Blackbox KW 18 – Von Graichen & Bienen

Österreich kriegt Analphabeten, aber wir, Chef Olaf sei Dank, picken uns Gold heraus. Pfizer würde für nicht gelieferte Impfdosen nur den halben Preis berechnen, und Clan-Kriminalität bekommt eine neue Bedeutung.

Wenigstens die Enkel George, Louis und Charlotte hatten Spaß, als Opa Karl zum englischen König gekrönt wurde. Es regnete Katzen und Hunde (englische Metapher für Königswetter), sogar der abtrünnige Königssohn Harry schaute kurz in der Kirche vorbei, die Dudelsäcke pfiffen und nun heißt es also ‚God save the King‘. Der 74-jährige Karl, Ökobauer de Luxe und Klimaapostel vor dem Herrn, ließ sich auf eigenen Wunsch mit veganem Öl salben, statt mit dem traditionellen Salböl. Gilt das dann überhaupt?

♦ Das Drama des hochbegabten Waldorfschülers Boris Palmer in einer Welt voll grüner Einfalt hat sein Finale gefunden. Der Oberbürgermeister von Tübingen trat aus der Ricarda-Lang-Partei aus. Ricardas Beisitzer Omid Nouripour wünschte Palmer erleichtert „ein gutes Leben“, denn nun ist kein Grüner mehr schlauer als Annalena, Ricarda, Anton, Omid oder Robert.

♦ Außerdem lässt Palmer sein Bürgermeisteramt ruhen, um „professionelle Hilfe“ in Anspruch zu nehmen. Wegen seiner faschistoiden Aussagen über Impfgegner? Das erfahren wir erst, wenn sein selbstauferlegtes Schweigegelübde gefallen ist.

♦ Dürfen wir über unseren Nachbarn Österreich spotten, nachdem nachgewiesen wurde, dass sieben von 10 Asylberechtigten in Österreich Analphabeten sind, während all die Akademiker und Singles mit Niveau zu uns weiterreisen?

♦ Bei uns kümmert sich eben Chef Olaf persönlich um die Bevölkerungsoptimierung. Gerade erst sah er „in Kenia ein großes Potenzial für die Fachkräftemigration in vielen Bereichen unserer Wirtschaft“, und Kenias Chef Ruto sagte freundlich lächelnd, Kenia wolle „gerne dazu beitragen“, den Fachkräftemangel in Deutschland „mit unseren sehr gut ausgebildeten Fachkräften“ zu bekämpfen. Chef Ruto redet das nicht nur so daher, sondern Kenia hat direkt „die Zahl seiner sogenannten Exzellenzzentren für die Berufsausbildung von drei auf sieben erhöht“.

♦ Obwohl alles so prima läuft in Allemannda, hat die Zahl der Nörgler deutlich zugenommen. Niemand weiß das besser als unsere politische Verantwortungsgemeinschaft, die von „Hass & Hetze“ verfolgt wird, obwohl sie stets nur das Beste im Sinne hat. Zu dick oder zu doof seien unsere Verantwortungsträger, brüllt der Pöbel. Lügner und Gauner seien die Würdenträger, schimpfen vermeintliche Opfer von deren segensreicher Politik. Und seit es dieses Internet gibt, flattern nicht mehr nur kübelweise Wutbriefe in die Abgeordnetenbüros, sondern es ergießt sich täglich ein Schwall von Schmähungen durch die sozialen Netzwerke. Manch einer von der SPD etwa muss schon seit Jahren einen immer größeren Anteil der Arbeitskraft zu Ungunsten der Zeit, die man auf Twitter investieren kann, in die Verfolgung der Schmutzfinken investieren und „bis zu 30 Strafanzeigen die Woche“ (Welt 2019) abfassen. Inzwischen ist alles noch viel, viel schlimmer geworden: Marie-Agnes Strack-Zimmermann von der FDP etwa bringt monatlich bereits 250 Anzeigen gegen Hass und Hetze zur Post.

♦ Jetzt verstehen wir das erst! Die NRW-Grünen wollten Ende letzten Jahres bekanntlich eine „neue Definition von Clan-Kriminalität“ schaffen, „die nicht stigmatisiert“. Und wir dachten, das sei zum Schutz der eingewanderten Al Zains oder Remmos, die sich mittels Goldraub, Leistungserschleichung und anderen kriminellen Aktivitäten über Wasser halten. Denkste! Das grüne Ansinnen war quasi vorausschauende Notwehr. Denn derzeit redet Deutschland vor allem über den Graichen-Clan, „der sich eines ganzen Bundesministeriums bemächtigt hat“ (Dobrindt). Also: Hinter Robert Habeck steht der grüne Patrick Graichen. Hinter dem steht seine Schwester Verena, hinter der wiederum ihr Gatte Michael Kellner. Außerdem steht hinter Patrick ein weiterer Bruder. Und demnächst steht da auch noch Patricks Trauzeuge. Die ganze Verwandtschaft sitzt inzwischen in kommoden, grünen Sesseln, im Wirtschaftsministerium, beim Öko-Institut oder BUND, bei grünen „Stiftungen“ und bei der „Deutschen Energieagentur“ soll auch ein Green Brother im Chefsessel Platz nehmen.

♦ Und jetzt zu etwas völlig anderem. Polens Gesundheitsminister Adam Niedzielski hat ein Schreiben an „die Gesellschafter von Pfizer Inc.“ geschickt und diese gebeten, von weiteren Lieferungen ihres großartigen Biontech-Corona-Impfstoffs abzusehen, weil Polen inzwischen geheilt sei. Dummerweise aber hatten die EUler, allen voran Ursula von der Leyen per SMS, all you can shoot bestellt, und nun stehen ein paar weitere hundert Millionen Impfdosen vor der Lieferung, obwohl die nicht gebraucht werden. Und Herr N. findet, dass „wirtschaftlicher Profit auch seine Grenzen haben“ müsse. Das finden die „Gesellschafter“, also die Aktionäre von Pfizer, wohl eher weniger, aber das Management wollte nicht so sein und schlug vor, die Gesamtmenge der ausstehenden Lieferungen zu reduzieren und für die nicht gelieferte, aber bestellte Menge nur den halben vereinbarten Preis zu nehmen.

♦ Das führt uns unmittelbar zum SPD-Professor und Impfapostel Karl Lauterbach, der der Zeit sagte, er habe inzwischen „die höchste Sicherheitsstufe überhaupt“. Wegen Impfgeschäften? Oder wegen dieser Reichs-Rentner-Gang, die Karl entführen wollte? Wahrscheinlich Letzteres. Denn „wenn ich privat unterwegs bin, zum Beispiel essen gehe, dann kommt vorher mein Personenschützer“. Wahrscheinlich als Vorkoster, denn wir erinnern uns: Bei den Reichsbürgern gibt’s auch Köche.

♦ Weil die Klimakleber ordentlich Rabatz machen und vom politmedialen Betrieb überproportional viel Aufmerksamkeit bekommen, beflügeln sie natürlich die Geschäfte der Ökobranche, und da dachte sich der Chef der Ökoworld AG, er müsse den Influencern was zurückgeben. Von milden Richtern zu läppischen Geldstrafen verurteilte Verkehrsbehinderer sollten „Gebührenbescheide oder Geldstrafen samt IBAN einfach an die Ökoworld AG schicken“, die erledigt das dann. Dann hat anscheinend jemand nochmal in die Börsenunterlagen geschaut und festgestellt, dass eine Pflichtverletzung gegenüber den Aktionären vorliegen könnte, „wenn die Übernahme einer Sanktion nicht am Unternehmenswohl orientiert ist“. Obwohl das hier zweifelsfrei der Fall wäre, lässt die AG nun auf ihrer Website wissen: Gebührenbescheide lieber doch nicht schicken.

♦ Zu dumm: Jetzt stehen die schönen Wärmepumpen, die der Immobilienkonzern Vonovia extra wegen Robert Habecks Klimawandel gekauft hat, nutzlos in der Gegend herum, weil es nicht genügend Strom gibt.

♦ Einige wollen partout nicht verstehen, warum das Abschalten der AKWs, das Hochfahren von Kohlekraftwerken und die Wärmepumpen nötig sind. Deshalb hat Energiegenie Robert Habeck den Sinn des brandneuen Energiedingensgesetzes nochmal ausführlich erklärt. Ziel der Transformation ist eine „preisgünstige, verbraucherfreundliche“ Energieversorgung. Jetzt kapiert? Mei, dann schauen Sie halt auf Ihre Stromrechnung!

♦ Noch Zeit für eine etwas längere Geschichte? Dann los mit dieser Wandersage: Es war ja alles schon mal da. Werfen wir einen Blick zurück nach China, in die Zeit des seligen Mao ze Dung, eines Urvaters rotgrüner Gegenwartspolitik. Der hatte auch stets nur Gutes im Sinn und ärgerte sich, weil Vögel die Saat vom Acker pickten und damit seinen Parteigenossen die Nahrung wegfraßen. Also ließ er Netze aufspannen. Eine Idee, die vom Habeck hätte sein können. Die Vögel verendeten in den Netzen wie heute in grünen Windkraftanlagen, in der Folge explodierte die Zahl der Insekten. Die Ernte war wieder hin, also holte Mao die chemische Keule raus. Wieder ein Volltreffer: Insekten ausgeschaltet, aber leider die Bienen auch. Deshalb bestäubten die Chinesen Apfelbäume per Hand.

Es war alles schon mal da, nur kommt es in einer Verkleidung daher. Es treten auf: der smarte Habeck und Energiesparfuchs Winfried, der Maoist Kretschmann aus Ze Länd. Pflanzen benötigen CO2 – weil wir aber die Lebensmittel aus dem Supermarkt beziehen, dachten sich unsere kleinen Maos, das CO2 muss weg. Also forderten sie die Bürger zum CO2-Sparen auf, sprich weniger zu heizen. Das taten die denn auch und nun meldet Berlin „unverhältnismäßig viele Fälle einer Schimmelbildung in den Wohnungen“. Was kommt als nächstes? Entfernen die Berliner den Schimmel mit hochprozentigem Alkohol und die Plätze in der Trinkerheilanstalt werden knapp? Oder erleben wir ein neues Wirtschaftswunder mit „hochwertigen Systemlösungen und geschulten Mitarbeitern“ (Firmenwerbung), wozu wir natürlich jede Menge neue Facharbeiter bräuchten …

Schönen Sonntag!


Nicht genug? Lesen Sie Stephan Paetow täglich auf
https://www.spaet-nachrichten.de/

Unterstützung
oder

Kommentare ( 54 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

54 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
verblichene Rose
1 Jahr her

“…Kenias Chef Ruto sagte freundlich lächelnd, Kenia wolle „gerne dazu beitragen“, den Fachkräftemangel in Deutschland „mit unseren sehr gut ausgebildeten Fachkräften“ zu bekämpfen…!”

Oder anders ausgedrückt:
“alle elf Minuten verliebt sich ein Afrikaner in Deutschland!”

Werner Geiselhart
1 Jahr her

Herr Paetow, Sie haben bei TE eigentlich den einfachsten Job.
Sie müssen nur ganz neutral das aktuelle Politikgeschehen beschreiben und schon wird automatisch Satire draus.
Nie zuvor passte der Song „Eve of destruction“ besser zum Zeitgeschehen.
Der Wahnsinn regiert.

Monostatos
1 Jahr her

„SPD-Professor“: Herrliche Formulierung für das Ambitionsniveau und die Redlichkeit solcher Würdenträger.

Kristallo
1 Jahr her

Ich grüße alle Leser, die sich über die zutreffenden Beschreibungen des Herrn Paetow amüsieren können. Mir selbst gelingt das leider nicht mehr.

Andreas aus E.
1 Jahr her
Antworten an  Kristallo

Lassen Sie sich nicht entmutigen.
Hat man sonst auch kein passendes Gegenmittel zur Hand – Auslachen geht immer.

Sonja Dengler
1 Jahr her
Antworten an  Kristallo

Grüße zurück… Also ICH sehe das so: die Blackbox ist wie mein wöchentlicher Joint – ohne diesen Schuss bin ich für die kommende Woche nicht zu gebrauchen!

Stuttgarterin
1 Jahr her

Deutsche Politiker scheuen sich, echte Probleme zu anzugehen (z.B. Rente) und machen stattdessen echte Probleme…

Kindermund
1 Jahr her

Im Gegensatz zum ollen Mao ist unser Häuptling Windiges Märchen aber schon auch weiter: Seine Windmühlen schreddern Vögel UND Insekten. Also zwei in eins. Das nennt man Fortschritt.

Die Wahrheit
1 Jahr her

Fachkräfte aus Kenia machen einen ganz grossen Bogen um Deutschland oder lachen Deutsche Minister so wie Lindner einfach aus. Deutschland ist zu einem Witz in der Welt mutiert.

Ceterum censeo Berolinem esse delendam
1 Jahr her
Antworten an  Die Wahrheit

Bitte zerstören Sie doch nicht den Traum der roten Neokolonialisten, die – wie weiland ihre historischen Vorbilder – nach Arbeitskräften aus Afrika gieren, um sie für sich schuften zu lassen.

Auf den Gedanken, dass ein Land wie Kenia seine selbst ausgebildeten Fachkräfte eigentlich auch dringend bräuchte, um die eigene Volkswirtschaft voranzubringen, kommen neokoloniale Ausbeuter wie der vergessliche Olaf natürlich nicht.

Kassandra
1 Jahr her
Antworten an  Die Wahrheit

Lindner, der in Ghana war und dort für Einreisende warb, könnte ihm ein Lied davon singen: „Interessanter Moment: @c_lindner fragt in #Accra ghanaische Studenten, wer sich vorstellen kann, in Deutschland zu arbeiten? Sie sollen die Hand heben. #Fachkräftemangel @ZDFheutehttps://twitter.com/an_maurer/status/1621515891270901760
Er erfuhr jedenfalls eine gewisse Interesselosigkeit. Die her kommen, scheinen keine Akademiker – sondern auf ewig zu alimentierender Bodensatz. Aber darüber sprach nicht nur Bassam Tibi schon lange.
 

Urmeli
1 Jahr her

„ . . . Energieversorgung. Jetzt kapiert? Mei, dann . . .“
Zum Hellsehen muß es dunkel sein!
Frei nach Räuber Hotzenplotz.

Kassandra
1 Jahr her

Danke Herr Paetow – der Absatz über den Waldorfschüler, der trotz abgeschlossenen Studiums der Mathematik grüner wurde ist einfach genial! Palmer war lange so was wie er „Schlussstein“ des grünen, das sich inzwischen als „Clan“ ohne weiteres tiefsinniges Fundament aber mit Visionen herausstellt. „Im Gewölbebau spielt der Schlussstein eine entscheidende Rolle: erst wenn er eingesetzt ist, wird die Konstruktion selbsttragend, und das beim Bau errichtete hölzerne Leergerüst kann entfernt werden.“ wiki Nur durch solche wie ihn konnten welche, denen das Denken noch nicht verlernt wurde und deren Verstand noch zuverlässig mitspielt, ihr Kreuz bei Wahlen dort lassen. Zuverlässig wie Bosbach… Mehr

Proffi
1 Jahr her
Antworten an  Kassandra

Warum vergisst man eigentlich, daß auch Boris Palmer ein grüner Klimavollidiot ist ?

Olli Gator
1 Jahr her

Ja, der Rohbaert. Er hat halt ein paar Graichen im Kell(n)er. Das Elend liegt in guten Händen.

LuWi
1 Jahr her
Antworten an  Olli Gator

In der DDR war der geflügelte Satz gang und gäbe:
„Beziehung ist das halbe Leben.“
Der Satz erhält nunmehr bei den Lichtgrünen-Schwarzlichtbraunen eine neue inhaltliche Prägung.