„Phobie“ und „Feindlichkeit“ als Kampfbegriff

„Islamophobie“, „Homophobie“ und zunehmend „Islamfeindlichkeit“ und „Fremdenfeindlichkeit“ haben Hochkonjunktur, wenn man Menschen mit anderen Meinungen verunglimpfen will. Schon die griechische Philosophie kannte Misogynie als Angst-Äußerung.

Ich schreibe dies aus Burma, nur fünf Kilometer entfernt von wütenden Stammeskriegen, in denen es um Macht geht, ohne die Religion zu bemühen. Kriege, um die Macht zu erweitern, gab es in der Menschheit schon immer.

Krieg im Namen der Religion

Eine Religion muss aber dafür geeignet sein, dass sie als Begründung für den Krieg angeführt werden kann. Monotheistische, also alleinseligmachende Religionen, insbesondere der Islam, geben das im Gegensatz zum Buddhismus her. Im vergangenheitsbewältigungsversessenen Deutschland würde es sich lohnen, sich das Leben Mohammeds etwas genauer anzuschauen. Von Sklaverei bis Völkermord an einem jüdischen Stamm ist dort alles zu finden, was nicht nur einem politisch Korrekten ein Gräuel sein dürfte. Die Frage ist, warum dies tabuisiert wird. Weil man nicht „islamophob“ sein will?

„Phobie“ als Kampfbegriff

Wenn jemand den Islam als eine totalitäre, unaufgeklärte mittelalterliche Religion betrachtet, wofür es schließlich gute Argumente gibt, welches Recht gibt es, denjenigen als „islamophob“, als „angstgestört“ zu diffamieren?

Viel eher wird umgekehrt ein Schuh daraus: Wer im Zeitalter der vor allem gegen „Glaubensbrüder“ fast ausschließlich von Muslimen begangenen Terrorattentate gegenüber dieser Religion keinen Argwohn entwickelt, der sollte vielleicht seinen Realitätssinn auf ihn beherrschende Ideologien überprüfen, anstatt den Anderen als angstkrank zu diffamieren.

Die sprachbeherrschende PC-Klasse, die sich über alles beklagt, was ihr entgegen gehalten wird, brachte nach der Jahrtausendwende den Begriff der „Phobie“ ein, um ihre politischen Gegner in die Nähe einer Geisteskrankheit zu rücken.

Wo war der „Aufschrei“, als Begriffe wie „Homophobie“ und „Islamophobie“ in die Diskussion eingebracht wurden und sie dann sogar bestimmten? Dabei kannte schon die griechische Philosophie Misogynie als die Äußerung einer Angst.

Wo war der Kampf gegen die Kampfbegriffe der Meinungsführer zur Abwertung abweichender Meinungen? Wo war der Widerstand dagegen, dass Menschen, die eine andere als die herrschende Meinung vertreten, einfach in die Nähe einer Geisteskrankheit gerückt werden?

Diffamierung durch den Begriff „Feindlichkeit“

Heute wird die Phobie oft durch den Begriff Feindlichkeit ersetzt. „Islamfeindlichkeit“, „Fremdenfeindlichkeit“, „Schwulenfeindlichkeit“ und „Frauenfeindlichkeit“ haben Konjunktur, wenn man Menschen mit anderen Meinungen verunglimpfen und ins Abseits stellen will.

Warum erinnert mich die „Phobie“ als Kampfbegriff an „Entartung“, die „entartete Kunst“ im 3.Reich? Vielleicht, weil beide bei von der herrschenden Ideologie Abweichendem als von Krankhaftem sprechen. Und hinter dem Begriff „Feindlichkeit“ steht die „Menschenfeindlichkeit“, wer also die Meinung der herrschenden Ideologie zu diesen Themen kritisiert ist … ein Menschenfeind!

Die politische Klasse

Der Aufschrei der Getroffenen ist stets groß, hätten sie doch nie gedacht, selbst einmal als Phobiker dargestellt zu werden. Die „Kranken“ sind die Anderen. Und wer dies von den Herrschenden behauptet, der wird das büßen.

Aber gibt es sie überhaupt, die politische Klasse? Dazu der „linke“ Chefredakteur Bernd Ulrich auf ZEIT-ONLINE: „Und sie regieren die Republik. Sie dominieren, sie lehren, kontrollieren und kommunizieren, sie sind, kein Zweifel, die kulturellen Hegemonen … Nach Ökologie- und Friedensbewegung kam die Partei. Die Grünen sind keineswegs der einzige, aber gewiss der originärste Ausdruck dieser Generation“, die heute die Gesellschaft beherrscht.

Also sind diejenigen die kulturellen Hegemonen, die bestimmen, was gesagt und gedacht, und insbesondere was nicht gesagt und gedacht werden darf.

Wenn sich da nun alle einig sind, gibt es auch einige, die sagen, mit Hegemonen oder autoritären Herrschern sei eben nicht zu diskutieren. Man merke das ja schon daran, dass sie abweichende Meinungen als Phobien, als krankhafte Ängste definierten und somit eine Diskussion verunmöglichten.

Die selbsternannte „Elite“ teilt aus

Der neueste Kampfbegriff der Hegemonen lautet „elitenfeindlich“. Gehörte es früher, als man noch in der Opposition war, zum Grundinventar der „Linken“, ideologiekritisch und elitenkritisch zu sein, hat sich dies nach der Machtübernahme durch die „Ökobourgeoisie“ geändert. Da man sich nun selbst als Elite wähnt, muss Elitenkritik als elitenfeindlich klassifiziert werden. Das ist in einer Weise durchsichtig, dass schon allein ein derartiges Vorgehen genügt, um die Elitenkritik zu bestätigen.

Noch ein paar Worte zu dem Vorwurf, dass Medien „neurechte Beiträge“ bringen. Darf ich den Vorwurf so verstehen, dass nur „altlinke“ Beiträge veröffentlicht werden dürfen? Und wer bestimmt, was „neurechts“ ist? Ist praktischer Weise alles „neurechts“, was nicht „alt-grün-links“ ist? Bestimmen das „Linke“ und sagen dann, alles was nicht ihrer Meinung entspricht, müsse boykottiert werden?

Die Leser von TE

Mehr Meinungsvielfalt tut der Meinungsbildung immer gut, auch bei Tichys Einblick und auch wenn dies nicht alle gleichermaßen schätzen. Aber ein großer Teil der Menschen ist eben darüber erbittert, dass sie ihre eigene Meinung in herkömmlichen Medien abgewertet oder als „angstgestört“ bezeichnet wiederfinden, so dass sie einfach die Nase gestrichen voll haben und ein Medium wünschen, mit dem sie sich voll identifizieren können und das seriös ist. Dafür nehmen viele Tichys Einblick an – die oft sehr persönlichen Leserkommentare dokumentieren dies nachdrücklich.

Wenn es also die kulturelle Hegemonie einer „grün-linken“ „Ökobourgeoisie“ gibt, sollte es dann in einer Demokratie keinen Minderheitenschutz für anderes Gedankengut geben? Minderheitenschutz ist doch ein originäres Thema der Hegemonen – oder? Nur für die Opfer, die sie selbst auserkoren haben?

Dumm läuft es, wenn sich die Opfergruppen der Political Correctness gegenseitig bekriegen und sich dann „Rassismus“ vorwerfen. Wenn also muslimisch-arabische Jugendliche Aggressionen gegen Homosexuelle, Frauen und Juden ausüben, dürfen diese dann sagen, die Gewalt geht von muslimischen Arabern aus? Nein, natürlich nicht, denn das wäre „islamophober Rassismus“. So beißt sich die Katze in den Schwanz.

Die neuen Totschlagsargumente

Ideologische Begriffe wie „Rassismus“, X-Phobie und Y-Feindlichkeit fungieren heute als Totschlagargumente, um das Aussprechen unerwünschter Wahrheiten zu unterdrücken, den Gegner auszugrenzen und abzuwerten. Also genau das, was die „Political Correctness“ unbedingt vermeiden will, betreibt sie selbst exzessiv. Es ist das bigott Pharisäerhafte, was viele Menschen auf die Palme treibt.

So geht das nicht, liebe Hegemonen. Eure ideologischen Kampfbegriffe werden euch früher oder später selbst auf die Füße fallen. Und dann: Aua!

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Kommentare ( 2 )

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2 Comments
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Jens Frisch
7 Jahre her

„…Aber ein großer Teil der Menschen ist eben darüber erbittert, dass sie
ihre eigene Meinung in herkömmlichen Medien abgewertet oder als
„angstgestört“ bezeichnet wiederfinden…“

Teilweise richtig. In der Regel jedoch finden die Menschen ihre eigene Meinung in den herkömmlichen Medien gar nicht mehr wieder, da diese normalerweise zensiert werden – oder die Kommentarfunktion wird ganz gestrichen. Ein Blick auf ZEIT online oder FAZ belegen dies ganz eindeutig – bei der taz wird direkt das Konto gelöscht.

Wolf
7 Jahre her

Kennen Sie die Geschichte von dem Jungen, der immer schrie: „Die Wölfe kommen!“?

So wird es durchbrochen werden.