Am neunten Kriegstag im Nahen Osten im Oktober 2023 wissen wir, dass Israel in Gaza einmarschieren wird. Wir wissen aber nicht, wann. Anders ist Hamas nicht zu besiegen. Das Signal an ihre Unterstützer muss deutlich ausfallen. Wer Mitleid hat mit Gaza, hat kein Mitleid mit Israel.
In Israel kursiert derzeit eine Erkenntnis, die wohl das Leitmotiv der Führung ist, politisch wie militärisch: Wer Mitleid hat mit Gaza, hat kein Mitleid mit Israel. Ausgelöst wurde diese Erkenntnis durch die Taten der Hamas-Terroristen am 7. Oktober. Die Bilder verbrannter, enthaupteter Kinder im Kibbuz Beeri sind nicht mehr aus den Köpfen und Herzen Israels zu tilgen. Israel musste 1300 Gräber schaufeln, pflegt 3000 Verletzte und zittert um mindestens 150 Geiseln, verschleppt nach Gaza. Darunter auch Kinder und Holocaust-Überlebende. Das Volk ist im Schockzustand, Politik und Militär müssen aber handeln. Das geschieht in diesen Tagen.
Israel befindet sich vergleichbar in der Lage Großbritanniens, als Winston Churchill am 4. Juni 1940 diese Worte sprach, die Teil der Geschichte der zivilisierten Welt wurden: „Wir werden bis zum Ende gehen. Wir werden in Frankreich kämpfen, wir werden auf den Meeren und Ozeanen kämpfen. Wir werden mit wachsender Zuversicht und wachsender Stärke in der Luft kämpfen. Wir werden unsere Insel verteidigen, was immer es kosten mag. Wir werden an den Stränden kämpfen, wir werden an den Landungsstellen kämpfen, wir werden auf den Feldern und auf den Straßen kämpfen, wir werden in den Hügeln kämpfen. Wir werden uns niemals ergeben.“
Damals hat es fünf Jahre gedauert, bis Nazi-Deutschland in die Knie gezwungen war. Es wurde nicht verhandelt, General Wilhelm Keitel unterzeichnete am 8. Mai 1945 die Kapitulation. Zuvor hatten die Alliierten Dresden bombardiert. Keiner hat damals zwischen Soldaten und Zivilisten unterschieden. Allein am 13. Februar 1945 starben dort durch britische und amerikanische Bomben rund 25.000 Menschen.
Hitler-Deutschland war im Sommer 1940 einem Endsieg näher denn je. Frankreichs Armee stand vor dem Zusammenbruch, die britische „Expeditionary Force“ hatte es durch die überhastete Evakuierung aus Dünkirchen gerade noch zurück über den Ärmelkanal geschafft. Sie mussten aber fast ihr gesamtes schweres Kriegsgerät zurücklassen. Die USA waren von einem Kriegseinsatz noch weit entfernt.
Israel kann schon wegen der Größe nicht mit Großbritannien verglichen werden, ist aber am neunten Kriegstag gut aufgestellt. Niemand zweifelt daran, dass die Israel Defence Forces (IDF) die stärkste Macht in der Nahost-Region ist. Aber im 21. Jahrhundert ist jeder Krieg im Wesentlichen eine Auseinandersetzung auf zwei Ebenen: auf dem Schlachtfeld und in den Medien. Genauer gesagt mittels der Bilder, die auf den TV-Bildschirmen rund um die Uhr im gemütlichen Wohnzimmer zu sehen sind. Teilweise handelt es sich um Videos mit grauen Flecken, weil man dem Zuschauer nicht alles zumuten kann und will. Sie entscheiden aber mit über den Kriegsverlauf. In den Köpfen laufen die Videos weitergespult von der Psycho-Kultur, der politischen Einstellung und den eigenen Träumen und Wunsch-Vorstellungen des Zuschauers. Damit wird Druck ausgeübt auf politische Entscheidungsträger.
Mit den Medien tut sich Israel schwer. Die Universitäten der westlichen Welt sind mehrheitlich links-verblendet, verliebt in ihre sozial-orientierten Heile-Welt-Rettungs-Studien für alles und jeden, die sie schon morgen in politische Praxis umgesetzt sehen wollen. Professoren und Doktoren sind weitgehend akzeptierte Experten, die gerne vor Kameras eingeladen werden. Die Allermeisten von ihnen leben in irgendeinem Elfenbeinturm ohne einen vernünftigen Bezug zur Realität. Der rauhe Wind des Alltags ist den meisten fremd.
Auf dem Schlachtfeld schaut die Bilanz Israels besser aus. Seit der Staatsgründung 1948 hat sich die IDF einen Nimbus der Unbesiegbarkeit erkämpft. Seit dem 7. Oktober 2023 ist dieser Ruf zerstört. Von den bisher bekannten 189 Soldaten, die am 7. und 8. Oktober ermordet wurden, starben viele in der Unterwäsche. Schmach und Schande, die es jetzt wieder gutzumachen gilt. Wohl die schwerste Aufgabe seit der Staatsgründung.
Israel ist dazu bereit, hat 360.000 Reservisten einberufen. Es droht ein Krieg an allen Fronten. Hamas hält außer den Geiseln vom 7. Oktober über zwei Millionen geplagte, palästinensische Araber als Schutzschild gefangen. Die Terroristen sperren den Fluchtweg in den Süden des weltweit am dichtesten besiedelten Küstenstreifens – Videos belegen das. Hamas-Terroristen verstecken sich hinter unschuldigen Frauen, Kindern, Alten und Behinderten.
Die Lage ist bedrohlich. Ja, man muss Angst haben. Alles menschlich. Davon darf man sich aber nicht einschüchtern lassen. Das war so auch 1948, 1956, 1967 und 1973. Hinter diesen Jahres-Zahlen verbergen sich die Unabhängigkeits-, Sinai-, Sechs-Tage- und Yom-Kippur-Kriege, Tausende von Toten, unermessliches Leid. Israel ist stets siegreich hervorgegangen. In der Stunde der Wahrheit zählen Intelligenz, eine gute Strategie, der gekonnte Umgang mit militärischer Hochtechnologie, Kampfesmut, Ausdauer und das stets notwendige Quäntchen Glück. Die Kriegs-Bilder und -Geschichten, die sie in den Köpfen auslösen, werden heute anders gedeutet als morgen. Letztendlich zählt nur das, was sich auf dem Schlachtfeld auswirkt.
Die USA sind bisher die einzigen, die Worten Taten folgen lassen. Der zweite Flugzeugträger ist unterwegs ins östliche Mittelmeer. Sie unterstützen den Judenstaat, wegen der gemeinsamen Werte wie Demokratie, Rechts- und Sozialstaat. Andernfalls fällt der Nahe Osten, in dem die Energie der Industrieländer vergraben ist, in finstere Zeiten. Die USA helfen tatkräftig, weil Auschwitz, Treblinka und Maidanek sich wiederholen könnten. In Form einer neuen Fratze, die am 7. Oktober im Süden Israels überdeutlich zu sehen war.
Deutschland und die EU schicken fromme Worte und gute Absichten. Zu Taten sind sie nicht in der Lage. Deutschland ist ohnehin eher ein Armee-Museum und das Gerede von der deutschen Staatsräson – von Bundeskanzler Scholz kraftvoll vorgetragen – reduziert sich auf medizinische Hilfe, wenn überhaupt. Vielleicht gibt es noch ein paar Drohnen und ein bisschen Munition für die israelische Marine.
Der Kampf auf den Straßen in Berlin, London, Paris ist bereits so gut wie verloren. Millionen muslimischer Flüchtlinge in Europas Ballungsgebieten, viele davon aktiv extremistisch, verbünden sich mit Alt- und Neu-Nazis, notorischen Judenhassern zu einem üblen und nicht ungefährlichen Gebräu. Aber dazu kommen wir später.
Es steht Wichtigeres an: Am neunten Kriegstag im Nahen Osten im Oktober 2023 wissen wir, dass Israel in Gaza einmarschieren wird. Wir wissen aber nicht, wann. Anders ist Hamas nicht zu besiegen. Das Signal an ihre Unterstützer muss deutlich ausfallen. Wer Mitleid hat mit Gaza, hat kein Mitleid mit Israel.
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Die Polarisierung mag etwas plakativ klingen, ist aber sicherlich auch der besseren Detailkenntnis, und damit verbundenen, der emotionalen Erschütterung über die Opferbilder und die innerisraelische Lage zuzuschreiben. Die Israelische Armee steht mutmaßlich vor dem Dilemma eines drohenden Partisanenkrieges, der schon immer „heikel“ war. Hierbei sind allerdings jene muslimischen Kämpfer, die sich als Feiglinge in der Zivilbevölkerung verbergen als primär Schuldige an der „Partisanenkonstellation“ zu benennen. Allerdings verhält sich die Israelische Regierung in diesem Punkt so modern, maßhaltig und Rücksichtsvoll als man das unter diesen Umständen nur tun kann, – denn sie fordert die Zivilbevölkerung ja schon seit Tagen auf, die… Mehr
Da geht er aber zu weit. „Muslime verbünden sich mit Nazis in Europa. Welche denn?
Die 3 versprengten Hanseln, die in Deutschland übrig sind? Oder meint er die, von unserer Regierung so Genannten, die nicht Rotgrün sind, sondern selbst denken oder die echte Opposition wählen? Oder die Ukrainischen?
Das ist genau so wenig „unser krieg, wie der in der Ukraine, oder die innermulimeschen Bürgerkriege.
Deutschland wäre gut beraten, dahin zu kommen, ausschließlich vor der eigenen Haustüre zu kehren und im eigenen Garten für Ordnung und einen vernünftigen Zaun zu sorgen.
„In Israel kursiert derzeit eine Erkenntnis, die wohl das Leitmotiv der Führung ist, politisch wie militärisch: Wer Mitleid hat mit Gaza, hat kein Mitleid mit Israel.“ Das ist eine Binse und Leitmotiv jeder Regierung, dass im Fall einer Bedrohung der Eigenen, kein Mitleid für die Anderen zu erwarten sein sollte. (Nun gut, die BRD-Regierung ist hier ausdrücklich ausgenommen.) Aber der Versuch des Autors, die von ihm ersehnte „Bodenoffensive“ der IDF mit der alliierten Bombardierung Dresdens zu vergleichen, erscheint wie die vorweggenommene Rechtfertigung von Kriegsverbrechen. Unterstellt er der IDF wahllose Tötungen von Zivilisten, wie in Dresden, nur um den Iran in… Mehr
Die Hamas hat Israel den KRIEG erklärt. Israel hat jedes Recht der Welt, sich gegen diesen aufgezwungenen Krieg mit allen Mitteln zu WEHREN. Krieg ist immer das letzte Mittel. Die Hamas hat es so gewollt.
Wer kein Mitleid außer Selbstmitleid (!!!) kennt, ist mitleidlos. Warum sollen wir Deutsche Jahr für Jahr nachsitzen, um „aus der Geschichte zu lernen“, wenn die Israelis kein bisschen dazu bereit sind???
Bei Israel geht es ums Überleben!
Juden haben keinen anderen Platz! Hier sind sie ihres Lebens nicht mehr sicher ungeachtet des dahingeheuchelten Gefasel von „Staatssaison“.
Und: von Israel gingen immer nur RE-Aktionen aus, die Aktionen kamen immer nur von palestinensisch-arabischer Seite.
Die Grundschuld ist neben den Arabern den Herren Sykes und Picqot zuzuschreiben, aber ganz sicher nicht Israel!
Ich habe zwar Verständnis für das Vorgehen Israels, kann mir allerdings vorstellen, was mit obigen post gemeint ist. Manchem könnten zeitlich angepasste Bemühungen, „sich gegenseitig im 21. Jhrt. wahrzunehmen“ angebracht erscheinen. Zweifelsohne verbindet die Länder Deutschland und Israel eine einzigartig negative historische Episode. Allerdings handelte es sich m.E. um eine verkürzte Wahrnehmung, die Zeit davor und danach außer Acht zu lassen, oder endgültig den „Stab zu brechen“ und sich ein für alle mal zu „etikettieren“. Der Erinnerungsraum der jüngeren deutschen (auch konservativen) Generation ist von einer eher gleichförmigen gegenseitigen Wahrnehmung geprägt. Konservative Milieus haben im Deutschland von 2023 aber eine… Mehr
Was ist sage, ist sicher nicht politisch korrekt. Aber weil sie den Vergleich mit Deutschland bringen: Nach Ende des Krieges haben die Siegermächte in Ost- und Westdeutschland Regierungen eingesetzt, die sich in der Bevölkerung durchsetzen konnten und die im Sinne der Siegermächte handelten. D.h. die Besiegten wurden zu Verbündeten.
Die USA (besonders unter Georg Bush II.) haben genau das immer wieder versucht. Weder in Afghanistan noch Irak hat es geklappt. Wieso sollte es im Gazastreifen klappen?
Ein hervorragender Artikel, Bravo!!
Das 25000 Zivilisten in Dresden damals durch die Bombardierung der Amis und Engländer ums leben kamen und gezielt noch in den Elbniederungen von Flugzeugen mit Bordfeuer beschossen wurden, interessiert die linksradikale Blase heute Null. Alles Nazis damals, mußten alle weg. Konnte nicht schlimm genug sein. Dieselben Gestalten heulen heute um jeden einzelnen Palästinenser, die alle kollektiv diese Hamas unterstützen, sonst gäbe es keine Hamas mehr. Eine verachtenswerte Gesellschaft aus Dummland.
Erst ging es gegen die sogenannten Corona-Leugner, dann wurden die Putin-Versteher zum Abschuss freigegeben. Jetzt wird wieder jeder zum Feind erklärt, der sich nicht 100% hinter das Regierungsnarrativ stellt. Tut mir leid. Aber da möchte ich nicht mitmachen. Vor den Zuständen, die jetzt auf deutschen Straßen herrschen, wurde lange gewarnt. Wie wurden und werden diese Warner beschimpft?
Alle hier, die Mitleid mit beiden Seiten, Israel und Gaza, äußern, mögen sich bitte die Frage stellen, wohin ihre Haltung führt. Ich kann nichts anderes erkennen, als ein „Weiter so!“ Also vorübergehende Beruhigung der Situation, dann erneut Nadelstichtaktik gegen Israel, schließlich Eskalation. Wobei der dauernde Raketenbeschuss Israels hier so rüber kommt, als handele es sich um Papierflieger. Warum verurteilt Guterres die Hamas nicht scharf dafür, dass sie die Flucht der Palästinenser in den Süden Gazas verhindert? Warum ruft er stattdessen Israel zur Einhaltung von Regeln auf?
„Die Zivilbevölkerung verschonen… “ HA! Echt jetzt? Es gibt keinen Krieg der nicht für die Zivilbevölkerung Elend und Tod in den umkämpften Gebieten mit sich bringt. Zerstörte Städte, ausgefallene Ernten, Kriegsvertriebene, die mit dem „nackten“ Leben gerade noch mal davonkommen? Geschont? Zerstörte Infrastruktur, die Menschen sterben an Hunger, Kälte, den daraus resultierenden Krankheiten – geschont? Von Hiroshima, Dresden, Vietnam gar nicht zu reden. Fakt ist: Ohne Infrastruktur und eine arbeitende, gebärfreudige Bevölkerung im Hinterland ist kein Krieg zu gewinnen. Die Zerstörung dieser „Resource“ gehört zur militärischen Taktik deshalb seit jeher dazu. Der einzige Weg zur besagten Schonung wäre Desertation auf… Mehr