Immer mehr Unterstützer fordern nun Bidens Rückzug

US-Demokraten und auch Prominente äußern sich immer deutlicher. Nichts wünschen sich die Dems derzeit sehnlicher herbei, als dass Joe Biden endlich die legendären Worte von Fußballtrainer Giovanni Trapattoni spricht: „Ich habe fertig“.

picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Evan Vucci

George Clooney, Nancy Pelosi, George Stephanopolous, Senatoren, Gouverneure – die Liste der einflussreichen Dems, die mehr oder weniger offen Bidens Rücktritt fordern, wird immer länger. Zu groß wird die Angst, dass Bidens offensichtliche Schwäche sie selbst mit in den Abgrund reißt.

George Clooney, der noch vor drei Wochen eine Spendengala organisierte, die die Rekordsumme von 30 Millionen Dollar in die Wahlkasse des Präsidenten spülte, schrieb in der NY Times „Ich liebe Joe, aber wir brauchen einen neuen Kandidaten“. Mit wenigen Worten fasste er den Zustand Bidens zusammen. „In den letzten vier Jahren hat er viele Kämpfe gewonnen, aber der eine Kampf, den er nicht gewinnen kann, ist der Kampf gegen die Zeit. Keiner von uns kann das. Es ist verheerend, es auszusprechen, aber der Joe Biden, mit dem ich vor drei Wochen bei der Spendenaktion zusammen war, war nicht der Joe ‚Big F-ing Deal‘ Biden von 2010. Er war nicht einmal der Joe Biden von 2020. Er war derselbe Mann, den wir alle bei der Debatte gesehen haben.“

Selbst verursachte Krise der Democrats
Nach TV-Interview mit Joe Biden sind sich Kommentatoren einig: Der Mann muss weg
ABC-News-Moderator George Stephanopoulos interviewte Biden letzte Woche. Als er in Manhattan auf der Straße von einem Passanten gefragt wurde: „Sollte Joe Biden zurücktreten? Sie haben ja gerade mehr Zeit mit ihm verbracht als alle anderen“, antwortet der TV-Moderator: „Ich glaube nicht, dass er vier weitere Jahre schafft.“ Zwar entschuldigte sich Stephanopoulos am nächsten Tag, er hätte nicht nachgedacht und keine offizielle Sendermeinung geäußert. Aber die ehrliche Antwort war da schon raus.

Nancy Pelosi schwurbelte auf MSNBC: „Es liegt am Präsidenten zu entscheiden, ob er kandidieren wird. Wir alle ermutigen ihn, diese Entscheidung zu treffen, weil die Zeit knapp wird.“ Auf die Nachfrage des Moderators, Biden hätte sich doch schon entschieden und ob sie möchte, dass er antritt: „Ich möchte, dass er das macht, was er möchte. Was auch immer er entscheidet, wir gehen mit.“

Senatoren und Gouverneure die sich am 4. November ebenfalls zur Wiederwahl stellen, haben Angst, von ihm mit in den Abgrund gezogen zu werden. Derzeit sieht es danach aus, dass Trump nicht nur die Präsidentschaft, sondern die Republikaner auch noch Kongress und Senat gewinnen könnten. Elissa Slotkin, die als Senatorin für Michigan kandidiert, wird deutlich: „Präsident Biden liegt in all unseren Umfragen hinter Trump.“ Der Sitz, für den Slotkin kandidiert, sei nur deswegen offen, weil Senatorin Debbie Stabenow, 74, „eine radikale und vernünftige Sache tat und die Fackel freiwillig abgab“.

Nur Biden besteht weiterhin darauf, dass er sich nicht aus dem Rennen zurückziehen wird. Aber bereits Donnerstag kann sein Schicksalstag werden. Er stellt sich den Fragen der Journalisten beim Nato-Treffen in Washington. Die Chancen, dass diese Pressekonferenz das Ende vom Ende wird, sind groß.

Donald Trump übrigens schoss in dieser Debatte den Vogel ab. Beim TV-Duell hatten sich beide noch über ihre Golfkünste gestritten. Bei einem Wahlkampfauftritt auf Trumps Golfplatz in South Florida forderte er Biden nun heraus. „Ich lade Crooky Joe zu einem 18-Loch-Golfspiel hier auf Doral’s Blue Monster ein, der als einer der größten Turniergolfplätze der Welt gilt“, sagte Trump. „Es wird eine der meistgesehenen Sportveranstaltungen der Geschichte werden, mehr als der Ryder Cup oder die Golf Masters.“ Trump würde ihm zehn Schläge vorgeben und 1 Million an eine Charity von Bidens Wahl spenden, sollte der gewinnen. „Aber ich wette, Biden wird nicht annehmen.“ Die Wette hat Trump gewonnen. Das Weiße Haus lehnte ab.

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Kommentare ( 27 )

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hoho
4 Monate her

Dass sie jetzt merken, ihre Posten können durch ihre Wahl der Kandidaten gefährdet werden ist klar. Die echte Frage ist aber: wer regiert in USA und wieso haben sie geschafft bis jetzt die Leute dermaßen zu veräppeln. Ich meine der Opa war schon 4 Jahre her senil nur vlt nicht so und er hatte vlt bei der Debatte mit Trump auch ein Gerätchenn im Ohr und Teleprompter vor sich. Dazu hat den Rest der Kampagne im Keller verbracht. Jetzt sehen alle plötzlich dass etwas nicht stimmt?

Wilhelm Roepke
4 Monate her

Ich finde, Biden ist die perfekte Wahl der Demokraten. Nur so können die Republikaner ausreichend hoch gewinnen. Und das Land braucht dringend mehr republikanische Politik, egal ob Ukraine oder mexikanischer Grenzschutz, Staatsverschuldung oder Nato, Datenschutz oder Meinungsfreiheit, Steuerrecht oder Subventionen.

Endstadium0815
4 Monate her

Er soll unbedingt weiter machen. Nicht das die Amerikaner auch so ein Trauma durchleben wie wir gerade, nachdem Annalena ihr Kanzlerkanditatur aufgegeben hat.

schwarzseher
4 Monate her

Daß Biden nach seinem Auftritt beim Rededuell nicht mehr als Kandidat aufgestellt wird, war mir sofort klar, auch wenn dies noch bis vor kurzem vehement abgestritten wurde. Aber die “ Demokraten “ , haben gar keine andere Wahl, es sei denn, sie hätten die Präsidentschaft bereis abgeschrieben. Was ich allerdings nicht verstehe, ist das Wahlteam der Republikaner. Das besteht aus einer großen Gruppe hochbezahlter Berater, denen alle denkbaren Hilfs- und Geldmittel zur Verfügung stehe. Dabei brauchte es nur einen niedrigen IQ, um das Ansetzen eines Rededuells vor der eigentlichen Nominierung und fünf Monate vor der Präsidentenwahl als Schwachsinn zu erkennen.… Mehr

William Munny
4 Monate her
Antworten an  schwarzseher

Es wird ein Schuh daraus. Wer nicht erkennt, einen ungeeigneten Kandidaten ins Rennen zu schicken, dem wird nicht zugetraut die Geschicke der USA zu steuern. Natürlich denken die Wähler nur von zwölf bis Mittag. Trotzdem, diese Wahl ist bereits entschieden.

imapact
4 Monate her

Kann es sein, daß die Verlogenheit und mediale Allmacht der Linkswoken so groß ist, daß sie am Ende auf ihre eigenen Lügen hereinfallen? Es ist schlichtweg unwahrscheinlich, daß ihnen der Zustand Bidens bis vor 2 Wochen verborgen geblieben wäre und der Rest der Öffentlichkeit weiß es ohnehin. Schon seit seinem Amtsantritt. Natürlich hat noch nie ein Präsident völlig allein regiert, aber die absurden Auftritte Bidens lassen jetzt doch eine breitere Öffentlichkeit fragen, wer eigentlich die USA regiert.

A.Kroemer
4 Monate her

Wir wissen ja gar nicht, was im Hintergrund abläuft; es wäre fatal, wenn man in den Nachrichten hören würde, dass seine Ehefrau und seine Kinder ihm damit in den Rücken fallen würden – so würde es die Öffentlichkeit nämlich am Ende interpretieren. Familienintern kann das gemacht werden, darf aber so nicht öffentlich werden; es sollte parteiintern bleiben und in der Hauptsache von seinem Stab im Weißen Haus und allen beteiligten Beratern angesprochen werden. Die haben nämlich den wirklichen Einfluss; ganz besonders ein Stabschef kann einiges bewirken, solange der nicht nur an seinen Platz denkt. Doch es macht sich immer schlecht… Mehr

Kassandra
4 Monate her

Hier bemerkt einer, welche Frage Stephanopoulos im Interview ausließ. Er fragte Biden nicht nach dem oder denen, die im Land die Entscheidungen treffen: https://x.com/WallStreetSilv/status/1811301901947793570
Wer also sind die, die dem Präsidenten inzwischen zwischen 10 und 16 Uhr sagen, was er zu sagen hat?

November Man
4 Monate her

Es ist zu hoffen, das Herr Biden der Kandidat der amerikanischen Demokraten für das Präsidentenamt bleibt. Es ist ähnlich wie bei uns mit dem nächsten Kanzlerkandidaten, der grünen Baerbock. Die hat leider verzichtet. Dabei wäre auch sie eine sichere Verliererin gewesen. Aber dann verliert wohl der grüne Ruinator Habeck. Und das wäre gut so.

Freigeistiger
4 Monate her

Den Nato-Gipfel sollte Biden noch absolvieren, jetzt wird der orchestrierte Druck erhöht, damit er schließlich seinen (wohl längst feststehenden) Rückzug bekannt gibt. Das riecht nach Show und Inszenierung für die Öffentlichkeit.
Hinter den Kulissen wird der neue Kandidat vom Machtzentrum schon aufgebaut und spätestens zum Parteitag der Demokraten im August dem Publikum präsentiert werden.

fatherted
4 Monate her

Die Zeit wird knapp für die Demokraten. Klar…wenn Biden sich nun zurückzieht…aus gesundheitlichen Gründen….wird Harris seine Nachfolgerin…nur….ist das besser für die Demokraten? Harris hatte fast 4 Jahre Zeit sich als Vize einen „Ruf“ aufzubauen….leider hat sie das auch geschafft…..sie ist…durchaus vergleichbar mit Frau Baerbock in Deutschland….eher negativ aufgefallen und hat keine Zustimmung bei der Bevölkerung. Tja. Bleiben noch Alternativen die sehr schwierig werden. Die Demokraten hatten nicht den Mut Biden abzuservieren….Biden hat viele Unterstützer in der Partei….die Wahl ist meiner Ansicht nach gelaufen. Trump muss sich nicht mal mehr viel Mühe geben. Gehen beide Häuser auch noch an die Reps…wird… Mehr