„Früher hat man Winter dazu gesagt“

Das Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg stellt fest: „Einen Golfstrom wird es immer geben, solange der Atlantik von Kontinenten umgeben ist, sich die Erde dreht und die Passat- und Westwinde wehen. Der Golfstrom kann also nicht abreißen. Ebensowenig kann die menschen-gemachte globale Erwärmung eine globale Abkühlung, vergleichbar mit der letzten Eiszeit, nach sich ziehen.“

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Eigentlich ist es total normal, wenn es im Januar kalt ist, wenn es Frost gibt, und wenn es schneit. Klima-Apokalyptiker in ihrem Alarmismus sehen es anders. Vor allem die von der „grünen“ Sorte, bisweilen freilich auch amtliche Wetterdienste. Letztere geben schon auch mal eine „Warnung“ (!) vor Kälte unter minus 10 Grad, vor Frost und vor Schnellfall heraus.

Getoppt freilich werden die Wetterdienste von „grünen“ Kassandras. Bärbel Höhn, vormalige NRW-Umweltministerin (1995 bis 2005) und seit 2005 „grüne“ Bundestagsabgeordnete, ist so eine. Folgendes gab sie am 20. Januar 2019 per Twitter zum Besten: „Die Klimakrise zeigt Wirkung; die nächsten Wochen soll kalte Polarluft unser Wetter bestimmen. Ein Zeichen, dass die Golfstromwirkung nicht mehr funktioniert …“ Das sagt bzw. schreibt eine von der Konfession, die an eine anthropogene Klimaerwärmung glaubt. Wetter-Papst Jörg Kachelmann hat darauf geantwortet und in aller Kürze das Nötige dazu gesagt. “Frau Höhn phantasiert frei von jeglicher Verbindung zur Wissenschaft. Es ist nicht wahr, dass die Golfstrom-Heizung nicht mehr funktioniert“.

Da ist er aber wieder, der typisch „grüne“ Schuld- und Machbarkeits-Wahn: Schuldwahn, weil man sich einbildet, das Klima sei ausschließlich „anthropogen“, also von Menschen gemacht. Machbarkeitswahn, weil man sich einbildet, man könne das Klima zum Guten hin umkrempeln.

Wie wäre es, wenn Frau Höhn sich einmal die Daten wenigstens über Jahrzehnte hinweg anschaute? Dann würde sie folgendes sehen: 1928/29 als den kältesten Winter des 20. Jahrhunderts; kalte Winter 1946/47, 1984/85, 1985/86, 1986/87, 1995/1996, 2005/2006, schneereiche Winter 1978/79, lange Winter 1962/63, Winter wie 1955/56 mit einem zugefrorenen Bodensee. Ein launischer Golfstrom also? Quatsch, die Winter in Deutschland wurden im Mittelwert der letzten 30 Jahre nicht wärmer, sondern kälter.

Ansonsten sollte man einfach mal zur Kenntnis nehmen, was das Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg feststellt: „Einen Golfstrom wird es immer geben, solange der Atlantik von Kontinenten umgeben ist, sich die Erde dreht und die Passat- und Westwinde wehen. Der Golfstrom kann also nicht abreißen. Ebensowenig kann die menschen-gemachte globale Erwärmung eine globale Abkühlung, vergleichbar mit der letzten Eiszeit, nach sich ziehen.“

Oder noch viel einfacher: Markus Wasmeier zur Kenntnis nehmen! Die Ski-Legende kommentierte den winterlichen Klima-Alarmismus kürzlich lapidar mit den Worten: „Früher hat man Winter dazu gesagt.“

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Kommentare ( 80 )

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H. Priess
5 Jahre her

In den 70gern wurde eine Eiszeit vorausgesagt, weil der Golfstrom nicht mehr golfen will. El Ninio war der Bösewicht der zuviel kaltes Wasser in die Golfregion schaufelt. Wenn ich so rausschaue ist das eine komische Eiszeit. An den Winter 1985/86 erinnere ich mich sehr genau. Da war ich bei der Fahne und wir hatten im Februar -16Grad am Tag Nachts bis -20, stahlblauer Himmel, Schnee auf den Feldern. Solche Temperaturen sind hier im Norden doch selten denn die Ostsee „wärmt“ lange bis in den Winter. Wenn die aber zufriert wirds richtig kalt. Ein stabiles Hoch über Europa, was uns die… Mehr

horrex
5 Jahre her

Das Problem ist nur,
dass diesen „Rattenfängern“ die Leute nachlaufen.
Sie derart DIEJENIGE „Macht“ generieren die es ihnen ermöglicht dieses Land gründlichst zu ruinieren. – Von der Atomindustrie über die Energiewirtschaft bis zur Automobilindustrie. Was fiel mir gerade nicht ein? Richtig: Who ist next???!!! –

Ralf Poehling
5 Jahre her

Ich kann mich gut an einen Winter meiner Jugend erinnern. Es muss irgendwo zwischen Ende der 70er und Anfang der 80er gewesen sein. Das Thermometer bei uns am Fenster zeigte im ländlichen Westfalen -17 Grad an und man konnte einem Glas Wasser beim Einfrieren zuschauen. Das ist nun fast 40 Jahre her und Leute von heute, die jünger sind als diese 40 Jahre oder vielleicht zu diesem Zeitpunkt an einem anderen Ort waren, haben dies natürlich nicht selbst miterlebt. Was damals bei uns völlig normal war und eben vorkam, soll heute dem „Klimawandel“ geschuldet sein. Wie einfach sich Menschen doch… Mehr

josefine
5 Jahre her
Antworten an  Ralf Poehling

Ein super Geschäftsmodell! Darauf muss man erst mal kommen.

Ralf Poehling
5 Jahre her
Antworten an  josefine

Eine Steuer auf die Luft zum Atmen wäre wohl zu direkt gewesen und aufgefallen. Also kassiert man dafür, dass Menschen durch ihre bloße Existenz angeblich etwas auslösen sollen, was sowieso schon da ist.
Und da viele Menschen davon irgendwie finanziell profitieren, wenn sie auf den Zug aufspringen, wird es zum Selbstläufer.

Felix-Schmidt
5 Jahre her

Früher hat man „Winter“ oder „Sommer“ gesagt. Heute ist alles „Klimakatastrophe“.
Wer profitiert davon? Die Klimakirche, „Wissenschaftler“, NGOS. Folge der Spur des Geldes.

R.Oe
5 Jahre her

Das Problem mit den Klima-Prophezeiungen ist, dass die Propheten eigentlich *Alles* vorhergesagt haben, inklusive des Gegenteils, und die „Menschengemachtheit“ jedes dieser prophezeiten Dinge als ursächlich darstellen. Dann muss man bei irgendeinem Effekt nur noch die entsprechende Prophezeiung aus dem Hut ziehen: voilá.
Was hat noch mal M. Latif vorausgesagt? „Winter mit starkem Frost und viel Schnee wie noch vor zwanzig Jahren wird es in unseren Breiten nicht mehr geben“. Wie wär’s damit?
Nur lassen sich Angehörige von quasi-religiösen Sekten nie von Fakten beirren …

Berny
5 Jahre her

Ohne Witz, vor ein paar Wochen habe ich in meinem Bekanntenkreis prophezeit, dass auch dieser normale Winter zur Rechtfertigung der Klimakatastrophe herangezogen wird.
In dem Sinne: Seht her, wir haben immer gesagt, dass es bei uns keine kalten Winter mit Schnee mehr geben wird und dass nun das Gegenteil eintritt ist der Beweis dafür.

Alexander Wildenhoff
5 Jahre her
Antworten an  Berny

Und – haben Sie die Wette gewonnen?
Oder ist Ihr Bekanntenkreis grün – also immun gegen Vernunft?

Habakuk06
5 Jahre her

Ja, früher nannte man das Winter. Ich habe als Kind den Winter 55/56 erlebt. Meine Eltern hatten gerade eine Neubauwohnung mit Kohleheizung bezogen. Weil das Gebäude wohl vor Bezug nicht richtig ausgetrocknet war, gab es wochenlang morgens Eisblumen an den Schlafzimmerfenstern. Das Bad wurde mit dem Boiler beheizt, der auch das warme Wasser erzeugte. Also war das Bad maximal zweimal in der Woche warm. An den ùbrigen.Tagen wusch man sich mit kaltem Wasser. Gejammert hat keiner. Heute trägt man bei Temperaturen um 0 Grad zwei dicke Wollschals, Daunenjacke und Fellstiefel und sitzt ansonsten in total überheizten Räumen. Sollen sich mal… Mehr

Berny
5 Jahre her

Talk im Hangar 7 ist klasse. Paritätische Besetzung. Ein neutraler Moderator. Keine Nulpen auf Seiten der „Bösen“, sondern ausgewiesene und argumentationsstarke Fachleute.
Da sind die Doof-Michel-Talks unserer ÖR nur noch billiger Abklatsch.

Maja Schneider
5 Jahre her

Wunderbar und in aller Kürze auf den Punkt gebracht! Danke für diesen Beitrag. Die neue Religion, der Klimaschutz, und vor allem die andauernde, völlig einseitige, weder von Fakten noch von Wissenschaft (wenn, dann nur dem Mainstream entsprechend) geprägte Berichterstattung in den MSM hängen jedem, der nicht nur die Überschriften liest, zum Halse heraus. Das Schlimme ist nur, dass zu viele Menschen das alles glauben und sich u.a. durch die Instrumentalisierung eines Kindes, das die Tragweite gar nicht begreift, sich derartig in Panik versetzen lassen und nur noch emotional reagieren, für keine vernünftigen Argumente mehr zugänglich.

Berndi
5 Jahre her

Wenn es im Winter kalt ist, heißt es von der Klimasekte immer, Wetter und Klima seien nicht dasselbe.
Was nun?

Redaktion
5 Jahre her
Antworten an  Berndi

Als Klima gilt der 30-jährige Wetterdurchschnitt in einer Wetterregion.