Das Bundesamt für Verfassungsschutz warnt vor der Bewegung #winterwutwaschlappen. Zu befürchten seien Aktionen, bei denen mit übelriechenden Flüssigkeiten getränkte Waschlappen auf Politiker geworfen werden. Aber einer inoffiziellen Erhebung zufolge sind mehr als 80 Prozent der Deutschen Waschlappen.
Ist es Ihnen noch nicht aufgefallen? Immer, wenn ich aus schierer Verzweiflung sprachlos bin, versuche ich es mit Satire. In dieser Woche ist die Verzweiflung beinahe grenzenlos. Unsere obersten Vormünder, Scholz und Habeck, kommen mit leeren Händen zurück. Nicht einmal in den schier unendlichen Weiten des grünen Bruderstaates Kanada sind sie auf schnell verfügbares Gas gestoßen.
I.
Was meine Erschütterung noch steigert: Viele Zeitgenossen finden es weitaus angemessener, sich darüber zu erregen, dass im Luftwaffen-Airbus keine Masken getragen wurden. Kennen sie doch nichts Wichtigeres als absolute Gerechtigkeit. Seit der grassierenden Bildungsmisere können die Deutschen mit der ehrwürdigen abendländischen Weisheit „Quod licet jovi non licet bovi“ nichts mehr anfangen. Stattdessen fühlen sie sich von diesem irrelevanten Verstoß so bedroht, als seien sie dem freien Virenflug an Bord der Regierungsmaschine persönlich ausgesetzt gewesen.
II.
Generös sehen die Deutschen dagegen über die Tatsache hinweg, dass die Regierungsmaschinerie als Ganzes unkontrolliert zu Boden trudelt. Offenbar sind sie abgelenkt. Wovon? Na, denken Sie mal scharf nach! Es fehlen Waschlappen! Dass dieser beunruhigende Zustand nicht längst zuverlässig vom für Hygienemaßnahmen zuständigen Robert-Koch-Institut systematisch erhoben wird, ist ein Skandal im Skandal. Nach leider nicht repräsentativen Umfragen benutzen nicht einmal 30 Prozent der Biodeutschen einen Waschlappen. Bei den Nichtbiodeutschen dürfte der Wert noch verheerender sein, (aber ich halte mich aus Gründen der p.c. hier besser zurück).
III.
Zusätzlich berücksichtigt werden muss der beunruhigende Umstand, dass von den in Gebrauch befindlichen Waschlappen nicht einmal die Hälfte den erforderlichen medizinischen Standards entsprechen. Zudem gerät Deutschland in ein echtes Dilemma: Einerseits müssten Wachlappen regelmäßig bei 60 Grad gewaschen werden, andererseits gilt Wäsche über 30 Grad als unmoralisch. Damit nicht genug: Viele Waschlappen werden von mehreren Personen eines Haushalts benutzt. Hier trifft der Mangel an allgemeiner Hygiene auf die Sorge vor den nächsten Covidwellen. Darauf hat Gesundheitsminister Lauterbach bereits reagiert: Nur regelmäßig geimpften Menschen ist der Gebrauch medizinisch einwandfreier und amtlich genehmigter Waschlappen anzuraten. Gespräche über die Aufnahme dieser Empfehlung in die Liste verbindlicher Maßnahmen im Rahmen des Infektionsschutzgesetzes laufen.
IV.
Widerstand leistet Justizminister Buschmann. Er folgt der liberalen Weisheit: „Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass“. Wie jedermann weiß, funktioniert genau dies nur mit Hilfe von Waschlappen. Die gesetzliche Regulierung des Gebrauchs von Waschlappen, so der Minister, sei der freiheitlichen Gesellschaft nicht zuzumuten. Überraschende Zustimmung erfährt der FDP-Mann von Baden-Württembergs Ministerpräsident Kretschmann (Die Grünen): „Wenn das so weitergeht, gefährdet der Waschlappen noch den Frieden in der Ampelkoalition. Seid ihr denn alle mit dem Waschlappen gepudert!“ Inzwischen scheinen sich Grün und Gelb durchzusetzen. Der FDP-Finanzminister hat ein weiteres Sondervermögen von zwei Milliarden Euro zur Verfügung gestellt, mit dem nun schnellstens, spätestens zu Beginn der Kaltwasserperiode in deutschen Badezimmern, Waschlappen beschafft werden sollen.
V.
Noch nicht klar geäußert hat sich die Opposition. Friedrich Merz: „Wie werden ohnehin von oben bis unten eingeseift. Wozu also auch noch teure Waschlappen, solange deren Nutzen nicht einwandfrei belegt ist? Reden kann man natürlich über alles.“ Anders äußerte sich sein innerparteilicher Rivale Daniel Günther. Er erinnerte daran, dass bisher alle Krisen in Deutschland mit Hilfe von Waschlappen bewältigt worden seien. Wörtlich: „Wir schlappen das!“
VI.
Auch das Bundesamt für Verfassungsschutz hat sich in die Debatte eingemischt. Es warnt vor der Bewegung #winterwutwaschlappen. Zu befürchten sind Aktionen, bei denen mit übelriechenden Flüssigkeiten getränkte Waschlappen auf Politiker geworfen werden. Ein Sprecher des Deutschen Gewerkschaftsbunds stellte bereits fest: „Wir sollten nicht riskieren, dass neben uns mit den falschen Lappen geworfen wird. Wehret den braunen Lappen!“
VII.
Einer weiteren inoffiziellen Erhebung ist zu entnehmen, dass mehr als 80 Prozent der Deutschen Waschlappen sind.
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Da war er der Satz, ich halte mich aus welchen Gründen auch immer zurück. Wie lange wollen sich die Autoren noch zurückhalten? Bis hier Zustände herrschen wie in Somalia? Oder der Liter Sprit 50 € kostet? Oder sie gar nichts mehr schreiben dürfen? Diese verdammte Zurückhaltung und ja nicht auffallen wollen ist eine Seuche in diesem Land geworden, auch die FDP will in diesem Wahnsinnskonzert nicht mehr auffallen, darum wird jedem noch so großen Unsinn zugestimmt. Es war doch ihre Partei, die sich immer als Retter der Freiheit ausgegeben hat, aber mittlerweile ist falsch regieren für diese Verbr…. wichtiger als… Mehr
Für Satire herrscht kein Mangel an Vorlagen – so schreibt die WELT (kann man eigentlich auch mittlerweile in die Tonne treten): “ Um die Klimaziele bis 2030 zu erreichen, muss die Busbranche umdenken und smarter werden. Dabei hilft ein Start-up aus München. Awake Mobility nutzt Daten und künstliche Intelligenz, um den Gesundheitszustand von Bussen zu optimieren.”
Hoffentlich gibts auch ein Startup das die Hirnströme der Journalisten von solchen Blättern optimiert – deren Gesundheitszustand scheint mir ebenso bedroht, wie der vom Kinder gefährdenden über die BAB rasenden Waschlappen aus Stuttgart.
Wenn die Regierung uns dann in ihrer unendlichen Weisheit und Güte mit Waschlappen versorgt hat, kommt garantiert als nächstes die Waschlappensteuer.
Hier zwar nicht ganz passend, aber 1876 geschrieben – und aktuell wie nie zuvor:
„Dieses Deutschland hängt wie ein nasser Waschlappen zwischen den Völkern der Erde.“ (Wilhelm Rabe 1831-1910, Tagebücher und Notizen, 1876).
Auch ganz wichtig für die „Hygieneverordnung zur Fachgerechten Benutzung des Waschlappens“ (HygVoFageBeWa): Erst das Gesicht waschen, dann den Hintern, niemals umgekahrt. Stichprobenkontrollen werden durchgeführt vom Hygienebeauftragten.
Und um den Waschlappen dann wieder hygienisch rein für den nächsten Einsatz bereithalten zu können, treffen wir uns bei Strom – und somit auch Ausfall des aus des üblicherweise aus dem Hahn oder dem Duschkopf fließenden Wassers am Bach in der Nähe und plaudern, bewaffnet mit einem Stück Kernseife, ein wenig über alte Zeiten mit Waschmaschinen und Trocknern.
Das Regime wird sich nicht lumpen lassen, wenn es darum geht, dem gemeinen Volk in bunter Vielfalt Waschlappen zu beschaffen. Wenn dann im Wutwinter die negativen Emotionen hochkochen, weil uns das alles zu bunt wird, dann können wir immerhin auch mit einem nasskalten Waschlappen unsere Gemüter abkühlen.?
Ich bin über den Begriff „Waschlappen“ schon entsetzt, denn er ist offensichtlich rassistisch und verunglimpft ein indigenes Volk in Skandinavien. Richtig hätte Kretschmann natürlich von einem Waschsámi sprechen müssen. Und da dieser männlich, weiblich und anders sein kann von einem „Waschsámi*Innenyx?+/o/-!“. Natürlich wird sofort klar, dass die Wutwinterwaschlappen-Kampagne an braunsozialistische Traditionen anknüpft: Die Idee erinnert doch sehr an Zwergenweitwurf. Hier werden den Politkern nun symbolisch der Energiemangel, die Migrationspolitik und die Ihr-müsst-für-uns-verzichten-Haltung vor die Füße geworfen. Es ist halt immer dasselbe Milieu, welches seinem Hass freien Lauf lässt, anstatt konstruktiv an der Verarmung und deren Glorifizierung in Bildern und Geschichten… Mehr
Herzerfrischender Beitrag, verehrter Herr Herles! Leider kam mein gegen 10.00 Uhr verfasster – und völlig harmloser! – Beitrag zur ‚Waschlappenkunde‘ nicht durch das wochenend-zensorische Gestrüpp, aber bedanken wird man sich doch wohl noch dürfen?!
Sehr stark, werter Herr Herles! „Wehret den braunen Lappen!“ – das hätte auch Stephan Paetow nicht besser aufspießen können…
und schon rattert die Werbemaschine für den Waschlappen:
„Matthias Maurer über die Vorteile von WaschlappenNach der Dusche musste er sich übergeben“ https://www.spiegel.de/panorama/leute/matthias-maurer-ueber-die-vorteile-von-waschlappen-nach-der-dusche-musste-er-sich-uebergeben-a-8a4573e9-4a6d-44b9-8996-14f1ea1ea66c
„Körperhygiene:Was für ein LappenIm Vorschlag von Winfried Kretschmann, auch mal einen Waschlappen zu benutzen, sehen andere empört einen „zivilisatorischen Rückschritt“. Dabei ist das Gegenteil wahr.
Von Judith Liere
https://www.zeit.de/kultur/2022-08/koerperhygiene-winfried-kretschmann-waschlappen-duschen-energiesparen
Die Grünen haben einfach die stärkste Presseabteilung.
Danke für die Hinweise. Ich habe beide Artikel „genossen“ und muss einfach bemerken: Spiegel und Zeit sind an Impertinenz echt nicht zu überbieten (und verlieren völlig zu Recht ständig an Auflage!). Wer die Bürger derart dämlich indoktrinieren will, hat den tatsächlichen Ernst der Lage nicht im mindesten erkannt. Die grün-linken Dogmatiker werden sehr bald auf äußerst unschöne Weise in der Realität aufwachen; ich gönne es ihnen von Herzen!!
Die grün-linken Dogmatiker werden eben nicht sehr bald auf äußerst unschöne Weise in der Realität aufwachen … sondern eher noch weiteren Zulauf + weitere Zustimmung durch zusätzliche Profiteure ihrer Machenschaften (öffentlich Bedienstete, Beamte,“NGO“-, Beratungs- + Betreuungsunternehmensbeschäftigte) erhalten ! Wenn nicht (um den Genossen Lenin + den Genossen Stalin zu zitieren) : „Es zählt nicht der, der wählt ! Es zählt nur der, der zählt !“ „Ein Mensch ist ein Problem, kein Mensch ist kein Problem !“ (Diese Devisen hat sich auch die US-Nomenklatura bei der letzten Präsidentschaftswahl zugunsten des Genossen Biden zunutze gemacht) In diesem Sinne : „Wacht auf, Ihr… Mehr