Auf vielbefahrenen Straßen Berlins wachsen Hindernisse aus Holz wie Pilze aus dem Boden. Diese hässlichen Plattformen werden Parklets genannt. Offiziell sind sie zum Verweilen da, aber in Wirklichkeit finden sich dort leere Flaschen, Müll und mancherlei Exkremente. Nachdem dies unangenehm auffiel, wurde den Parklets flugs ein ideologischer Zweck gegeben.
Das ZDF twittert: „Berlin hat auf sehr belebten Straßen 19 sogenannte Parklets aufgestellt. ‚Begegnungszonen’ nennt der Senat die Module aus Holz. Kosten: insgesamt satte 851.000 Euro. Doch viele Sitzecken vermüllen, und viele Anwohner bezweifeln ihren Nutzen.“ Der „Länderspiegel“ machte gleich einen „Hammer der Woche“ draus. Doch die vielen Flaschen und die Plastiktüten sind nicht einmal das größte Problem. Einige dieser Parklets sind an der B 96 vor den Bordstein montiert worden – und das in einer vierspurigen, äußerst vielbefahrenen Straße. Wer dort Platz nähme, würde mit nicht nur mit preiswerten äthylischen Getränken bedacht. Sondern mit einem Abgas-Cocktail in einer Dimension, die an jedem anderen Ort der Stadt von Protestgeschrei der gröbsten Art begleitet werden würde.
Aber wenn es gegen den Autofahrer geht – und Vergnügungsfahrten werden das in aller Regel kaum sein –, dann ist plötzlich der Feinstaub egal. Wenn dieselfahrende Rentner, Handwerker und Taxifahrer enteignet werden können, relativiert sich die Gefahr, dass das ach so schlimme Stickoxid plötzlich eine mörderische Wirkung entfalten könnten, ganz enorm. Und ganz plötzlich. „Ich mach’ mir die Welt, wie sie mir gefällt!“ Das singt Pippi Langstrumpf. Und wenn es nach all den Pippis in der Berliner Landespolitik geht, sollen die Parklets bleiben, alle Autos sollen dafür gehen: „Ohne eine Verkehrswende machen die Dinger wenig Sinn. Also – Verkehrswende vorantreiben!“ antwortet denn auch eine „Christina“ auf den ZDF-Tweet. Am Kottbusser Damm wurden sogar schon „wilde“ Parklets in Eigenkonstruktion gesichert, die rund drei Meter hoch sind und zusätzlich die Sicht der Autofahrer behindern – vielleicht sind hier dieselben Architekten am Werk, die im Hambacher Forst ihre Baumhäuser in die Kronen der längst nicht mehr zur Abholzung freigegebenen Bäume setzen und dafür in der Umgebung reihenweise junge Bäume fällen. Das Motto: mit Anarchie zur Verkehrswende – es ist kaum zu erwarten, dass aus dem Roten Rathaus – nomen est omen – ein Ordnungsruf kommt.
Parklets sind, so scheint es, eine Art Wunschtraum von einem in das 21. Jahrhundert versetzten sozialistischen Paradies, wo die Werktätigen nach der Arbeit in der Fabrik brüderlich Seit’ an Seite sitzen und genau dort friedlich in den Sonnenuntergang schauen, wo früher die bösen Kapitalisten ihre Motoren heulen ließen. Ja, in einem Berlin voller Parklets, in dem sich ohnehin niemand mehr ein Auto leisten kann, würde ein Arbeiterparadies verwirklicht werden, das den Köpfen von Honecker und Mielke schöner nicht hätte entspringen können. Als nächstes wird der Berliner Senat einen Vertreter nach Köln entsenden, damit der dort lernt, wie die verbliebenen Autos enteignet werden. Die Pläne dafür scheinen ja in der Narrenhochburg am Rhein schon in der Schublade zu liegen.
Doch mit seiner Dienstreise nach Köln muss sich der Verkehrssenator beeilen, denn zumindest in der Kreuzberger Bergmannstraße sollen die liebevoll als „Verweilinseln“ schöngeredeten Plattformen wieder verschwinden. Denn die Durchführung des allseits beliebten „Bergmannstraßenfestes“, das sich ringsum im Kiez großer Beliebtheit erfreut und dass regelmäßig als Anlass für eine „totale Verkehrsberuhigung“ genommen wird, dieses Fest also ist in Gefahr. Nun sind plötzlich auch die SPD und die Grünen auf Kiez-Ebene gegen die Verkehrshindernisse. Und es mag ohnehin niemand auf den Gehwegverbreiterungen sitzen – „es sei denn, er hat schon einen sitzen“. So jedenfalls spöttelt sogar der Berliner „Tagesspiegel“, der ja der ideologischen Ferne zu den Grünen eigentlich eher unverdächtig ist.
Aber da haben die Bewohner der Bergmannstraße und des umgebenden Kreuzberger Kiezes ihre Rechnung ohne den Bezirksstadtrat Florian Schmidt von den Grünen gemacht. Kaum wurde bekannt, dass kein normaler Berliner etwas mit den Störbauwerken anfangen kann, vermeldete Schmidt auf Twitter: „Erstes Protestparklet gegen Mietenwahnsinn genehmigt!“ Dazu sandte er ein Bild von den beantragten – und mit Genehmigungsstempel versehenen – Holzpodesten. „Sehen schlimm aus“, kommentierte die SPD-Bezirksverordnete Hannah Sophie Lupper. Doch sie setzte hinzu: Falls die Parklets die Gegend derart verschandeln sollten, dass dadurch die Mieten „in den Keller stürzen“, wäre sie für eine flächendeckende Aufstellung im ganzen Bezirk.
Womit schon eine ganze Menge über die Motivation und die Arbeitsgrundlagen der Berliner Politik gesagt sind, denn das, was die Kreuzberger Lokalpolitiker von sich geben, wäre auch so manchem Senator zuzutrauen. An eines haben die Berliner Poltiker aber noch nicht gedacht. Eine hervorragende, ja, nicht zu überbietende Fläche für 30.000 Parklets – oder auch 300.000 – wäre das Rollfeld der Flughafens BER. Und keinesfalls sollte versäumt werden, sie allesamt in Weiß-Blau zu bepinseln. Damit klar wird, wer den Spaß bezahlt hat. So hätte Berlin einen Flughafen, der Schlagzeilen macht, allerdings etwas andere als derjenige im weiß-blauen, bayerischen Musterland. Der größte Vorteil des Parklet-Standortes BER wäre aber ökologischer Natur. Denn auf dieser Piste fallen weder Feinstaub noch Abgase an. Und endlich wäre amtlich-politisch legitimiert, warum sich dort nach wie vor nichts bewegt – absolut gar nichts.
Screenprints: ZDF heute
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Man könnte meinen das sei Satire. Ist es aber nicht. Warum wählen die Berliner solche Kommunalpolitiker? Die können dich nicht alle geistig gestört sein.
Täglich erfährt der Bürger neue Geschichten aus dem Irrenhaus . Daran nicht irre zu werden, bedarf es inzwischen großer Mühe.
Was Berlin kann, kann die Provinz schon lange- Parklet- Posse: https://www.hasepost.de/parklet-steurzahler-parkplaetze-osnabrueck-dielingerstrasse-96300/
Von anderen Aktionen, insbesondere die der Grünen, reden wir da noch gar nicht.
( Geschützter Radweg, falsche Berliner Kissen, usw. usf.)
Selber Schuld- geliefert, wie bestellt.
Die Dinger sind in der Wirklichkeit noch absurder und häßlicher, als ein Foto es zeigen kann. Sie werden (offenbar) intuitiv von den Menschen gemieden. In der Bergmannstraße (das ist so eine Art alternative Reeperbahn, gated society) sind sie besonders absurd, da dort ein Szenelokal neben dem anderen mit Sitzmöbeln auf dem Bürgersteig ist. Wer sich da in die Parklets setzt, der outet sich als „Hartzer“, der kein Geld für die Lokale hat.
Ich bin sehr froh, dass ich meiner Heimatstadt Berlin schon vor vielen Jahren den Rücken gekehrt habe. Jetzt fahre ich noch nicht mal mehr zum Urlaub hin. Leider sind diese „Verrückten“ nicht nur in Berlin anzutreffen.
Wenn man täglich diese Geldverschwendungen unserer Politiker erlebt, könnte man zum Terroristen werden. Wann wird diese „Elite“ endlich zur Verantwortung gezogen?
Die Berliner sind nicht so blöd, sich da hinzusetzen. Es dient als Parkplatzverhinderung und allenfalls als Pennerquartier. Einige Säufer, falls ein Späti oder Getränke-Hoffmann direkt nebenan ist, tun dort, was sie immer tun. Verweilen kann man das auch nennen. Leute, die arbeiten und ihren Alltag organisieren müssen, haben für diese Art der „Freizeitgestaltung“ keinen Sinn.
Alles richtig. Aber müssen wir als Steuerzahler diesen Unsinn gefallen lassen? Es wird doch von Tag zu Tag verrückter.
Die nächste Mauer sollte um Berlin drumherum gebaut werden. Dann haben wir Normale unsere Ruhe.
Träumen Sie weiter von „ihrer Ruhe“. Berlin ist nicht die Ursache, sondern ein Symptom.
Die Krankheit sitzt viel tiefer.
Ich hätte ja die ganze Seitenspur gesperrt und mit der Errichtung sog. Fahrradautobahnen begonnen. Bringt für die Verkehrswende bestimmt mehr.
Und jetzt alle: „Du bist verrückt, mein Kind, du mußt nach Berlin. Wo die Verrückten sind, da gehörste hin…“
Am besten wäre die Abschaffung aller verkehrsberuhigten- und Fußgängerzonen in den Städten und überall sonst. Aus Fahrradwegen Parkstreifen machen. Freie Fahrt für freie Bürger, Fahrradverkehr weitestgehend unterbinden.