Der Vorstoß Frankreichs, Bodentruppen in die Ukraine zu senden, erhielt nach der Absage aus Berlin weitere Dämpfer. Neben Tschechien, Polen und Italien haben auch Großbritannien und die USA dem Einsatz von Bodentruppen eine deutliche Absage erteilt. Nur Lettland unterstützte bislang den Vorschlag.
Nachdem am Dienstag bereits Kanzler Olaf Scholz dem von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron vorgeschlagenen Einsatz von Bodentruppen in der Ukraine eine Absage erteilte, sendeten mit den USA und Großbritannien zwei weitere Nato-Schwergewichte eindeutige Signale, dass sie einen Einsatz von Bodentruppen ausschließen. Auch weitere Nato-Staaten, wie Italien, Polen und die Tschechische Republik, schlossen trotz ihrer Unterstützung der Ukraine den Einsatz von Bodentruppen aus.
Ein Sprecher von Großbritanniens Premier Rishi Sunak sagte, es gebe keine Pläne für einen großangelegten Einsatz von Truppen. Allerdings befinden sich zum jetzigen Zeitpunkt bereits britische Truppen in der Ukraine, um dem dortigen Militär unter anderem in der medizinischen Ausbildung zur Hand zu gehen.
Tobias Ellwood, ehemaliger Vorsitzender des Verteidigungskomitees des Unterhauses nannte „die Idee Bodentruppen einzusetzen, äußerst symbolisch, aber eine vollkommen unnötige Reizung von Putin, wenn es andere Möglichkeiten gäbe, um sein langfristiges Engagement zu testen“.
USA setzen auf Förderpaket statt Bodentruppen
In den USA hielt man sich sogar noch kürzer angesichts von Macrons Vorstoß. Die Sprecherin des nationalen Sicherheitskomitees, Adrienne Watson, veröffentlichte eine Stellungnahme, in der sie unterstrich, dass Präsident Joe Biden „deutlich zu verstehen gab, dass die USA keine Kampftruppen in die Ukraine schicken werden“. Auch der Sprecher des Außenministeriums, Matthew Miller, betonte, dass der „Präsident darin sehr deutlich war“.
Miller verwies stattdessen auf die im US-Repräsentantenhaus eingefrorene Militärhilfe für die Ukraine: „Grundsätzlich glauben wir, dass der Weg zum Sieg der Ukraine nun im Repräsentantenhaus liegt.“ Dort verfügen allerdings die Republikaner über eine hauchdünne Mehrheit und verhindern somit eine Abstimmung über Präsident Bidens Förderpaket in Höhe von 60 Milliarden US-Dollar für die Ukraine.
Auch Polen, Italien und die Tschechische Republik stießen in ein ähnliches Horn. „Ich bin überzeugt, dass wir die nach der russischen Aggression eingeschlagenen Wege weiterverfolgen sollten“, sagte der tschechische Ministerpräsident Petr Fiala. Dem pflichtete auch sein polnischer Amtskollege Donald Tusk bei: „Ich glaube, wir brauchen keine anderen Methoden oder Wege.”
Lettland gesprächsbereit für Bodentruppeneinsatz
Noch deutlicher machte die Sache der italienische Außenminister Antonio Tajani, der am Rande einer Reise nach Zagreb mit Reportern sprach. „Wenn wir über das Senden von Bodentruppen reden, müssen wir sehr vorsichtig sein, denn wir müssen aufpassen, dass die Menschen nicht denken, wir wären mit Russland im Krieg.“ Tajani betonte, man sei „nicht im Krieg mit Russland“, sondern Italien und die anderen Alliierten würden die Ukraine verteidigen.
Auch in Österreich verurteilte FPÖ-Chef Herbert Kickl den Vorstoß Frankreichs deutlich: „Das ist Öl ins Feuer gießen, das ist ein Drehen an der Eskalationsspirale. Jeder, der dazu einen Beitrag leistet, handelt unverantwortlich.“
Einzig Lettland unterstützte den Vorstoß der Franzosen und signalisierte die Bereitschaft, Bodentruppen in die Ukraine zu senden. „Zeiten wie diese erfordern politische Führung, Ambition und Mut, um über den Tellerrand zu blicken,“ so Gabriellas Landsbergis, Außenminister Lettlands. „Die Initiative des gestrigen Pariser Treffens ist es wert, darüber nachzudenken.“
— ??????? (@El_Haginho) February 28, 2024
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Da scheint sich in den USA was Rußland abelangt eine gewisse Intelligenz heraus zu bilden, fast nach dem alten Wahlspruch der Habsburger, laßt andere Kriege führen, du glückliches Österreich heirate und wenn schon, dann einen Franzosen, damit das Glück komplett ist, wenn die erneut und allein Richtung Moskau aufbrechen, was ja bekannterweise nicht gesund sein soll, wenn man in die Geschichte zurückblickt. McDonnell hat es doch gesagt, was man dort denkt, an Waffenlieferngen kann man gutes Geld verdienen und die anderen bluten lassen um damit die eigenen Resourcen zu schonen und wer sich ohne Not von außen auf einen Krieg… Mehr
Russland ist faktisch seit 2005 mit dem Westen im Krieg. Der russische Angriff auf die Ukraine ist von langer Hand geplant, die Erpressung Europas mit den russischen Gaslieferungen war Teil dieses Plans. Wenn Russland sich im Krieg mit uns sieht, dann sind wir im Krieg, völlig unabhängig davon, welche Befindlichkeiten wir im Westen haben. Deshalb sollten wir Bodentruppen auch nicht ausschliessen.
Das alles ist doch nur ein Bluff. Wie die „Financial Times“ berichtet, sollen westliche Spezialeinheiten schon längst in die Kämpfe in der Ukraine gegen Russland verwickelt sein. Ein hochrangiger europäischer Verteidigungsbeamter erklärte gegenüber der Financial Times, dass Macrons Erklärung über die Entsendung von Truppen ein Versuch gewesen sei, Druck auf Russland auszuüben, und er fügte hinzu: „Jeder weiß, dass es westliche Spezialeinheiten in der Ukraine gibt – sie haben es nur nicht offiziell zugegeben.“ Auch Russland hat wiederholt über „ausländische Söldner“ berichtet, die in der Ukraine kämpfen. Im vergangenen Monat gab das russische Verteidigungsministerium bekannt, dass bei einem Raketenangriff mehr… Mehr
Nur ein Irrer würde eigene Bodentruppen gegen Russland einsetzen. Aber dann sollte man sich endlich ehrlich machen und sagen: „Es ist sinnlos und aussichtslos, die Ukraine diesen Krieg weiterkämpfen zu lassen. Sie wird nicht gewinnen, sondern um so kaputter sein, je länger sie die Niederlage hinauszögert. Kiew: Sie haben den Kampf nach Punkten verloren, hören Sie auf, ersparen Sie ihrem Land den KO. Es ist vorbei, Selenski. Verhandeln Sie mit Moskau und kooperieren Sie. Und dann treten Sie zurück und machen den Weg frei für Neuwahlen. Das ist alles, was Sie für ihr Volk noch tun können.“
Vor Jahren hat jemand mal lediglich die Möglichkeit eröffnet, uns unsere reichweitenstarken Autos und die freie Mobilität zu verbieten.
> Er sprach lediglich davon, sich diese Möglichkeit offen zu halten.
Klar, dass er erst mal austesten wollte, wie es in der Öffentlichkeit ankommt. Jeder Schnarch-Michel sollte sich besser gut überlegen, ob er wirklich für Besitztümer westlicher Finanzkonzerne am Dnepr sterben möchte, nachdem das viele Geld nicht gereicht hat?
Ich bin überzeugt davon, daß die Ukrainer keine EUropäischen Soldaten benötigt. Was die Ukrainer jedoch benötigen, sind regelmäßige, verläßliche und ausreichende Lieferungen von Ari-Muni.(inkl Raketen) und Ersatzteile. Dann kämen die Ukrainer auch voran. Was die Ari-Muni. betrifft, hier ist ja gut das sich nun mehrere EU-Länder zusammengeschlossen haben um für die Ukraine gemeinsam die fehlende Munition kaufen zu können. Eine Peinlichkeit und ein Armutszeugnis ist hier jedoch, dass dieser Zusammenschluß an EU-Länder die benötigte Ari-Munition irgendwo außerhalb von EUropa einkaufen will, bzw kaufen muß, weil die EUropäer selbst nach zwei Jahren Krieg immer noch nicht hinbekommen genügend Ari-Munition und Ersatzteile… Mehr
> weil die EUropäer selbst nach zwei Jahren Krieg immer noch nicht hinbekommen genügend Ari-Munition und Ersatzteile herstellen zu,können.
Die Dinger kosten extrem viel, während sich Deutschland kaum noch Renten leisten kann (gestern brachte TE einen Artikel darüber). Da ich kein Ukrainer bin, interessiert mich nicht, was Ukro-Satrapen gerne in die Hände bekommen möchten, um es zum großen Teil auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen.
Natürlich kosten (auch) „die Dinger“ viel Geld. Doch mal abgesehen davon, dass ich z.Bsp mit Blick auf die weite Welt, auf EU-Brüssel und auf die alleine nur seit 2014/15 über 3 Millionen ins Land gefluteten „Bereicherer“ wüßte wo 100de Mrd Euro/Jahr eingespart und anderweitig verwendet werden könnten, so frage ich auch mit Blick auf Putins imperialistisches und drohendes Vorkriegsgeschwafel, wie teuer es wohl geworden wäre und wie viele „Dinger“ benötigt worden wären wenn der Westen der Ukraine keine Waffen geliefert hätte, Putin das und die Einnahme von Kiee dann als Gottesgeschenkt angesehen und seine Drohungen wahr gemacht hätte um dann… Mehr
Jaja, als ob Waffen den Krieg allein gewinnen könnten. Dem Selenski gehen die Leute aus und das Land blutet und zehrt sich auch irgendwann aus. Da helfen dann nicht mal mehr „Wunderwaffen“.
Der Kampf ist für Kiew verloren und je eher man es eingesteht, um so besser für alle.
Einspruch, alleine schon über die Möglichkeit zu sprechen ist doch einfach nur noch irre. Offensichtlich gibt es in Europa Politiker sich einen 3. Weltkrieg wünschen (um möglicherweise von innenpolitischen Problemen abzulenken?), was für ein super Wahninn.
Ehrlich gesagt halte ich es für naiv, diese „Absagen“ wirklich ernst zu nehmen.
Den bisher hat sich die westliche Politik an keine einzige rote Linie gehalten.
Und meistens werden solche Aussagen auch nicht gemacht, um gleich umgesetzt zu werden, sondern um erstmal das Overtone-Fenster zu verschieben.
Früher hieß es ja immer „aus der Geschichte für die Gegenwart lernen“, heute merkt man, dass das umgekehrt viel besser klappt.
Der zu 100% geo-strategisch motivierte Ukraine Krieg das Werk des „irren Putin“? Vielleicht war der „irre Hitler“ ja auch eher geo-strategisch unterwegs?
Europa ist 1914 wegen eines Attentats ungewollt in die Katastrophe WW I geschliddert? Das Europa von 2024 schliddert nur in den Propaganda Medien ungewollt un einen Krieg mit Russland, auf politischer Ebene ist das voll gewollt, vor allem un Washington (oder wo auch immer die sitzen, die die USA beherrschen).
> auf politischer Ebene ist das voll gewollt, vor allem un Washington (oder wo auch immer die sitzen, die die USA beherrschen).
Wobei es den Amis lieb wäre, wenn nur Europa verheizt wird – wenn Kirby das Entsenden der US-Soldaten ausschließt, kann man ihm diesmal glauben. Wenn man zufällig selber in Westeuropa lebt, müsste man was dagegen haben, verheizt zu werden – leider sind Manche untertäniger als man es je für möglich gehalten hätte.