Wokes Osteuropa, konservatives Westeuropa?

Wien – Bratislava – Warschau – Paris: In kürzester Zeit musste ich durch diese vier Städte reisen und konnte Vergleiche anstellen. Mein Gedanke: Wird der Westen eines Tages der neue Osten sein, und umgekehrt?

Warschauer Altstadt, auf der rechten Seite die Heilig-Kreuz-Kirche, Aufnahme vom 15.07.2020

Als ich vor sechs Jahren nach Polen emigriert bin, geschah dies aus zwei Gründen. Erstens dem Enthusiasmus, hier vieles von dem, was im Westen des Kontinents weitgehend ausgestorben war, wieder in voller Blüte zurückzufinden: Christentum, Zukunftsvertrauen, Mittelstand, Sauberkeit, Sicherheit, Anstand und nicht zuletzt eine kulturell weitgehend homogene und solidarische Bevölkerung. Und zweitens eine konservative Regierung, welche die Fehler des Westens zumindest rhetorisch anprangerte und versprach, Polen auf einen alternativen Pfad zu führen, und das im engen Verband mit seinen anderen mitteleuropäischen Partnern. Was für ein Gegensatz zu meinem heimischen Belgien!

Doch die Zeiten haben sich geändert – und das überaus rasant. Zwar wird jeder, der aus Westeuropa nach Osten reist, weiterhin entzückt sein. Wer aber länger in Polen lebt, kann gar nicht anders, als eine rapide Veränderung zum Schlechteren zu konstatieren. Freilich: Wirtschaftlich ist das Land weiterhin im Aufschwung und wird wohl noch für einige Jahre ein ideales Investitionsobjekt darstellen.

Doch zivilisatorisch ist eine Angleichung an den Westen nicht zu übersehen – und zwar im negativen Sinn. Denn was die jüngsten Wahlresultate zeigen, das macht auch das Straßenbild deutlich. Die Kirchen leeren sich rasant, Migration aus dem „globalen Süden“ wird immer augenfälliger, die allgegenwärtigen riesigen Reklameschilder bewerben mit grusliger Treffsicherheit die vulgärsten Trends des US-amerikanischen Mainstream, Jugendliche mit den äußeren Paraphernalia radikaler Wokeness von Nasenring über blaue Haare bis zu Antifa-Jütetasche können zumindest in den größeren Städten überall vorgefunden werden, Wohlstandsverwahrlosung springt gerade in den reicheren Vierteln Warschaus ins Auge, Regenbogenfahnen und Cannabis-Shops werden immer zahlreicher, schon die Schulkinder blicken bei jeder Gelegenheit gebannt auf ihr Smartphone, je mehr glitzernde Wolkenkratzer in Warschau in den Himmel steigen, desto schmutziger wird die Stadt und desto mehr Bettler und Obdachlose bevölkern das Stadtzentrum, und die Liste ließe sich noch lange fortsetzen. Freilich: Was ich beschreibe, scheint wie Klagen auf hohem Niveau, denn wer aus Brüssel, Berlin und selbst Wien nach Warschau reist, wird weiterhin entzückt sein – aber der Trend geht deutlich zur Angleichung.

Dies wurde mir umso deutlicher, als ich kürzlich einige Tage in Bratislava verbrachte, eine Stadt, die mir ein schon fast unheimliches „déjà vu“ meiner Anfangszeit in Polen verschaffte: Wirtschaftlich hinkt die slowakische Hauptstadt fraglos mehrere Jahre hinter den vergleichbaren polnischen Zentren hinterher, kulturell und zivilisatorisch ist hier aber eben noch vieles von dem zu beobachten, was in Polen allmählich schwindet und was im Westen ganz verlorengegangen scheint. Freilich: Tourismus, wilder Liberalismus, der Heißhunger nach dem Westen und die Allgegenwart des Smartphones und der sozialen Medien haben auch hier ihre Vernichtungsarbeit aufgenommen, und zumindest mir scheint es eine ausgemachte Sache, dass es auch hier nicht lange dauern wird, bis vergleichbare Erscheinungen wie im modernen Warschau auftreten werden. Auch die politische Grundstimmung, die ich bei den verschiedenen Tagungen wahrnehmen konnte, an denen ich teilnehmen durfte, war etwas beängstigend:

Ebenso wie in Polen unterschätzt man die Bedeutung des kultur- und identitätspolitischen Kampfs völlig und glaubt, es reiche, Massenmigration zu vermeiden und die äußeren Symptome des Wokismus zu verbannen – allen voran Geschlechtsangleichungen und gleichgeschlechtliche Ehen –, um auf der sicheren Seite zu sein, zumal mit dem Machtantritt Donald Trumps ja nun das welthistorische Happy End eingetreten sei. Die Slowakei sei zudem „schon immer“ patriotisch, katholisch und familienliebend gewesen und stünde fest zu seiner Kultur. Wichtig sei daher nur, im Gegensatz zu den autoritären Tendenzen des Westens weiterhin die „Freiheit“ zu stärken, davon abgesehen aber vor allem frisches Geld in die Kassen der Menschen zu spülen, um „durch Erfolg zu überzeugen“, weiterhin an der Macht zu bleiben und vom Westen „nur das Positive“ zu übernehmen. Wie oft habe ich das nicht in Polen gehört …

Umso erstaunlicher fällt da der Vergleich mit Frankreich aus. Sicherlich: Das Land ist in vielerlei Hinsicht schon „gefallen“ und wird in den nächsten Jahrhunderten nie mehr französisch, mittelständisch und christlich sein, sondern ethnisch wie politisch wohl einem ähnlichen Schicksal wie der Libanon oder Syrien entgegengehen – zu weit ist hier die Massenmigration, die Zerstörung des Unternehmertums und die Zangenbewegung von Islamisierung und radikaler Laizität gegangen.

Aber immerhin ist es hier in der Zwischenzeit wenigstens bei vielen jungen Menschen zu einem gewissen politischen Aufwachprozess gekommen – und vor allem zur Erkenntnis, dass Identität alles ist, Wirtschaft aber nichts. Hierbei geht es mir nicht so sehr um die Ebene des politischen Aktivismus, wo verbale Analogien den Eindruck einer Art „konservativen Internationale“ erwecken mögen und Fico, Le Pen, Meloni, Orbán und Kaczynski als verschiedene Facetten einer einzigen Grundüberzeugung betrachtet werden können, denn die Ähnlichkeit der Rhetorik sagt nicht viel aus über die unterschwellige Dynamik.

Nein, mir geht es um die Realität des politischen und kulturellen Kampfes, wie er auf der Ebene von NGOs, Vereinen, Kirchengemeinden oder kleinen Freundeskreisen geführt wird. Vergleiche ich hier Polen und Frankreich, so verhalten sie sich wie Tag und Nacht: Während die polnische Rechte bis heute immer noch unter Schockstarre steht und unfähig scheint, aus der Wahlniederlage die entsprechenden Schlüsse zu ziehen, hat sich in Frankreich eine immer bedeutendere, resiliente und kulturkonservative Parallelgesellschaft herausgebildet, in deren Zentrum nichts weniger als der Kampf um das identitäre Überleben des Landes steht.

Freilich, die Situation ist sehr asymmetrisch, nicht nur wirtschaftlich, demographisch und historisch, sondern auch migrationstechnisch. Sicherlich wird es auch unter den extremsten politischen Bedingungen viele Jahrzehnte brauchen, bis der Bevölkerungsaustausch im Osten Europas so weit fortgeschritten ist wie im Westen, und auch die wirtschaftlichen Indikatoren mit ihrem enormen Nachholbedarf sind – eigentlich – positiv. Doch gerade eine solche Situation ermöglichte damals im Westen jene zahlreichen Fehlentscheidungen, die nur vor dem Hintergrund jenes wirtschaftlichen „Booms“ und jenes liberalen Optimismus erklärbar sind, und die Geschichte scheint sich im Osten zu wiederholen.

Wer nicht am eigenen Leib festgestellt hat, was es bedeutet, wenn die eigene Geburtsstadt innerhalb von nur einer Generation zur Gänze von einer völlig fremden Zivilisation vereinnahmt worden ist, während das gesamte politische System fest in den Händen von Menschen liegt, die diesen Prozess bewusst fördern und zudem durch systematische Politik gegen den Glauben, die Familie oder den Patriotismus all das auslöschen, was echte Resilienz stärken kann – der wird wohl nie wirklich verstehen können, was „Identität“ tatsächlich bedeutet … und dass sie erheblich fragiler ist, als es auf den ersten Blick scheinen mag.

Die Ausgangsbedingungen des Ostens sind also – noch – vielversprechend, aber die polnischen Wahlen haben gezeigt, dass seine Bürger diesen Luxus nicht zu würdigen wissen und gewissermaßen sehenden Auges in ihren eigenen Untergang gehen, obwohl das Beispiel Westeuropas ein tägliches „memento mori“ hätte sein müssen. Wird Ungarn hier langfristig einen anderen Weg begehen als seine Nachbarn? Man darf es dem Land wünschen, wahrscheinlich ist es aber nicht, zumindest ab dem Moment, wo Viktor Orbán die Macht einem Nachfolger abgeben muss: Ist es schon Diktatoren wie Franco und Salazar nach mehr als 40 Jahren quasi uneingeschränkter Regierung nicht gelungen, Spanien und Portugal dauerhaft konservativ umzugestalten, wird es dem demokratischen Regierungschef Orbán mit seiner erheblich kürzeren und beschränkteren Macht auch nicht gelingen – zivilisatorische Tendenzen scheinen sich wie historische Ströme zu verhalten, die man zwar zeitweise stauen kann, die sich aber so oder so ihren Weg brechen und von selbst zum Erliegen kommen müssen.

Aus dieser Perspektive würde ich es nicht einmal für überzogen halten, wenn sich im Horizont von 5 bis 10 Jahren die politische Situation des Kontinents von Grund auf umkehren würde, zumal auch der Westen Europas in wirtschaftlicher und wahrscheinlich auch militärischer Hinsicht immer weniger interessant werden und seine Kontrolle durch die regierenden Eliten daher zunehmend nachrangig werden dürfte. Es könnte also gut sein, dass wir 2034 in einer Situation leben, in der etwa Frankreich und seine Nachbarn zwar wirtschaftlich am Boden liegen und durch permanente ethnokulturelle Unruhen geprägt sein werden, politisch aber immerhin von der Rechten kontrolliert werden, während die Visegrad-Staaten fest in der Hand der Linksliberalen sind, wirtschaftlich boomen und zum wesentlichen Träger der europäischen Nato-Präsenz avancieren.

Freilich wird auch diese Verkehrung der Lage nicht von Dauer sein. Denn bedenkt man die dramatische Bevölkerungsabnahme nicht nur Ungarns, sondern auch Polens (mit 1,16 Kindern pro Frau), werden die oben geschilderten Probleme auch mit einer wesentlich geringeren Migrationsquote eintreten, ganz zu schweigen von der kulturellen Verwahrlosung derer, „die schon länger hier leben“, und von der tickenden Zeitbombe der Rentenfrage und der Krankenfürsorge. Die Visegrad-Staaten mögen in den eigenen Augen und denen der Welt möglicherweise noch ein paar Jahre als der „bessere“ Westen erscheinen – schon Donald Rumsfeld sprach ja plakativ vom „Jungen Europa“ –, das Schicksal ihrer Nachbarn werden sie aber unweigerlich früher oder später auch erleiden, wenn es nicht bald zu einem echten radikalen Umdenken kommt …

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Kommentare ( 56 )

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H. Priess
1 Monat her

Und was ist die Triebfeder die alles antreibt? Die EU! Jedes Land wollte und will Mitglied werden und wird auch aufgenommen egal wie die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse dort sind. Daß die Bevölkerung der Länder ihre nationale und kulturelle Identität auf geben muß bedenkt sie nicht, das Geld will man haben. Der Moloch EU frißt alle auf und macht aus den Völkern einen Einheitsbrei ohne irgendeine Identität. Der Bevölkerungsschwund der indigenen Bevölkerung und der große Austausch gibt jedem Land den Rest. Jeder kann alles sein und ist gleichzeitig als Person ein Nichts. Die Vielfalt bedeutet Einfalt und weil keiner mehr… Mehr

Irene Engel
1 Monat her

Warnen ist immer gut, Danke dafür, Herr Engels!

Eine Sache muss man bei Polen aber beachten-auch die Linken wollen keine Muslime. Aus einem einfachen Grund-Sie verstehen, dass Muslime gegen lgbtq usw. sind. Sie verstehen, dass Muslime Frauen verachten und nicht sekulär sind.

Die Kommentare auf Gazeta Wyborcza zum Thema sollte man sich mal übersetzen lassen ins Deutsche. Sie sind mind. auf AfD Level, manchmal sogar noch heftiger. Von Leuten, die anderswo ultralinks sind.

luxlimbus
1 Monat her

Die Keimzelle – das weströmische Reich – ist gefallen, und die Musik spielt hernach (für eine gewisse Zeit noch) in der oströmischen Ausbildungen. Fazit: Man darf nie die Kontrolle über die eigenen Straßen verlieren, oder glauben, mit dem Zurückziehen in eine (noch) intakte Wagenburg, sich so aus der Affäre ziehen zu können. Re-Migration ist ein Menschenrecht. Es zu postulieren, wäre der Beginn zum (Wieder-)Eintritt in die Rechtsstaatlichkeit, Nation, Wertewesten, Christentum, Kontrolle des eigenen Erbes, Demokratie und somit zu wirtschaftlich prosperierenden Zuständen. Es bedarf halt aber auch eines Rucks (den mit etwas Glück geduldlose „Barbaren“ auslösen) um die entscheidende Masse der… Mehr

imapact
1 Monat her

Keine Umkehrung, eher eine Angleichung. Die Entwicklung ist dialektisch. Die Trends gehen i.d.R. vom Westen, vor allem USA aus, kommen dann zunächst nach West-, dann nach Osteuropa. Der eiserne Vorhang ist vor fast dreieinhalb Jahrzehnten gefallen; ein Wunder, daß im Zeitalter von Internet und smartphone die Beharrungskräfte überhaupt so lange gewirkt haben. Wie ein Individuum muß auch ein Volk anscheinend seine eigenen Erfahrungen machen; selbst mit dem Negativbeispiel Westeuropa werden die Osteuropäer also einiges von dort übernehmen. Die Massenmigration aus dem Islamgürtel und Afrika wird jedoch kaum solche Ausmaße erreichen wie im Westen. Osteuropa hat keine koloniale Vergangenheit und auch… Mehr

Warte nicht auf bessre zeiten
1 Monat her

mit verlaub, aber es ist schon erstaunlich, wie ahistorisch ein Historiker denken kann. Ich bedaure ja auch, was Herr Engels beweint, aber das ist eben Geschichte und am Ende entsteht aus dem Chaos etwas Neues. Wie Herr Engels die Jugendlichen beschreibt, festmachend nur an modischen Äußerlichkeiten, ist schon fast lächerlich. Will er Smartphones verbieten? Technische Innovationen und wissenschaftliche Erkenntnisse haben schon immer das Leben der Menschen verändert. AI und VR werden unser Leben in einem Maße verändern, wie wir es uns im Moment noch gar nicht vorstellen können. Die Alten bedauern dies, für die Jungen ist es schlicht ihre Normalität.… Mehr

cernunnos
1 Monat her

„Ich kann mitkämpfen oder zugucken, letztlich ist es egal.“ Ist es eben nicht. Die meisten Menschen sind so wie Sie. Ihnen ist alles egal. Dinge passieren eben. Einer Minderheit aber ist es nicht egal, und diese Minderheit bestimmt die Geschichte. Das bedeutet aber auch, dass es keine riesige Masse an Leuten benötigt die sagt: so nicht. Es braucht kein „wann wachen die Deutschen (oder wer auch immer) mal auf“. Müssen sie nicht. Nicht alle. Werden sie auch nie, eben weil die große Mehrheit so ist wie Sie. Denen ist alles egal. Geschichte ist wie Wetter oder sowas, es passiert eben.… Mehr

Warte nicht auf bessre zeiten
1 Monat her
Antworten an  cernunnos

Ja, entschlossene Minderheiten machen Geschichte. Sie können aber nur etwa bewegen, wenn die Zeit reif, die alte Ordnung ausgehölt ist. Vorher verschwenden sie nur ihre Kraft. Was sich als Geschichte abspielt sind hoch komplexe und mächtige soziale Prozesse. Und am Ende des Kampfes der entschlossenen Minderheiten steht am Ende dann fast immer nicht das, was diese Minderheiten wollten. Einen kurzen euphorischen Moment wähnen sie sich als Sieger der Geschichte, dabei beginnt bereits ihr Niedergang. Nennen sie mir einen revolutionären oder auch nur zivilgesellschaftlichen Prozess, wo es nicht nur einen nominellen Sieg gab, sondern tatsächlich das Gewollte erreicht und bewahrt werden… Mehr

Tee Al
1 Monat her

Herr Engels, Sie sprechen hier Gedanken an, die mir auch schon seit einigen Jahren im Kopf schwirren. Die Länder hinter dem ehemaligen Vorhang werden auch nicht drumrum kommen. Das Phänomen der Übersättigung wird auch sie erreichen, wenn es ihnen viel besser geht. Ich glaube, dass dies ein ganz normaler Wandel in der Gesellschaft ist. Meine Erfahrungen: Budapest ist schon anders als Szeged Ljublina ist schon anders als Maribor Prag ist schon anders als Brno Was nach Orbán kommt weiß man nicht. Eines ist sicher: Es wird WENIGER Orbán sein! Das Streben nach mehr wird den Mensch immer antreiben und das… Mehr

fatherted
1 Monat her

Wen man sich anschaut, wie schnell es in Deutschland in den letzten 10 Jahren so richtig bergab gegangen ist….kann das ohne weiteres auch in Polen passieren. Evtl. wird die Bevölkerung sich dagegen massiver wehren als in Deutschland….aber….letztlich wird durch die Indoktrination vor allem der Jugend (Schulen und social media)….und der Alten durch die auch in Polen ÖR Medien…die ja von Tusk „übernommen“ wurden….der Grundstein für einen Umbruch zum Schlechten gelegt. Immerhin hat Polen nicht den Drang zur gnadenlosen Selbstzerstörung….wie Deutschland und seine Politiker.

Dominik R
1 Monat her

In Budapest ist der negative Trend krass weniger zu erkennen als in Wien, Prag oder Warschau. Nur wer etwas genauer hinschaut, erkennt in Ungarn ein paar Zerfallserscheinungen westlicher Lebensart. Budapest, du glückliche! Gruß aus der schönsten und zum Freilichtmuseum des 19. Jh. herausgeputzten Metropole des ehemaligen Ostblocks. Orbán sei gedankt. Was die Touristen betrifft, so wird Prag bald abgehängt, mit allen problematischen Nebenkosten.

H. Priess
1 Monat her
Antworten an  Dominik R

Ich war letztes Jahr in Budapest und habe danach geschwärmt wie sauber, ordentlich, freundlich und vor allem sicher Budapest ist. Einfach spät Abends durch die Stadt laufen ohne auf bestimmte Menschen achten zu müssen von denen vielleicht Gefahr ausgehen könnte. Dieses Jahr war ich zum Nationalfeiertag im August wieder dort und muß sagen, der Wandel ist nicht zu übersehen. Die Schmierereien an Gebäuden haben stark zugenommen. Die Papierkörbe sind oft übervoll und quellen über. Die Sauberkeit hat nachgelassen auch sind jetzt deutlich mehr arme Menschen, Bettler und im Müll kramende Leute zusehen. Nur die Pfandflaschen und Dosen werden schnell eingesammelt,… Mehr

joseph
1 Monat her
Antworten an  Dominik R

Budapest mit Abstand die ärmlichste der genannten Städte. Selbst die Innenstadt zerfällt dort, sobald man mal die Hauptrouten um 50 Meter verlässt.

Dominik R
1 Monat her
Antworten an  joseph

Genau das ist nicht der Fall. Da müssen Sie schon eher die Randregionen der Stadt besuchen. Im 8,6 und10,14.Bezirk gibt es Straßen, in denen noch viele Gebäude großen Sanierungsbedarf haben. Auf der der Budaer Seite viel weniger. Der Südbahnhof verfällt, weil der Bahn das Geld fehlt und man lieber die Entwicklung in kleineren Städten fördert. Gehen sie mal nach Pécs, Györ, Eger, Fehérvár, Gyula. Da sehen Sie, dass der Trend zur intakten Stadt in Ungarn die Regel ist.

joseph
1 Monat her
Antworten an  Dominik R

Die genannten Bezirke sind aber eben keine Randbereiche sondern gehören noch zum gründerzeitlichen Zentrum, welches in Budapest ohnehin kleiner als in Wien ist.

Alfons Kuchlbacher
1 Monat her

Wie schon Spengler meinte, ist die Großstadt der zivilisatorische Endpunkt einer Kultur. Sie hätten nicht nach Polen ziehen müssen, sondern einfach aufs Land.

bkkopp
1 Monat her

Aus der Ferne kann man sich gar nicht erklären warum nach langjährig bestimmenden Einfluß auf Wirtschaft und Gesellschaft in Polen durch die PiS / Kascinski, und in Ungarn durch Fidesz /Orban, die Geburtenrate und der soziale und moralische Kitt der katholischen Kirche in beiden Ländern, eine derartige Negativentwicklung haben. Von Leuten, die sich in diesen Ländern angeblich gut auskennen, wurde uns immer erzählt, dass die sogenannten konservativen Kräfte unseren Verhältnissen weit überlegen wären. Hat das alles doch nicht so gestimmt ? Wirken in der sozialen Realität der Menschen ganz andere Kräfte, die man nicht sehen kann ? In meiner Generation,… Mehr