Die Einnahme Aleppos durch Dschihadisten ist das jüngste Gewaltdrama im globalen Machtkampf. Sie ist zugleich eine existenzielle Bedrohung für die verbliebenen Christen. TE dokumentiert das Schreiben von John Eibner, Chef der christlichen Hilfsorganisation CSI, die vor Ort tätig ist.
John Eibner ist der Präsident der christlichen Hilfsorganisation Christian Solidarity International (CSI). Eibner selbst war mehrfach in Syrien vor Ort und hat ein genaues Bild von der dortigen Lage und den im Konflikt befindlichen Parteien. Im Vorstoß der syrischen „Rebellen“ erkennt er islamistisch motivierte Kämpfer. Der Westen ist an deren Erstarken mitverantwortlich. Tichys Einblick dokumentiert die Stellungnahme in Gänze:
Der dschihadistische Al-Qaida-Ableger Hayat Tahrir al-Sham (HTS, früher al-Nusra-Front) hat Aleppo erobert. Die Offensive der Dschihadisten gegen die einst blühende und religiös vielfältige Stadt ähnelt der plötzlichen Eroberung Mossuls durch den Islamischen Staat (IS) im Jahr 2014.
Christen, Alawiten, Schiiten und nicht-gläubige Sunniten leben in Angst. Sie wissen, dass die HTS von einer religiösen Ideologie geleitet wird, die darauf abzielt, „Ungläubige“ zu unterwerfen und zu unterdrücken. Aleppiner erinnern sich in diesen Tagen an die brutale religiöse Verfolgung, die sunnitische Kämpfer nach dem Aufstand des sogenannten „Arabischen Frühlings“ damals über sie gebracht hatten.
Exekutionen, Folter, sexuelle Gewalt und willkürliche Verhaftungen waren laut der UN-Untersuchungskommission für Syrien charakteristisch für die Herrschaft von Hayat Tahrir al-Sham. Ich habe selbst die weit verbreitete Schändung von Kirchen gesehen und die Berichte vieler Christen und anderer Menschen in Aleppo angehört, die die Schrecken der Besetzung der Stadt durch die HTS und verbündete dschihadistische Milizen in den Jahren 2012–2016 miterlebt haben.
Die neuerliche Einnahme Aleppos durch sunnitische Dschihadisten hat eine Bedeutung, die über die Stadt, Syrien und den Nahen Osten selbst hinausgeht. Es ist das jüngste Gewaltdrama im globalen Machtkampf, den Papst Franziskus seit 2014 zu Recht als Dritten Weltkrieg bezeichnet, der „in Raten ausgetragen wird“.
Die sichtbarsten blutigen Kriegsschauplätze sind heute die Ukraine und der Nahe Osten. Aber andere Fronten schwelen im Dunstkreis der neu entstehenden neo-osmanischen Welt, die sich von Bergkarabach im Osten bis zu radikalisierten islamistischen Moscheen in Deutschland im Westen erstreckt.
Washington und seine Verbündeten unterhalten weiterhin enge Beziehungen zu HTS und ihren dschihadistischen Verbündeten, wobei die islamistische Türkei, Deutschlands Nato-Partner, ihr wichtigster Förderer ist. Im Jahr 2014 räumte der damalige Vizepräsident Joe Biden ein, dass Washingtons regionale Partner – die Türkei, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate – „Millionen von Dollar und Zehntausende von Tonnen Waffen in … al-Qaida und die extremistischen Elemente der Dschihadisten, die aus anderen Teilen der Welt kamen“ gepumpt hätten, um die syrische Regierung zu stürzen.
Präsident Trumps Sonderbeauftragter für Syrien, Botschafter James Jeffrey, räumte 2021 ein, dass die HTS trotz ihrer Einstufung als terroristische Organisation verdeckt als „Werkzeug“ der Nahostpolitik Washingtons fungiert habe.
Die Zerschlagung des syrischen Staates ist das gemeinsame Ziel der Regierungen Obama, Trump und Biden, seit die Aufstände des „Arabischen Frühlings“ eine neue Ära der gewaltsamen Instabilität im Nahen Osten eingeleitet haben. Dschihadistische Stellvertreter wie die Hayat Tahrir al-Sham (HTS) waren die wichtigsten Instrumente dieser Politik. Sie werden unter der Bedingung eingesetzt und belohnt, dass sie nicht gegen US-amerikanische geopolitische Interessen handeln. Washingtons Unterstützung für die afghanischen Mudschaheddin gegen die Sowjetunion in Afghanistan in den 1980er Jahren hat ein Modell für den Einsatz dschihadistischer Armeen gegen Gegner geschaffen.
Drakonische Wirtschaftssanktionen sind ein weiteres zerstörerisches Instrument in Washingtons Werkzeugkasten zur Destabilisierung des syrischen Staates. Durch die völlige Umsetzung der EU- Wirtschaftssanktionen gegen Syrien im Tandem mit Washington hat Berlin eine wichtige Rolle bei der Zerschlagung des syrischen Staates und der Stärkung seiner dschihadistischen Feinde gespielt.
Die wichtigsten Unterstützer der syrischen Regierung, Russland und Iran, stehen derzeit an der ukrainischen bzw. libanesischen Front dieses globalen Kampfes unter enormem Druck. Die Hayat Tahrir al-Sham (HTS) hat jetzt von ihren internationalen Förderern grünes Licht für die Offensive gegen Aleppo erhalten. Der lediglich feigenblattartige Aufruf zur Deeskalation seitens der Regierungen der USA, von Deutschland, Frankreich und Großbritannien ist bezeichnend für die Haltung der atlantischen Allianz zur Eroberung Aleppos durch die Dschihadisten.
Kurz vor dem Wahltag warnte der designierte Präsident Trump: „Christen auf der ganzen Welt werden nicht sicher sein, wenn Kamala Harris Präsidentin der Vereinigten Staaten ist.“ Er fuhr fort: „Wenn ich Präsident bin, werde ich verfolgte Christen schützen. Ich werde mich dafür einsetzen, dass die Gewalt und die ethnischen Säuberungen aufhören.“
Der neue Präsident hat nun die einmalige Gelegenheit, sein Versprechen einzulösen. Amerikanische und deutsche Christen und jene, die die Religionsfreiheit und andere grundlegende Menschenrechte hochhalten, sollten darauf bestehen, dass dieses Wahlversprechen eingelöst wird. Die Atlantische Allianz muss dazu gebracht werden, sich für Religionsfreiheit und Menschenwürde einzusetzen, wenn sie eine Zukunft haben soll, die ihrer Gründungsprinzipien würdig ist.
Das bedeutet, dass gewalttätige Dschihadisten weder verdeckt noch offen unterstützt werden dürfen.
Dr. John Eibner
Internationaler Präsident
CHRISTIAN SOLIDARITY INTERNATIONAL (CSI)
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Ich habe noch das Ende des Artikels gelesen habe – das ist bestenfalls eine NATO propaganda – NATO hat über letzte 25 Jahre sehr wenig gutes getan dafür eine Platform für (nach dem internationalen Recht illegale) einige Kriege zu führen – 1999 die Abspaltung von Kosovo von Serbien war für mich ein Punkt an dem ich die Lüge bemerkt habe. Im Iraq war der Krieg so erfolgreich, dass es 1.4 Millionen zivilen Opfer gegeben hat. Unserer Anspruch unsere Werte jemanden aufzuzwingen, auch wenn das Tot und Zerstörung bedeutet, ist nur mal etwas böses. Trump hat dabei nichts versprochen, was auf… Mehr
Sie wollen das Kaliphat der Ummajjaden und Abbasiden, der Usurpatoren zurück, die mit einer erfundenen satanischen Theologie 1,400 Jahre den Islam (offenbart als = Monotheismus; jüdische Gesetzgebung, christliche Moral – beschrieben in Off 11:3 als „Bußgewand“) völlig verschandelt haben, sodaß es unkenntlich ist, abstößt .. Nur Fakemuslime, Ignoranten oder Verbrecher wollen so ein blasphemisches System wiedererrichten. Unterstützt von Pseudochristen, vom Wertewesten ohne Widerstand der Christen, die sie hier bedingungslos aufgenommen haben. Sie bleiben, weil es bald auch ein europäisches Kaliphat geben wird, geben soll ? ..
„Exekutionen, Folter, sexuelle Gewalt und willkürliche Verhaftungen waren laut der UN-Untersuchungskommission für Syrien charakteristisch für die Herrschaft von Hayat Tahrir al-Sham.“ https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/aus-aller-welt/syrien-aleppo-radikale-dschihadisten-duesseldorf-jubeln/ Wie schnell sich „religiöse Neandertaler“ zusammen rotten, scheint in Deutschland nach wie vor niemanden zu erschrecken. Verharmlost in den Medien als Rebellen, was für den eingeschränkten Wortschatz der Medien spricht. Sagen und zeigen was ist, zu was der Islam nicht nur in 2024 in Deutschland fähig war und ist. Meiner Ansicht nach ist es hilfreich, die Grausamkeit des Islam auch in Deutschland knallhart in Wort und Bild zu dokumentieren, zumal der 11. September 2001 in Deutschland als historischer… Mehr
Das globale Gemetzel muss ein Ende haben … hier ist ganz vorne die Türkei zu nennen, die offenbar eine Vendetta mit Assad hat …
Wenn sich Teile der syrischen Armee zurückziehen ist das auch nicht ein Beweis der Führung daß sie die eigenen Mannen im Griff hat und sowohl bei den Syrern, als auch bei der Hisbollah sind für den Feind Schwächen zu erkennen und die werden benützt um sich selbst in den Vordergrund zu bringen und bringt somit die Russen und die Iraner in eine bedenliche Situation und wenn Assad nur von Hilfe spricht und nicht vom eigenen Kampgeist, scheint seine Position recht wackelig zu sein, was man derzeit nur bestätigen kann, bis sie zurückkehren und ihr Land verteidigen, was das mindeste sein… Mehr
Wäre ich Assad, würde ich nie mehr nach Syrien zurück kehren… Gebt Syrien den Türken und ruck-zuck hat es sich erledigt mit der Türkei.
Dank dem Autor für die offenen Worte,die die meisten deutschen Bürger wohl so dezidiert nicht kannten.
Aber von Deutschland ist nichts zu erwarten,da es zwischen türkischen,eigenen islamistischen und US-Interessen eingezwängt ist.
Die Syrer haben diese Katstrophe,die vom Ausland kam (Obama) schlicht nicht verdient
Also….laut Moma handelt es sich erst mal um „Widerstandsgruppen“….dann wird nachgeschoben…ja also…..es sind „islamistische Zellen“….die sich zum Teil aber von Al Qaida abgetrennt haben (Lob! – also ganz liebe!)….dann eine „Expertin“….ja die würden da auch Leute verfolgen, festnehmen foltern und ermorden….hmm…ja….aber das wäre nicht so schlimm wie unter Assad! Also laut Moma-Expertin ist es viel „unangenehmer“ von Assad verfolgt, gefoltert und ermordet zu werden als von diesen Herrschaften. Ein grundlegend „beruhigende“ Erkenntnis für die Menschen vor Ort.
Ich habe meine Zweifel daran, ob man als Christ, Hindu, Buddhist oder Angehöriger einer anderen Glaubensrichtung, überhaupt in einem islamischen Land leben kann. Für die ist man doch nur ein Ungläubiger, der auf ihrem heiligen Wüstenboden keine Rechte hat und mit dem jeder machen kann, was er will. Selbst mache ich dort keinen Urlaub oder besuche einschlägige Läden.
In einem islamisch geprägten Land kann der Andersgläubige unter bestimmten Bedingungen und Regeln leben. In einem islamistischen Land wird es schwierig bis unmöglich.
Das ist im Grunde so wie im fundamental-christlichen Europa des Mittelalters. Für Juden war es schwer bis unmöglich und als gläubiger Mohammedaner hätte man sich sicher nicht outen wollen.
Dabei wird das staatliche System noch überlagert vom individuellen Handeln der Einwohner. Unter reliösen Fundamentalisten kommt „Volkszorn“ leicht zum tragen.
Zu Zeiten Des Schah Reza Pahlevi war das möglich. Der Libanon war christlich. Syrien auch. Klein Asien und Mesopotamien. Afghanistan und Afrika… Alles zwangsmolemisierte Länder und Teile eines Kontinents.
Unglaublich wie mit Hilfe von westl. Regierungen nun wieder in Syrien gezündelt wird. Gelingt es nicht mit der Ukraine versuchen die Proxys wieder einmal Destabilität zu erzeugen.
Unter Sadat fanden Christen Schutz, die Infrastruktur des Landes wurde aufgebaut, medizin.Versorung und das Bildungswesen waren vorbildlich. Wird Zeit das Trump den westl.Kriegshasardeuren das Handwerk legt.
Die Sowjetunion hat Syrien finanziert. Das diente dem Kampf gegen den Westen. „Vorbildlich“… Wessen „Vorbild“ ?
Fahren Baerbocks Freunde in Syrien doch hoffentich mit e-Motoren oder Wasserstoff Antrieben. Was kümmert die GRÜNEN Völkermord an Christen?