Blackbox KW 41 – Geliefert, wie bestellt

Wahlen in Hessen und Bayern brachten überraschende Ergebnisse, Chef Olaf führt weiterhin „gute Gespräche“ ohne Ergebnisse, und Außenfeministerin Baerbock lässt inzwischen selbst das ZDF verzweifeln…

Obwohl Gott bei mancher Klientel bekanntlich groß ist, ließ er den Polizeiwagen, der unter seiner Anrufung in Berlin-Neukölln mit Molotowcocktails beworfen wurde, zum Glück nicht in Flammen aufgehen. Von Mainz bis Stade, von Schwerin bis Leverkusen wurden Israel-Fahnen an Rathäusern unautorisiert entfernt, und die Polizei in den Bundesländern zitterte vor dem gestrigen Freitag, der auch noch ein Dreizehnter war – in der Sorge, dass die Stimmung von Predigern noch ein wenig aufgeheizt werden könnte. In den Kommentarspalten der Presse lautet der Tenor der Leser unbarmherzig: geliefert, wie 2015 bestellt. Was ungefähr dem entsprach, was der 100-jährige Kissinger Bild-Besitzer Döpfner erklärte.


♦ Das hätten wir auch nicht gedacht, dass wir Sawsan Chebli, SPD, mal bei der Aufklärung helfen könnten, aber genauso ist es. Chebli stellte auf Twitter die Frage: „Ich lese Berichte und sehe ein Video, wo ein Lehrer eines Berliner Gymnasiums einem Schüler ins Gesicht schlägt, weil er die palästinensische Flagge trägt. Lieber RegBerlin, ist das wahr? Das Video kursiert in allen sozialen Medien.“ 

Nun sind wir nicht RegBerlin, aber wir können bestätigen: Ein Lehrer forderte in Berlin-Neukölln einen jungen Neubürger, 14, auf, die palästinensische Fahne auf dem Schulhof zu entfernen. Gut, dass der Knabe nicht allein war, sondern gleich ein 15-Jähriger zur Hilfe kam und dem fehlgeleiteten Pädagogen einen Kopfstoß verpasste und ihm danach noch in den Bauch trat. Der unsensible Schulmeister wurde unmittelbar vom Dienst suspendiert.


♦ Nach den schrecklichen Geschehnissen in Israel fordert der Chef des Zentralrats der Juden in Deutschland, ein gewisser Schuster, „gegen die AfD eine härtere Gangart“. 
Hier müssen wir uns bei unseren Lesern entschuldigen, denn auf den Zusammenhang Hamas & AfD konnten wir uns auch nach längerem Nachdenken keinen Reim machen. Vielleicht finden Sie andernorts eine zufriedenstellende Erklärung.

♦ Polen schickte eine Militärmaschine nach Israel, um polnische Staatsbürger zu evakuieren, die Niederlande ebenso, selbst Island flog seine Landsleute sowie eine deutsche Schulklasse aus, nur die Bundeswehr hatte anscheinend keine funktionstüchtigen Militärtransporter (Werkstatt? Ukraine? Vergessen, zu bestellen?). Unser Außenministerium überredete stattdessen die Lufthansa, vier Flüge nach Tel Aviv zu organisieren, um die Deutschen, die sich auf der „Krisenvorsorgeliste Elefand“ (Ministeriums-Wortwitz) registriert haben, abzuholen. Für alle geschätzt 4.500 Ausreisewilligen dürfte das kaum reichen, außerdem ist sofort die Registrierungshotline zusammengebrochen.

♦ Selbst beim ZDF konnte man nicht verstehen, warum die Bundeswehr nicht bei der Evakuierung hilft. Die unsinnige Erklärung der Außenfeministerin, „weil man viel mehr Menschen herausholen müsste, könne man nicht eine Militärmaschine schicken, und daher hätte man Kinder und Jugendliche priorisiert“, wollte Moderator Sievert ausnahmsweise nicht durchgehen lassen: „Sie sagen, dass Sie so viele herausholen müssen – und deswegen können Sie gar nicht erst anfangen, etwas zu tun?“ Die freche Nachfrage wurde in der Mediathek herausgeschnitten, was ihr allerdings erst recht große Aufmerksamkeit verschaffte.

♦ Gestern Kiew, heute Israel, und alle sind wieder beisammen: Ursel von der Leine, Amerikas Blinken und natürlich unsere Annalena. Offenbar Schutzbunker aufsuchen inklusive, wobei es sich hier nicht um das in der Ukraine übliche Gästeprogramm handelte, denn anders als mit Russlands Wlad lassen sich mit der Hamas keine Raketen-Feuerpausen arrangieren.

♦ Der EU ist ein freier Informationszugang ein Dorn im Auge, EU-Bevölkernde sollen gefälligst nur konsumieren, was den Kommissaren geeignet erscheint. Nun wurden Elon Musk und Marc Zuckerberg aufgefordert, „die Verbreitung von Falschinformationen“ abzustellen (Kommissar Thierry Breton). 
Aber was SIND diese Inhalte, von denen die Rede ist?“, fragte Musk daraufhin auf X. In der Tat gibt es dort verstörende Videos und Informationen, die den Konsumenten deutscher Medien vorenthalten bleiben. Verstörende Bilder von orthodoxen Juden in New York oder Israel, die ihre eigene Regierung beschimpfen, von Massenprotesten von „Schutzgefundenhabenden“ mit Linken in Paris, Brüssel und London gegen Israel. Dabei ist nicht zu leugnen, dass es „im Interesse der Öffentlichkeit liegt, in Echtzeit zu verstehen, was passiert“ (X-Management), zumindest im Interesse von denen, die dem Werbeslogan „Bild dir deine Meinung“ folgen. Auch die Verrohung auf deutschen Straßen wird oft erst durch Twitter einer breiteren Öffentlichkeit bekannt.

♦ Große Pläne unserer Ministerpräsidenten, was die „Flüchtlinge“, auch gern pauschal „Schutzsuchende“ genannt, betrifft. Von A wie „Abschiebungen“ (jetzt noch schneller, insbesondere bei schweren Straftaten) bis B wie „Bezahlkarte“ statt Bargeld („muss aber noch getestet werden“, SPD-Weil). Wichtigster Punkt: Die Länder wollen jetzt 10.000 Euro pro Flüchtlings-Kopf und Bleibe-Jahr Bundeszuschuss. Macht netto zwei Milliarden mehr bei 200.000 Ankömmlingen.
 Chef Olaf guckte sich die Forderungsliste in Ruhe an und hatte daraufhin „ein gutes Gespräch“ mit den Ministerpräsidenten, natürlich ohne konkrete Ergebnisse.

♦ Wichtige Zwischenzeugnisse für die Ampel in Bayern und Hessen. Eigentlich war die SPD in Hessen mit einem todsicheren Programm angetreten: Wollt ihr mehr Kitas? Wollt ihr höhere Steuern? Wollt ihr fünfmal mehr Migranten, als ihr euch überhaupt vorstellen könnt? Aber trotz Vorwärts, RND und Staatsfunk ist die „Partei der kleinen Leute“ mit diesen Themen „nicht durchgedrungen“. Wie das möglich war, soll jetzt ein Stuhlkreis klären. 
Für uns riecht das Debakel der SPD in Hessen (15,1 Prozent) nach Frauenfeindlichkeit. Denn Spitzenkandidatin Nancy Faeser bekam nicht honoriert, dass sie in den letzten Wochen „mehr als 200% gegeben hat“ (ihre persönliche Berechnung). 
Und während sie nachweislich mit dem bekannten Frauenschicksal der Doppelbelastung (Innenministerin und Spitzenkandidatin) zu kämpfen hatte, musste der Wahlgewinner Boris Rhein (männlich, CDU, Brandmauer-Gefährder) einfach nur auf seinem Ministerpräsidenten-Sessel hocken bleiben.

♦ Dr. Markus Söder bleibt auch nach der Wahl der bayerische Ministerpräsident mit dem schlechtesten Wahlergebnis seit 1949, das hat er sich nicht nehmen lassen. Wenigstens der treue Hubert (Freie Wähler) steht ihm auch künftig zur Seite. Überraschend stark mit 13,6 Prozent die „sonstigen Parteien“, wozu die SPD 8,4 Prozent beiträgt.

♦ Bis nach der Wahl haben die weisungsgebundene Staatsanwaltschaft, Bayerns Innenminister Herrmann und seine Polizei den Anschlag auf den AfD-Chef Chrupalla als eine Art Ammenmärchen abgetan, Herrmann echauffierte sich gar, es sei „infam und hinterfotzig“, wie die AfD den Vorfall im Wahlkampf instrumentalisiere. Auffällig schon damals, dass Söder nicht ins gleiche Horn stieß, sondern sich selbst salomonisch die Frage stellte: „Wem ich mehr vertraue, Herrn Herrmann (‚dem Inbegriff an Seriosität‘) oder der AfD? Natürlich Joachim Herrmann.“

♦ Der attackierte Chrupalla wollte sich mit dieser amtlichen Mückenstichtheorie nicht abfinden und ließ sich im Städtischen Klinikum Dresden erneut untersuchen. Und siehe da, die Staatsanwaltschaft Ingolstadt korrigierte daraufhin ihre eigene Mitteilung aus der vergangenen Woche: „Es hat eine Einstichverletzung gegeben.“

♦ Nun wurden zum ersten Mal auch in den westlichen Bundesländern die sozialistischen Geister (Gauck?) und christlichen Schutzpatrone (Gauck!)
 angerufen, denn die AfD landete in Hessen auf dem zweiten Platz, in Bayern auf dem dritten. Aber es gibt auch andere Stimmen. Das Wort hat der tapfere CDU-Bundestags-Abgeordnete Ploß, Vorsitzender der Hamburger Landesgruppe. Der verurteilte die „leider übliche“ Praxis, die AfD aus dem eigentlich fraktionsübergreifenden Bundestagspräsidium fernzuhalten. 
Solche Hütchenspieler-Tricks rächen sich eben.

♦ Selbst das eigentlich mit anderen Dingen befasste Handelsblatt stellte erstaunt fest, dass die AfD „zum Magnet bei jungen Wählern“ geworden ist. Der „Spiegel“ nahm sich der Angelegenheit gleich wissenschaftlich an und ließ einen „Forschenden“ phantasieren, dass womöglich Tiktok den Trend der Jugend zur AfD beflügelt. Es könnte aber auch das Ideal der „richtigen Männlichkeit“ sein, das verfängt.

♦ Vielleicht liegt es aber auch an solchen Fällen wie dem in Bingen, wo, so Bild, vor wenigen Tagen „eine Person verstorben“ ist und vier weitere Personen „Hieb- und Stichverletzungen“ erlitten. Laut Bild kombinierte die Polizei scharfsinnig, „dass es eine Auseinandersetzung gab“. 

Inzwischen wissen wir, dass „der mutmaßliche Täter“, der immerhin verhaftet wurde, „Syrer“ ist, wie auch der Messermann, der noch rechtzeitig aus einem ICE in Schleswig-Holstein entfernt werden konnte. 
Über „zwei 14-Jährige, die in Königslutter im Landkreis Helmstedt einen Jungen (13) geschlagen, gedemütigt, erniedrigt und vergewaltigt haben“ ist nichts weiteres bekannt, und wir wollen auch nicht raten. Aber solche Fälle könnten den Umstand ein wenig erhellen, warum die Jugend ihre eigene Sicherheit Regenbogen- und Klima-Phantastereien vorzieht.

Schönen Sonntag!


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Kommentare ( 30 )

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verblichene Rose
1 Jahr her

Es tut mir leid, lieber Herr Paetow, dass ich heute so gar nicht lachen kann. Einerseits sind es die von Ihnen zur Verfügung gestellten „Einblendungen“ und andererseits sehe ich mich immer noch nicht selber zu irgendwelchen Gewalttaten genötigt, auch wenn es meine mir verschlagene Sprache eigentlich gebietet! Ob ich die Schnauze voll habe? Tja, das ist die Frage aller Tage in der Geschichte der Menschheit. Und es ist aber gut, dass Sie, Herr Paetow immer wieder diese Frage stellen, aber am Ende des Tages stellt sich dann leider immer wieder auch die Frage, wie man reagieren soll! Die Regionen in… Mehr

Lotus
1 Jahr her

„Hier müssen wir uns bei unseren Lesern entschuldigen, denn auf den Zusammenhang Hamas & AfD konnten wir uns auch nach längerem Nachdenken keinen Reim machen.“ Man muss sich da keinen Reim machen. Es passiert etwas Schlimmes, Schreckliches, Übles, und man kann sicher sein, dass von irgendwoher die AfD (mit-)verantwortlich gemacht wird. Reflexartig, ohne nachzudenken. Warum? Weil die AfD, weil „Nazis“ und angebliche Faschisten im primitiven Weltbild bestimmter Kreise ganz einfach das personifizierte Böse verkörpern. Im konkreten Fall Israel/Hamas/Zentralrat/Schuster ist dieser Reflex allerdings besonders absurd. Schuster will wohl unbedingt beim Mainstream punkten, auch wenn er die Realität und damit die eigene… Mehr

Gustav Scharf
1 Jahr her

Bevor irgendwelche Flaggen oder Fahnen vor öffentlichen Gebäuden gehisst werden sei die Frage erlaubt, ob diese Symbole Bestandteil dieser Regelungen sind?! Da beginnt der ganze „Schlamassel“. Und spätestens da beginnen auch die Zweifel an der rechtsstaatlichen Verfasstheit dieser angeblichen Demokratie….

Boudicca
1 Jahr her

Vielen Dank, dass Sie auch diesen Sonntag satirisch begleiten. Jede Wette bis zum nächsten Sonntag haben unsere Regierungsmitglieder mit der Realität getoppt und wenn es mit Fischbrötchen für die Hamas ist – nein die gibt nur für das französische Kabinett, deren Mitglieder selbst in der Schulkantine nie so etwas schreckliches essen mussten.

Silverager
1 Jahr her

Normalerweise bringt Herr Paetow mich zum Lachen oder wenigstens zum Schmunzeln angesichts des wöchentlichen Irrsinns in diesem unserem Lande.
In dieser Woche allerdings ist mir eher zum Heulen zumute, wenn ich an die unvorstellbaren Grausamkeiten denke, die die Hamas in Israel angerichtet hat.
Und die jubelnden Araber, die auf unseren Straßen dieses Abschlachten von Menschen feiern, machen mich wütend.

Johann P.
1 Jahr her

Und wiederum der einzig wahre Wochenrückblick auf die Geschehnisse in dieser irren Republik. So etwas kann man nicht erfinden! Nur eine kurze Nachfrage: Habe ich die Bezeichnung „Brandmauer-Gefährder“ für den AfD-Verleumder Boris Rhein irgendwie falsch verstanden?

Karlito
1 Jahr her

Gespräch letzte Woche aus einem deutschen Kiez mit hohem Migrantenanteil. Fahrrad-Polizisten belästigen gerade einen Radfahrer wegen angeblichen Falschparkens. Einer der Polizisten wird von einem Passanten befragt, ob die Polizei denn auch etwas gegen OK-Autoposer unternähme, die mit 100.000€ Karossen und röhrenden Auspüffen durchs Quartier kurven. Der Polizist behauptet, mit den Begriffen Autoposer (Angeber, die die Auspuffanlagen ihrer Karren frisieren, um mit ohrenbetäubendem Lärm aufzufallen) und OK (organisierte Kriminalität) nichts anfangen zu können. Nach der Aufklärung über Poser nennt der Passant den Begriff „Mafia“ als Synonym für OK. Als das Wort „Mafia“ fällt, leuchten die Augen des Polizisten wie die eines… Mehr

Kassandra
1 Jahr her

Hinsichtlich Informationszugang, gar frei und weltweit, ist zu bedenken, dass die einreisende Masse sich hinsichtlich dessen auf ein Buch und wenige weitere Schriften zu beschränken bequemt, das alles beinhalten soll, was dem Menschen zu wissen als notwendig erachtet wird. Ob wir uns nach Aufklärung und Kant tatsächlich wieder auf solche Zeiten vorzubereiten haben? „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne… Mehr

Paul S.
1 Jahr her

Für mich waren die Wahlergebnisse nicht überraschend. Ich hatte darauf gehofft, dass eine große Zahl von Wählern ihre Unzufriedenheit bei der Abstimmung zum Ausdruck bringt, was erfreulicherweise auch passiert ist. Zu viele Pessimisten waren davon ausgegangen, die Bürger werden wählen wie immer.
Inzwischen sind Auswirkungen deutlich zu verzeichnen. Einige Probleme werden jetzt nicht mehr nur verschwiegen. Es wird etwas ins Rollen kommen. Einfach zuversichtlich bleiben.

Yani
1 Jahr her
Antworten an  Paul S.

„…ist. Zu viele Pessimisten waren davon ausgegangen, die Bürger werden wählen wie immer…“. Naja. Da hatten die „Pessimisten“ ja wohl auch recht. In Hessen gab es ca. 82% und in Bayern ca. 85% Zustimmung zu den Kandidaten der internationalistischen Front. Und das vor dem Hintergrund von mehreren Millionen Neubürgern seit 2015, von akutester Wohnungsnot, von Bevorzugung der Neubürger bei Sozialleistungen & Wohnungsvergabe und bei Strafverfahren. Und diese mickrigen 15-18% sollen nun den grossen Befreiungsschlag bringen?

Biskaborn
1 Jahr her

Schuster und Knobloch interessieren die in Deutschland lebenden Juden eher weniger. Ihr Kampf gilt der AfD, dafür werden sie fürstlich bezahlt! Ansonsten wieder eine Zusammenfassung der Lächerlichkeit dieses Landes!