Ist Vielfalt, die zum Diktat wird, Toleranz?
Ist die bloße (gar nicht Vielfalt genannte) Individualität der Menschen, die leben, wie sie es wollen oder wie es ihnen entspricht, der erstrebenswerte Zustand der Gesellschaft? Da kommt der Begriff der Diskriminierung ins Spiel. Jeder Mensch kann schließlich nur dann so leben, wie es ihm entspricht, wenn er weder diskriminiert wird noch andere diskriminiert. Die Vielfältigkeitspropagandisten, die mit dem Begriff Schindluder treiben, sind dieselben, die auch mit dem Begriff der Diskriminierung oder auch dem Diskriminierungsverbot Schindluder treiben. Und es sind die Nämlichen, die mit dem Kampfbegriff „bunt“ statt einfarbig oder eintönig ihr Unwesen in die Gesellschaft hineintreiben. Bei den Suchbegriffen „bunt“ und „Antidiskriminierungsgesetz“, das eine völlige Schieflage derselben Regelungsmaterie aus dem Grundgesetz in die Gesellschaft trägt, wird schnell deutlich mit welch logisch unsauberen Methoden Propagandisten im Allgemeinen und im Speziellen arbeiten.
Der herrschende Egalismus gebietet es, auf die Hautfarbe der Menschen kein Augenmerk zu legen, aber dieses Gebot wird paradoxerweise mit der Parole vermarktet, dass die Welt bunter, was soviel heißt wie farbiger und reicher würde, wenn Menschen unterschiedlicher Ethnien zusammenträfen. Das Individuum spielt dann plötzlich gar keine Rolle mehr, sondern tatsächlich nur noch die Hautfarbe. Also, was denn nun, Herr Gauck, Frau Merkel, Herr Gabriel und Konsorten? Kommt es nun auf den Menschen und auf das Individuum an oder auf seine Hautfarbe oder seine sexuelle Orientierung oder seine Religion? Bereichert das Herz, der Verstand, das Können eines Menschen andere Menschen oder wird die Gesellschaft von der Hautfarbe, dem Geschlecht oder der Religion bereichert, um die sogenannten Merkmale des Antidiskriminierungsgesetzes heranzuziehen?
Besteht der Mensch etwa nur aus den Merkmalen des Antidiskriminierungsgesetzes? Wie bescheuert ist das denn? Wie einfältig ist das? Viele ganz unterschiedliche Religionen oder eine große Zahl deren Anhänger stehen der Homosexualität ablehnend gegenüber. Da kommen die Vielfältigkeitspropagandisten dann in arge Probleme. Wollen sie der von Ihnen ausgemachten Vielfältigkeit der Religionen das Wort reden oder wollen sie der von ihnen ausgemachten Vielfältigkeit in Gestalt sexueller Präferenzen das Wort reden? Beides zusammen gleichzeitig klappt offenkundig nicht. An der Stelle wird durchaus ein hohes Maß an Feigheit der Vielfältigkeitspropagandisten deutlich, die über die Friktion in ihrem Vielfältigkeitskonstrukt hinweg quatschen.
„Vielfalt“ ist ein einfältiger, propagandistischer Kampfbegriff von Menschen gegen Menschen, von Bürgern gegen Bürger. Und wenn man dann noch hinzunimmt (was man rein im Angesichte der Rechtswirklichkeit wie bei allen gesellschaftlichen Fragestellungen logischerweise tun muss), dass „Vielfalt“ politisch links besetzt ist und irgendein diffuses, real nicht existierendes Gegenteil, etwa namens „Einfalt“ konservativ besetzt ist, dann erschließt sich zwingend, dass es sich bei der propagandistischen Kampfparole von der Vielfalt zu allem Überfluss auch noch um eine weitere Variante des seit dreißig Jahren tot gesagten Lagerkampfes handelt. Und dann ist man ganz schnell bei der guten „Vielfalt“ und der bösen „Einfalt“ und darauf zielen die Begriffe ja auch ab. Einfalt als Synonym für dumm und Vielfalt als Synonym für intelligent, gut, richtig, modern. Einfalt als Synonym für Verengung, Verklemmung, Provinzialismus, Vorurteile und die ganze Palette und Vielfalt dagegen als Synonym für alles Gute, was von oben oder von sonstwo kommt.
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