Flüchtlingsdebatte: „Hass“

Der dynamisierte Hass der Oberschicht auf die Flüchtlingshasser aus der Unterschicht nimmt gefährliche Züge an. Die Gesellschaft ist bedroht, wenn Hass mit Hass beantwortet wird.

Israelkritik wird doch wohl noch erlaubt sein

Die Zauberformel heißt seit langem: Israelkritik wird doch wohl noch erlaubt sein, wobei oft genug Israelhass als Israelkritik kaschiert wird, man denke an den Spruch, dass die Israelis die neuen Nazis seien. Es ist eine sehr ungute linke Tradition, den Holocaust für eigene politische Ziele zu instrumentalisieren und zu diesem Zwecke auch politische Gegner artifiziell zu Antisemiten zu erklären. Auch dieser selektive Umgang mit der deutschen Geschichte zeigt ein großes Hasspotenzial linker Provenienz. Und eine besonders bösartige Falschheit.

Mit der Wucht der deutschen Geschichte andere Menschen in Anspruch zu nehmen, dem man selber nicht genügt, ist deshalb eine staatsbeeinträchtigende politische Kategorie, weil „links“ seit den siebziger Jahren gesiegt hat, weil links etabliert ist, weil links längst „Normal Null“ geworden ist. Deswegen gibt es auch keinen Kampf gegen linken Hass und deswegen gibt es auch keinen Aufstand der Anständigen gegen linken Hass und linke Zerstörung und linke Kriminalität. Und deswegen werden auch brennende Autos in Berlin oder Hamburg oder brennende Autos in Rufweite des europäischen Parlamentes oder massenhaft und rhythmisch wiederkehrend brennende Autos in Paris nicht als brandschatzende Kriminalität, sondern eher als verständliche Unmutsbekundung unter den Tisch gekehrt und aus den Medien heraus gehalten, inklusive weitergehender Kriminalität.

Jeder vorgeblich linke Kriminelle klopft sich auf die Schenkel und lacht sich eins ins Fäustchen. Wie gut, dass es den Kampf gegen Rechts gibt, wie gut, dass linke Hasskappen vom Staat für ihre Assistenz für ihren Kampf gegen Rechts finanziert werden. Und wie gut, dass der linke Hass auf der Straße von oben sanktioniert wird.
Es gab zu keinem Zeitpunkt in der Bundesrepublik die Gefahr einer wie auch immer gearteten Machtübernahme durch Rechte oder rechte gewalttätige Kräfte. Es gab immer eine rechte Minderheit, die aktuell bei Bundestagswahlen im Bereich von 1 % erfolgreich ist. Auch die rechte Gewalt wird sinnlos hochgepuscht.

Rechte Gewalt ist gemäß Legalitätsprinzip nach den Regeln rechtstaatlicher Verfahren zu bekämpfen. Jede Gewalt ist nach den Regeln des Rechtstaates zu bekämpfen.
Hass ist auf dieser Welt existent. Bedauerlicherweise. Hass zu verbieten, ist unmöglich und auch das deutsche Grundgesetz verbietet Hass per se nicht. Auch nicht den Hass auf den Nachbarn oder die Ex oder den Polizisten oder den Flüchtling. Auch nicht den Hass auf den deutschen Nachbarn oder den türkischen oder den afrikanischen. Hass ist nach der geltenden Rechtslage – vielleicht sogar zu grenzenlos – erlaubt.

Hassprediger, die die Grenze zu Anstiftung von Straftaten womöglich überschreiten, arbeiten in Deutschland ungestört, das ist die Rechtswirklichkeit. Nach geltendem Recht ist der Aufruf „Ausländer raus“ erlaubt und auch der Aufruf zum Dschihad ist erlaubt und geht laut Justitia in Ordnung. Böses soll nicht gegen Böses aufgerechnet werden, eine alte Weisheit.

Riesige Geheimnisse

Niemand weiß oder niemand soll wissen, wieviele kriminelle Vergehen und Verbrechen Menschen mit ausländischen Wurzeln in Deutschland gegen Deutsche mit deutschen Wurzeln begangen haben. Niemand weiß oder niemand soll wissen, wieviele Vergehen oder Verbrechen Deutsche mit deutschen Wurzeln gegen Menschen mit ausländischen Wurzeln in Deutschland verübt haben. Die Tatsache ist extrem evident, dass es Vergehen und Verbrechen in beide Richtungen gibt.

Es wäre sehr hilfreich, wenn entsprechende Statistiken inklusive aller hochrechenbaren Dunkelziffern erstellt und veröffentlicht würden, statt hier ein Riesengeheimnis zu schaffen. Diesen Vorwurf muss sich die deutsche Politik, die deutschen Medien und die deutsche Gesellschaft gefallen lassen, dass sie riesige Geheimnisse im Kontext der Migration und jetzt der Flüchtlingspolitik entstehen lässt oder geradezu erzeugt.

Unlängst wurde die Frage der Kosten aus Anlass eines furchtbar missverständlichen Gutachtens diskutiert, die der deutsche Steuerzahler in Bezug auf Migration und zukünftig Flüchtlinge zu wuppen hat.

Wieviel Hass gibt es auf migrantischer Seite, wieviel Hass gibt es auf deutscher Seite. Wieviel Hass gibt es bei deutschen FB-Nutzern und anderer Netzwerke und wieviel Hass gibt es bei FB-Nutzern auf migrantischer Seite in Deutschland. Und wieviel Hass gibt es bereits auf Seite der Flüchtlinge und wieviel Hass wird dort noch entstehen, soweit die FB-Nutzung sich durchgesetzt hat oder durchsetzen wird.

Klar, die Hasser aus dem Establishment können kein türkisch, arabisch und auch sonst keine Sprache aus dem islamischen Raum, aber rechtfertigt diese Sprachunfähigkeit der deutschen Hass-Nomenklatura deren Ignoranz in diesem Punkt? Flüchtlinge sind auch nur Menschen und auch Wirtschaftszuwanderer sind nur Menschen, sie bringen ihre guten und ihre schlechten Eigenschaften mit, die im Zweifel ähnlich verteilt sind wie bei allen anderen Ethnien. Und Flüchtlinge sind noch kaum angekommen und schon zeigen auch einige von ihnen, dass sie durchaus rassistisch zu nennende Aggressionen untereinander wie zum Beispiel in Suhl austragen und auch Hass gegen Deutsche tätlich ausleben.

Bedauerlicherweise gehört es zu den routinierten Meinungsmanipulationen, solcherlei unschöne Vorkommnisse aus dem öffentlichen Diskurs heraus zu halten: Hass selektiv zu thematisieren, bedeutet genau die allseits anerkanntermaßen falsche Methode des Aufrechnens in einer etwas pervertierten Form anzuwenden. Die Eindimensionalität, mit der die deutsche Hass-Nomenklatura von ganz oben gegen den zunächst einmal erlaubten Hass teutonischer Deutscher gegen Flüchtlinge auf eine extra-humane Ebene quasi auf eine Ausschuss-Ebene drängt, ist nicht nur in der Sache kontraproduktiv, sondern ist auch mindestens vonseiten von Hoheitsträgern menschenverachtender Verfassungsbruch.

Wer seinen Hass auf Flüchtlinge nicht beherrschen kann und Straftaten gegen Flüchtlinge begeht, ist zu bestrafen, wie eingangs schon festgestellt wurde: Aber nicht als entmenschlichtes Horrorwesen an den Pranger zu stellen.

Die Erniedrigten und Beleidigten

Die Kommunisten hatten die vom Adel und vom damals hauchdünnen Bürgertum unterdrücken und geschundenen Menschen – nach dem Vorbild Dostowjewskys „Die Erniedrigten und Beleidigten“ – als Zielgruppe ihrer altruistischen, mörderischen Revolutionen im Blick. Heute heißt es von den geistigen Erben der Kommunisten, dass die benachteiligten und beleidigten Deutschen aus der damit verbundenen geistigen Armut heraus zu rechten, dumpfen Neonazi-mäßigen, rassistischen Hassern würden und das dieserhalb diese Hasser regelrecht ausgemerzt oder ausgewiesen gehörten, um es so brutal auszudrücken, wie es aus der Spitze der Gesellschaft durch einzelne Vertreter herausgekotzt wird.

Die Wirtschaftszuwanderer, die den Entschluss gefasst haben, hierher zu kommen, bringen oft genug für ihren wirtschaftlichen Unterhalt nicht genügende Fähigkeiten mit. Alle Stimmen aus dem Establishment, die sich zum Thema äußern, und es drängt viele dies zu tun, sagen, man darf die Flüchtlingspolitik kritisieren und dass nicht alle Zuwanderer, die nach Deutschland wollten, auf Dauer hier aufgenommen werden könnten.

Dass Migranten, die sich fehlverhalten, kritisiert werden dürfen und nach dem Legalitätsprinzip müssen, ist ein Selbstgänger. Worin der große Unterschied zwischen den Hassern der Flüchtlingshasser und den Flüchtlingshassern großartig besteht, erschließt sich nur bedingt. Zum dritten Mal: Flüchtlingshasser, die ein im Bau befindliches Flüchtlingsheim anzünden, sind wegen Brandstiftung dran.

Flüchtlingshasser, die tätlich auf Flüchtlinge und Wirtschaftszuwanderer los gehen, sind dran, das ist Business as usual und bedarf keiner dumpfen, unspezifischen  Überhöhung. Die Täter verlieren ihre Menschenwürde nicht, weil die Menschenwürde unverzichtbar ist, so steht es im Grundgesetz, eine Tatsache, auf die an dieser Stelle vor einer Woche ausdrücklich hingewiesen wurde.

Obrigkeitlicher Hass als Reaktion auf Unterschichtenhass, also Hass auf den Pöbel, auf das Pack, auf für anfällig erklärte Mittelschichtler ist inakzeptabler Hass. Und er wird umso inakzeptabler, je aufgeplusterter und je aufgedunsener die Darstellungen und Berichte hinsichtlich Qualität und Quantität des Flüchtlingshasses in Deutschland werden. Und dieser Hass wird auch nicht besser, wenn sich die hassenden Oberschichtler als die Helden von der Rächerfront der Enterbten verkaufen. Im Gegenteil: Der Oberschichtenhass nimmt groteske Züge einer menschenverachtenden Relativierung der völkermörderischen Taten der Mao tse Tungs, der Hitlers und der Stalins an.

Schluss mit dem Hass!

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Kommentare ( 1 )

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Max Hoffmann
7 Jahre her

Politik und Journaille laufen Amok. Das erinnert an die letzten Tage des Nationalsozialismus. Auch damals standen viele Parteigenossen mit dem Rücken an der Wand und ließen ihrer Wut und Verzweiflung über ihre schier ausweglose Situation freien Lauf. Sie wussten, dass es für sie keinen Ausweg aus der Katastrophe gibt, und daher kannten sie weder Gesetz noch Moral, so wie es ihr Führer ihnen befahl: dieses deutsche Volk hat die ihm zugedachte historische Aufgabe nicht erfüllt und ist daher dazu verdammt, unterzugehen.