Franzosen wollen wie die Generäle Militär gegen Islamisten einsetzen

Von allen Seiten scheint der Zuspruch für die Generäle, Soldaten und Gendarmen zu wachsen. Nicht nur aus den eigenen Reihen und von Sicherheitskräften aller Art erhalten sie Zuspruch und Unterstützung. Auch die Franzosen scheinen ihrem Befund über alle Lager hinweg zuzustimmen.

IMAGO/Hans Lucas

Die Unterstützung für den öffentlichen Appell der Generäle, Soldaten (meist der Reserve) und Gendarmen wächst. So berichtet der mitunterzeichnende General Dominic Delawarde, ehemals Mitglied im Generalstab, von einer wachsenden Unterstützung durch Soldaten und Reservisten. Schon am 30. April schrieb er, dass die Zahl der Unterzeichner von etwa 1.500 auf 10.093 angestiegen sei. Das meldete auch die Tageszeitung L’Opinion, wenn auch als »nicht verifizierbare« Angabe.

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Die Zahl der unterstützenden Generäle habe sich zugleich auf 40 verdoppelt. Innerhalb von 24 Stunden sollen es dann sogar 18.000 Unterschriften geworden sein, und das trotz der teils massiven Kampagne von Medien und Politik gegen den Aufruf, so Delawarde in einem weiteren Artikel. Die Reservisten erhielten zahlreiche unterstützende Zuschriften aus der Armee, von Polizisten und Feuerwehrleuten sowie aus der Breite der Bevölkerung. Außerdem, so hat der Ex-General aus einer aktuellen Umfrage errechnet, sind 64 Prozent der Franzosen nicht für die Bestrafung der 18 aktiven Soldaten unter den Unterzeichnern. Tatsächlich haben nur 36 Prozent diese Frage bejaht.

Die repräsentative Umfrage von Harris Interactive (für den Nachrichtensender LCI) ergibt, dass eine klare Mehrheit der Franzosen (58 Prozent) den offenen Brief unterstützt. Das gilt sogar für ein gutes Drittel der Grünen-Anhänger. Wähler aus dem linken (PS, LFI) und liberalen Lager (LREM) unterstützen den Aufruf zu etwa 45 Prozent. Am deutlichsten ist die Zustimmung bei den Unterstützern konservativer Parteien, mit 71 Prozent bei Wählern der Républicains (LR) und 86 Prozent bei Wählern des Rassemblement national (RN).

Den Grundaussagen des Appells stimmen dabei noch weitaus deutlichere Mehrheiten zu:

  • In manchen Städten und Stadtvierteln kommen die staatlichen Gesetze nicht zur Anwendung (86 Prozent).
  • Die Gewalt in Frankreich wächst von Tag zu Tag (84 Prozent).
  • In Frankreich gibt es einen Antirassismus, der Hass zwischen den Gemeinschaften sät (74
    Prozent).
  • Die französische Gesellschaft ist dabei, zu zerfallen (73 Prozent).
  • Das Einschreiten von Polizei und Gendarmerie gegen die Gelbwesten hat zu einem Vertrauensverlust geführt (62 Prozent).

Immer noch knapp die Hälfte der Befragten sprechen sich für ein Eingreifen der Armee auch ohne Befehl aus, falls es darum gehen sollte, die öffentliche Ordnung und Sicherheit zu gewährleisten. 45 Prozent glauben, dass Frankreich einem Bürgerkrieg entgegengeht. Zu diesen Aussagen gibt es eine starke Basis-Zustimmung in allen politischen Lagern mit zum Teil deutlichen Mehrheiten: So beklagen 74 Prozent der Grünen-Wähler die Entwertung der Gesetze in einigen Städten und Vierteln. Der gleiche Anteil der sozialistischen Wähler glaubt, dass die Gewalt im Lande wächst, knapp drei Viertel der Unterstützer der radikal-sozialistischen Partei La France Insoumise (LFI) glauben, dass der neue Antirassismus Hass zwischen den Gemeinschaften erzeugt.

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Die Parteienpräferenzen wirken sich an dieser Stelle nicht polarisierend aus, sondern begründen eine abgestufte Zustimmung in der gesamten Bevölkerung. Nur die Forderung nach einem unaufgeforderten Eingreifen der Armee hat keine Mehrheit im linksliberalen Lager, ebenso (mit Ausnahme von LFI) die Annahme, dass Frankreich einem Bürgerkrieg entgegengeht, was aber immerhin 42 Prozent der parteipolitisch Ungebundenen und 50 Prozent der Anhänger der konservativen Républicains glauben.

Insgesamt ein Meinungsbild, das aufhorchen lässt: Die Franzosen pflichten dem aktuellen Befund der Appell-Verfasser mit teils überwältigenden Mehrheiten bei. Nur bei Zukunftsaussichten und Handlungsanweisungen sind sie sich teilweise uneins.

Es bleibt bei einer medial verbreiteten Ablehnung des Appells aufgrund seiner »Form«, nicht des Inhalts. Auch Marine Le Pen wird in dieser Richtung angegriffen, so im Journal du Dimanche, vor allem, weil einige Formulierungen in dem Aufruf einer Anstachelung zum Aufstand gleichkämen. So wird auch ein »Polemiker« aus dem Orbit des Rassemblement national zitiert, der Le Pen davor warnt, ihr öffentliches Eintreten für den Appell werde wie ein »Bumerang« zu ihr zurückkehren.

35 Prozent der Franzosen stehen laut der Harris-Interactive-Umfrage hinter Le Pens Entscheidung, sich den Appell zueigen zu machen.

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Kommentare ( 67 )

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Evero
3 Jahre her

Völlig klar, dass normal tickende Menschen fordern, dass die Islamisten und linke Systemveränderer gestoppt werden müssen.
Nur die linken Politfunktionäre, die menschenverachtende Ideologie vor kollektive Sicherheit und Gemeinwohl stellen, stört das.

Engelbogen
3 Jahre her

Ja, in Europa herrscht Krieg. Krieg der Islamisten gegen so genannte Ungläubige und gegen alle Frauen die sich nicht unterordnen.

Krieg der Eliten und ihrer Bankster gegen die eigene Bevölkerung. Der Wille zur Diktatur und zur Versklavung gegen die Freiheitsliebe und die Lust zur Mitbestimmung des Einzelnen.

Krieg gegen Russland, das sich gegen die US Geldmafia nicht so einfach geschlagen gibt wie die EU.

Und ein Krieg der Statistiken und der Angstmache. Krieg der Pharma gegen die Menschheit, wegen eines eher harmlosen Grippevirus.

Enrico Stiller
3 Jahre her

Es wird jetzt verständlich, warum Deutschland und Frankreich so lange „Erbfeinde“ waren. Ein Grund unter anderen ist sicher die Tatsache, dass die Franzosen einen tradierten Begriff von Freiheit haben.
Wir Deutschen haben nur einen tradierten Begriff von Kadavergehorsam. Heinrich Mann, Heine, Zuckmayer… sie hatten Recht. Sonst wäre Merkel schon auf dem Schaf…, nein, pardon, auf dem Müllhaufen der Geschichte gelandet.

Moses2
3 Jahre her

„Militär gegen Islamisten einsetzen“. Und was machen die jetzt: Atombomben auf Paris werfen, Panzer in Strasbourg? Ein lächerlich martialisches Auftreten. ES IST ZU SPÄT. Das ist die Botschaft. Der Zug ist abgefahren.

Moses2
3 Jahre her
Antworten an  Moses2

„Kein Mucks“ hat doch Tradition in diesem Land…

Paul Brusselmans
3 Jahre her

Heute morgen: das französische Morgenmagazin: Polizist in Avignon durch Drogendealer erschossen. Covid: Impfzentren, Fischer: Jersey.
Klima-, Rassismus-, Gender –
Ein Interview mit dem Pressesprecher des Rassemblement National zu dem Mord. Höflich, fair. „Die Drogen kommen von draussen, keine Grenzkontrollen! Wir kennen die Familien, die Dealer beherbergen, nichts wird gemacht. Halbherzigkeit der Politik“

Deutschland Moma mit der Volksbildungskommissarin Hayali….

Deutschland suhlt sich derweil in moralischer Selbstüberheblichkeit und Selbstzerstörung.

ketzerlehrling
3 Jahre her

Dies zeichnet ein deutliches Bild, wie Frankreich seine Islamisierung und damit seinen Untergang sieht. Die Mehrheit ist dagegen, stemmt sie sich auch dagegen? Nur klar denken zu können, sich nicht von seinen Minderwertigkeitsgefühlen und seinem überzogenen Geltungsdrang leiten zu lassen, genügt auch nicht. Nägel mit Köpfen bzw. klare Kante wird vonnöten sein.

Hanno Spiegel
3 Jahre her

„wer wählt dann dort die Grünen, Roten und Blutroten? “
Vielleicht war das einmal? Warten wir die nächste Wahl ab.

Hanno Spiegel
3 Jahre her

Bei einer ehrlichen Berichterstattung würden Umfragen in Deutschland evtl. die gleichen %-Zahlen erbringen?

Sonny
3 Jahre her

Ich bin ja nach wie vor davon überzeugt, dass der deutsche Untertan ein Ausnahmephänomen ist, der fast nur in Deutschland so derart verstandsdeformiert Bestand haben kann. Demokratische Völker unserer Nachbarn sind viel eher dazu bereit, ihre Rechte zu verteidigen und schlechten Regierungen die rote Karte zu zeigen. Besonders verwunderlich finde ich es, dass eine überwältigende Mehrheit von Menschen in Deutschland sich peinlich genau mit missionarischem Eifer an die Vorgaben und (neuen) Gesetze der Regierung halten, Rechtsbrüche und verfassungsfeindliche Bestimmungen derselben aber gleichgültig abnicken oder widerspruchslos hinnehmen und ertragen. Das ist bei unseren Nachbarländern anders. Frankreich ist das Paradebeispiel für Widerstand… Mehr

Last edited 3 Jahre her by Sonny
Juergen P. Schneider
3 Jahre her
Antworten an  Sonny

Volle Zustimmung. Der Untertanengeist der Deutschen ist immer noch extrem stark ausgebildet.

Schwabenwilli
3 Jahre her

Dass der Zerfall schon so weit fortgeschritten, das der Krieg schon so nah ist hätte ich in meinen kühnsten Träumen nicht erwartet. Aber so ist das eben wenn man jahrelang sagt und denkt irgendwann knallts und dann steht das irgendwann vor der Tür.