Österreich: Die Regierung hat die Mehrheit in der Bevölkerung verloren

Zu den „politisch korrekten“ Demos, die ein Mehr an Corona-Maßnahmen und den Impfzwang fordern, kamen 10 und 50 Teilnehmer – zur kritischen Demonstration gegen die Regierungswillkür, gegen die „Maßnahmen“, gegen die Zwangsimpfung kamen 10.000. Von Chris Veber

Chris Veber

In Innsbruck fanden am 11. und 12. Dezember jeweils Demos der von Mainstream-Medien und Politikern aller Parteien außer der FPÖ als „rechts“ verteufelten „Corona-Gegner“ (die in Wirklichkeit Gegner der Corona-Politik der Regierung und des Impfzwangs sind) als auch Corona-Demos der „Linken“ statt.

Die Medienberichterstattung und die Bürgerbeteiligung lassen tief blicken.

Österreich
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Schauen wir uns zuerst die Demonstrationen der „Linken“ an (oder was heute als „links“ gilt). Die Demos wurden von einem laut Eigenauskunft „breiten Netzwerk“ von Sozialistischer Jugend, der Aktion kritischer Schüler, dem Verband sozialistischer Studenten und weiteren „linken“ Gruppierungen veranstaltet. Die Veranstaltung am 11. Dezember stand unter dem Motto „Solidarisch gegen Corona. Rechte Ideologien sind keine Alternative!“ und war zumindest laut Ankündigung eine „klassische“ Corona-Demonstration: „Wir wollen am 11. Dezember als breites Bündnis auf die Straße gehen um gegen staatliche Maßnahmen und das Krisenmanagement der Regierung zu protestieren, unter denen viele leiden.“

Es stellte sich heraus, „Linke“ kritisieren an den Corona-Maßnahmen nicht die Eingriffe in persönliche Freiheit und Grundrechte. Nicht die willkürlichen Lockdowns, Betriebs- und Schulschließungen sowie Ausgehverbote. Nicht die Spaltung der Gesellschaft in Geimpfte und Ungeimpfte. Auch nicht die geplante Zwangsimpfung mit einem bedingt zugelassenen Arzneimittel. Nein. Die „linke“ Kritik an der Regierung war vielmehr, dass die „Maßnahmen“ nicht hart genug waren. Nicht früh genug verhängt und nicht lang genug durchgezogen wurden. „Links“ will mehr, längere und härtere Lockdowns, und die Zwangsimpfung wirklich aller sowieso. Denn das ist „solidarisch“, das sagt die „Wissenschaft“. Bei Widerspruch reagierten die Teilnehmer (ich sprach mit einem der Veranstalter) ausgesprochen aggressiv. Wer die Wahrheit, die „Wissenschaft“ und die Moral auf seiner Seite hat, kann einfach nicht irren. Das ist denkunmöglich.

 

Die Plakate und Slogans waren dementsprechend: „Impfung rein. Nazis raus.“ Wer nicht die Meinung der „Linken“ teilt, ist automatisch ein Nazi. Wahrlich gelebte Toleranz. Das einzig Positive an der Demonstration war die Zahl der Teilnehmer. Das „breite Netzwerk“ brachte etwa 50 Demonstranten auf die Straße. Die Tiroler Tageszeitung machte daraus mit einem sehr geschickt gewählten Foto 200 Teilnehmer.

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Der Slogan der zweiten „linken“ Corona-Demonstration am 12. Dezember war „Never let the fascists have the streets!“, und die Veranstalter warnten vor den Corona-Demonstrationen der Nicht-“Linken“: „Am 12.12. findet in Innsbruck wieder eine Anti-Corona-Demonstration statt. Zunehmend mischen sich unter diese Demonstrationen gewaltbereite Rechtsextreme, die den Holocaust leugnen und antisemitische und rassistische Verschwörungsideologien verbreiten. Wir tolerieren diese Ideologien nicht und wollen mit dieser Kundgebung gegensteuern.“ Ich muss zugeben, ich habe diese zweite „linke“ Demo zuerst übersehen. Aber auf der beliebten Maria Theresien Straße waren die in etwa 15 Demonstranten nicht leicht zu finden. Auf zwei Demonstrationen, die ein Mehr an Regierungs-Corona-Politik forderten, den Impfzwang befürworteten und vor „rächten“ Corona-Demonstrationen warnten, waren also in etwa 65 Teilnehmer anwesend. Insgesamt. Die Presse war neutral bis wohlwollend und blies die Zahl der Demonstranten auf.

Kommen wir jetzt zur „klassischen“ Corona-Demo, vor der die „Linken“ gewarnt haben. Den angeblichen Nazis, Antisemiten und Holocaust-Leugnern. Laut Polizei waren 5.000 Teilnehmer anwesend, laut Tiroler Tageszeitung 6.000, nach meiner Schätzung anhand der Länge des Zuges und der Breite der Straße über 10.000. Die Tiroler Tageszeitung schlagzeilte am Tag darauf: „Proteste am kritischen Punkt: Corona-Demos auch in Tirol aggressiver“. Ich war vier Stunden vor Ort. Die Redner waren eine bunte Mischung aus der Bevölkerung: FPÖ-Politiker; eine Schülerin, die über ihre Ausgrenzungserfahrungen sprach; ein Gastronom, der die Regierungsmaßnahmen kurz und treffend als „bullshit“ titulierte; Menschen aus ganz Tirol, aus allen Bevölkerungsschichten. Nur Nazis, Antisemiten und Holocaust-Leugner sah und hörte ich keine. Nicht einen einzigen. Die Stimmung war nicht aggressiv, sondern ausgesprochen freundlich. Im Gegensatz zur „linken“ Demo wurde man hier nicht aggressiv angegangen, wenn man das Gegenüber etwas gefragt hat. Nach den Reden am übervollen Landhausplatz wanderte der Demonstrationszug zum ORF-Gebäude, bedankte sich für die objektive Berichterstattung („Lügenpresse!“) und quer durch Innsbruck retour zum Landhausplatz. Dabei wurde Musik gespielt, gesungen und laut für Freiheit und Demokratie skandiert. Es war ein Volksfest der Demokratie. Friedlich, doch machtvoll.

Die Demonstrationen am Wochenende
Das Narrativ von den gewalttätigen Demonstranten gegen die Corona-Maßnahmen
Ich frage mich jetzt, wie kann es sein, dass zu den „politisch korrekten“ Demos, die ein Mehr an Corona-Maßnahmen und den Impfzwang fordern, zwischen 10 und 50 Teilnehmer kommen – trotz des „breiten Bündnisses“, das zu den Demos aufgerufen hat. Und zur kritischen Demonstration, gegen die Regierungswillkür, gegen die „Maßnahmen“, gegen die Zwangsimpfung, kommen 10.000. Wie kann das sein? Der ORF und alle von der Regierung gut bezahlten Mainstream-Medien berichten nur negativ über die Anti-Maßnahmen-Demos. Vizekanzler Kogler beschimpft die Teilnehmer als Staatsverweigerer, Neonazis und Neofaschisten. Die gleichen Medien, die vor den Demos warnen, bringen seit knapp zwei Jahren nur Regierungspropaganda: Die Lockdowns brechen die Wellen; Masken schützen; die Impfung ist sicher und wirkt. Zwar alles glatte Lügen, aber eben konsequent wiederholte Lügen. Und doch gehen die Menschen zu Zehntausenden auf die Straße, um für ihre Rechte zu demonstrieren.

Die Regierung hat schon lange die Mehrheit in der Bevölkerung verloren. Die Menschen haben genug von den willkürlichen, kontraproduktiven und demokratiezersetzenden „Maßnahmen“. Sie haben genug von der Dauerbeschallung mit Angst und Hetze. Sie haben keine Lust auf ein lebenslanges Impfabo bei Biontech/Pfizer. Wären jetzt Neuwahlen, würde die FPÖ aus dem Stand über 30 Prozent der Stimmen erreichen. Eine Regierungsbildung gegen die FPÖ wäre nur als Konzentrationsregierung fast aller anderen Parteien möglich. Die neue Partei MFG, die gegen die Corona-„Maßnahmen“ gegründet wurde, wäre nicht dabei.


Chris Veber, Ex-Philosoph, Ex-Grüner, Unternehmer, freier Journalist, Innsbruck

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Kommentare ( 67 )

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67 Comments
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NickiNeuland
2 Jahre her

Hier in D geht aber auch einiges. Die friedlichen Montagsspaziergänge, gegen die Spaltung der Gesellschaft und gegen die Impfpflicht bekommen immer mehr Zulauf. Wir waren vergangenen Montag in Bonn mit dabei. Über 500 Personen hatten sich versammelt und spazierten friedlich durch die Innenstadt. Die Polizei begleitete uns und regelte den Verkehr, wenn wir Straßenkreuzungen überquerten. Die „Gegenveranstaltung“ bestand aus 5 Personen, die ein Bettlaken hochhielten, auf dem irgendwas von „Nazikuschelei“ stand, soweit ich das entziffern konnte. Vielleicht waren die 5 Personen ja auch Nazis, die sich aneinander gekuschelt hatten, ich weiß es nicht. Unter den Spaziergängern waren jedenfalls keine Nazis… Mehr

Last edited 2 Jahre her by NickiNeuland
H. Heinz
2 Jahre her

Felix Austria, du hast es besser! Bürger die noch kritisch die Maßnahmen der Politik reflektieren, die ihre verfassungsgemäßen Rechte nicht so eben mal schnell über Bord werfen, die zu tausenden auf die Straße gehen, die auch noch über Journalisten und Medien verfügen die nicht nur Regierungspropaganda verkünden.

Emma Zunz
2 Jahre her

Ich weiss nicht, wie es anderen in Österreich geht, aber ich bin seit Monaten in die innere Emigration abgewandert. Das ist kein schöner Aufenthaltsort, weit entfernt vom romantischen Eskapismus, kein Elfenbeinturm, wo man es sich nostalgisch mit Lieblingsmusik und Büchern gemütlich macht. Mich widert so ziemlich alles im österreichischen Alltag an: die präpotente Drohgebärde der Politiker, die den Bürger wie ein ungezogenes Kind behandelt die versöhnliche Kriecherei um die Politik herum devote Dankbarbeit der Bürger für jedes Tröpfchen homöopathischer Freiheit, das ihnen die Politik gewährt, peinliches Schweigen gerade jener, denen sonst keine noch so fragwürdige Ungerechtigkeit und kein Einzellfall zu… Mehr

kasimir
2 Jahre her
Antworten an  Emma Zunz

Zunz: das sehe ich ähnlich. In meinem Bekannten-und Kollegenkreis gibt es nur einige wenige kritische Geister, die überhaupt mal Dinge hinterfragen. Entweder es wird geschluckt („na, da müssen wir jetzt durch“), oder dieses total unfähige Parlament wird auch noch bejubelt. In die innere Emigration bin ich aber bisher noch nicht gegangen. Bin gerade im Kampf-Modus (zu Demos gehen, Politiker anschreiben, Petitionen unterzeichnen etc.)…

EndemitdemWahnsinn
2 Jahre her
Antworten an  Emma Zunz

Das trifft zu 100% auch auf Deutschland zu.

Kaltverformer
2 Jahre her
Antworten an  Emma Zunz

Die Tünche der Zivilisation war nie besonders dick.
Auch heute marschieren 2/3 der Bevölkerung willfährig mit.

ketzerlehrling
2 Jahre her

Das kann man leider in DE nicht sagen. Allein aus Angst und Trotz wird an den Altparteien festgehalten.

Henni
2 Jahre her

Wir sind an einem Punkt angekommen, wo uns nur noch Andere retten könnten ( ähnlich der Dunkelzeit vor 76 Jahren )??? Das aus eigenem Antrieb die Österreicher oder auch die Deutschen eine Revolution auf die Beine stellen, um diesen Irrsinn zu beenden, wird es nicht geben. Wir, also die Mehrheit, lassen uns einfangen und erblinden und niemand kann es verhindern. Ja, eine kleine Gruppe, von vielleicht noch 5-8 Millionen nicht vulnerable Erwachsene, wehrt sich tapfer, aber es wird nicht ausreichen. Von diesen 5-8 Millionen werden auch noch viele fallen, wenn es ans Zahlen kommt. Zurück zu den Anderen, die es… Mehr

Weiss
2 Jahre her
Antworten an  Henni

Gegen die zwangsweise Impfung werde ich mich in Berlin schon wehren und rechne auch mit Gefängnis.

Die Flucht ins Exil ist schon seit etwa 2 Jahren von mir vorbereitet worden und ich kann innerhalb von 24 Stunden die Koffer packen.

H. Heinz
2 Jahre her
Antworten an  Weiss

bin auch schon mit einem Bein hier raus

Anti-Merkel
2 Jahre her
Antworten an  Weiss

Ich bin schon in die Schweiz geflohen – aber bereite mich jetzt schon vor, auch von dort zu verschwinden. Wenn der große nördliche Nachbar die Impfpflicht durchdrückt, werden auch die Ignoranten in Bern dem Druck nachgeben.
Mein Problem ist, welche Fluchtroute man noch nehmen kann — alle Möglichkeiten führen durch Länder, die wohl wenn der Impfzwang verhängt wird keine Ungeimpften mehr über die Grenze lassen.

Kaltverformer
2 Jahre her

Hatte erst gestern mit jeweils einer Frau ein (unfreiwilliges) Gespräch und die Kernaussagen waren folgende: die Ungeimpften sind Schuld am Lookdown und der Pandemie die Ungeimpften sollen auswandern Im Internet wird nur Blödsinn und Fake News verbreitet die Schwurbler sollen still sein, die Experten in der Regierung wissen was sie tun. Mein Conklusio: die Dauerbeschallung „Angst & Panik“ durch Regierung, Gratiszeitungen, ORF, ATV und Puls 4 wirkt, in Verbindung mit der Faulheit der Leute, sich selbst zu informieren. Ein ruhiges Gespräch, in dem Argumente ausgetauscht werden, ist nicht mehr möglich gewesen. Die Aufnahme von neuen Informationen wurde abgeblockt, denn diese… Mehr

Frau U.
2 Jahre her

Das Framing der bösen „Nazis“ funktioniert bei Corona und Zwangsimpfung nicht, weil die ganze querdenkende antroposophische Szene grün ist und daher strassen- und protesterprobt. APO 2.0
Das war bei der Merkelschen alternativlosen Euro und Asylkrise anders. Da waren diese vermeintlichen Selbstdenker noch auf der Seite der „Guten“.
Erst holten sie die Eurokritiker, ich sagte nichts, denn ich war keiner. Dann holten sie ….

Last edited 2 Jahre her by Frau U.
Nibelung
2 Jahre her

Das ist bei uns nicht anders, denn die Impfung aus der Angst heraus, sollte man nicht mit Zustimmung zum Regierungshandeln verwechseln und da gibt es ein ganz besonders schönes Beispiel, wo die Zustimmung der ehemaligen Kanzlerin bei annähernd 75% lag und die Wahlen sie gleichzeitig in den Abgrund befördert hat, was man völlig ignoriert hat um diese Abgrund des Versagens zu übertünchen. Eines ist sicher, wer den Hund ständig gegen den Strich bürstet, der wird irgendwann mal gebissen und die Ruhe oder gar die Zustimmung der Ängstlichen sagt wenig aus, es gibt zuviele im Land, die sich aus vielerlei Gründen… Mehr

Stephan K.
2 Jahre her

Die Zusammenrottungen dieser Feinde der Republik müssen mit brutalstmöglicher Gewalt bekämpft werden. Ihre provozierende Friedfertigkeit in der Tradition von Demagogen wie Ghandi, Buddah und Jesus fordert immer wieder die Staatsgewalt heraus.