Während Medien und Politik die Opfer politischer Gewalt in der Welt weitgehend beschweigen, gibt es für die 150 Opfer der Flugkatastrophe einen Tsunami der Aufmerksamkeit und der Fürsorge. Gibt es eine willkürliche Selektion in politisch genehme und weniger genehme Opfer?
Wissen Sie, wieviele Menschen gestern eines unnatürlichen Todes gestorben sind? Wissen Sie, wieviele Menschen heute auf dieser Erde eines unnatürlichen Todes gestorben sein werden?
Wenn Sie nicht erleuchtet sind, wissen Sie es nicht. Niemand weiß es und niemand schert sich darum, dass er es nicht weiß. Insbesondere dem Mainstream, um dieses verpönte Wort hier zu gebrauchen, ist es schnurzpiepegal, wieviele Menschen durch Mord, durch Krieg, durch Unfall jeden Tag aufs Neue zu Tode kommen. Und dem politisch korrekten Mainstream, um ein zweites verpöntes Wort zu verwenden, ist es noch gleichgültiger, welches menschliche Leid aktuell auf „unserem“ Globus gerade passiert.
In einem ganz nebensächlichen Punkt ist der politisch korrekte Mainstream allerdings sehr penibel. Die Selektion von Menschen in lebenswert und nicht lebenswert ist eine moralfeindliche Kategorie, die der politisch korrekte Mainstream weit von sich schiebt und seinen Feinden zuschreibt. Dabei ist es der politisch korrekte Mainstream höchst selber, der eine menschenverachtende, ja eine gegen die Menschlichkeit verstoßende ekelerregende Selektion permanent und immer wieder vornimmt. Es ist regelrecht eine Dauerbeschäftigung dieses politisch korrekten Mainstreams und ein Essential, über das sich der politisch korrekte Mainstream wahrscheinlich am besten definieren lässt.
So gibt es die politisch korrekten Mordopfer und die politisch unkorrekten Mordopfer. Mit Ersteren wird die Öffentlichkeit überschäumend beschäftigt, mit letzteren, die gute Chancen haben überhaupt nicht in der Öffentlichkeit vorzukommen, gibt es einen recht rüden Umgang bis hin zum Verschweigen oder gar einem menschenverachtenden Bemakeln.
Die 40 oder 140 Millionen Opfer – auch selbst diese Zahlen interessieren Niemanden wirklich – der Völker-und Massenmorde Stalins, Lenins, Mao Tse Tungs, Pol Pots, Ho Tschi Minhs und anderer kommunistisch-sozialistischer Übermenschen sind tabu. Wer den Opfern dieser grauenhaften Diktatoren die Ehre erweisen will, wird wie ein Stänkerer ins Aus gedrängt, der die doch nun wirklich alten Kamellen nicht immer wieder hochholen sollte. Ganz anders sieht es mit den Opfern des nationalsozialistischen Völkermordes aus. Sie sind ein Lieblingsthema des politisch korrekten Mainstream, der sich gar nicht sattfressen kann unter seinem großen moralischen Anspruch „Nie wieder“ und „Wehret den Anfängen“.
Adolf Hitler ist dabei das massenhaft vorgeführte Maß des Bösen, welches das Böse in Gestalt der kommunistisch-sozialistischen Völkermörder in den Hintergrund drängt. In kommunistisch-sozialistischem Namen sind unbestreitbar deutlich mehr Menschen zu Tode gebracht worden als in den 12 Jahren der nationalsozialistischen Barbarei, aber dafür gibt es den Spruch „Aufrechnung wäre verwerflich und ist verboten“. Aufrechnung ist in der Tat pervers, aber diejenigen, die in Opfer selektieren, die sich heute politisch instrumentalisieren lassen und jene, die einer Instrumentalisierung entgegenstehen, gelangen zu dem von ihnen im Munde geführten taktisch-strategischen Aufrechnungsverbot auf der Basis einer pervertierten Moral. Wer selektiert, betätigt sich gerade selber als Aufrechner, in dem er die politisch unkorrekten Opfer quasi auf Null herunter rechnet oder die Zahlen jahrzehntelang bestritt und also zu Petitessen der Geschichte herunterwürdigt.
Die etablierte Selektion in gute und schlechte Opfer
Der wahrscheinlich effektivste Völkermörder der Menschheitsgeschichte, Mao Tse Tung, war ein identitätsstiftendes Idol und ein moralisch-politisch und strategischer Aufrüstungsfaktor der Westlinken, der berühmten APO-Bewegung, die später 68er-Bewegung genannt wurde, also der Bewegung, die später die Grünen hervorbrachten, die Jusos durchdrang, aber auch die Linksterroristen und die K-Gruppen-Bewegung, deren Mitglieder bis über die Grenze der Schuldunfähigkeit hinaus mit Hass und Fanatismus die Bundesrepublik und den ganzen Westen vernichten wollten und bis heute jede seriöse Aufarbeitung ihrer Irrtümer und Destruktionen verweigern.
Bis heute wirkt die vom lieben Mao! Mao! Mao! und von dem lieben Ho-Ho-Ho-Tschi- Minh initiierte Zerstörungswut in den Köpfen der befallenen Ideologen, die heutzutage als Besserwisser und als Verwalter der höheren Moral auftreten, und ihre antikapitalistischen Hirngespinste perfekt mit ihrem eigenen kleinen Kapitalistenleben zu verbinden wissen, nach. Es ist mehr Mao Tse Tung und Ho Tschi Minh im Westen drin, als gemeinhin angenommen wird und als die 68er-und Neo-68er es gern hätten. Die Hass-Sekte 68 hat den Westen porös gemacht und es ist eine tragische Komödie des Westens, dass die lebenslangen Den-Westen-Basher ihre sachlichen und moralischen Irrtümer dadurch perpetuieren, dass sie die kaum existente Kritik mit gespielter Süffisanz und geheuchelter Lässigkeit als 68er-Bashing verteufeln.
Selber aus moralischen Gründen das allgegenwärtige Kritikmonopol reklamieren, gehört zur Hybris der extremen und der fanatischen, aber herrschenden Hass-Sekte 68pp, der soviele nachgeborene Menschen unreflektiert und den historischen Kontext nicht mehr kennend oder diesen negierend artig hinterherlaufen. Die Indoktrination sitzt tief. Der politisch korrekte Mainstream ist für allzuviele Menschen alternativlos: „Querdenker“ sind das geschmacksverstärkende Salz in der Suppe des Mainstreams und sie sind auch Verstärker der etablierten Selektion in gute und in schlechte Opfer. Die vom Mainstream gefeierten Querdenker und Provokateure sind meistens das genaue Gegenteil.
Und noch ein Blick in die Geschichte bringt einen erheblichen Mehrwert. Die Völkermörder Hitler, Mao, Stalin pp. waren keine Einzeltäter. Diese Inkarnationen des Bösen hatten sehr viele Mittäter, die makabererweise millionenhaft davon ausgingen, dass sie in ihrer konkreten Situation in einem von ihnen für politisch korrekt gehaltenden Mainstream nichts besseres tun könnten als perfekt mitzuschwimmen. Manch einer mag nun geneigt sein zu sagen: das waren ja Diktaturen. Da kann es gar keinen „Mainstream“ geben, da wird ja alles von oben angeordnet und du wirst gezwungen Verwerfliches zu tun, wenn du deine eigene Haut retten willst. Aber genau das trifft eben historisch nicht zu.
Ein Diktator, der alle Menschen zwingt (zwingen muss) etwas Perverses, Menschenverachtendes zu tun, wäre ineffizient. Seine Diktatur würde alsbald implodieren. Jede Diktatur ist auf selbsttätige Werkzeuge, auf echte Mittäter angewiesen und zwar in Wahrheit auf eine große Zahl von Mittätern und jede Diktatur ist darauf angewiesen, dass ein entsprechender politisch korrekter Mainstream entsteht, eine spezielle Denkart, die die Empfindungslage der Menschen so umpolt, dass sie das diktatorische System akzeptieren und mindestens passiv unterstützen. Keine Diktatur kann sich nur auf skrupellose Karrieristen verlassen, schon gar nicht Diktaturen, die ihren Machtanspruch ideell verbrämen. Eine solche Verbrämung muss eigentlich jede Diktatur leisten, da sonst die Bindungswirkung an sie alsbald entfällt.
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