Blackbox KW 38 – Schwarz-Grün ist die Haselnuss …

„Menschen aus der Bevölkerung, die frei ihre Meinung äußern“, hoffen, die Grünen in Potsdam verabschieden zu können, aber die Union legt sich für die Bundestagswahl schon mal anders fest …

Die Energiekrise ist beendet, sagt der grüne Habeck. Logisch, er hat sie verursacht, dann kann er sie auch per Ordre de Bluff-ti beenden. „Das russische Gas fehlt nicht mehr“, verklickerte das Energiegenie Lesern der Neuen Osnabrücker Zeitung. „Also jedenfalls nicht als Menge an Molekülen“, so der schlaue Hohlsteiner. Natürlich wird Energie nun noch teurer, aber das muss sein, wegen Hochwasser, Dürre, Wind und Flaute – je nach politischem Bedarf.

♦ Land unter im Süden. Nicht ganz so schlimm wie 1501, aber immerhin. Chef Olaf inspizierte mit Sandsäcken gesicherte Flussufer und „traf sich mit regionalen Vertretern, darunter Bayerns Ministerpräsident Söder“. Was sagt die Wissenschaft? Klare Sache, das Hochwasser ist die „Folge des Klimawandels“ (Ricarda Lang).

♦ Die Betroffenen sehen unter Umständen nur noch die Trümmer ihrer Existenz. Aber da steht der starke Staat bereit, damit alles wieder gut wird, wie viele Menschen im Homeland NRW und Rheinland-Pfalz aus eigener Erfahrung wissen. Und auch diesmal gilt, von Österreich bis Polen: „Als Europäer*innen halten wir zusammen. Genauso, wie wir es in Deutschland tun.“ (Annalena Baerbock)

♦ Der hochrote Grüne Anton Hofreiter jammerte bei Lanz, er würde in der S-Bahn angepöbelt, weil „ich der Prototyp des bayerischen Grünen bin“. Entschuldigung?
Der Prototyp des bayerischen Grünen (generisches Maskulinum!) ist doch wohl eindeutig Tessa Ganserer – auch wenn er (Anton!) die Haare schöner hat.
Da sind wir jetzt ein wenig stolz drauf, verehrte Leser, wie wir die neue deutsche Sprache in dieser heiklen Angelegenheit juristisch und pronomensicher bewältigt haben.

♦ Aber schon kommt das nächste sprachliche Gebrechen auf uns zu. Die Grünen wollen nicht, dass all die Messerstecher, Allahuakbaristen und andere Auffällige als Migranten oder „Menschen mit Migrationshintergrund“ bezeichnet werden. Wegen Diskriminierung.

Dabei haben die Polizeidienststellen extra von „ausländischen Tatverdächtigen“, solchen mit „arabischem Aussehen“ oder „Südländern“ auf „Menschen mit Migrationshintergrund“ umgeschaltet. Nun soll es heißen: Personen mit „anderer natio-ethno-kultureller Zugehörigkeit“ … Darf man für die Leseflüssigkeit und den Amtsgebrauch wenigstens abkürzen als PmanekZ?

♦ Können Frauen als Gliedvorzeiger bestraft werden? Diese knifflige Frage beschäftigt die geschlechtssensiblen Bonner Land-Richter. Angeklagt ist laut Personalakte eine 56-jährige Frau, die nebenbei auch noch Gewalttaten (mit Messer) verübte, aber ebenfalls wegen Exhibitionismus angeklagt ist.
Dabei ist dieser Strafvorwurf allein Männern vorbehalten. Durch amtlichen Wechsel der Geschlechtsidentität (Danke, Buschmann, FDP!) haben die Richter nun ein paar Nüsse zu knacken…

♦ Spielshowartig sollten die Staatsfunk-Zuschauer vor der Brandenburg-Wahl lernen, dass die AfD gefährlich und die Ampel ein Segen ist, dafür sollten „Menschen aus der Bevölkerung frei ihre Meinung äußern“ (NDR), um am Ende ein klares Bekenntnis zu den „demokratischen Parteien“ (inkl. SED) abzulegen. Im TV interessierte sich kaum jemand für den Unsinn. Die Quoten (Platz 21 der Tagescharts) blieben sogar hinter denen von „Bares für Rares“ zurück. Twitter- (X) Nutzer hatten hingegen viel Freude am Affenzirkus unter Leitung von Ingo Zamperoni, täglich wurden mehr „Menschen aus der Bevölkerung“ als Schauspieler und rotgrüne Parteigänger erkannt. Die Kleindarsteller wurden enttarnt, die Schmiere entlarvt.

Der NDR weist Anschuldigungen im Zusammenhang mit dem abgekarteten Wahlspiel „Die 100“ empört zurück. Selbstverständlich habe der NDR keine Menschen „mit Nebentätigkeiten im darstellenden Bereich“ ausschließen können, wär ja wohl noch schöner! Aber gezahlt wurde nichts! Außer, so ein Enttarnter namens Schleiermann, „die Anreisekosten und die Hotelübernachtung“. Damit wäre das dann ja geklärt.

♦ Im darstellerischen Bereich ist auch Bertelsmann ganz weit vorne. Um den Bürger bei der Nachrichtenaufnahme von Ballaststoffen zu befreien, empfiehlt die Bertelsmann-Stiftung ein „transparent gestaltetes Gütesiegel“ für vertrauenswürdige Medien wie RTL, Stern, Spiegel (alle mehr oder weniger Bertelsmann). Nancy Faeser, SPD, zeigt sich begeistert, die Grünen sowieso, und damit die „Menschen aus der Bevölkerung“ denken, sie wären allein auf diese Zensurmaßnahmen gekommen, nannte Bertelsmann seine Initiative einfach „Bürgerrat“.

♦ Fast sechs Millionen kassieren Bürgergeld (davon 4 Millionen Erwerbsfähige), dazu kommen noch etwa 1 Million ALG1-Empfänger, erschreckend lang ist inzwischen die Liste der Firmen, große wie kleine, die an „Freistellungen“ oder gleich Abwanderung denken. Und was macht die Regierung? Die fliegt nach Kenia, um dort Busfahrer anzuwerben! Hat Chef Olaf die Aufnahme von 250.000 Kenianern angeboten? Oder hat sich der kenianische Präsident die Zahl nur ausgedacht? Ein weiterer Fachkräftesegen soll aus Usbekistan und Kasachstan kommen, wo Faeser und Scholz als nächstes aufschlugen. Laut dem SPD-nahen RND „gerät die deutsche Wirtschaft bereits ins Schwärmen“, weil der Usbeke und der Kasache besonders „für die Pflege, das Baugewerbe und den Servicebereich“ gut geeignet seien. Ganz anders als die 4 Millionen arbeitsfähigen Bürgergeldempfänger, die schon hier sind.

♦ Merzens Fritze ist „endlich am Ziel“ (Bild) und Kanzlerkandidat der Union. Die geschwätzige Presse hat eine große Freude an einem angeblichen Coup de Parti: Eigentlich hätte Söder den Merz aufs Schild heben sollen, aber einen Tag zuvor vermasselte Homelands Hendrik Wüst die große Einheitsshow und erklärte Merz zum König der Schwarzen: Schwarzgrün ist der Friede…rich, schwarzgrün bin auch ich, schwarzgrün muss der Parteigenosse sein, geradeso wie ich.

♦ Vor fast 15 Jahren, als in Brandenburg die Spezialdemokraten mit der SED die Regierung stellten, hatten die eine ganz besondere Idee für den ewigen Machterhalt. Warum nicht die Kinder mitwählen lassen, die man mittels entsprechender Pädagogen fest im Griff zu haben glaubte. „Informationsveranstaltungen“ in den Schulen würden kurz vor Wahlen für eine Lernzielkontrolle Sorge tragen, und einem 1000-jährigen Wolkenkuckucksheim stünde nichts mehr im Wege. Und nun das! Brandenburgs Jugend wählt „mit deutlicher Mehrheit die AfD“, wie Umfragen ergeben. Ein Satz bei X: War wohl nix.

♦ Weil es womöglich das letzte Mal ist, dass Herr Woidke als Ministerpräsident über seine Politik reden kann, soll er hier nochmal ausgiebig zu Wort kommen. „Wir haben in den letzten zehn Jahren im Bereich der Migration zugelassen, dass viele Regeln europaweit außer Kraft gesetzt worden sind“, so Genosse Dietmar, und er weiß, dass „man kann gegen eine klare Erwartungshaltung der Bevölkerung keine Regierungspolitik machen“ kann.

Nur warum machen er und seine Genossen in Bund, Ländern und Gemeinden denn genau das? So bleibt es am Ende beim bekannten spezialdemokratischen Geschwätz: „Ich glaube, man muss über alle Dinge in Ruhe reden.“ Wahlweise ersetzbar durch „Wir müssen das besser erklären“ (der kleine Kevin) oder „Wir müssen uns noch mehr anstrengen“ (der kleine Lars).

♦ Am besten aber gefällt uns dieser Satz: „Wir haben heute die höchsten Nettoeinkommen in Ostdeutschland.“ Wohl eher wegen Günter Jauch in Potsdam als wegen Dietmar Woidke.

Schönes Wochenende!


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Kommentare ( 6 )

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littlepaullittle
1 Stunde her

Weniger lustig:
Das Gespraech mit Verfassungsrichter Henning Radtke bei LegalTribuneOnline.
So denkt und funktioniert eine der Gewalten im Land.
Und es hilft zu begreifen, warum „wir“ dorthin fahren, wo „wir“ hinfahren.

Julischka
1 Stunde her

„Klare Sache, das Hochwasser ist die „Folge des Klimawandels“ (Ricarda Lang).“ Die „Dürre“ übrigens auch! Nicht auf Ricarda bezogen!

Herr Schmidt
1 Stunde her

Zu den Arbeitslosenzahlen noch eine Ergänzung:
Es gibt derzeit 0,7 Mio offene Stellen, davon sind aber geschätzte 30% Fakestellenanzeigen. Arbeitslose sind folgendermassen:
1 Mio ALF1
0,6 Mio in Förderung
4 Mio ALG2
3,6 Mio in Unterbeschäftigung, also jemand der z.B. eine Minijob hat, aber gerne Vollzeit arbeiten möchte.
Also 9,2 Mio Leute könnten Vollzeit arbeiten, es gibt aber realistisch nur 0,5 Mio offene Stellen! Also auf jede offene Stelle mehr als 15 mögliche Kandidaten. Das nennt sich dann Fachkräftemangel!

Deutscher
2 Stunden her

„Das russische Gas fehlt nicht mehr“ Naja. Wenn man jemandem die rechte Hand abhackt, fehlt auch die irgendwann nicht mehr. Denn was bleibt schon übrig, als sich mit der neuen Lage zu arrangieren? Russisches Gas und Öl fließen ja aber trotzdem nach Deutschland – über Zwischenhändler wie die Ukraine und Indien, die natürlich auch dran verdienen. Habeck ist ein Genie: „Es muß nicht ein Embargo sein, es muß nur danach aussehen. Und gleichzeitig können wir so die Energiepreise hochtreiben, damit unsere grüne Energie im Vergleich weniger teuer aussieht und wir killen nebenbei noch die Industrie und die Exportwirtschaft, denn die… Mehr

Last edited 1 Stunde her by Deutscher
JamesBond
2 Stunden her

Na ja, wie verpacke ich es liebe Frau Lang ohne Gefahr zu laufen verklagt zu werden, dann einfach ohne Wertung, sicher haben Sie vergessen zu lesen oder ihre Lehrer haben es vergessen: 1816 war ein Hungerwinter wegen einem vergleichbaren Vulkanausbruch wie 2022, nur gab es damals Staub und Schwefel und diesmal Wasser:
https://www.vulkane.net/blogmobil/hunga-tonga-haapai-eruption-beeinflusst-klima/

Paul S.
2 Stunden her

Die abschließenden Anmerkungen zum bisherigen Brandenburger Ministerpräsidenten korrigieren das besonders vom ÖRR verbreitete Image des guten Dietmar. Erhellend.