Der Demokrat Bernie Sanders, der sich selbst als Sozialist bezeichnet, will sich dafür bewerben, bei den US-Wahlen 2020 gegen Donald Trump anzutreten. Sanders machte vor allem mit der Forderung nach höheren Steuern für Reiche Punkte – insbesondere bei jungen Leuten.
Die aktuelle Studie „Die Gesellschaft und ihre Reichen“ zeigt, warum junge Amerikaner für die Botschaften von Bernie Sanders und anderen linken Kandidaten der demokratischen Partei so empfänglich sind. Hier Auszüge aus der Studie (die Zahlen stammen aus der für das Buch durchgeführten Umfrage des Institutes Ipsos MORI):
Junge Amerikaner sehen Reiche skeptischer
Anders als in Deutschland beurteilen in den USA junge Menschen die Reichen insgesamt negativer als die Älteren. Ich vergleiche im Folgenden die Gruppe der 16- bis 29-Jährigen („Jüngere“) mit der der Befragten über 60 Jahre („Ältere“). Während die jüngeren Befragten unter den fünf am häufigsten genannten Persönlichkeitsmerkmalen von Reichen vier negative nennen, verweisen die Älteren auf vier positiven Eigenschaften.
Jüngere Amerikaner nannten am häufigsten folgende Persönlichkeitsmerkmale von Reichen (in Prozent):
1. materialistisch 51
2. intelligent 47
2. arrogant 47
3. gierig 45
4. egoistisch 41
Ältere Amerikaner nannten am häufigsten folgende Persönlichkeitsmerkmale von Reichen (in Prozent):
1. fleißig 51
2. intelligent 45
3. einfallsreich 40
4. materialistisch 38
4. wagemutig 38
Auch den harten Vorwurf, Reiche seien zwar gut im Geldverdienen, aber häufig keine anständigen Menschen, teilen immerhin 40 Prozent der Jüngeren (nur 23 Prozent widersprechen dem), während das die älteren Amerikaner nicht so sehen: Von ihnen sind nur 15 Prozent der erwähnten Meinung, 50 Prozent lehnen sie ab.
USA: Die Neigung, Reichen den Anstand abzusprechen – Analyse nach Alter
Frage: „Wenn jemand sagt: ‚Reiche sind gut im Geldverdienen. Dafür sind sie aber in der Regel keine anständigen Menschen.’ Würden Sie dieser Aussage sehr zustimmen, eher zustimmen, eher nicht zustimmen, überhaupt nicht zustimmen?“
Den Nullsummenglauben, wonach für die Armen umso weniger übrigbleibe, je reicher die Reichen sind, teilen 45 Prozent der Amerikaner zwischen 16 und 29 Jahren, 40 Prozent der 30- bis 44-Jährigen und nur 27 Prozent 45- bis 59-Jährigen bzw. 24 Prozent der über 60-Jährigen.
USA: Nullsummendenken – Analyse nach Altersgruppen
Frage: „Wenn jemand sagt: ‚Je mehr die Reichen haben, desto weniger bleibt für die Armen übrig.’ Würden Sie dieser Aussage voll und ganz zustimmen, oder eher zustimmen, eher nicht zustimmen oder überhaupt nicht zustimmen?“
Auch in den Meinungen zu hohen Managergehältern unterscheiden sich Junge und Alte stark: 42 Prozent der Älteren meinen, es sei allein Sache der Unternehmen, deren Höhe festzulegen. Von den Jüngeren sehen das 30 Prozent so. Und während 38 Prozent der jüngeren Amerikaner sagen, man sollte die Gehälter der Top-Manager reduzieren und an die Angestellten umverteilen, auch wenn diese dadurch nur ein paar Dollar im Monat mehr hätten, befürworten das von den Älteren lediglich 28 Prozent. Einzige Ausnahme: Managergehälter, die 100-mal so hoch sind wie die eines Angestellten, finden 40 Prozent der Älteren „obszön“, aber nur 32 Prozent der Jüngeren.
Bei fast allen anderen Fragen sehen wir hingegen die gleiche Tendenz: jüngere Amerikaner sehen Reiche kritischer als ältere Amerikaner. 38 Prozent der Älteren und 22 Prozent der Jüngeren meinen, die Gesellschaft als Ganze profitiere von Reichen, weil viele von ihnen Arbeitsplätze schaffen. 39 Prozent der Älteren, aber nur 23 Prozent der Jüngeren meinen, die Gesellschaft profitiere von Reichen, weil sie hohe Steuern zahlen. Nur 14 Prozent der Älteren, aber 39 Prozent der Jüngeren glauben, dass die Beziehungen durch Eltern und Familie der entscheidende Faktor dafür seien, dass jemand reich werde. 16 Prozent der Älteren, aber 29 Prozent der Jüngeren unterstellen, die meisten Reichen hätten ihren Reichtum geerbt.
Umgekehrt glauben 49 Prozent der Älteren und nur 31 Prozent der Jungen, die Bereitschaft, Risiken einzugehen, sei der Grund, warum Menschen reich würden. Und 43 Prozent der Älteren, aber nur 27 Prozent der Jüngeren vermuten, dass Reiche besonders fleißig seien. Schließlich meinen 41 Prozent der Älteren, aber nur 19 Prozent der Jüngeren, die Gesellschaft profitiere insgesamt von der Existenz der Reichen, weil viele davon als Unternehmer neue Produkte kreieren.
USA: Aussagen über Reichtum – Analyse nach Altersgruppen I
Positive und neutrale Aussagen
Frage: „Hier auf der Liste ist einmal verschiedenes aufgeschrieben, was uns andere über Reichtum und Reiche Leute gesagt haben. Welchen der Aussagen auf dieser Liste würden Sie zustimmen?“ (Listenvorlage)
USA: Aussagen über Reichtum – Analyse nach Altersgruppen II
(Eher) negative Aussagen
Frage: „Hier auf der Liste ist einmal verschiedenes aufgeschrieben, was uns andere über Reichtum und Reiche Leute gesagt haben. Welchen der Aussagen auf dieser Liste würden Sie zustimmen?“ (Listenvorlage)
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„Das Problem, das ich mit „Reichen“ habe: Wie viele „Reiche“ sind durch Rechtsbruch reich geworden?“
Nur ganz, ganz wenige.
Die meisten dadurch, dass sie sie sich 20/24 den ** aufgerissen haben.
Während die Neider Mittags aufstehen und jammern oder Fake-News verbreiten.
Der Generation „Schneeflocke“ ist der Leistungswille womöglich abhanden gekommen.
Naja da müsste man schon Zahlen haben um etwas qualifiziertes dazu sagen zu können.
Kann ich verstehen. Wer will schon einen Mittedreißigjährigen ohne Berufserfahrung und mit hohen Ansprüchen einstellen?
Mitte zwanzig, Diplom, Biss, anpassungsfähig und los geht´s. Solche Leute werden gebraucht.
Warum verlangt man, immer länger zu arbeiten, statt früher anzufangen?
Dann nach 40 Arbeitsjahren mit 65 ab in den VERDIENTEN Ruhestand.
Wenn ich die Kommentare so lese, liebe Foristen, die soziale Gesellschaft, vom Kleinbürger bis zum Präsidenten, ist kein Streichelzoo. Wer nicht wach durch den Tag geht, wird irgendwann über den Tisch gezogen.
Das ist genau meine Rede, aber die Gesellschaft ist zu träge und einfach zu faul dazu. TV und Konsum Gedöns zur völligen Betäubung reichen aus.
Verstaatlichen und Enteignen – Ihr Kommentarnahme klingt nicht gerade nach Ihrem Programm. Und “SUPER“ ist das schon gar nicht.
Wenn man doch nur wüßte, wie diese Ergebnisse vor 2007/08 ausgesehen hätten und wie sich gute und weniger gute Ansichten über Reiche auf die ethnischen Gruppen verteilen. Es würde mich nicht überraschen, wenn diese Zahlen unter Euro- und Asio-Amerikanern ein reichenfreundlicheres Bild abgeben würden als unter den vom Schicksal und Gesetzgebung nicht so glücklich bedachten anderen Bevölkerungsgruppen, deren Anteil an den Jüngeren wie der Gesamtbevölkerung ja gestiegen ist. Weiters könnte ein Vergleich der Bildungsinhalte und der Einstellungen der Lehrkräfte an den Universitäten zur Erklärung dieses Einstellungswandels der Generationen beitragen, wie auch ein geographischer Vergleich (Küsten gegenüber Mittelwesten und Rostgürtel).
Dass die Euro-Kinder reichenfreundlicher sind als die anderen, glaube ich nicht. Ich vermute vielmehr, dass die verwöhnten Kinder der weißen Mittel- und Oberschichten am reichenkritischsten sind, weil es für sie ja zweifellos zutrifft, dass sie ihren Wohlstand ererbt haben. Im übrigen war es eigentlich schon immer die obere, gebildete Hälfte der Mittelklasse, die die sozialistischsten Ideen hatten. – Für Deutschland vermute ich entsprechend, dass die Gymnasiasten erheblich mehr linkes, sozialistisches Gedankengut vertreten als die Real- und Hauptschüler.
Genau. Und zwar bis zur ersten Lohnabrechnung. Dann fallen denen vor Entsetzen die Kronjuwelen aus den Beinkleidern.
Die Erbengeneration bekommt keine Lohnabrechnung. Die machen ein Praktikum beim NDR und leben ansonsten vom Geld ihrer spiessigen konservativen Familie…
Welchem Banner wollen wir folgen ? Dem ungebremsten Kapitalismus oder dem anderem Extrem — dem Sozialismus? Die Menschheit hat das Leistungsprinzip weitergebracht über viele tausend Jahre. Das ist das Prinzip dem wir folgen sollten , wenn wir es noch können. Wenn wir die Großjunker, Barone und Fürsten durch Geldsäcke ersetzen haben wir nichts gewonnen, sondern das wäre ein klarer Rückschritt. Ob wir 1% Superreiche oder Adelige haben spielt keine Rolle. Doch eines ist klar, wir haben bereits jetzt schon keine Möglichkeit mehr korrigierend einzugreifen, da eine Globalisierung diesen Leuten alle Möglichkeiten läßt. Auch identifizieren sich diese Leute nicht mehr mit… Mehr
Hat Bill Gates eigentlich tatsächlich schon einmal selbst etwas erfunden?
Hat Bill Gates eigentlich tatsächlich schon einmal selbst etwas erfunden?
Noch ein Wort von G. K. Chesterton zum Jugendkult der Moderne, z.B. bei Lenin, Hitler und Mao, wo jeweils „junge, frische“ Bewegungen die „Erlösung“ versprachen: „Der Fortschritt, so wie er seit dem 16. Jahrhundert fortgeschritten ist, verfolgt in jeder Hinsicht den gewöhnlichen Sterblichen. […] Auch der Fortschritt hat seine Heiligen und seine Märtyrer, seine eigenen Legenden und Wundergeschichten wie jede andere Religion, nur sind sie meistens falsch, wie die Religion, zu der sie gehören. Am verbreitetsten ist die Legende, der junge fortschrittliche Mensch werde von dem alten gewöhnlichen unterdrückt. Aber das stimmt nicht. Der alte gewöhnliche Mensch ist der Unterdrückte.… Mehr
Bernie Sanders als Demokraten-Kandidat und Trump kann sich entspannt zurücklehnen.
Sie könnten quasi heute schon das Glückwunschtelegramm für Trumps Wiederwahl formulieren. Ich weiss nicht was bei den Synapsen der Democrats schiefläuft. Nicht daß ich Trump nicht mehr will (ich lebe und wähle in Deutseland!), aber Sanders sollte einen jungen Protagonisten (~ 45 Jahre) ranlassen und ihn begleiten und unterstützen. Dann sähe ich eine marginale Chance. Ich denke sogar daß irgendwann noch Hillary Clinton aus der Versenkung wieder auftaucht. Am Wahlabend hört man dann von den Democrats wieder das grosse Wehklagen. Und dann auf weitere 4 Jahre Trump Bashing im ÖR und den MSM hier… ein Prösterchen.