Frauenträume: ein*e Flugzeug*Inträger*In für Deutschland

Ein Flugzeugträger für Angela Merkel? Leser sind begeistert.

CHRISTOPHE SIMON/AFP/Getty Images

Ein Flugzeugträger also. Unsere Leser sind begeistert, ganz im Gegensatz übrigens zu den französischen Bündnispartnern. Auffällig kühl und zurückhaltend ist vor allem die Reaktion schon des Wunschpartners, den die CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer, Kampfname „AKK“, und die Merkel im Auge hatten: Frankreich. „Es gibt eine Vielzahl von Fragen“, sagte die französische Verteidigungsministerin Florence Parly der Zeitung „Ouest-France“. „Handelt es sich um den Bau eines Flugzeugträgers, indem man europäische Industriekapazitäten zusammenlegt? Wären die Missionen in der Hand der Europäer? Wie sähe der Prozess aus?“

Ja, wie sähe das aus? Während sich die französische Ministerin Parly Fragen stellt, hüllt sich ihre zuständige deutsche Kollegin, Ursual von der Leyen, in Schweigen. Der Grünen-Politiker Tobias Lindner schlägt derweil vor, ein gemeinsames deutsch-französisches Segelschulschiff , und das wäre im Vergleich „ein Schnäppchen“. Lindner süffisant: „Es kann dann auch gerne Helmut Kohl heißen.“ Mit derartigen Überlegungen dürfte er bei unserem Leser Stefan B. offene Türen einrennen: „Auf dem Flugzeugträger von Merkel und AKK wird kein einziges Flugzeug starten und landen können. Grund: Jeder Quadratmeter der Start- und Landebahn ist mit Solarpanels und Windkraftanlagen vollgestellt, welche die Energie für die Mannschaftskombüse liefern müssen.“

Genco Steins macht sich Sorgen um die Gender-Gerechtigkeit auf dem Flugzeugträger: „Aufrüstung?! Und weil man dort Transgender-Toiletten einbauen will, wird’s zum Love-Boat?! Aufrüsten für den Frieden also. Wo ist Greta Thunberg jetzt, wo wir sie am nötigsten bräuchten?!“ Eine Alternative hat unsere Leser Moses2 parat: „Ich würde mir ein großes deutsch-französisch-muslimisches schwimmendes Unisexklo wünschen.“ Julian Schneider denkt in dieselbe Richtung: „Um zu zeigen, wer an Bord sein wird, sollte man ihn ab Werft rosa anpinseln – so wie das U-Boot in Operation Petticoat. Und man sollte auf gar keinen Fall an einer Kita und gendergerechten Toiletten sparen.“

Das Gender-Thema ist also in aller munde. Der Leser Amerikaner fragt: „Hat die SPD schon verlangt, die Kommandobrücke paritätisch mit Männern und Frauen zu besetzen?“ Michael Loehr hat ganz andere Sorgen: „Normalerweise werden Flugzeugträger ja mit Kernreaktoren betrieben, was in Deutschland aber nicht mehr geht. Also bauen wir einen Elektro-Öko-Flugzeugträger mit 100 Windmühlen und Solarpanelen. Sieht bestimmt total beknackt aus. Möchte ich aber sehen, damit die Welt noch mehr über die bescheuerten Deutschen lacht.“ Amerikaner bestätigt: „In Deutschland haben wir eh keine Reaktortechnik mehr und Schiffsdiesel produzieren so viel Feinstaub. Geht auch nicht. Vielleicht bauen wir den ersten durch Segel angetriebenen Niedrigenergieflugzeugträger.“ RalledieQ ist unter Gender-Gesichtspunkten empört: „Ich darf doch wohl bitten! Es heißt Flugzeug*Inträger*In.“

Um die Einsatzstrategie für den deutschen Flugzeugträger kümmert sich Gerda Hesse: „Außerdem ist solch ein Flugzeugträger doch ganz praktisch für die Flugzeuge der Bundeswehr, die nicht mehr fliegen können.“ Hans Wurst empfindet das ebenfalls als vernünftige Idee: „Wie sollen denn sonst unsere Kampfflugzeuge an all die Orte gebracht werden, wo die Freiheit und Sicherheit Deutschlands verteidigt werden muss? Sollen sie etwa fliegen?“ Ein Spezialist in Sachen Luftfahrt ist offenbar der Leser Uwe50. Er weist darauf hin, „dass man spezielle Flugzeuge für einen Flugzeugträger benötigt. Mit dem Eurofighter oder Tornado wird das nichts. Schlage den „Fieseler Storch“ vor. Ein bewährtes Kleinflugzeug aus deutscher Produktion. Daran ein Paar Briefbömbchen und Putin ist total erschrocken.“

Versenkung vor Stapellauf
Angela Merkel will einen Flugzeugträger
Amerikaner kann es trotzdem nicht fassen. Er fragt ungläubig: „Ein Großprojekt, etwa wie ein Flugzeugträger? Unter Mitwirkung des Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffung? Und dann auch noch ‚europäisch’? Und dann auch noch mit Frau von der Laien?“ Schwarzseher kann ihn beruhigen: „Leider haben weder der Autor noch die vielen Kommentatoren die erneute Raffinesse der alten und neuen Kanzlerin durchschaut. Der angebliche Flugzeugträger wird ein Flüchtlingsträger, der bei jedem Einsatz 10.000 Sozialhilfesuchende nach Deutschland bringen kann. Damit der Flüchtlingsträger in kürzester Zeit einsatzbereit ist, wird Frau von der Leyen das Projekt leiten.“ Leserin Hegauhenne assistiert: „Wär dann ’ne prima Anlegeplattform für Schlauchboote im Mittelmeer. So isses wohl auch gedacht.“

Rainer101 hat einen Widerspruch zwischen der Politik der Bundeskanzlerin und dem Wunsch nach ihrem ganz persönlichen Flugzeugträger: „So ein Flugzeugträger ist nicht nur eine Mischung zwischen Schiff und Flughafen, sondern hat auch noch ein Mini-AKW im Bauch. Das wäre dann die dritte deutsche Kernkompetenz.“ Ulrich Bohl hat einen Gegenvorschlag, um die Antriebskontroverse zu entschärfen: „Ich bin für eine Galeere als Flugzeugträger. Dessen Antrieb ist in Anbetracht der immer häufiger auftretenden Ausfälle deutscher Militärtechnik besser abgesichert. Uschi als Taktgeber für die Ruderer, ein Metronom ist schon wieder zuviel moderne Technik und damit zu anfällig. Mit diesem umweltfreundlichen Antrieb könnten sich auch die Grünen anfreunden: ein Koalitionshindernis weniger.“ MG42 stellt sich das bildlich vor: „Spitze, ich lach mich krank, deshalb wurden vorausschauend die ganzen jungen und starken Männer hergeholt – bin beeindruckt ob der tollen Ressourcenplanung.“

Apropos Grün – hier gibt Zaungast zu bedenken: „Sollte ein Flugzeugträger mit oder ohne ökologische Auflagen gebaut werde, so wäre die Namensnennung ‚Zerstörer Angela Merkel’ zwingend geboten.“ Kassandra weist entschieden auf den Zeitgeist hin: „Hier würde ich nun unbedingt auf gegenderte Sprache bestehen wollen: MS Zerstörerin Angela Merkel – übergroß, in Leuchtschrift und beständig bunt blinkend. Und wenn für die Beleuchtung eine ganze Armada Pedale tretend und dabei schwitzend den Dynamo dafür antreiben muss. Die Löcher für die spätere Verschraubung der Buchstaben können dann die Bohrlochbeauftragten aus Niedersachsen bohren – hoffentlich so tief, dass das Eindringen von viel Salzwasser auf Dauer dem Spuk bald ein Ende bereitet.“

Die Einsatzbereitschaft des Regierungsflieger hat schließlich der Leser Ali im Auge: „Angela Merkel will einen Flugzeugträger? Das ist nachvollziehbar. Irgendwo müssen ja Not-Landebahnen für die deutsche sozialistische Luftwaffe gebaut werden. Warum nicht mobil zu Wasser? Bisher sind die ja immer nur in Afrika vor den Rückflügen mit Merkel, Müller, Steinmeier oder Maas direkt liegengeblieben.“ Gabriele Kremmel: „Wobei sich mir immer der Gedanke aufdrängt, es könnte auch als Fluchtfahrzeug gedacht sein.“ Pragmatismus dagegen bei Karl Napf: „Wir sollten den „Flugplatz“ BER einfach in den Flugzeugträger BER umbenennen. Dann ist das ganze Geld schon zum Fenster rausgeschmissen, wir haben den Teil hinter uns – und – wir können glaubhaft versichern, dass wir den Flugzeugträger BER nur friedenssichernd einsetzen, denn da wird nie ein Flugzeug abheben.“

Jevgeni: „Dieser von BKM gewollte Flugzeugträger kann seine Jungfernfahrt direkt vom Flughafen BER zum Stuttgarter Bahnhof machen und die ganze Regierung darf mit! Falls es klemmt, können die schieben oder die Holzstämme vom Hambi unterlegen.“ Und das Schlusswort sei dem Leser mit dem so schönen wie langen Namen Havemann mit Merkelbesuch gewährt: „Ihr habt das alles falsch verstanden. Niemand hat die Absicht einen Flugzeugträger zu bauen. Ich kann und möchte für mich und diese Regierung sagen, das wir die Absicht einen Flugzeugträger nicht zu bauen, einhalten wollen werden und da wo wir es für notwendig erachten, auch einhalten werden. Es gibt keine Obergrenzen für Flugzeugträger und in einem Land, in dem man nicht mehr schlechte Bilder von Flugzeugträgern vermeiden darf oder sich für Hetzjagden auf Andersdenkende entschuldigen muss, also da kann ich sagen, das wäre nicht mehr mein Flugzeugträger. Ein Flugzeugträger wäre der beste Flugzeugträger, den je wir je hatten und wir wollen doch nicht Flugzeugträger-los vor uns hin degenerieren. Niemand kann sagen, dass nach den Absichtserklärungen gilt, was vor den Absichtserklärungen gesagt wurde. Wir schaffen das.“

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Kommentare ( 51 )

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Petra-Karin
5 Jahre her

Jemand fragte, ob Greta T. das denn auch genehmigen würde. – Würde sie: stillschweigend. Die Produktion des Kahns und der anschließende Betrieb generieren jede Menge CO2-Ausstoß, der ja angeblich die Erderwärmung fördert. Und die braucht Greta bzw. die hinter ihr stehenden Kräfte, um gegen den Klimawandel mobil machen zu können. Um daran verdienen zu können : z. B. Zertifikatehandel.
https://www.youtube.com/watch?v=NLzhK2R-i40

Hoffnungslos
5 Jahre her

Wenn der Flugzeugträger, oder die Flugzeugträgerin ein ebenso erfolgreiches Projekt wird, wie der Berliner Flughafen, dann können wir doch alle ganz beruhigt sein. Ich bin für den Namen Angela Merkel. Eine Flugzeugträgerin, die immer abheben will und es dennoch nicht schaffen wird.

Albert Pflueger
5 Jahre her
Antworten an  Hoffnungslos

Gewichtsproblem!

Wabu
5 Jahre her
Antworten an  Hoffnungslos

Angela Merkel muss nicht abheben. Sie zerstört dieses Land mit ihren Grünen und Roten Freunden auch im Sitzen – und die dumpfbackene mundlose CDU tippelt brav hinterher. Andersdenkende werden als ‚Nazi‘ diffamiert und das Spiel geht seinen Gang.

Thorsten
5 Jahre her

Wie wäre es mit „Willy Brandt“ – gleich dem Berliner Flughafen, dann wäre es leicht zu verdauen, dass nix bei den Sozen funktioniert…

AnSi
5 Jahre her

Der letzte Absatz ist einfach zu köstlich! Merkel-sprech in Reinstform!
Dickes Danke dafür in die Portkasse!!!

Nachfolgend möchte ich anmerken, dass wir uns alle nicht zu sorgen brauchen. Ein*e Flugzeugträger*in ist die Mischung zwischen einem Flughafen und einem Schiff. Dass wir beides nicht (mehr) können, haben wir doch bisher glaubhaft mit dem BER und der Gorch Fock bewiesen. Oder?

kiki667
5 Jahre her

Köstlich!
Eine herrliche Idee, die Kommentare zusammenzustellen, so hat mein Tag heute mit einem Schmunzeln begonnen.
Danke schön!

Roland Mueller
5 Jahre her

Der Gedanke, das jedes Mitgliedsland eins oder maximal zwei Flugzeuge stellt, hat ein gewissen Charme. Mehr bringt die Bundeswehr auch gar nicht auf die Reihe. Allerdings besitzt die Bundeswehr zur Zeit gar kein Flugzeug, welches auf einem Flugzeugträger starten und landen kann. Das müsste erst noch beschafft werden und das kann in Deutschland, wie man weiß, sehr lange dauern.

HavemannmitMerkelBesuch
5 Jahre her

Flugzeugträger sind für uns alle Neuland. Seit unsere Führung mit dem Neuland künstliche Intelligenz ausgestattet ist, kann sie endlich die Vorteile von Flugzeugträgerproduktion erfassen. Denn angesichts der Mrd.-Desaster der Vorläufer deutsch-französischer Kooperationen Namens Airbus könnten die nun nicht weiter dort durch Fehlplan- und Mißwirtschaft entstandenen Kapzitäten noch zu versenkender Mrd. sinnvoll im Projekt Airbus Grande Marinada untergebracht sein. Auch das sorgt wieder für wirtschaftliches Strohfeuer und wir stehen alle gut da in den Wirtschaftszahlen. Da müssen wir mal gutes Gesicht zeigen und die angerichteten Flauten wieder künstlich intelligent mit frisch gedruckten BlankoEZBChecks anblasen. Und sollte einer nicht reichen – IRAN,… Mehr

Achso
5 Jahre her

Ruhig bleiben, alles nicht so wild.
Die Fräuleins verstehen unter „Flugzeugträger“ einen Tieflader mit dem die Flugzeuge
zum Ort des Geschehens gebracht werden. Der Tieflader muß aber einen Elektromotor haben une hier fangen die EIGENTLICHEN Probleme der Fräuleins an.

Kassandra
5 Jahre her
Antworten an  Achso

Danke für „Fräuleins“.
Wobei ich eher immer an „alte Tanten“ denke. Die waren schon früher
immer so vollkommen lebensunpraktisch und damit jenseits von gut und böse.

Sonny
5 Jahre her

Die Kommentare fassen gut die derzeitige, politische Gefühlswelt zusammen:
Dilettantisch, dumm, phrasengeprägt, verschwenderisch, dekadent, realitätsfern, allgemeinschädlich, vernichtend, schlicht dämlich und idiotisch.

Albert Pflueger
5 Jahre her

Man hört kaum noch was über den BER. Anscheinend mag man nicht mehr darüber sprechen. Man gibt das Geld lieber in aller Stille aus. Oder man kauft für 350 Millionen sanierungsbedürftige Plattenbauten zurück, die man einst als Schnäppchen verramscht hatte und verkauft das als Wohnungspolitik.
Wer interessiert sich schon noch für Flughäfen? In Zeiten der Weltklimarettung werden wir eines fernen Tages noch dankbar sein, wenn wir uns eingestehen müssen, daß es mit dem Flughafen nicht geklappt hat. Warum soll man zu dem finanziellen Schaden auch noch den Klimaschaden in Kauf nehmen??