Grexit sofort – dann Graswurzel-Geld

Pfiffige Start-ups dringend gesucht

In Griechenland ticken die Uhren traditionell anders und deswegen müssen auch andere Lösungen her. Wer zu Recht sagt, die EZB kann doch nicht einfach herkommen  und selber in Gestalt der beschrieben Dependancen eine Administration in Griechenland aufbauen, sei beruhigt. Die EZB oder wer sonst rettungswillig ist, legt einen Fond auf, aus dem die juristisch selbständigen Rettungs-Förderungs-und Aufbaueinheiten gespeist werden. Pfiffige Start-ups, Wirtschaftskanzleien, Wirtschaftsprüfungsgesellschaften gesucht. Selbstredend kann die EZB aus verschiedenen Gründen selber nicht das Geschäft übernehmen die Abwicklungsstellen in Griechenland einzurichten. Aber die Europäische Kommission, die auch über entsprechende Apparate verfügt, könnte so etwas übernehmen. Die EuGH-Entscheidung muss man im Kern so verstehen: Macht, was ihr wollt. Treibt es nicht zu arg! Seht zu, dass ihr die Staaten-und Bankenkrisen in Europa löst, ohne den Eurovertrag und die nationalen Rechte, die ihr nicht allzu penibel einhalten müsst, allzu  sehr zu verletzen. Wie gesagt, das Opportunitätsprinzip ist vom EuGH über das Legalitätsprinzip gestellt worden, wenn auch unausgesprochen. Dann soll auch niemand daher kommen und mit kleinkarierter Juristerei sagen, das Graswurzelmodell ginge nicht. Wenn es hilft, geht es und dann muss ein Weg gefunden werden.




Griechenland werden sämtliche Schulden bis zu einer bestimmten Höhe erlassen, die restlichen Schulden werden für eine Aufbauzeit zinslos gestundet und dann beginnt ein Rückzahlungsmodus auf Niedrigzinsbasis über beispielsweise 30 Jahre.

Falls Griechenland, von Schulden und Zinsen befreit, mit einer auf Aufbaudynamik ausgerichteten Wirtschaft ausgestattet Beamtengehälter und Renten nicht vollständig zahlen können sollte, muss auch die griechische Regierung selbst unter Vorlage der Listen konkreter Beamter und konkreter Rentner ( die auch noch leben), monatsweise Zuschüsse aus einem eigenen Fond beantragen, der auch privat administriert wird und mit Mitteln der Förderer ausgestattet wird.

Nicht die Bevölkerung oder die Wirtschaft müssen mit Sparmaßnahmen traktiert werden, sondern die griechische Regierung muss kurz gehalten werden. Wer so frech und dummdreist ist, wie Tsipras und Varoufakis daherkommen, und weder Reformen noch Spar- noch Aufbauwillen seriös erkennen lässt, muss den Gesichtsverlust durch eine knallharte Kontrolle der Graswurzelförderung von unten spüren und auch die griechische Gesellschaft muss spüren, dass ein Paradigmenwechsel statt findet.

Und  noch mal:

Die EZB schränkt den geplanten Anleihekauf massiv ein und subventioniert mit dem so ersparten Geld zur Abwechslung mal nicht versagende Regierungen und versagende Banken, sondern den kleinen Mann, den Mittelstand, die Jugend und neue initiative Kräfte, die in korrupten Systemen keine Chance haben und gegebenenfalls abwandern.

Auch alle sonstigen verdeckten oder offenen, direkten oder mittelbaren Geldgeschenke an Griechenland werden radikal herunter gefahren. Alle Kräfte werden dort konzentriert, wo das Leben und der Wirtschaftsaufbau stattfindet. Das ist mühseliger als über Rettungsschirme, Anleiheaufkäufe, Bankenstützungen aus den  eleganten Elfenbeintürmen der Chefbüros von EZB, IWF und der europäischen Kommission zu entscheiden und in Privatjets den Globus zu bereisen.

Was an Rechtsänderungen im Eurovertrag notwendig ist, damit dieser nicht gebrochen, gequält oder nur zum Schein eingehalten wird, müssen die Eurostaaten ins Werk setzen. Sie können nicht einfach zuschauen, wie eine wahnsinnige Geldpresse, die in einem Frankfurter Hochhaus sitzt, unkontrollierbare und ineffiziente Haftungsrisiken ihrer Gesellschafter akkumuliert. Wer Griechenland im Euro halten will und nicht den eleganteren Weg des Grexit gehen will, muss hart arbeiten und er muss auch die Bevölkerung in den Geberländern mitnehmen.

Wenn die EZB für griechische Kapitalflucht, Steuerhinterziehung, Schlendrian und Korruption Geld zu drucken bereit ist, fragen sich die Obdachlosen in Europa, die Sozialhilfeempfänger oder die Geringstverdiener, warum für sie nicht auch die Druckerpresse angeschmissen wird.

Überall heißt es: Kein Geld für Schulen, für Bildung, Kindergärten, Lehrmittel usw. warum läuft die Geldpresse nicht für diesen Bereich? Warum brauchte es überhaupt Haushalte, gar ausgeglichene Haushalte, wenn man doch ausweislich der bisherigen Griechenlandrettung ganz einfach mit ein paar handwerklichen Federstrichen Geld aus dem Nichts generieren kann. Mit oder ohne Grexit, das Graswurzelmodell gilt gleichermaßen. Beim Grexit kämen währungstechnische Notwendigkeiten hinzu.

Dies ist jetzt mein persönlicher Vorschlag. Verbesserungsvorschläge des Graswurzelmodells erwünscht. Oder denken Sie über eigene Modelle oder Teillösungen nach, wie die Denkfalle Griechenland geöffnet werden kann.

Mario Draghi dürfte nach dem erwarteten Ermächtigungsurteil des EuGH viel zu verliebt in sein Billionen-Baby sein, als dass er jetzt nicht auch möglichst viele Milliarden für Anleihekäufe so per Federstrich ausgeben möchte. Da sollte man dringend etwas moderieren.




 

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