Ein Sieg für Giorgia Meloni: „Ärzte ohne Grenzen“ gibt Schlepper-Shuttle im Mittelmeer auf

Die NGO "Ärzte ohne Grenzen" erklärt, dass es derzeit „unmöglich“ sei, unter den jetzigen italienischen Regeln noch im Mittelmeer zu operieren. Die Sanktionen ketten das Schiff im Hafen fest. Auch für die NGO-Heldin Carola Rackete gibt es schlechte Nachrichten und TE siegt in einem 4-jährigen Gerichtsstreit.

IMAGO / SOPA Images

„Ärzte ohne Grenzen“ (Médecins sans Frontières, MSF) hat am Freitag angekündigt, dass sie ihre Operation im Mittelmeer beendet, Migranten aus dem Mittelmeer aufzunehmen. Italienische Gesetze würden es „unmöglich“ machen, das derzeitige „Operationsmodell“ fortzuführen. Darunter verstehen die NGOs im Funkverkehr mit Schleppern vor der Küste Libyens aufzufahren und dort „Flüchtlinge“, die mehrere Tausend Euro Schlepper-Gebühren bezahlt haben, an Bord zu nehmen und nach Italien zu bringen.

Das Schiff „Geo Barents“, das die NGO einsetzt, wurde in den letzten zwei Jahren viermal sanktioniert und damit 160 Tage im Hafen festgesetzt. Die Sanktionen seien von der italienischen Regierung unter Giorgia Meloni verhängt worden, obwohl MSF nur seinen „legalen und humanitären“ Verpflichtungen nachkomme. „Im Dezember 2024 verschärfte Italien die Härte der Sanktionen weiter, indem es die Beschlagnahmung humanitärer Such- und Rettungsschiffe erleichterte und beschleunigte“, fügt die NGO hinzu.

MSF beklagte außerdem, dass die italienischen Behörden den ankommenden NGO-Schiffen den Anlaufhafen diktierten, der häufig nicht in Sizilien, sondern in Zentral- und Norditalien liege. Dies halte MSF davon ab, effektiv im zentralen Mittelmeer zu arbeiten.

„So forderten die italienischen Behörden im Juni 2023 die Geo Barents, die bis zu 600 Menschen an Bord aufnehmen kann, auf, nach La Spezia in Norditalien zu fahren, um 13 Überlebende an Land zu bringen. Dies entsprach jedoch einer Navigation von mehr als 1000 Kilometern.“, erklärte MSF. „Es gibt viel näher gelegene Häfen.“

Für die eine Ikone der NGO-Rettung im Mittelmeer, Carola Rackete, gibt es diese Woche ebenfalls schlechte Nachrichten. Die ehemalige Skipperin von Sea-Watch 3 war von der AfD-Delegation im EU-Parlament als „Sea-Watch-Schlepperin“ bezeichnet worden. Die heutige Abgeordnete im EU-Parlament (Linkspartei) hatte deswegen geklagt. Allerdings gab das Landgericht der AfD Recht – denn es bestehe ein „gewisser Sachbezug“.

Der AfD-Abgeordnete Markus Buchheit erklärte: „Carola Rackete darf als Schlepperin bezeichnet werden. Anders können die Aktivitäten der sogenannten Seenotretter auch nicht bezeichnet werden. Wer vor der nordafrikanischen Küste Flüchtlinge aufs Mittelmeer lockt und diese dann wie ein bestellter Shuttleservice nach Europa bringt, ist ein Schlepper. Punkt.“

Der tiefe kriminelle Morast der Seenotretter

TE hatte vielfach darüber berichtet. In Griechenland war es die Organisation „Mare Liberum“, die mit dem gleichnamigen Schiff Schlepperboote aus der Türkei gezielt an verborgene Landpunkte navigiert hat und die Griechische Küstenwache durch falsche Notrufe abgelenkt hatte. TE hatte ausführlich darüber berichtet und mußte eine mittlere 5-stellige Summe für Prozesse und Verfahren aufwenden – wobei wir es mit Hilfe unserer Leser erfolgreich geschafft haben, ursprüngliche Schreibverbote und Unterlassungserklärungen zu beenden, die uns dies zunächst untersagten. Seither darf wieder TE uneingeschränkt über die illegalen Schleppermaßnahmen, Störungen des Seefunks, Brandstiftungen im Lager Moria durch die „Flüchtlinge“, falsche serbische Pässe  und die gezielte Umgehung jeglicher Grenzregelungen berichten. Auch über Subventionen aus EU-Kassen, Bestechung, Menschen- und Drogenschmuggel der selbsternannten „Seenotretter“ darf wieder berichtet werden. Die schaurigen Details zeigen, in welchem Morast aus Geschäftemacherei und Drogenhandel offenkundig manche „Seenotretter“ arbeiten. Das Organisations-Schiff „Mare Liberum“ wurde daraufhin vor die italienische Küste verlegt, wo es unter anderem Namen sein Unwesen weiter treibt. Diesem Vorgehen scheint jetzt Giorgia Meloni einen Riegel vorzuschieben.

 

Tichys Einblick dankt allen Lesern, die es mit ihrer Unterstützung ermöglichen, dass wir diese Recherchen durchführen konnten und können. Bitte unterstützen Sie uns weiter!

Anzeige

Unterstützung
oder

Kommentare ( 0 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

0 Comments
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen