In FOCUS 28 vermisse ich den Fokus

Mit der Titel-Geschichte „Bauch weg“ setzt FOCUS seinen Schwerpunkt Gesundheit und Fitness fort. Wie man „das Fett vom Bauch als Muskeln in Schultern und Brust“ kriegt, kann man auch anderswo lesen. Aber wer danach bisher nicht suchte, findet sich hier gut bedient. Im Sub-Titel „Griechenland-Kollaps“ finde ich nichts Neues.
Die katholische deutsche Schmidt-Schule in Ostjerusalem pflanzt Toleranz unter jungen Palästinenserinnen: beeindruckende Geschichte über ein Vorzeigeprojekt.

Noch 120.000 Feldpostbriefe liegen 70 Jahre nach Kriegsende beim kirchlichen Suchdienst: Wie Freiwillige versuchen, die Briefe doch noch zuzustellen, bevor der Suchdienst zumacht, lenkt den menschlichen Blick noch einmal auf eine Zeit, die sich bald niemand mehr vorstellen kann. FOCUS beteiligt sich – ich hoffe, solange die Freiwilligen tätig bleiben.

Wie Umweltverbände und NGOs das Verhalten von Unternehmen direkt beeinflussen: Gelungener Einstieg in ein Thema, das noch viel mehr hergibt. Etwa zur Frage, warum es für diese NGOs den „Primat der Politik“ nicht braucht, wenn ihr Wille in der Wirtschaft geschieht.

Touristen im Fadenkreuz, wo Reisen riskant sind: zwei übersichtliche Seiten durch viel Grafik. SchnApp dir die Urlaubs-App: Einsteigehilfe für noch Internet-Ferne und Ungeübte.

…und das sind unsere Sonntags-Noten von 1 bis 6:

1.  Sofort abonnieren | 2.  Sofort zum Kiosk und kaufen | 3.  Reicht auch nächste Woche noch | 4.  Ignorieren | 5.  Abo kündigen/kommt mir nicht ins Haus | 6.  Braucht man nicht

Das Interview mit Kaliforniens Ex-Gouverneur und Terminator Arni Schwarzenegger hat der FOCUS exklusiv. Und für Arnis naiven Glauben an die Verbesserung der Menschen durch  volkerzieherische staatliche Verbote ist das Magazin wirklich nicht verantwortlich.

Den Bericht über den „Kleinen Prinzen“ als Film im Stil von „Ratatouille“ und die neue Übersetzung des Buches durch Peter Sloterdijk finde ich ganz einfach schön.

Die „Cocktail-Metropole“ Frankfurt am Main als „Hochburg der neuen Trinkkultur“ steht nicht in meinem Aufmerksamkeitsfokus, aber sicher dem vieler anderer.

An der Vorstellung des ältesten deutschen Animateurs, des Chief Happiness Officers Horst Wulze, 75, in Ägypten gefällt mir, dass das indirekte Berufsverbot für Leute über 55 durch die Rente mit 63 doch noch nicht flächendeckend wirkt.

Ulrich Reitz vorn und Helmut Markwort hinten lese ich gern – und die vielen Kurz- und Kürzest-Meldungen fast alle auch.

Aber ich versäume nichts, wenn ich das Heft nächste Woche lese oder noch später im Wartezimmer des Arztes, zu dem ich hoffentlich nur der Routine wegen gehe.

Note 3: Reicht auch nächste Woche noch.

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