So schnell kann die Realität der Ideologie die Nase zeigen. Gerade noch war New York ein „Sanctuary“, ein sicherer Hafen für Migranten, die illegal über die mexikanische Grenze in die USA gekommen waren. Jetzt, nur 110.000 Migranten später, erklärt Bürgermeister Eric Adams, die Asylkrise würde New York City zerstören.
„Dieses Problem wird New York City zerstören. Ich habe noch nie im Leben ein Problem gehabt, für das ich keine Lösung und kein Ende sah. Jetzt sehe ich kein Ende. Diese Angelegenheit wird New York zerstören. Wir alle werden davon betroffen sein“, sagte Adams am Vorabend des ersten Schultages während einer Bürgerversammlung in Manhattans Upper West Side. In seiner Rede beklagte er die finanziellen und gesellschaftlichen Auswirkungen auf die Stadt, die im letzten Jahr mehr als 100.000 Migranten unterbringen und versorgen musste.
„Erst kamen Migranten aus Venezuela, aber jetzt kommen Menschen aus Ecuador, Mexiko, Russland und Teilen Westafrikas“, fügte der Bürgermeister hinzu. „Sie kommen aus aller Welt über die mexikanische Grenze. Dieses Problem wird New York City zerstören. Staten Island sagt, schick sie nach Manhattan. Manhattan sagt, schick sie nach Queens. Queens sagt, schick sie nach Brooklyn. Die Stadt, die wir kannten, werden wir verlieren“, fuhr er fort.
The migrants will “destroy New York City” and “everyone will be impacted” pic.twitter.com/R74LydILrR
— End Wokeness (@EndWokeness) September 7, 2023
Was war der Auslöser für diese hochemotionale Rede, die von Pro-Asyl-Gruppen umgehend als „menschenverachtend“ gebrandmarkt wurde? Im letzten Geschäftsjahr gab die Stadt 1,5 Milliarden Dollar für die Versorgung der Migranten aus. Die Ausgaben im laufenden Jahr werden auf 4 Milliarden Dollar steigen. Aus Bundesmitteln hat die Stadt aber nur 140 Millionen Dollar für Notunterkünfte erhalten. Jeder Haushalt in der Stadt wird daher, laut Adams, von Budgetkürzungen aufgrund der Ausgaben für die Migranten betroffen sein.
Seit April 2022 kamen 110.000 Asylbewerber nach New York. Ein nicht unerheblicher Teil per organisiertem Bustransport. Dieses „Busing“ sorgte bereits für enormen politischen Zunder. Grenzstaaten wie zum Beispiel Texas oder Arizona gaben so einen Teil ihres Asylantenproblems an weit entfernt liegende Städte weiter, die sich offiziell als „sicherer Hafen“ deklarierten. Diese beschwerten sich anschließend lautstark über diesen vermeintlich rein politischen Winkelzug. Es lebt sich halt einfach als sicherer Hafen, wenn keine Grenze in der Nähe ist.
Der Migrantenstrom hatte die Stadtverwaltung New Yorks dazu gezwungen, mehr als 200 Notunterkünfte zu eröffnen, nachdem die traditionellen Notunterkünfte überfüllt waren. Dazu gehörten auch 4-Sterne-Hotels, in denen die Asylsuchenden untergebracht und verpflegt wurden. Sehr zum Leidwesen der in der Nachbarschaft ansässigen Geschäfte. Die Migranten kampierten teilweise auf den Bürgersteigen und belästigten die Passanten.
Auch die Schulen spüren die Belastung. Vor dem Queens Plaza North Family Welcome Center stehen Migranten immer noch Schlange, um ihre Kinder für die Schule anzumelden, obwohl der Unterricht bereits begonnen hat. Ein zentrales Anliegen von Adams ist daher die Beschleunigung von Arbeitsgenehmigungen, damit Migranten, die sich bereits in New York City aufhalten, eine legale Arbeit finden und nicht auf das soziale Sicherheitsnetz angewiesen sind.
Das Verfahren für die Beantragung von Asyl und Arbeitserlaubnis basiert jedoch auf den geltenden Einwanderungsgesetzen. Die sehen eine Wartezeit von 150 Tagen für die Beantragung einer Arbeitserlaubnis und weitere 30 Tage für die Bewilligung vor. Durch einen immensen Rückstau in den letzten Jahren – bedingt durch Covid – wird diese Wartezeit zusätzlich verlängert. Eine zeitnahe Besserung ist also nicht in Sicht und an der Grenze drängen weiterhin täglich Tausende illegal ins Land.
Natürlich könnte man die Sache ins Lächerliche ziehen. Man könnte fragen, warum sich Städte wie New York, weit entfernt von jeder Grenze liegend, überhaupt zu einem sicheren Hafen erklärt haben, wenn schon hunderttausend Asylsuchende die Stadt zum Kollabieren bringen. Man könnte auch fragen, warum Eric Adams stets betonte, NYC bliebe unter seiner Administration ein sicherer Hafen für Immigranten. Auf X erklärte er im Oktober 2021, dass New York unter seiner Administration immer ein sicherer Hafen bleiben würde. Erst im April übernachtete er selbst publicityträchtig auf der Straße, um damit Solidarität zu erklären.
Man könnte ebenfalls süffisant darauf hinweisen, dass Brownsville, eine texanische Kleinstadt in Grenznähe, mit 15.000 Migranten in der Woche zu kämpfen hat. In der Woche! Bisher hatte sich Eric Adams nicht groß für die Probleme dort interessiert. Durchaus berechtigt wäre auch Empörung über den Satz, mit dem Bürgermeister Adams seine Kapitulationserklärung einleitete. „Es begann mit einem Verrückten in Texas, der beschloss, Menschen in Bussen nach NYC zu schicken …“.
Nicht der Govenor von Texas ist schuld an der Misere New Yorks. Greg Abbott hat nur versucht, seinem Staat wenigstens ein klein wenig Luft zu verschaffen und die Migranten in Städte zu bringen, in denen sie angeblich willkommener sind als in Texas. Die damit verbundene Publicity nahm er wohlwollend in Kauf.
Häme oder Whataboutismen allerdings sind fehl am Platze. Im Gegenteil bietet sich jetzt die Chance, dass die Krise an der mexikanischen Grenze endlich bundesweit ernst genommen wird. Als reale Überforderung der USA, die nicht mehr aus einer ideologischen Warte, sondern mit Fakten und Zahlen bewertet werden muss.
Man sollte Eric Adams nämlich zwei Dinge zugestehen. Zum einen warnte er schon vor einem Kollaps, als „nur“ 10.000 asylsuchende Migranten in seine Stadt gebracht wurden. Zum zweiten spricht erstmals ein Demokrat aus, dass es eine massive Krise an der Grenze zwischen den USA und Mexiko gibt.
Letzten Endes hat der New Yorker Bürgermeister die führenden Politiker seiner eigenen Partei, wie die Gouverneurin des Bundesstaates New York, Kathy Hochul, und Präsident Joe Biden angegriffen. Ihnen wirft er vor, er müsse in New York City eine nationale Krise allein bewältigen. „Welcome to the Club“ mag der republikanische Govenor von Texas denken. In seiner Partei hat sich Adams damit aber keine Freunde gemacht.
Die Republikaner unterstützen Adams und schließen sich seiner Kritik an der Biden-Administration an. „Der erste Schritt zur Lösung eines Problems besteht darin, zuzugeben, dass man ein Problem hat. Ich gratuliere Bürgermeister Adams, dass er die Wahrheit über das Ausmaß der Migrantenkrise in New York gesagt hat“, schrieb der Abgeordnete Nick LaLota auf X. „Jetzt muss er die Sanctuary-Politik von NYC aufheben und Präsident Biden muss dafür sorgen, dass die Migranten in Mexiko bleiben.“
„Es ist so schlimm geworden, dass sogar die Führer von Demokratenhochburgen wie New York City und Massachusetts das Handtuch werfen“, sagte der Sprecher des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy in einer Erklärung und stimmte der Aussage von Adams zu, dass es keinen Rettungsplan geben kann, ohne den Fluss an der Grenze zu stoppen.
Eric Adams selbst scheint von den Republikanern gelernt zu haben. Er droht jetzt seinerseits, die Migranten in Bussen innerhalb des Staates New York zu verschicken. Sollen die sich doch mit dem Problem herumplagen.
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Was bin ich froh, weit draußen auf dem Land zu wohnen. Die ach so tolerante und woken GrünInnen-Wähler werden ihr – im wahrsten Sinne des Wortes – blaues Wunder erleben, wenn sie ihr Kreuzchen zum ersten Mal mit zitternder Hand bei der AfD machen, weil sie die Tränen der vergewaltigten Tochter oder dem fast zu Tode gemesserten Sohn sie dazu zwingen. Ideologie trifft Realität. Ma muß immer wieder Shakespeare zitiren, der Heinrich VI. sagen ließ: „Leicht wird ein kleines Feuer ausgetreten, das – erst geduldet – Flüsse nicht mehr löschen.“ Wenn die wirtschaftliche Lage noch deutlich schlechter wird – und… Mehr
Wir brauchen ein Gesetz dass jeder der sich öffentlich für mehr Migration ausspricht automatisch einen Teil seiner eigenen Wohnung für eben diese bereitstellen und freimachen muss, inklusive Verpflegung und wenn zu klein bei vollständigem Überlassen. Gilt auch für Politiker. Und Ruhe ist‘s.
Dann muss der gute Mann halt die Steuern erhöhen….freut sicher die Wall Street ganz besonders….Migrations-Sonderabgabe bis auf weiteres….nur so ein Gedanke.
Bei uns kommt jedes Jahr eine Kleinstadt hinzu, die wir in Deutschland hineinzupressen und zu alimentieren gezwungen werden, also: Willkommen im Club, Mr. Adams.
Die Politik hat schon lange -hüben wie drüben- nicht mehr alle Tassen im Schrank.
Nein, es sind keine Kleinstädte, die da kommen. Alle Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern sind Großstädte. Nur zum Vergleich: 2022 zog es 2,67 Millionen Menschen nach Deutschland, während 1,2 Millionen wegzogen. Macht eine Nettoeinwanderung von 1,5 Millionen (Quelle: Tagesschau.de). In diesem Jahr gab es bereits bis August 204.000 Erstasylanträge (Quelle: Statista). Werden 2023 die 300.000 überschritten, entspricht das einer Großstadt wie Bochum im Ruhrgebiet (304.000 EW). Der Familiennachzug ist dabei noch nicht berücksichtigt. Ein Ende ist nicht abzusehen, weil allein die durch die Politik geschaffenen finanziellen Anreize weiter steigen (Bürgergeld, Kindergrundsicherung usw.).
Wunderbar! „Busing“ bitte auch in Europa! Fahrt den Gutmenschen, Politikern und Teddybären-Werfern ihre Lieblingsmenschen vor die eigene Haustür!! Diese Heuchler entlarven sich dann ruckzuck selber.
Das ist zu wenig und zu spät, mit der Erkenntnis die er jetzt hat wird er sowieso auf taube Ohren bei den andern democrats stossen.
Und noch so ein Woker und Diverser, der dem Untergang seiner Armada im doch so „Sicheren Hafen New York“ hilflos mit zusehen muss.
Kurz zusammengefasst: Wenn Politik auf Wirklichkeit trifft.
Immer wieder fällt jedoch auf, dass insbesondere den Wortführern der „Pro-Asyl“-Fraktion jeglicher Bezug zur Lebenswirklichkeit fehlt. Im Grunde genommen fehlt uns hierzulande die Wehrpflicht. Weniger, um Personal für die Bundeswehr zu acquirieren, sondern um bei Verweigerung einen Ersatzdienst leisten zu müssen … vorzugsweise in Flüchtlingsunterkünften oder als „Mediatoren“ an Brennpunktschulen. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Erfahrung insbesondere Uni-Absolventen der Fachrichtungen Politologie, Sozial- und Genderwissenschaften ‚erden‘ würde, die ansonsten aus ihrer Blase heraus allzu schnell mit dem Vorwurf der Fremden- oder Ausländerfeindlichkeit um sich werfen.
An dem texanischen Gouverneur sollten sich Bürgermeister hier (Rückgrat vorausgesetzt) ein Beispiel nehmen und die hiesigen sicheren Häfen mit Realität speisen.
Die USA hat eine siebenfach geringere Besiedlungsdichte im Vergleich zu Deutschland. Also nur immer rein mit dem munteren Landvolk, da geht noch was. Über Jahrzehnte mussten WIR die Flüchtlinge und Folteropfer aufnehmen, die die USA erzeugt haben. Also nur rein in die Bude, sollen die doch untergehen. Die neuen Mächte wie China sind nicht religiös verbrämt, glauben nicht an ein Armageddon und werden sich daher nicht den Milliardärsphilanthropen unterwerfen. Auch wenn die sich in ihrer Fantasiewelt ausmalen, einfach mal so in einen stärker werdenen Wirt wechseln zu können. Wenn das gegen uns agierende Übel endlich weg ist, sind auch wir… Mehr