Trump hat mehr diplomatisches Geschick bewiesen, als ihm viele zugetraut hatten. Der prophezeite Weltuntergang fiel aus. Trump begann keine Kriege - im Gegensatz zu den meisten seiner Vorgänger. Stattdessen wurden frühere Gegner zu Vertragspartnern.
Donald Trump ist für den Friedensnobelpreis nominiert worden, und das nicht zum ersten Mal. Die erste Nominierung fiel ins Jahr 2018, als Trump sich in Singapur mit dem nordkoreanischen Staatsratsvorsitzenden Kim Jong-un traf, um ihn von weiteren Nuklearprovokationen abzuhalten. Douglas Murray spricht von einer der »merkwürdigsten Freundschaften« der Diplomatiegeschichte. Damals hatten Christian Tybring-Gjedde und Per-Willy Amundsen, zwei Abgeordnete der norwegischen Fortschrittspartei (Fremskrittspartiet), Trump für »einen großen Schritt hin zu Abrüstung, Frieden und Versöhnung zwischen Nord- und Südkorea« für den Friedensnobelpreis nominiert.
Dieses Jahr hat Tybring-Gjedde Trump erneut nominiert, nun aufgrund der Friedensverträge zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten und Bahrain, die der US-Präsident vermittelte. Der Friedensnobelpreis wird jedes Jahr von einem fünfköpfigen Komitee vergeben, das vom norwegischen Parlament bestimmt wird. Abgeordnete und Regierungsvertreter aus aller Welt haben ein Vorschlagsrecht.
Als Trump am 6. Dezember 2017 Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkannte und wenige Monate später die US-Botschaft nach Jerusalem verlegte, warfen ihm politische Kommentatoren reihenweise vor, er würde damit jede Hoffnung auf Frieden im Nahen Osten zerstören, eine »diplomatische Bombe« in den Friedensprozess werfen und letztlich alle arabischen Regimes verärgern. Seine Entscheidung würde am Ende Menschenleben kosten, hieß es. Der Spiegel spekulierte damals über einen »Tabubruch« und einen nun drohenden »Flächenbrand«. Auch die FAZ phantasierte von Jerusalem als »Lunte am Pulverfass«. Man kann heute getrost sagen, dass all das nicht eingetreten ist, im Gegenteil.
Vielleicht ist am Ende doch etwas dran an jenem Vergleich zwischen Donald J. Trump und John F. Kennedy, den eine Studie aus den USA machte: Das Misstrauen gegenüber dem »permanent government« der lebensfernen Technokraten habe sie für neue und unerwartete Lösungen offen gemacht. Der Analyst gibt zu bedenken, dass man durch die »reflexartige Eile«, mit der viele Trump kritisieren, riskiert, die »Lehre der Kennedy-Jahre zu vergessen: Es liegt eine Gefahr darin, sich zu sehr auf die ›Weisheit‹ der Älteren zu stützen.«
Entfremdete Nachbarn zum Vertragsschluss gebracht
In den vergangenen Monaten hat Trump in verschiedenen Regionen der Welt konstruktive Bündnisse zwischen einst verfeindeten Ländern und Entitäten geschmiedet – oder sie schmieden lassen. Das nun vermittelte Abkommen zwischen Serbien und dem Kosovo ist vor allem Richard Grenell zu verdanken, dem Ex-Botschafter in Deutschland, den Trump zum Sonderbotschafter in der Angelegenheit ernannt hatte. Geregelt ist darin vor allem die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den Nachbarn. Und das ist nicht nur eine gute Nachricht für Serbien und seine abtrünnige Provinz, sondern für die weitere Region, die Stabilität und wirtschaftliche Dynamik gebrauchen kann.
Erst Trumps Regierung hat geschafft, was die Europäische Union seit 2011 vergebens zu erreichen versuchte, nämlich die durch einen Sezessionskrieg einander entfremdeten Nachbarn Serbien und Kosovo zu einem Vertragsschluss zu bringen. Ein wesentlicher Teil des Abkommens sind gezielte Investitionen der USA in die Infrastruktur der Region.
Daneben verknüpfte Trump auch dieses Abkommen mit seiner Diplomatieoffensive im Nahen Osten, indem er beiden Partnerländern abverlangte, ihre Botschaften in Israel nach Jerusalem zu verlegen. Für das vorwiegend muslimische Kosovo dürfte das ein besonders großer Schritt gewesen sein. Doch die Weltpresse verpasste das Welthistorische des Vertrags und zog sich an einer seltsamen Situation im Oval Office hoch (dabei soll es dort schon seltsamere gegeben haben). Das Wall Street Journal entkräftete die plakative Twitter-Inszenierung, denn der serbische Präsident Aleksandar Vučić konnte die Verlegung der serbischen Botschaft nach Jerusalem bestätigen.
Und just diese Vereinbarung ist es nun, die Trump zu seiner insgesamt dritten Nominierung für den Friedensnobelpreis verhilft. Nach dem Norweger Tybring-Gjedde hat ihn nun auch der Schwede Magnus Jacobsson als Kandidaten für den Friedenspreis vom nächsten Jahr benannt – zusammen mit den Regierungen Serbiens und des Kosovos. Handel und Kommunikation seien wichtige Bausteine für den Frieden, tweetete Jacobsson zur Begründung.
»Die Personen, die den Nobelpreis in den letzten Jahren bekamen, haben viel weniger für den Frieden getan als Donald J. Trump«, begründete der Norweger Tybring-Gjedde seinen Vorschlag an die Akademie in Stockholm.
Der Frieden ist sein Preis
Fest steht jedenfalls: Weniger als Obama kann Trump nicht getan haben, um den Preis zu verdienen. Sein Amtsvorgänger hatte den Preis einst vollkommen gratis, im Grunde nur für die Tatsache erhalten, dass er US-Präsident war. Diese unbegründete Vergabe hat den Preis und sein Entscheidergremium letztlich auf unabsehbare Zeit beschädigt. In den Jahren danach behalf man sich immer wieder mit Kinder- und Frauenrechtlern oder ganzen Organisationen wie der EU. Das alte Pathos aus Zeiten, da Gustav Stresemann, Menachem Begin oder Lech Walesa den Preis bekamen, schien geschwunden.
Ein Reporter soll Trump am Weißen Haus nun zugerufen haben: »Glauben Sie, dass Sie einen Friedensnobelpreis verdienen?« Trump soll erwidert haben: »Der Frieden IST der Preis!« Ein wahres Wort, das zudem von einer gewissen Demut zeugt, die Trump auch gern reflexhaft abgesprochen wird.
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Ich glaube nicht, dass Trump jemals den Nobelpreis bekommt. Dem Shitstorm wird sich das Nobelkomitee nicht aussetzen wollen. Die Shitstormer würden im gleichen Atemzug zudem fordern, dass auch Nobelpreise für Klima- Gender- und Gagawissenschaften geschaffen werden müssten.
Ich denke eher, dass die Regierungschefs von Israel, den VAE und Bahrain den Preis gemeinsam bekämen, sollten sie vorgeschlagen werden. Peres, Rabin und der Terrorist Arafat erhielten den Preis 1994 auch gemeinsam.
Zwei Parlamentarier nominieren Trump für den Friedensnobelpreis
….da wird bestimmt demnächst ein Telefonat aus Berlin nach Oslo stattfinden mit der Bitte ( dem Befehl ), diese Nominierung rückgängig zu machen.
Sebastian Hesse, ARD Washington-Korrespondent (hr-info-radio): Der außenpolitisch überschätzte Obama „Stellen Sie sich einmal für einen Moment vor, Barack Obama hätte die beiden Friedensabkommen zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie Israel und Bahrain ausgehandelt. Hand aufs Herz: Sie hätten vermutlich, genau wie ich, gesagt: Jetzt hat er sich den Friedensnobelpreis von 2009 auch wirklich verdient. Womit wir bei der heiklen Anschlussfrage wären: Müsste nicht jetzt konsequenterweise Donald Trump die Auszeichnung bekommen?… …Und doch kann ich mich nicht dazu durchringen, ihm den Nobelpreis zu gönnen. Sein eigenes Land hat dieser Präsident wie keiner seiner Vorgänger gespalten… …Emotional sträubt sich alles… Mehr
„Sein eigenes Land hat dieser Präsident wie keiner seiner Vorgänger gespalten…“
FALSCH.
Angeritzt haben es Bush & Cheney mit ihrer Kombination aus Dummheit & Aggression.
Barack Hussein Obama und seine Hintermänner haben mit ihrer „Identitätspolitik“ den Keil angesetzt und es gespalten.
Trump steht da mit den Stücken in den Händen und sagt: „Hm, irgendwie gehört das doch zusammen… Nageln oder kleben?“
Er muß den Preis kriegen und Angela muß die Laudatio halten.
DAS wäre ein echter „Talleyrand“, in der Tat !
Hoffentlich drücken sie dem Donald keinen Friedensnobelpreis auf!
Womit soll er diese Schmach verdient haben?
Trump hat keine Kriege begonnen, keine Terrorakte befohlen, keine geheimen Gefangenenlager eingerichtet, keine Bürgerrechte eingeschränkt, keinen rassistischen Hass gegen irgendeine Ethnie gepredigt, kurz, er hat nichts getan, um den Friedensnobelpreis zu verdienen, wie die islamistischen und sozialistischen Mörder, die ihn üblicherweise bekommen ( siehe Arafat, Obama).
Alle Achtung, mein Herr, Sie werden ihres nom de plume durchaus gerecht. Ich stimme Ihnen voll und ganz zu.
Seit Lê Đức Thọ und Kissinger ist das Friedensnobelpreiskomitee bei mir unten durch. Was davor war, da war ich zu klein, um ein politisches Urteil fällen zu können. Der Gauner Lê Đức Thọ hatte zumindest noch den Anstand, die Annahme des Preises abzulehnen. Danach gab es noch die ein oder andere vernünftige Entscheidung in Oslo, im Gesamten aber wurde es nicht besser. Und mit Obama, der den Preis für nichts und wieder nichts erhalten hat, eigentlich nur dafür, daß man ihn für den neuen Erlöser hielt, hat sich das Komitee endgültig zum Gespött gemacht. Sollte das Undenkbare geschehen – es… Mehr
Christian Klar für seine Beiträge zur Überwindung des kapitalistischen Ausboitersystems!
Da machen Sie aber ein Faß auf. Ich will gleich mit Horst Mahler kontern. Er hat bewiesen, wie man über die gesamte Bandbreite des politischen Spektrums hinweg seinen Überzeugungen treu bleiben kann, und sich somit als wahrer Versöhner zwischen den politischen Extremen erwiesen. Für seine Überzeugungen ist er wie Mandela mehrfach ins Gefängnis gegangen (sitzt er eigentlich gerade?). Das sollte für den Friedensnobelpreis reichen. Wenn wir die Ansprüche zu hoch schrauben, bekommt den ja gar keiner mehr. Jetzt habe ich ein Problem: Ich kann ja nicht Anetta Kahane und Horst Mahler gleichzeitig vorschlagen. Ah! Lösung gefunden: Anetta Kahane 2021, Horst… Mehr
Ströbele für Mahler Laudation halten ist gar nicht so weit weg. Immerhin waren Sie ja mal „best buddies“, auch wenn Ströbele das später nicht mehr wahrhaben wollte und Schily und er haben ihn ja damals verteidigt während der RAF Prozesse (woraus übrigens auch hervor geht, daß Ströbele als Jurist schon damals eine Nulpe war).
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/hans-christian-stroebele-kritisiert-im-interview-biografie-14219408.html
Frieden oder nicht ist keine einseitige Angelegenheit und dazu gehören meistens mehrere Parteien um diesen zu eröffnen, ob richtig oder falsch.
Es gibt also keinen Grund, die Führung eines Landes für Dinge zu ehren, die eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein müßten und demzufolge ist das Ganze nur ein Schaulaufen der Eitelkeiten, weil wahre Barmherzigkeit mitten unter den Problemen wohnt und wirkt, wie Mutter Theresa, wo andere es sich nur beim Durchgang oder von außen ansehen und das ist so oberflächlich wie das meiste, wenn man es in vielen Fällen im Detail betrachtet.
Deshalb berührte Mutter Theresa auch die Mächtigen dieser Welt.
Es stört mich, wenn nur Politiker das Vorschlagsrecht hätten.
Seit der Massenmörder Arafat, nullpen wie Obama diesen Preis erhielten, würde ich nicht gern als Kandidat gelten. Ich wüsste, das ich was schlimmes getan haben müsste.
So isses. Der Preis ist für immer diskreditiert.
Ich würde ihn sofort ablehnen, wenn man mir den geben wollte, denn ich bin kein Terrorist, Massenmörder oder Kommunist.
Trump hat ja seinerzeit sofort erkannt, worauf Merkels Einwanderungspolitik hinausläuft. Das haben ihm die journalistischen Schlafmützen aus Hamburg bist heute nicht verziehen.
Obama war Kriegspräsident Nummer 1: „Das Weiße Haus hat zum Jubiläum keine Pressemitteilung veröffentlicht – und auch US-Präsident Barack Obama twitterte lieber mal nichts. Es gab auch wenig zu feiern: Seit dem 6. Mai ist Barack Obama offiziell der US-Präsident mit den meisten Kriegstagen, das berichtet die „New York Times“. Die USA führten unter der Regierung Obamas seit dessen Amtsantritt am 20. Januar 2009 bis zum 6. Mai insgesamt 2663 Tage Krieg in verschiedenen Ländern. Zuvor hielt Obamas Vorgänger George W. Bush mit 2662 Tagen den traurigen Rekord – vom Beginn des Afghanistankrieges am 7. Oktober 2001 bis zum Ende… Mehr