UNRWA bestätigt: Hamas-Anführer im Libanon war Mitarbeiter der UN-Organisation

Ein durch einen israelischen Luftschlag getöteter UNRWA-Mitarbeiter entpuppt sich als Hamas-Anführer: Die skandalöse Verstrickung der UN-Organisation in islamistischen Terror sorgt immer wieder für Aufsehen.

IMAGO / UPI Photo

Nächste Runde im immer absurder werdenden Terror-Skandal um das UN-Hilfswerk für Palästinaflüchtlinge (UNRWA): Am Montag bestätigte die UN-Einrichtung, dass Fatah Scharif auf ihrem Gehaltszettel stand. Das Verrückte: Scharif wurde in der Nacht auf Montag bei einem israelischen Luftschlag getötet. In der Folge verbreitete die islamistische Hamas eine Traueranzeige für den „Märtyrer“, in der sie Scharif als „Ka’id“ der Bewegung bezeichnet, also als „Anführer“ oder „Kommandeur“ der Hamas im Libanon.

Nach israelischen Erkenntnissen war er für die Koordinierung von Terroraktivitäten der sunnitischen Hamas mit der schiitischen Terrormiliz Hisbollah, für die Anwerbung von Kämpfern und für die Beschaffung von Waffen verantwortlich. Seit wann er diese Funktion ausfüllte, ist unklar; Scharifs langjährige Verbindungen zur Hamas sind aber bekannt und durch öffentlich zugängliches Material wie Fotos lange belegbar. In der UNRWA war Scharif nicht irgendwer: Laut arabischen Medien leitete er eine Schule der UNRWA im El-Buss-Lager in Tyrus und stand der UNRWA-Lehrergewerkschaft vor.

Nein? Doch! Oh!
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Das UN-Hilfswerk hatte ihn im März suspendiert und nach eigenen Angaben eine Untersuchung des Falls eingeleitet, nachdem entsprechende Anschuldigungen über ihn eingegangen waren. Wie sein Status zuletzt war, ist unklar. Von einer Entlassung ist jedenfalls nichts bekannt. Scharifs Suspendierung hatte umfassende Proteste und Streiks, unter anderem von UNRWA-Lehrern, hervorgerufen. UNRWA-Chef Philippe Lazzarini, ein Schweizer, und die Leiterin der Einrichtung im Libanon, die Deutsche Dorothee Klaus, gerieten dadurch erheblich unter Druck.

Die UN-kritische Nichtregierungsorganisation UN Watch hatte wiederholt auf Scharifs Hamas-Verbindungen hingewiesen. So recherchierte sie Bilder, die Scharif bei Hamas-Trauerfeiern in vorderster Reihe zeigen oder auch Hamas-Funktionäre bei Verlobungsfeiern von Scharifs Söhnen. Auch auf Facebook bekannte sich Scharif demnach offen: Im Juli 2019 etwa lobte er Hassan Jussef, einen Mitgründer der Hamas, als „standhaften Anführer“. Das hielt die UNRWA nicht davon ab, ihn im Oktober desselben Jahres für seinen Beitrag zur Schulgemeinschaft auszuzeichnen und ihm „tiefe Anerkennung“ auszusprechen.

Laut dem arabischsprachigen „Palästinensischen Flüchtlingsportal“ wurde Scharif am Montag unter Ehrung der Hamas – bedeckt mit der grünen Hamas-Flagge – beerdigt: Ein Mitglied der Bewegung habe ihn als einen der großen Männer des „Widerstandes“ beschrieben und auf seine Rolle bei der Erziehung von Generationen „auf dem Weg des Widerstandes“ hingewiesen, schreibt das Portal. Als „Widerstand“ bezeichnet die Hamas sich selbst. Auch die UNRWA-Lehrergewerkschaft veröffentlichte eine Trauermitteilung.

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UNRWA-Chef Lazzarini, der sich in diesem Jahr selbst vor Ort wegen der Eskalation der Proteste in den Fall Scharif eingemischt hatte, gab sich am Montag ahnungslos: Bei einer Pressekonferenz sagte er, er habe zuvor nie das Wort „Kommandeur“ im Zusammenhang mit Scharif gehört; es sei von einer lokalen Hamas-Funktion Scharifs ausgegangen worden. Die Anschuldigungen als solche seien der UNRWA erstmals im März bekannt geworden.

Offenbar ist Lazzarini entschlossen, die bisherige Verteidigungsstrategie seiner Organisation weiter fortzusetzen: Hamas-Verstrickungen werden nur häppchenweise zugegeben, halbgare Untersuchungen spät eingeleitet, die Anschuldigungen gegenüber der UNRWA im Zweifel als „Diffamierungskampagne“ abgetan. Mit jedem neuen Fall wird diese Linie unglaubwürdiger: So erscheint es kaum vorstellbar, dass die UNRWA über Jahre nichts von einer Hamas-Tätigkeit eines hohen Angestellten wusste, der sich nicht einmal die Mühe machte, seine Gesinnung zu vertuschen.

Die Wahrheit ist wohl, dass die UN-Einrichtung sehr wohl exakte Kenntnisse hat, dass sie aber einem derart hohen Druck durch die lokalen UNRWA-Angestellten und durch Terrororganisationen vor Ort ausgesetzt ist, dass sie deren Spiel lieber mitspielt, als sich Gefahren auszusetzen oder die UNRWA abzuwickeln. Die schweren Proteste und Drohungen, die wegen der Suspendierung Scharifs im März losbrachen, machen die Problemlage deutlich. Der Vorgang zeigt einmal mehr auf, wie durchfault die gesamte UNRWA-Struktur ist: Mit Reformen ist hier nichts mehr zu retten.

Dennoch ist auch in der Bundesregierung bislang kein Umdenken ersichtlich: Die hat ihre Zusammenarbeit mit der UNRWA schon vor Monaten wieder aufgenommen, nachdem sie sie zuvor symbolisch auf Eis gelegt hatte. Hintergrund war die Verstrickung mehrerer UNRWA-Mitarbeiter in die Hamas-Massaker vom 7. Oktober. Nun fließen munter weiter deutsche Steuermittel. Daran dürfte auch der Fall Fatah Scharif nichts ändern.

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Kommentare ( 15 )

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Helmut Kogelberger
1 Monat her

Nur wer nie für die UN gearbeitet hat, ist von so etwas überrascht.
Beurteilung eines zivilen UN Mitarbeiters einer Mission in Afrika (eigenes Erleben):
Tenor: „Fehlbesetzung, ist den Anforderungen des Dienstpostens nicht gewachsen.“
Vorschlag zur Abstellung der Mängel:
„Versetzung auf einen höher besoldeten Dienstposten, um mehr Erfahrung zu sammeln.“

Keine weiteren Fragen, Euer Ehren.

PaulKehl
1 Monat her

Mir fehlen die Kenntnisse zu Gaza, UNRWA usw, um mich vernünftig zu äußern. Hellhörig werde ich allerdings, wenn ein derart unseriöses Land wie Deutschland darin verstrickt ist,

Chris Groll
1 Monat her

Es ist doch nicht nur die gesamte UNRWA-Struktur durchfault und mit Reformen nicht mehr zu retten.
In meinen Augen gilt ähnliches für die gesamte UN und ihre Unterorganisationen.

Ombudsmann Wohlgemut
1 Monat her

Da wundert es nicht, dass die UN sich seit einer Weile so voreingenommen schlecht gegenüber Israel benimmt.
Baerbock erzählte ganz stolz, wie sehr sie sich dort investierte und so viele „wichtige“ Dinge abklärte. Komischerweise nur arabische, die Israeli-Sicht oder unsere deutschen Hamas-Gefangenen sind egal.
Zudem ist sie entweder zu naiv-dumm und ideologisch verblendet, wenn sie glaubt, denen unsere Werte aufdrücken zu können und dafür hunderte Millionen Euro für gute Zwecke spendet, wo doch jeder weiß, dass seit Jahrzehnten die Gelder in die Kriegskasse fließen.
Oder sie wusste das ebenfalls, dann gehört sie erst recht davongejagt.

Lizzy
1 Monat her

Wieviel hat die BRD in diesem Jahre bereits an diesen UNRWA
Club überwiesen. Ich erinnere die Zahl 340 Mill.

Wilhelm Roepke
1 Monat her

Warum ist die UN überhaupt noch da?

Ralph Martin
1 Monat her

Dank an Israel, dass es der UN und so manchen Politiker die Maske abgezogen hat.

Innere Unruhe
1 Monat her

Wieviel haben wir an die UNO bezahlt?
Womit genau verdient UNO unser Vertrauen?
Hat Trump nicht gesagt, USA sollen UNO verlassen?

h.milde
1 Monat her

Macht diesen verfxxxxxxx Terrorladen dicht. Kein Geld mehr. Nada. Und auch für die vermarxten UN, WHO ua. NearGO-Mordbubenunterstützer nichts mehr.
Und wenn diesen Abschaum die wertegeleitete GRÜNE Außenfeministereuse Bärbock so gerne hat, soll sie doch hingehen, samt dem ganzen linksGRÜNEN Gschwerl.

MeHere
1 Monat her

Es hat nicht funktioniert den Nahen Osten mit Hilfsgeldern und Wohlstand zu befrieden – zu tief sitzt der Hass und die Einpeitscher sind überall und extrem laut. Zudem hat sich die Arabmafia längst der Drogengeschäfte und des Anbaus dort angenommen und verdient Milliarden mit der Dummheit und Dekadenz des Westens, inkl. der Kolonisierung Europas als Ausgangsbasis für neue „Geschäfte“.
Ja, Waffen sind teuer – Frauen und Yachten noch mehr …