„Französische Medien diskriminieren rechtswidrig die politische Rechte“, so ein Bericht

Auch bei europäischen Nachbarn und nicht nur in Deutschland ein Thema: Der Europaabgeordnete der Reconquete, Nicolas Bay, sagte gegenüber Brussels Signal, jeder wisse, dass die „sogenannten ‚öffentlich-rechtlichen‘ Medien in Frankreich ein Sprachrohr der politischen Linken“ seien.

picture alliance / Hans Lucas | Benjamin Polge
Symbolbild

Einem Bericht zufolge diskriminieren die französischen Medien die politische Rechte in illegaler Weise. Die Populisten im Land zeigten sich wenig überrascht über die Ergebnisse. Der Abgeordnete der Reconquete, Nicolas Bay, erklärte gegenüber Brussels Signal, dass jeder wisse, dass die „sogenannten ‚öffentlich-rechtlichen‘ Medien in Frankreich ein Sprachrohr für die politische Linke“ seien.

Laut dem Bericht des Thomas-More-Instituts, der am 24. Mai veröffentlicht wurde, haben die öffentlich finanzierten Fernseh- und Radiosender des Landes überwiegend linke Gäste und fördern linke Ideen, obwohl sie gesetzlich verpflichtet sind, politisch ausgewogen zu berichten.

Bei der Analyse einer Liste von 587 Gästen, die zwischen dem 19. und 24. Februar 2024 in den wichtigsten öffentlich finanzierten Medien Frankreichs auftraten, stellten die Forscher fest, dass etwa die Hälfte von ihnen als politisch neutral angesehen werden konnte. Weitere 25 Prozent wurden als „sozialistisch und fortschrittlich“ eingestuft, während weitere 21 Prozent der Gäste eine Art „macronistischen“ liberalen Standpunkt vertraten.

Im Gegensatz dazu wurden nur 4 Prozent – oder 26 Personen – als rechtslastig eingestuft. Und das, obwohl die Parteien auf dieser Seite des politischen Spektrums vor den Wahlen zum Europäischen Parlament im Juni zusammen fast 50 Prozent der Wählerstimmen auf sich vereinen konnten.

Das Institut stellte eine noch größere politische Voreingenommenheit fest, wenn es darum ging, wie die Gäste einzelne politische Themen ansprachen. So gaben die Forscher an, dass von den Gästen, die zur Diskussion über Klima und Ökologie eingeladen wurden, 65,6 Prozent die grüne Agenda befürworteten, während 57 Prozent ihre Ablehnung gegenüber Politikern zum Ausdruck brachten, die als rechts von Macron gelten. Sie fügten hinzu, dass 100 Prozent der Gäste, die zur Frage der Vielfalt und des Multikulturalismus befragt wurden, den ideologischen Grundsätzen zustimmten.

Die Forscher des Thomas-More-Instituts kamen zu dem Schluss, dass die Untersuchung zeige, dass die öffentlich-rechtlichen Medien in Frankreich „die verschiedenen Meinungsströmungen nicht fair wiedergeben“. „Wir glauben, dass alle vorgestellten Elemente es ermöglichen, die solide und gut begründete Feststellung zu treffen, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk bei seiner Aufgabe des Pluralismus versagt“, sagten sie.

Viele Vertreter der französischen Rechten schienen von den Ergebnissen nicht überrascht zu sein, da zahlreiche Kommentatoren behaupteten, die Linkslastigkeit der Mainstream-Medien sei schon seit langem offensichtlich gewesen. Jeder weiß seit langem, dass die sogenannten „öffentlich-rechtlichen“ Medien in Frankreich ein Sprachrohr der politischen Linken sind“, sagte der Reconquete-Abgeordnete Nicolas Bay gegenüber Brussels Signal.

Er fügte hinzu, dass „die meisten“ Journalisten in Frankreich „offen für die Linke kämpfen“. „Gilles Bornstein von France Info sagte sogar zu Beginn der Präsidentschaftskampagne, dass Eric Zemmour ‚kein Recht‘ habe, in seinem Programm aufzutreten“, fügte Bay hinzu und beschrieb das staatliche Fernsehen als „voller Propaganda“.

Er fügte hinzu, dass Nachrichten über die Voreingenommenheit der Medien zwar „nichts Neues“ seien, die Arbeit des Thomas-More-Instituts aber dennoch lobenswert sei, da es rechten Politikern Beweise für ihre Behauptungen liefere. „Jetzt wird niemand mehr in der Lage sein, dies zu leugnen, und wir werden berechtigt sein, die politische Repräsentation neu auszutarieren, wenn die Rechte an die Macht kommt.


Dieser Beitrag ist zuerst bei Brussels Signal erschienen.

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Kommentare ( 13 )

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Boris G
2 Monate her

Wie erkannte Altkanzler Gerhard Schröder ganz richtig: „Zum Regieren brauche ich BILD, BamS und Glotze.“
Das ist die Achillesferse unserer medialen Massendemokratie.
Rupert Murdoch hat das messerscharf erkannte und praktisch im Alleingang seinen Medienkonzern aufgebaut, der der „Rechten“ ein Sprachrohr verschaffte und das mit großem Erfolg. Warum das bisher in Deutschland nicht stattgefunden hat, bleibt ein Rätsel. Das Geld dafür hätten die „Rechten“ schon.

Wilhelm Roepke
2 Monate her

Es geht nur über den Verzicht auf Staatsmedien. Ersatzlos abschaffen und gut. Es gibt Regierungssprecher und die sollen auch so heißen. Der Rest ist bitte privat organisiert. Dann gibt es keine Wettbewerbsverzerrungen mehr zugunsten der Staatsmedien.

Delegro
2 Monate her

Derartige Auswerten gab es in Deutschland auch schon mehrfach. Haben die Linken direkt in den Schredder gepackt und medial verkünden lassen, dass diese Studien von Rechten in Auftrag gegeben wurden. Die Studienersteller haben dann unangenehme Anrufe und Drohungen von den Linken erhalten. In Frankreich ist es ähnlich. Nur ändert sich dort die politische Ausrichtung weg von links. Nun werden die linken Medien vorsichtiger. Wird es in Deutschland so nicht geben. Man steht fest Seite an Seite gegen den Scheinkampf gegen rechts. Und das ist alles, was nicht ganz links ist. Ein sehr gefährliches Spiel für diese Medien. Wenn der politische… Mehr

horrex
2 Monate her
Antworten an  Delegro

Marie LePen hat es fertig gebracht sich nicht nur von ihrem Ultra-Vater zu distanzieren, sondern die gemässigte Rechte weitgehend zu „entteufeln“. Wie neulich hier gaz zutreffend formuliert wurde. Was sie für erhebliche Unzufriedene wählbar macht. Ähnlich Meloni in Italien. Wenn doch „Unsere“ endlich so klug würden … … die elenden Schreier und Querulanten aussortieren würden … Die wunderbaren ganz demokratischen Konsequenzen folgten fast automatisch und „alsbald“. Jedenfalls sobald all die durch den Marsch durch die Institutionen links-gekaperten Positionen ausgeräumt wären, durch geeignetre Neutrale ersetzt wären. Aber, das sind alles Konjunktive! Wo bleibt der Realitätssinn UNSERER gemäßigten Rechten? Leider neigt sie… Mehr

Sun Zhongshan
2 Monate her
Antworten an  horrex

Es ist sicherlich gut elende Schreier und Querulanten auszusortieren.
Wenn aber dann die Übriggebliebenen dafür sorgen, dass eine von der Leyen im Amt bleibt, haben sie als Opposition total versagt. Und anscheinend läuft es bei Meloni und LePen darauf hinaus.

Siggi
2 Monate her

Da wir eine linksextreme Regierung haben, ist das hier ja nicht anders. Die aus dem Innenministerium erdachten Unterstellungen gegen dei AfD, werden 1:1 übernommen. Korrekturen, nachdem der Blödsinn aufgeflogen ist, gibt es nicht; siehe Potsdam Geheimkonferenz oder die Causa Dr. Maaßen. Aber auch das weiß hier ein jeder, selbst die, die das als unwahr bezeichnen. Ohne die, man muss es genau genommen Staatspropaganda nennen, könnte sich die Regierung dieses Regieren gegen das eigene Volk gar nicht leisten und sich selbst nicht halten. Schönfärben, Vertuschen und Verschweigen, gehören zur Staatsräson.

Boris G
2 Monate her
Antworten an  Siggi

Und auch ganz subtil läuft es täglich über die Sender, wie ein Medienforscher am Beispiel der „Tatort“-Serie nachweisen konnte: Es wird ein einseitig linkes Gesellschaftsbild transportiert (der Mörder ist meistens der Reiche).

Haba Orwell
2 Monate her

In Westeuropa läuft es noch härter als Zensur ungenehmer Meinungen – immer öfter gibt es „Unfälle“, die ganz „zufällig“ kritische Politker betreffen (darunter ein Fall aus Italien und einer aus Frankreich):

https://tkp.at/2024/05/29/ehemann-von-kritischer-eu-abgeordneten-tot/

Ich glaube, am meisten hilft die georgische Taktik dagegen – alles öffentlich machen und möglichst viel darüber reden (in den wenigen Medien, wo es noch möglich ist). Das Fazit des Artikels übrigens:

> Die Methode erinnert eher an die Mafia als an den Herrschaftsapparat. Natürlich drängt sich aber die Frage auf, wo hier noch der Unterschied ist. Vor allem wenn man an die jüngste Wortmeldung aus Georgien denkt.

Jens Frisch
2 Monate her

„Wir glauben, dass alle vorgestellten Elemente es ermöglichen, die solide und gut begründete Feststellung zu treffen, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk bei seiner Aufgabe des Pluralismus versagt“

Das größte Problem der Rechten in Europa ist ihre unnötige Unsicherheit, bestes Beispiel ist diese Untersuchung:
„Wir glauben…“.
NEIN: Das Institut hat empirisch nachgewiesen, dass die Medien linke Propaganda betreiben.
Gleiches in Deutschland mit Herrn Krah: Was hat er denn falsches gesagt, daß er zurückgetreten (worden ist)?

Ombudsmann Wohlgemut
2 Monate her

Es sollten stets die rechten, nicht die falschen, Leute an die Macht!

Vielleicht hilft der Beweis ja, dass die Deutschen die hiesigen Medien als genauso linksgesteuert erkennen.

imapact
2 Monate her

Und wie in Deutschland ist auch in Frankreich die Mehrheit der Bevölkerung noch nicht bereit, durch entsprechendes Wahlverhalten eine Änderung herbeizuführen. Man wählt entweder „rechts“ oder man wählt den status quo. Kompromisse sind da nicht möglich.

November Man
2 Monate her

„Im Gegensatz dazu wurden nur 4 Prozent – oder 26 Personen – als rechtslastig eingestuft.“
Von 587 Gästen. Dieser Wert ist glaubhaft und trifft vermutlich auch auf staatlich geförderten öffentlich rechtlichen Medien in Deutschland zu. Stellt sich nur noch die Frage, was ist oder soll rechtslastig sein. Bei Linksextremisten ist auf jeden Fall alles Rechtsböse was nicht nachweislich voll linksextremistisch ist. Die Mitte, die hart arbeitende Bevölkerung und die Träger unserer Gesellschaft sind aber eher konservativ eingestellt und somit laut den Linksextremisten Rechte. Fazit: Es gibt einfach zu viele Linke, Rote, Grüne und Linksextremisten.  

Haba Orwell
2 Monate her

> Er fügte hinzu, dass Nachrichten über die Voreingenommenheit der Medien zwar „nichts Neues“ seien, die Arbeit des Thomas-More-Instituts aber dennoch lobenswert sei, da es rechten Politikern Beweise für ihre Behauptungen liefere.

Schön, doch was wollen die Konservativen dagegen unternehmen? Zuerst als Opposition und dann, falls die an die Macht kommen sollten – sofern bis dahin Frankreich nicht im nuklearen Weltkrieg verglüht, der Macron ein wichtiges Anliegen zu sein scheint.