Diskussion in Frankreich: Migration bereits auf See stoppen

Boote mit Migranten an Bord sollten bereits auf See gestoppt und zurückgeschickt werden, fordern französische Oppositionspolitiker. Innenminister Darmanin kündigte an, Frankreich werde keine Migranten aus Lampedusa aufnehmen. Die von deutschen Politikern beschworene „europäische Lösung“ rückt in immer weitere Ferne.

IMAGO / ZUMA Press
Lampedusa am 18.09.2023

Frankreich werde keine Migranten aufnehmen, die von Lampedusa kommen, sagte zuvor Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin in der Hauptnachrichtensendung von TF1. Frankreich wolle eine Position der Entschlossenheit. Es gebe eine irreguläre Einwanderung nach Europa, die bekämpft werden müsse. Auch würden wir nicht durch die Aufnahme von noch mehr Menschen den Strom zum Versiegen bringen, der natürlich die Integrationsfähigkeit beeinträchtigt, so Darmanin und fuhr fort: »Andererseits haben wir unseren italienischen Freunden gesagt, dass wir bereit sind, ihnen bei der Rückführung von Personen in die Länder zu helfen, mit denen wir gute diplomatische Beziehungen haben.«

Dies sei reine Augenwischerei, kritisierte Zemmour den Innenminister. Darmanin beginne zu verstehen, Italien anzubieten, mit abzuschieben, so Zemmour weiter. Aber Darmanin schlage die Hilfe Frankreichs vor. Man könnte aber die Hilfe der französischen Marine vorschlagen, so Zemmour. Heute könne man mit den technologischen Mitteln jede noch so kleine Bewegung von Booten auf dem Bildschirm sehen. »Also könnten wir verhindern, dass sie Lampedusa erreichen. Wir könnten sie vorher aufhalten. Dabei könne die französische Marine helfen. Man könne Geld geben, so wie es Deutschland mit der Türkei gemacht habe.«

Diese Leute werden nicht in Italien bleiben, es gebe dort nicht das Recht auf Staatsbürgerschaft und Sozialleistungen wie in Frankreich. Die Migranten geben klar zu, warum sie kommen: »Weil Frankreich das Land ist, das die meisten Sozialleistungen gibt, das sagen sie selbst in Reportagen«. »In Frankreich werden wir kostenlos behandelt, in Frankreich wird uns geholfen, eine Wohnung zu finden, in Frankreich wird leicht schwarz gearbeitet, daher sollten wir jegliche Unterstützung abschaffen. Ausnahme: politisch Verfolgte.«

Die Moderatorin fragt: »Sie sprechen in den letzten Tagen sogar von Invasoren, wovor haben Sie Angst? Noch einmal, wenn für Frankreich geschätzt wird, dass es potenziell 250 Personen sind, die die Grenze überqueren könnten …« Zemmour: »Ich höre diese Rede seit 40 Jahren, und Sie haben den Zustand unserer Städte gesehen, Sie haben den Zustand unserer Vorstädte gesehen? Sie haben gesehen, wie sich die Bevölkerung in 40 Jahren verändert hat. Aber seit 40 Jahren höre ich es immer noch. Aber es sind doch nur 200, aber es sind doch nur 50, aber es sind doch nur 250. Und am Ende sind es Millionen.«

Für Zemmour handelt es sich mittlerweile um eine Frage der europäischen Zivilisation. Europäisch sei aber nicht, wen würden wir wann aufnehmen, sondern: Wann schieben wir ab? »Wenn man die Dritte Welt importiert, bekommt man die Dritte Welt«, sagte Zemmour ähnlich wie einst Peter Scholl-Latour formulierte: ‚Wer halb Kalkutta aufnimmt, hilft nicht etwa Kalkutta, sondern wird selbst zu Kalkutta‘. »1900 hatte Afrika 100 Millionen Einwohner, heute 1,5 Milliarden, die Hälfte unter 25 Jahre. In 20 Jahren sind es 2 Milliarden. Seit 40 Jahren zerstört die Migration unsere Länder und es wird schlimmer werden.«

»Der Führer der Linken, Mélenchon, zählt auf arabische Migration, sie wählen ihn zu 70 Prozent«. Mélenchon setze auf den immer massiveren Zustrom von Menschen aus arabisch-muslimischen Ländern, um an die Macht zu kommen. »Die Moscheen haben Jean-Luc Mélenchon wählen lassen, die Imame haben Jean-Luc Mélenchon wählen lassen, die Muslimbrüder haben Jean-Luc Mélenchon wählen lassen. Ich habe ihn gehört, als er sagte, dass sie die Ingenieure von morgen und die Wissenschaftler von morgen sind. Ich würde sagen, dass es sicher ist, dass sie vor allem die Dealer von morgen sind.«

Der Zustrom sei schlecht für »uns«, aber auch für die afrikanischen Länder. Sie würden sich nicht entwickeln, sie brauchen diejenigen, die zu uns kommen wollen. Zemmour: »Wir nehmen ihnen die Ärzte und andere weg.« Meloni sage, so Zemmour, wir brauchen einen Paradigmenwechsel. Europäische Solidarität bedeute nicht ‚Verteilung von Migranten‘, sondern wie wir sie zurückschicken und nicht akzeptieren, sagte Zemmour.

Zemmour: »Sie wissen, dass es eine Regel, ein Prinzip, ein Gebot gibt. In den christlichen Religionen, die sich übrigens an der jüdischen Religion orientieren, lautet es: ‚Man muss den Fremden aufnehmen‘. Das Alte Testament sagt, dass die Juden Sklaven in Ägypten waren und dass wir Fremde in Ägypten waren. Was wir hier vergessen zu sagen, ist der Rest des Satzes, nämlich dass man ihn danach aufnehmen muss, aber man muss ihn zurückschicken. Man darf nicht bleiben.«

Zemmour geht schließlich auf die Lage in vielen Ländern Afrikas ein, vor allem in denen der Sahelzone. Frankreich sei überall verscheucht worden; Soldaten seien Geiseln. Zemmour: »Sie wollen das Ende der ‚France-Afrique?‘ Sehr gut! Dann aber auch umgekehrt! Unsere alten Verträge kosten sehr viel an Entwicklungshilfe und Migrationserleichterung. Die Afrikaner wollen selbständig sein, vielleicht Chinesisch oder Russisch sprechen. Die Unabhängigkeit gilt für alle!«

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Kommentare ( 86 )

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Nibelung
9 Monate her

Einwanderung dieser Art ist nicht mehr zu finanzieren und wird in allen Ländern Europas zum Kollaps führen, die diese Art der Rundumversorgung nicht sofort umwandeln in aktive Arbeitskraft, von der ersten Stunde an und zwar für alle Mitglieder der Ankömmlinge, die über das passende Alter verfügen und wer das nicht will oder kann, muß das Land verlassen, entweder einzeln oder im Verbund und Mitleid ist nicht angesagt, denn sonst kämen wir aus dem Weinen garnicht mehr heraus, wenn man überall das Elend sieht. Das sieht man ja schon in allen Bereichen und fängt bei PISA an, wo schon der Geistespegel… Mehr

thinkSelf
9 Monate her

Alles Geschwätz. Die Flut wird ungebremst weiter rollen, zumindest bis zum völligen wirtschaftlichen Zusammenbruch Europas.
Auch der distinguierte gemeine „Konservative“ in ganz Europa ist gar nicht mehr in der Lage die unvermeidlichen „unschönen Bilder“ auszuhalten. Was man sehr schön an Italien sieht dessen angeblicher „Rechtsruck“ auch nur in den vernebelten Resthirnen irgendwelcher „woken“ Irren existiert. Ganz im Gegensatz zur handstreichartigen Übernahme Polens durch die woke-grüne Linke. Die wissen halt immer noch wie es geht. Die völlig Machtunfähigen der Opposition werden es eh nicht mehr lernen.

Und den Rest erledigt eh die Demographie.

Last edited 9 Monate her by thinkSelf
Stefan Z
1 Jahr her

Der Rentner in Deutschland bekommt nach 45 Jahren Maloche und Beitrag zahlen im Durchschnitt 1384 Euro Rente. Eine große Anzahl an Menschen bekommt noch weitaus weniger. Ein Migrant bekommt inklusive Miete, Bürgergeld und Co auf ähnliche Werte. Dann kommen durch Familiennachzug, Kindergeld und Co noch etliche Einnahmen dazu. Es reicht dann vielen um die nächsten 45 Jahre gar nix zu tun. Bei Bedarf kann man sich im Görli oder anderswo ja einen lukrativen Nebenerwerb suchen. Von der deutschen Justiz ist ja nichts zu befürchten. Scholz und Co machen das und reden von sozialer Gerechtigkeit und dem reichen Deutschland. Übt man… Mehr

pcn
1 Jahr her

Um die Migration aus Afrika zu stoppen gibt es nur eine Möglichkeit: Frontex müsste, unter Schutz der Marine der Mittelmeeranrainer direkt vor Sfax und anderen Hotspots die Boote daran hindern, weiter auf die offene See zu kommen. Eine Operation, die Schlepper und deren Opfer signalisierte, es macht keinen Sinn sich auf den Weg zu machen.
Die EU ist dazu nicht bereit. Angeblich, weil das internationale Seerecht eine Blockade verbietet. In diesem Falle ist aber ein übergeordneter Notstand zu reklamieren, was die normale Seefahrt gar nicht behindern würde, sofern sie nicht zum Zwecke der illegalen Einwanderung nach Europa dient.

Foxii
1 Jahr her

Afrika wollte unbedingt die Unabhängigkeit von den Europäern, sie fühlten sich diskriminiert und unterdrückt. Sie bekamen was sie wollten und zwar schon vor rund 60 Jahren. Was haben sie in dieser langen Zeit erreicht? Wie haben sie es sich verbessert? Gar nicht, wie man heute sieht. Jetzt drängen die „stolzen Afrikaner“ unter die Herrschaft der Weißen – und das ganz freiwillig – um sich in die für sie gespannte Hängematte zu legen. Erbärmlich!

Britsch
1 Jahr her
Antworten an  Foxii

In die für sie gspannte Hängematte wollen sie sich legen
Unter die Herrschaft der Weißen wollen sie sch nicht begeben,
wie zahlreiche Vorfälle, z.Teil Morde, zeigen wo sie quasi verlangen, daß ihre angestammten Gewohnheiten, Rechtsauffassung, Ehrgefühl usw. auch hier gelten
Zwischenzeitlich werden ja z.B. bereits mehrere Frauen als legal akzeptiert.
„unter die Herrschaft Der Weißen“
in Deutschland als Ureinwohner hat man das Gefühl, daß es bereits anderst herum ist

Innere Unruhe
1 Jahr her

„Der Zustrom sei schlecht für »uns«, aber auch für die afrikanischen Länder. Sie würden sich nicht entwickeln, sie brauchen diejenigen, die zu uns kommen wollen. Zemmour: »Wir nehmen ihnen die Ärzte und andere weg.« Meloni sage, so Zemmour, wir brauchen einen Paradigmenwechsel. Europäische Solidarität bedeute nicht ‚Verteilung von Migranten‘, sondern wie wir sie zurückschicken und nicht akzeptieren, sagte Zemmour.“ Oh mein Gott! Dass ich das lesen darf! Natürlich gehören die Arbeitskräfte dorthin, wo die Arbeit wartet – Nigeria, Eritrea, Lybia…. Es ist doch albern, wenn Nigerianer hier arbeiten, Steuern zahlen, die dann als Entwicklungshilfe nach Nigeria gehen. Es wäre doch… Mehr

Kassandra
1 Jahr her
Antworten an  Innere Unruhe

Es ist überliefert, dass viele auch dort vor Ort vor der Arbeit „fliehen“. Und weshalb sie als Tagelöhner bezahlt werden hat darin seinen Grund. Denn gäbe man ihnen den Lohn für die ganze Woche voraus am ersten Tag, wären sie beim Bücken nie wieder gesehen.

Manfred_Hbg
1 Jahr her

Um es mit Blick auf diesen Artikel kurz zu machen: Was hier E.Zemmour zu Afrika und zu den in die EU kommenden afrikanischen „Fachkräften“ am sagen ist, das trifft den Nagel auf den Kopf und sollte jeden Tag jeweils morgens und abends in im Staarsfunk vorgelesen oder per Standbild gezeigt werden.

Es wird sich (auch) bei der muslim. und afrikan. „Bereicherungs-Flutung“ erst dann etwas ändern, wenn dann auch der letzte Einheimische im fernsten Dorf die näher kommenden Einschläge am hören und spüren ist und beginnt sein Wahlverhalten zu ändern um die grünlinkswoke „Politelite“ in die Versenkung zu schicken.

Kassandra
1 Jahr her

Sie sehen doch mit eigenen Augen, wie das bei uns geht. Und ein blogger schrieb schon vor Zeiten über „Diversität als Gesellschaftsvernichtungswaffe“.
Interessieren würde mich, wo im Land jetzt gehäuft diese Menschen aus Lampedusa, immerhin um die 10.000, aufschlagen. Oder vereinzeln die die Grüppchen, so dass jeder Kommune nur ein Schwarzer neu zugeteilt wird – und die eingereiste „Kultur“ damit für den Souverän, der das aushalten muss, unauffälliger bleibt?
Was man in Hardheim im Odenwald nicht mehr schaffen kann. Da soll einer aus Somalia seit Zeiten den ganzen Ort terrorisieren und die Bürger in Angst und Schrecken halten.

Ralph Martin
1 Jahr her

Wenn die Politik wollte, wäre diese Form der Migration morgen vorbei, egal was sie sagen.

Sonny
1 Jahr her

Wer von diesen angeblichen Gutmenschen hat denn zuhause eine 8-köpfige Familie von Armutsmigranten aufgenommen? Und nimmt immer weiter auf, auch wenn das Haus aus allen Nähten platzt? Und: Können Sie sich vorstellen, wie das kleine Häuschen oder die Wohnung nach der Aufnahme in kürzester Zeit aussieht??? Eben. Das ist die absolute Zerstörung jeglichen Fortschritts und bis dahin erarbeiteten Wohlstands. Und genau das ist auch einer der Gründe, warum die Menschen in Deutschland sagen: LEISTUNG LOHNT SICH IN DIESEM LAND NICHT MEHR. Wer das erkannt hat, wird sich nicht mehr anstrengen, zu „leisten“. Wozu auch? Laßt diese Leute nicht mehr raus… Mehr

Last edited 1 Jahr her by Sonny
Britsch
1 Jahr her
Antworten an  Sonny

Ich erinnere daran, es gab eine Zeit, da konnten Einheimische Patenschaften für „neu Angekommene“ übernehmen, damit diese gesichert bleiben durften.
Als die Paten für ihre „Schützlinge“ das erste Mal Verantwortung übernehmen sollten und erste angefallene Kosten begleichen, hatten alle plötzlich kein Geld mehr, das wäre ihnen unmöglich