Blackbox KW 43 – „Sie säen und ernten nicht, aber wissen alles besser“

Bauernmund tut Wahrheit kund. Der Staatsfunk pflegt einen speziellen Humor, und Heiko hat vergessen, wer bei uns die Außenpolitik bestimmt...

Vielleicht wird die Geschichte dereinst vergleichsweise milde über die Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen urteilen – trotz Schminkspiegel, Extrasitzplatz für schwangere Soldatinnen im Kampfpanzer und anderer wehrkraftzersetzender Maßnahmen. Denn ihre Nachfolgerin AKK (Name bekannt) wollte die abgewrackte von-der-Laien-Truppe nun an die vorderste Front in Gegenden schicken, die schon Peter Scholl-Latour und Karl May („Durchs wilde Kurdistan“) als Heimat zweifelhafter und gefährlicher Kantonisten galt.

Gottlob sagte der Russe, Annegrets Einsatz sei „nicht notwendig“, denn er habe alles unter Kontrolle. Die NATO sagte, dass sie dazu nichts sagen wolle, und die EU sprach mit so vielen Stimmen, dass sich daraus kein Bild ergab. Anscheinend hat sich die Welt damit arrangiert, dass Deutschland Konfliktherde mit Moralappellen bombardiert und seine Geldbomben zum Einsatz bringt. Da haben die Landser Schwein gehabt.

„Sie säen und ernten nicht, aber wissen alles besser.“ Diese Weisheit des Bauernstandes, plakatiert auf einem der vielen tausend Traktoren, die Teile Deutschlands und der Niederlande kurzzeitig lahmlegten, bringt den ganzen Klimakinderunsinn und Regulierungswahn der rotgrünen Verbieteriche besser auf den Punkt als jede Bundestagsdebatte.

♦ Apropos. Der Bundestag kostet den Steuerzahler inzwischen mehr als eine Milliarde Euro jährlich, das ist ein Anstieg von 32% im Vergleich zu 2016. Da fragt sich der Laie „Warum?“ Haben die Schampus- und Schnittchen-Lieferanten die Preise erhöht?

♦ Gänzlich unschuldig an der steigenden Verschwendung ist übrigens der neue Abgeordnete und Nachrücker Joe Weingarten aus Rheinland-Pfalz, von dem einige interessante Töne zu vernehmen sind. Als Abgeordneter will er für eine „klare Regulierung“ der Zuwanderung eintreten und verhindern, dass das Modell einer „sich stets erneuernden und modernisierenden Industriegesellschaft“ nicht „aus klimapolitischer Panik“ über Bord geworfen werde. Die bisher mit offenen Armen und Spendierhosen empfangenen „Flüchtlinge“ unterteilt der Mann übrigens in „Asylsuchende, Arbeitssuchende und Gesindel“. Sie raten nie, aus welcher der Partei der Joe kommt … 

♦ Eher pflichtschuldig wurden von den Medienschaffenden die Abschiedsreden von Schonklod Juncker (EU-Kommission) und Mario Draghi (EZB) zur Kenntnis genommen. Kaum Schalmeien geblasen, wenige Lobeshymnen gedruckt. Ganz nach dem Motto: Die Toren haben ihre Schuldigkeit getan, die Toren können gehen. Nur: wessen Toren?

♦ Peter Altmaier hat offensichtlich in jeder Situation das perfekte Gespür für das richtige Bild und die passenden Worte. Beispiele? Während einer Balkanreise servierte er in einer Wirtschaft medienwirksam einen Teller Cevapcici – schließlich ist er Wirtschaftsminister. Ein anderes Mal kündigt er an, die benachteiligten Standorte Niedersachsen und MeckPomm mit Hightech aufzurüsten. Nun fehlen uns natürlich Peters Erfahrung und Weisheit, wir haben nur „Weltraumbahnhof“ verstanden.

♦ So schwer ist das doch nun auch wieder nicht zu verstehen mit der Meinungsfreiheit! Der Auftritt von Sahra Wagenknecht (Partei „die Linke“) in der Uni Hamburg wurde als „wissenschaftliche Veranstaltung“ angekündigt, als „Diskussion zwischen zwei wirtschaftswissenschaftlichen Positionen“ durch den studentischen ‚Arbeitskreis Plurale Ökonomik Hamburg‘. Also genehmigt. Während Herr Lindner von der Lindnerpartei eine „Veranstaltung mit parteipolitischer Ausrichtung“ abhalten wollte, auf Einladung der Liberalen Hochschulgruppe. Nicht genehmigt. Logisch, oder?

♦ Linksradikale haben in Göttingen durch eine Blockade eine Lesung von Thomas de Maizière verhindert. Die Polizei war gegen die Linken „angeblich machtlos“. Was heißt angeblich? Das weiß der Thomas doch, dass die Polizei gegen Links machtlos ist, er war doch schließlich Innenminister.

♦ Frank-Walter, der Meinungsfreiheitsverwalter, mahnte darob streng und vielsagend, „aggressive Gesprächsverweigerung, Einschüchterung und Angriffe“ würden nicht gebraucht. Das gelte auch für „umstrittene Professoren“. Wer oder was nun gemeint war, klärten andere Genossen dann etwas konkreter. Die vergiftete Diskussionskultur komme ausschließlich von „rechts außen“, so einer von der Linksaußenpartei. Und die SPD-Rentnerin Barbara Hendricks meinte nur, „es gibt nicht die Freiheit, unwidersprochen nationalistische Hetze zu verbreiten“. Das hätten wenigstens Professor Lucke und de Maizière doch wissen müssen.

♦ Der MDR ist „aktuell dabei, den Bereich Kabarett und Satire inhaltlich neu aufzustellen“. Man stellt sich da in Zukunft Komiker vor wie Oliver Welke vom ZDF oder Ralf Stegner von der Spaßpartei. Auf Uwe Steimle soll hingegen verzichtet werden.

♦ Da ist es schließlich nicht komisch zu behaupten, es gebe so etwas wie einen Staatsfunk, wenn MDR-Intendantin Karola Wille extra für 120.000 Euro eine Propagandafibel (Framing Manual) in Auftrag gab, die verwischen soll, dass es einen solchen Staatsfunk gibt! Aber Frau Wille hat ja Jura in der DDR studiert; da weiß man, was man hat an ihr.

♦ Nanu! Dem Vatikan droht die Pleite? Spendenrückgang durch Vertrauensverlust? Grassierende Korruption? Gilt denn Psalm 127 nicht mehr, wo geschrieben steht „Den Seinen gibt’s der Herr im Schlaf“?

♦ Der Berliner Fußballverband setzt alle Spiele unterhalb der Berlin-Liga am Wochenende ab. Die Schiedsrichter haben Muffe. Weiter geht’s erst, wenn sich genügend Scharia-Richter aus den Townships zur Unterstützung finden.

♦ Jetzt zum Auto. Endlich reiht sich auch BMW ein in die Schar der Guten. Der neue Vorstand Oliver Zipse findet, „in Innenstädten könne man häufig auf den PKW verzichten“. Wegen der tollen Busse? Was ist mit „Freude am Fahren“? Jetzt fehlt nur noch, dass der Oliver sagt, dass BMW ganz viele neue Flüchtlinge als Facharbeiter braucht …

♦ Immer öfter lesen wir Meldungen, die den Verdacht nahelegen: Ein Tesla brennt besser als jeder Verbrenner. Das kann nun auch keine Lösung sein.

♦ Ein volltrunkener Autofahrer (2,89 Promille), der in Würzburg eine junge Frau tötete, musste gerade mal 5.000 Euro Strafe zahlen. Das verstehst Du nicht, Volk? Kein Wunder. „Das Volk muss schon paar Semester Jura studieren, um das zu verstehen, was ich heute geurteilt habe“, so Jugendrichter Bernd Krieger vom Amtsgericht Würzburg. Vielleicht reicht aber auch ein Würfelkurs an der Volkshochschule.

♦ Was macht eigentlich die Bundesbank, wo wir doch die EZB haben? Nun, hauptsächlich rechnen. So errechnete sie soeben, dass die Deutschen demnächst bis 69 arbeiten sollen, damit sie auch in Zukunft genug für die Altersarmut haben. Das gilt natürlich nur für Deutschland, in den anderen EU-Ländern bleibt alles bei den Alten.

♦ Was hat denn Donald für eine gute Laune? Ach so, er hat gerade alle Behörden-Abos von Medien gestrichen, die immer an ihm herummäkeln …

♦ Gottseidank ist unserem Heiko bei seinem Besuch bei Erdolf, dem Prächtigen, Eroberer von Idlib und Ra al-Ain, Erfinder des türkischen Blützkrügs, kein Haar gekrümmt worden. Obwohl, selbst uns Heiko auf die Palme bringt, wenn wir ihn nur im Fernsehen sehen. Mal sehen, ob ihm wenigstens Merkel die Ohren lang zieht. Hat Heiko doch offensichtlich vergessen, wer bei uns die Außenpolitik bestimmt.

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Kommentare ( 63 )

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teanopos
5 Jahre her

„Sie säen und ernten nicht, aber wissen alles besser.“
Nunja säen tut der/die „gemeine“ Politiker*in, nur eben das falsche, und sie haben nicht die geringste Ahnung was sie da säen – konträr zur stärke der Behauptung sie wüssten was sie tun, sie hätten alles im Griff.
Und ernten tun sie auch, aber eben nur jene zunehmend selten gewordenen Pflänzchen die sie in/vor der Öffentlichkeit schmücken.
All die hässlichen, unwüchsigen, bitteren, giftigen Pflänzchen, die sie selbst gesät haben, lassen sie ernten und geben sie dem Volk zum Fraß.

drnikon
5 Jahre her

Bezüglich der Maiziere des ex – Innern. Ich kann mir eine gewisse Schafenfreude, nein, kleine Genugtuung, nicht für mich behalten. So hat er eine Sarrazinmoment erlebt, wenn die Guten den Diskurs bestimmen und der Staat machtlos ist. Karma ist eine bitch, wie meine Tochter dazu zu sagen pflegte. Und meine Großmutter sagte: wie man in den Wald hineinruft…

Ursula Schneider
5 Jahre her

Nichts gegen Schampus und Schnittchen, lieber Herr Paetow, aber über die exorbitanten Kosten des Bundestages von über einer Milliarde Euro hätten Sie ruhig ein bisschen mehr lästern können. Es ist ein Riesenskandal, dass wir uns statt der vorgesehenen 598 Abgeordneten (was schon mehr als reichlich wäre) 709 Sesselhocker leisten (mit üppigen Diäten und Pensionen, Übergangsgeldern, Kostenpauschalen, Büros samt Mitarbeiter, Reisekosten usw. usw.) Wenn nicht schleunigst eine Wahlrechtsänderung kommt, könnte der nächste Bundestag über 800 „Spitzenprofis“ zählen. Was für ein Albtraum!

Muensteraner
5 Jahre her

Vatikan fast pleite? Das kann meiner ersten Vermutung nach nur deswegen sein, dass man sich entschlossen hat einen finanziellen Ausgleich an die Opfer der hormongesteuerten Mitarbeiter zu zahlen, sind vermutlich doch mal wieder mehr als anfangs gedacht …

Andreas aus E.
5 Jahre her

„Da haben die Landser Schwein gehabt.“
Darf man das noch sagen? Die LandserInnen Mehmet und Fatima könnten damit ein Problem haben und sich ausgegrenzt fühlen, und auf Leon-Sophie nimmt man/frau/es eh keine Rücksicht.
Schlimm!

Immerhin konnte ich dem Krawattenhalter mal ein Schmunzeln abgewinnen. War schon gekonnte Intriganz, wie der Kramp-Karrenbauer bloßstellte.

Kassandra
5 Jahre her
Antworten an  Andreas aus E.

Wie kann man sich sicher sein, ob er weiß, was er tut? Die retweets bei twitter haben sich jedenfalls sowohl von links als auch von rechts und aus der Mitte aufdeckend auf ihn „eingeschossen“. https://twitter.com/heikomaas

Andreas aus E.
5 Jahre her

Höcke spricht deutsche Mundart.

Brandanus
5 Jahre her

Der Vatikan ist pleite? Das wäre nicht passiert, als Kardinal Paul Casimir Marcinkus, Spitzname „The Gorilla“, die Vatikanbank „Istituto per le Opere di Religione“ noch leitete. Erinnert sei nur an die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Banco Ambrosiano, die unter dem Segen des Heiligen Ambrosius stand.

Vermutlich wurden damals schon falsche Entscheidungen getroffen. Der Chef der Ambrosius-Bank, Roberto Calvi, wurde 1982 in London an der Blackfriars Bridge aufgehängt. Marcinkus wurde später mit dem Ehrentitel „Überzähliger Geheimkämmerer Seiner Heiligkeit“ abgespeist.

So nahm das Verhängnis unvermeidlich seinen Lauf, und jetzt haben wir den Salat!

herbert b.
5 Jahre her

Was erlauben Stephan Paetow? Auch an der KW 43 läßt er kaum
ein gutes Haar – genaugenommen: keins. Recht so! Wie und was
soll man auch über „Nichtschwimmer“ berichten, deren geballter
Ehrgeiz darin besteht, sich nicht nur deutschland-, sondern auch
noch (und mit besonderer Vorliebe) EUropa- und gar weltweit als
DLRG-Spezialisten zu gerieren. Tusch. [in der Sprache Roms hieße
das nicht weniger als urbi et orbi]
Nur noch kurz ein Wort zu A[llseits]K[kaum]K[ompetenz]. Die täte
wirklich besser dran, das Vorgängerinnen-Prinzip hochzuhalten,
das da geheißen hat: besser arm dran als Arm ab.
Darauf ein Schlöckchen, aber nur ein ganz winziges.

Carlotta
5 Jahre her

wenn vermehrt Drogen verhökert werden, da die eingewanderten Bübchen mit dem Geld, das ihnen die Bundesregierung nachwirft, nicht auskommen, gibt es ja auch zunehmend mehr Anwender, oder kaufen die länger hier lebenden den Koks und schütten ihn ins Klo?

eswird
5 Jahre her
Antworten an  Carlotta

Was ich vor 4 Jahren schon befürchtete ist eingetreten, zumindest im kleinen Saarland. Im Jahr 2014 9 Drogentote, diese Jahr bereits 30 Drogentote. Ursachen werden in der besseren Verfügbarkeit und in höherwertiger Qualität (Afghanistan hat den besten Stoff) gesehen.

Maja Schneider
5 Jahre her

Den Wahnsinn der Woche wieder einmal gekonnt mit Geist und Ironie auf den Punkt gebracht. Das Fazit: Es geht immer noch mehr und schlimmer in dieser Republik.