was nötig wäre, verspotten Höcke & Co. als Melonisierung. Doch ohne Melonisierung nach dem Vorbild der erfolgreichen italienischen Ministerpräsidentin Georgia Meloni wird die AfD nicht anschlussfähig. So erscheint im gegenwärtigen Zustand Rot-Schwarz geradezu als alternativlos. Deshalb werden von der schwarzen Opposition Scholz und seine Luschentruppe auffallend geschont. Die Große Koalition rückt näher – doch sie steckt schon jetzt in einem Dilemma.


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Kommentare ( 194 )

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K.Behrens
1 Jahr her

Meine Wahlentscheidung traf ich mit Antritt von IM Erika in 2003! Sie wurde installiert, damit auch sogenannte „Ostdeutsche“ mal ein Wörtchen mitreden dürfen. Das ist leider in die sprichwörtlichen Hosen gegangen. Wo ist die Stasi-Akte der Dame samt ihrem linientreuen Physik-Studium? Oder war sie mit Auswanderung ihres Vaters von Hamburg in die DDR bereits ausreichend privilegiert? Das ist jüngste Historie, die bis heute nicht aufgeklärt wurde! Sie selbst wird keine Auskunft geben, sitzt mit Orden geschmückt in Deutschland und Berlin. Im Gegensatz zu Frau Honecker sitzt sie nicht in Chile, sondern besucht Bayreuth…

Monostatos
1 Jahr her

Die in diesem Artikel zum x.-ten Male wiederholten Einlassungen lassen sich so zusammenfassen: „Ceterum Censeo: Die AfD wird nie eine statthafte Oppositionspartei werden, weil sie nicht den selbstdefinierten Nostalgie-Standards der Bonner Republik entspricht.“

Guzzi_Cali_2
1 Jahr her

Und: Solange Menschen wie Herr Herles immer noch meinen, mit den durch und durch korrupten Kartellparteien sei noch irgend ein Staat zu machen. Wie naiv kann man sein?

Sonny
1 Jahr her

Was in Deutschland passiert ist, ist nicht einfach so passiert. Und es war und ist auch keine höhere Gewalt. Dieses Land ist durchdrungen von Korruption und willfährigen Handlangern und zu einem großen Teil von selbsternannten, völlig irren Missionaren. Die AfD trägt daran keinerlei schuld, sehr wohl aber die Altparteien. Das alberne Geschwafel von der Nazipartei, die Deutschland wieder als neues Nazireich erstehen lassen will, ist dermaßen bescheuert, dass es sowieso kaum noch einer außerhalb der Polit- und Medienblase glaubt.

Pankratius
1 Jahr her

Die Unionschristen sind weniger eine Partei als eine Organisation zum Inkasso stattlicher staatlicher Gelder für Funktionäre. Daher ist es der Union prinzipiell egal, mit wem sie regiert, wenn nur die Postenverteilung stimmt. Dass der korrupte Herr Wüst („Rent a Rüttgers“) behauptet, die CDU sei nie konservativ gewesen und der aalglatte Herr Günter in SH dem zustimmt, zeigt die Beliebigkeit der Parteiziele: Posten, Entgelte und Egobedienung. Von daher wird auch eine Brandmauer nicht lange halten.

Last edited 1 Jahr her by Pankratius
Zum alten Fritz
1 Jahr her

Wegen der missratenen Wahlen am nächsten Sonntag, kommt am 9. November Frau Merkel zurück und macht die Kanzlerin von der gaaanz großen Koalition. Minister braucht es nicht mehr, die heißen dann Oberstaatssekretär. Die Amtszeit wird ab da auf 7 glückliche Jahre festgelegt.
Wahlen braucht es in dieser Zeit auch nicht, ist doch reine Zeitverschwendung.
Und nun eine schöne gute Nacht. 🙂

AHamburg
1 Jahr her

Falsch Herr Herles, die AFD muß nicht anschlußfähig werden an ein Polit System welches versagt hat. Um so stärker die AFD wird, um so mehr müßen die anderen sich der AFD anpassen. Sie träumen immer noch von der Bonner Republik, die gibt es nicht mehr. Hören sie auf mit dem hoffen auf Vernunft bei den Altparteien, wie lange wollen sie noch enttäuscht hat werden! Bis dann alles kaputt ist? Wenn es auf dem parlamentarischen Weg eine Veränderung geben muß, dann nur mit der AFD, es gibt nix anderes. Wir haben keine Zeit mehr für irgendwas neues im nirgendwo .

AnSi
1 Jahr her

„Die AfD bleibt radikal “ echt jetzt? Wo bitte? Weil sie eine Meinung hat und diese nicht dauernd in den Wind hängt? „Melonisierung nach dem Vorbild der erfolgreichen italienischen Ministerpräsidentin Georgia Meloni“ etwa so, dass dann Fr. Weidel sich bei „Uschi von der Mining“ anbiedert wie Meloni? Meloni war mal ganz gut angetreten, ist aber wieder eingeknickt und lässt sich von der EU (oder dem WEF, Schwab?) an der Nase herum führen. Von ihr erwarte ich nichts mehr und die Italiener werden das auch bald merken. Siehe Lampedusa. Was hält sie ab, das Militär einzusetzen? CDU und SPD – Gott bewahre… Mehr

Monostatos
1 Jahr her
Antworten an  AnSi

Italien hängt am Tropf der EU und ist erpressbar, genauso wie alle Club-Med-Länder. Daran kann auch eine Giorgia Meloni nichts ändern. Die einzige Lösung ist die Rückkehr zur früheren EWG OHNE GEMEINSAME WÄHRUNG. Die EU ist schon lange ein bürokratisches Monster, welches die überaus friedliche Zeit nach dem II.-ten Weltkrieg mit den lange geplanten Ukraine-Krieg sichtbar zu Grabe getragen hat. An der restlos undemokratischen Installation der ultrakorrupten Chef-Misanthropin als Kommissionspräsidentin in Diensten der atlantischen Plutokraten-Eliten wird die Absage an sämtliche Prinzipien einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung überdeutlich. Mit den Worten der Sekretärin für Agitation und Propaganda: DER EURO IST (erwartungsgemäß) GESCHEITERT und… Mehr

Prof. Higgins
1 Jahr her

Vielleicht wäre das Wählen der AfD ja auch „mehr Anarchie“ – Herrschaftszeiten.

Last edited 1 Jahr her by Prof. Higgins
Proffi
1 Jahr her

Jeder vernünftig denkende Mensch mit einer gewissen Schulbildung sollte gemerkt haben, dass die Windräder und Solarpanele nicht den Strombedarf einer Industrienation decken können, daß es ein Fehler war, alle Kernkraftwerke abzuschalten, daß man von Deutschland aus, die Welt nicht vor der Klimakatastrophe retten kann, die es auch gar nicht gibt. Jedem, der kritisch denken kann, muss klar sein, dass die Klimareligion nur Schaden stiftet und deswegen so schnell wie möglich zur Hölle fahren muss. Das geht nur, wenn die wirkliche Opposition an Macht und Einfluss gewinnt. Es ist mir schleierhaft, warum Herr Herles das nicht begreifen will.